Photographisches Objektiv Es sind bereits die verschiedensten Mittel zur Einstellung photographischer Objektive auf kurze Entfernungen bekanntgeworden. Bei Kameras mit nicht auswechselbaren Oh jektiven werden zu diesem Zweck Vorsatz linsen vor das Objektiv gesetzt, welche die Brennweite desselben verkürzen, - womit der zur Verfügung stehende Auszug für die jetzt kürzere Brennweite zur Einstellung auf nähere Gegenstände ausreicht.
Für Kameras mit. Spiegelreflexeinrichtung für die Scharf stellung werden dagegen fast immer Zwi- sthenrin;me oder kontinuierlich veränderliche Auszugsverlängerungen, sogenannte Balgen einstellgeräte, verwendet. Diese sind natür lich nur bei Kameras anwendbar, bei welchen die Objektive vom Kamerakörper getrennt werden können.
Die Verwendung von Vorsatzlinsen bringt clen Nahteil mit sich, dass durch das zusätz liche optische Element Korrektur und damit Leistung des Objektivs beeinträchtigt werden. Ausserdem ermöglichen Vorsatzlinsen nur Aufnahmen in einem kleinen Bereich; für andere Entfernungen sind weitere Linsen notwendig. Die bei Kameras mit Auswechsel optik verwendbaren Zwischenringe haben ähnliche Nachteile.
Jeder Zwischenring macht wieder nur einen relativ kleinen Ent- fernungsbereich für Aufnahmen zugänglich, und erst, die Verwendung von etwa min <B>(</B> l.estens vier verschiedenen Zwischenringen führt zu Einstellungen von Unendlich bis zu beispielsweise einem Abbildungsmassstab von <B>1:</B> 1.
Es wurden deshalb kontinuierlich verän derliche Einstellmittel erdacht und herge stellt, wie die bereits erwähnten Balgen einstellgeräte, oder zusätzlich zum normalen Schneckenzug zwischen Objektiv und Ka, jnera einführbare Einstellschnecken. Bekannt wurde auch ein Objektiv, bei welchem der normale Objektivschneckenzug eine Einstel lung bis zum Abbildungsmassstab von 1:6 oder grösser zulä.sst. Dies wurde durch Ver wendung eines anomal grossen Schnecken zugdurchmessers und entsprechender Abstim mung der Objektivbrennweite erreicht.
Da aber der notwendige Objektivauszug, beson ders bei sehr kurzen Einstellentfernungen, sehr stark zunimmt, da, er für einen Abbil dungsmassstab von 1:1 beispielsweise der zweifachen Brennweite entspricht, so führt diese Lösung bei den grösseren Abbildungs massstäben zu verhältnismässig grossen und etwas unhandlichen Objektivabmessungen.
Es wird deshalb erfindungsgemäss vorge schlagen, statt. des bisher verwendeten einen Schneckenzuges mehrere, zueinander koaxial angeordnete Schneckenzüge anzuordnen und dadurch den Einstellbereich bedeutend zu erweitern. Durch .diese Lösung wird es mög lich, photogra.phisehe Objektive ohne zusätz liche Hilfsmittel, also ohne die erwähnten Balgeneinstellgeräte,Vorsatzlinsen, Zwischen ringe oder dergleichen kontinuierlich von Unendlich bis zu sehr grossen Abbildungs massstäben, sogar 1 :1, verwenden zu können.
Zweckmässig werden dabei die Schnecken zugsteigungen so gewählt, dass der grösste Auszug bei einer Drehung des Einstellkör pers von weniger als 360 erreicht wird. Da durch wird die Verwendung von mehreren Skalen auf dem Objektiv überflüssig, und diese eine Skala kann übersichtlich und unver wechselbar angeordnet werden. Eine beson ders raumsparende Anordnung kann dadurch erzielt werden, dass die Schneckenzüge in dem Raum zwischen den dem Strahlengang des Objektivs angepassten konischen Fassungs teilen und dem Skalenring untergebracht werden. Diese weiteren Schneckenzüge b e- anspruchen daher nicht mehr Raum, als die Unterbringung es äussersten derselben allein benötigen würde.
Ordnet man z. B. einen einzigen Anschlag für sämtliche Schneckenzüge in der Unend- lichstellung des Objektivs an, so ergeben sich einfache und zuverlässige Einstell verhältnisse.
In der Zeichnung ist eine Ausführungs form der Erfindung an Hand eines mit zwei Schneckenzügen ausgestalteten Objektivs in einer Einstellung auf Unendlich (Fig. 1) und in einer Einstellung auf den kleinsten Gegenstandsabstand (Fig. 2) gezeigt.
Der Fassungsteil 1 ist als Schneekenzug- mutter grössten Durchmessers ausgebildet. Es ist 2 eine in ihm bewegliche Schraubenmuffe, die zugleich als Mutter für die die Optik -1 tragende Schraubenmuffe 3 ausgebildet ist. Die Schneckenzüge 1, 2 und. 2, 3 sind in dem Raum zwischen dem konischen Fassungsteil 5 und dem Skalenring 6, welcher zugleich Betätigungsring für die beiden Schnecken züge ist., untergebracht. Die Summe der mög lichen Drehwinkel der beiden Schneckenzüge ist kleiner als 360 . Aus diesem Grunde ist eine einzige Skala 13 für den insgesamt mög lichen Einstellweg ausreichend.
Mit 7 ist ein zur Betätigung der Blende 8 dienendes Zwischenglied bezeichnet, das die Verdrehung des Blendenbetätigungsringes 9 auf die Blende ss überträgt. Im ausgefahrenen Zustand (Fig. 2) schlagen die Schneeken- zugteile 2 und 3 an den dafür vorgesehenen Anschlagringen 10 und 1.1 an. Als in der an dern Richtung wirksamer Anschlag dient die Planfläche 12 des Fassungsteils 1.
Da die Ausbildung des Objektivs zu kei nen vorspringenden Teilen der Kamera zu führt, kann diese vorzugsweise als Spiegel reflexkamera ausgebildet werden.
Es liegt im Wesen der Erfindung, dass derartige, mit zwei und mehr Schneckenzügen ausgerüstete Objektive so ausgebildet wer den können, wie das das Patent Nr. 323374 bereits vorschlägt. Dieses Patent sieht die Anordnung eines kurzbrennweitigen Linsen- systems im. Tubusansatz eines sonnenblenden- a.rtig ausgebildeten Hohltrichters vor, an dessen grössere Basis ein einen Teil der Schneckenzuganordnung bildender,. trommel artiger Fassungsteil so angesetzt.
ist, dass die durch die triehterföranige Erweiterung be dingte Grösse des Durchmessers des trommel- förmigen Fassungsteils und der Auszugslänge des Schneckenzuges dadurch, dass der Fas sungsteil mit dem durch die grössere Basis des Hohltrichters gegebenen Durchmesser des Sehneekenzuges das optische @vstem über greift und der Schneckenzug selbst sich in Richtung der optischen Achse bis zum Objek- t.ivanschluss an die Kamera erstreckt, eine stetig veränderliche Entfernungseinstellbar keit des Objektivs- zwischen Undendlich und unter 0,
1 m. herbeiführen. Das führt. also dazu, da.ss derart ausgebildete Objektive eine Fassungsgrösse besitzen, die die Handlichkeit nicht beeinträchtigt.