Verfahren und Vorrichtung zum Blankglühen von Metallen Das Blankglühen von Metallen erfolgt in (diilibehältern, sogenannten Glühtöpfen oder Glühretorten, die in einen Glühofen gefahren werden und nach beendetem Cllühvorga.ng aus kühlen. Ein einwandfreies Blankglühen zielt auf di.e Erzeugung metallisch blanker und sau berer Oberflächen und namentlich bei Fein- Oder Feinstdräliten auf Klebfreiheit..
Das Kle ben der Drähte ist dadurch bedingt, dass ihnen vom Ziehvorgang her Reste von Ziehfett (Seite,<B>Öl</B> usw.) anhaften, die beim Glühen verbrennen oder andere chemische Verbindun gen eingehen, wodurch sich auf der Oberfläche Krusten bilden, die die Weiterbehandlung des I>ralites behindern und zu Störungen beim Abspulen, Lackieren oder Emaillieren führen.
11m diesen Forderungen zu genügen, hat man bereits verschiedene Verfahren angewandt, die sämtlieli darauf gerichtet sind, die Oxydation Gier metallischen Oberfläche ebenso zu vermei den wie das Verkrusten der Ziehfettreste. Ein voller Erfolg war diesen bekannten Verfah ren jedoch nicht beschieden.
Das erfindungsgemässe Verfahren besteht. hingegen darin, dass in dem Glühgutbehälter vor dem Glühen ein Vakuum erzeugt und wäh rend des Glühens aufrechterhalten wird und dass der flühgutbehälter nach dem Glühen 711m schnellen Abkühlen des Glühgutes mit einem unter Rückkühlung umgewälzten neu tralen Schutzgas beschickt wird. Auf diese Weise lassen sich die bisherigen Mängel vermeiden. Das erfindungsgemässe Verfahren führt zu metallisch reinen, kleb freien Oberflächen auch verfetteter Teile selbst bei verhältnismässig niedrigen Tempera turen.
Gegenstand der Erfindung ist ferner eine Vorrichtung zur Ausübung dieses Verfahrens, mit. einem in die vom Glühbehälter zur Va kuumpumpe führende Leitung angeordneten Vakuumhahn sowie mit einer Kühleinrich tung, insbesondere zur Kühlung einer elasti schen Dichtung zwischen Glühtopf bzw. Glüh- haube einerseits und Deckel bzw. Sockel an derseits, welche Vorrichtung dadurch gekenn zeichnet ist, dass in dem vom Ventilsitz des Wahnes zum Behälter sich erstreckenden Lei tungsabschnitt ein Überdruckventil angeord net ist und zur Kühlung der Dichtung ge schlossene Kühlmittelkanäle vorgesehen sind, die mit den zu kühlenden Teilen Wand an Wand liegen.
In der beiliegenden Zeichnung sind Aus führungsbeispiele des Erfindungsgegenstan des dargestellt. Und zwar zeigen: Fig.1 einen Glühbehälter mit Sockel -und Glühhaube, Fig. 2 eine Kühlanlage schematisch, Fig. 3 ein Kühlaggregat für den Glühgut- behälter und Fig. 4 einen Vakuumhahn, teilweise ge schnitten und in grösserem Massstabe. Der (llühgutbehälter nach Fig. 1 weist einen Soekel 5 auf, über den eine Glühhaube 6 gestülpt ist.
Rings um den Sockel herum ist eine Ringrinne 7 vorgesehen, die eine Gummi ; dichtung 8 aufnimmt, auf welcher sich der untere Rand der Haube 6 aufsetzt. Bei der in Fig.1 links gezeigten Anordnung ist unter halb der die Dichtung 8 aufnehmenden Fas sung 7 ein ringförmiger, mit (nicht. gezeich netem) Zu- und Ablauf versehener Kühlmit- telkanal 9 vorgesehen, dessen obere Wand durch den Boden der Fassung 7 gebildet ist. Das im Ringkanal 9 fliessende Kühlmittel ent zieht der Fassung 7 und damit der Dichtung 8 die dieser schädliche Wärme.
Die in Fig. 1 rechts gezeigte Ausbildung unterscheidet sich hiervon dadurch, dass der Kühlmittelkanal 9' im Querschnitt winklig aus gebildet ist, so dass zusätzlich die Aussenwan dung der Fassung 7 gekühlt wird.
Nahe dem auf der Dichtung 8 aufsitzenden Rand der Haube 6 ist an deren Aussenmantel ein Kühlmittelringkanal 10 angebracht, dessen innere Wandung durch die Haubenwandung gebildet ist. Das durch den Kanal 10 strö mende Kühlmittel führt die in der Wandung der Haube 6 zur Dichtung 8 fliessende Wärme nach aussen ab, so dass die Dichtung 8 auch von oben her kühl bleibt.
Die Kühlanlage nach Fig.2 besteht aus einem Behälter A für das Schutzgas, einer Schutzgasflasche E, einem Glühbehälter B, einem Sehutzgaskühler D und einer Umwälz- humpe C.
Nachdem das Glühgut im Behälter nach Fig.1 unter Vakuum gekühlt ist, wird das Schutzgas, z. B. sauerstofffreier Stickstoff, von der Gasflasche E oder dem Behälter A über ein sauerstoffbindendes Filter, z. B. Kup ferwolle, in den evakuierten Glühbehälter B eingeleitet, wobei das heisse Schatzgas nach dem Austritt aus dem Glühbehälter B über den Kühler D und die Pumpe C wieder dem Gasbehälter A zugeleitet wird. Die Ventile 11.
und 12 haben den Zweck, den Glühbehälter L nach dem Evakuieren oder nach dem Abküh len vom Rohrleitungsnetz zu trennen, Der Betrieb der Anlage kann so erfolgen, dass die Sehutzgasflasehe E an den Behälter A derart angeschlossen wird, dass das Ventil 13 zum Füllen des Behälters @1 von Hand be dient oder vom Behälterdruck über einen pneumatischen Schalter fernbetätigt wird. Der Behälter A ist. durch ein Cberdruckventil 1.?. gesichert. Der Druck im Rohrleitungsnetz -wird am Manometer 15 abgelesen.
An Stelle des Gasbehälters A und der Flasche E könnte auch eine Gaserzeugungs- a.nla.ge vorgesehen sein. Auch könnte der Trok- kenbehälter A beispielsweise durch einen Nass- behälter ersetzt sein.
Die durch den Glühbehälter B gepumpte Schutzgasmenge sorgt dafür, dass einmal die Wärme durch Konvektion abgeführt und zum andern die Wärmeabgabe der Glühhaube 6 an die umgebende Luft unterstützt wird. Ist die Endkühltemperatur von etwa 40 C erreicht, wird das Ventil 12 geschlossen und durch die Pumpe C der Glühtopf soweit als möglich eva kuiert. Der C7lühtopf wird nach Schliessen des Ventils 11 und Einlassen von Luft durch das Ventil 11a, geöffnet.
Die in Fig.3 gezeigte Einrichtung dient. dazu, das Abkühlen des Glühtopfes B weiter zu beschleunigen. Die Wärmeabgabe der Wan dung des Glühtopfes B erfolgt bei frei im Raum stehendem Topf durch den natürlichen Wärmeauftrieb. Da mit Hilfe der nach dem Glühen unter Vakuumvorgenommenen Schutz gasfüllung des Glühbehälters in Verbindung mit der Schutzgasumwälzung die Wärme im ( T lühtopf sehr rasch vom <RTI
ID="0002.0064"> Glühgut an die Topfwandung abgegeben wird, lässt sich die Wärmeabgabe der Topfwandung beschleuni gen, indem man eine besondere Kühlhaube 16 über den Glühtopf B stülpt, wobei zwischen der Haube 16 und der Glühtopfwand 6 ein Ringspalt 17 bleibt. Der Kühlmantel 16 weist. unten Lufteintrittsöffnungen 18 auf, während in der Decke ein Umwälzlüfter 19 vorgesehen ist, der die unten eintretende und sich an der Glühtopfwandung erhitzende Luft nach oben absaugt und sie seitlich herausdrückt.
Bei mit Unterdruck arbeitenden Glüh- anlagen können gefährliche Ilberdrücke im Glühg@itbehälter entstehen, z. B. wenn durch fehlerhafte Bedienung der Absperrmittel Wasser aus einer als Vakuumpumpe dienen den Wasserringpumpe in den stark erhitzten (=lühbehälter gerät. In diesem Falle verdampft das Wasser unter starker Dampfentwieklung, die explosionsartig sein kann.
Um dies zu ver meiden, wird in die von der Vakuumpumpe zum (llühgtitbehälter führende Leitung ein Übei#clrtiel@ventil eingebaut, und zwar vorzugs weise derart, da.ss das Überdruckventil mit dem Gehäuse eines Vakuumhahnes verbunden ist.
Ein solcher Hahn ist in Fig. 4 dargestellt. Darin ist mit 20 ein Hahngehäuse bezeichnet, das mit zwei einander gegenüberliegenden An- sehlussstutzen 21,22 versehen ist, von denen der iii den Raum 23 oberhalb des Ventilsitzes 24, (las heisst in den eine durch Handrad 25 ver stellbare, den (nicht gezeichneten) Ventiltel ier tragende Spindel 26 aufnehmenden Raum, mündende Stutzen 21 an die Vakuumpumpe angeschlossen wird, während der in den Raum ''7 unterhalb des Ventilsitzes 24 mündende Mutzen 22 zum Anschluss an den zu evakuie renden Glühbehälter dient.
Auf der der Ventilspindel 26 gegenüber liegenden Seite des Ventilsitzes 24 ist im Bo den 28 des Ventilgehäuses 20, das heisst im Boden des mit dem zu evakuierenden Behälter in Verbindung stehenden Ventilraumes 27, eine Vertiefung 29 zylindrischen Querschnit tes vorgesehen, deren Aussenmantel ein -Aussengewinde trägt, auf welches eine mit Aus lassöffnungen. 30 versehene Kappe 31 aufge schraubt ist.
Im Boden der Vertiefung 29 befindet sich eine Offnung, in welcher ein Dichtstopfen 32 versehiebbar geführt ist. Der Dichtstopfen weist auf seiner Rück- und Unterseite eine zapfenartige Verlängerung 33 auf, die der Führung einer an einem Ringbund 34 des Stopfens abgestützten Druckfeder 35 dient. Das andere Ende der Feder 35 ist am Boden der Kappe 31 abgestützt und an einem ent sprechenden Bodenzapfen 36 geführt. Der der Federabstützung dienende Ringbund des Stop fens trägt auf seiner Oberseite einen zur Ab dichtung dienenden Dichtring 37.
Die Teile 30 bis 37 bilden somit. ein Über druckventil, das normalerweise durch den 1)ruek der Belastungsfeder 35 geschlossen ist, jedoch bei einem im evakuierten Gefäss auf tretenden Überdruck öffnet, wobei das Druck mittel durch die Durchbrüche 30 der Kappe 31 ins Freie entweichen kann. Hat sich der Druck ausgeglichen, so schliesst das Über druckventil selbsttätig wieder.