Schreibende Büromaschine Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf schreibende Büromaschinen, insbeson dere für Dewanag < ari und andere Schriften, bei welchen durch das Hinzufügen oder Weglassen einzelner Schriftzeichenteile sowie Akzent- und. diakritischer Zeichen vonein ander abweichende Laute dargestellt werden.
Bekanntlich weist beispielsweise die De wanagarischrift eine grössere Anzahl Schrift zeichen auf, als auf einer gewöhnlichen Schreibmaschine oder auf einem Fernschrei ber angeordnet werden können. Die vorlie gende Erfindung bezweckt nun die Schaffung einer schreibenden Büromaschine, in welcher mit weniger Typen als bisher auch Dewana- gari und ähnliche Schriften geschrieben wer den können. ohne die Schrift oder die Form der Zeichen zu verändern.
Dadurch wird er möglicht, bei gleicher allgemeiner Anord nung in Schreibmaschinen oder Fernschrei bern und ähnlichen Büromaschinen eine grössere Anzahl Zeichen unterzubringen, auf welche bisher wegen Platzmangel verzichtet werden musste.
Es wird damit anderseits auch ermöglicht, überflüssige Typen wegzulassen und bis zu einer Tastenreihe der Tastatur einzusparen, wodurch schnelleres Schreiben erreicht wer den kann unter gleichzeitiger Verringerung von Grösse, Gewicht und Preis der derart konstruierten Maschinen.
Die Dewanagari- und ähnliche Schriften weisen zwei Grundformen von Zeichen auf, nämlich die ganzen oder primären Zeichen (mit einem a -Larit) und die halben oder devokalisierten Zeichen (gleiche Zeichen ohne a -Laut), welch letztere nur für Zusammen hang mit primären Zeichen oder für Ver doppelungen herangezogen werden.
Die Grundformen der Dewanagarischrift können in drei Gruppen unterteilt werden: I. Zeichen, die in vollen senkrechten Linien enden; Il. Zeichen, die in einer fast senkrecht auslaufenden Kurve enden, und 11I. Zeichen, die in teilweise senkrechten Linien enden.
In der Gruppe I unterscheiden sich die halben von den ganzen Zeichen dadurch, dass sie keine senkrechten Endlinien haben. In Gruppe II fehlt bei den halben Zeichen der äusserste rechte Teil der ganzen Zeichen (d. h. der senkrecht abwärts verlaufende Teil der Kurve), und die halben Zeichen der Gruppe III schliesslich werden durch Veränderung des Zeichens mit dem Zeichen für halant erhalten, oder, wenn die Zeichen dieser Gruppe mit einem andern Zeichen vereinigt oder verdoppelt werden, wird ein klar unter scheidbares Zeichen gebildet.
Bei bisher bekannten schreibenden Büro maschinen sind die Typen auf einem Typen- träger erhöht angeordnet. Die die Typen auf weisende Oberfläche der Typenträger ist eben und die Höhe der Typen über dieser Fläche ist überall gleich.
Die erfindungsgemässe Büromaschine ist nun dadurch gekennzeichnet, dass die Schreib- fläche und der Typenträger in mindestens zwei Relativlagen unter verschiedenen Nei gungswinkeln einstellbar sind, während die Wirkfläche des am Typenträger angeordneten Typenreliefs eine in bezug auf die Schreib fläche mindestens teilweise abweichende Krümmung aufweist und nur in einer Relativ lage des Typenträgers und der Schreibfläche diese in der ganzen Ausdehnung berührt, das Ganze derart,
dass zeit dem Typenrelief einer Taste durch ganzen oder nur teilweisen Auf druck des Schriftzeichens verschiedene Laute dargestellt werden können.
Mit einer solchen Maschine können die halben Zeichen der Gruppen I und II aus den Formen der primären Zeichen herausgeschrie ben werden, so dass spezielle Tasten für diese halben Zeichen nicht notwendig sind.
Die in bezug auf die Schreibfläche ab weichende, gekrümmte Wirkfläche des Ty penreliefs kann entweder erhalten werden, indem a) die Oberfläche des Typenträgers mit der Wirkfläche parallel und z. B. halbellip tisch ausgebildet ist, wobei dann die Typen überall gleiche Höhe aufweisen, oder b) indem auf ebene Typenträger Typen mit z. B. halbelliptischem Schnitt angeordnet werden.
Statt wegen der gekrümmten Ausbildung breitere Typenträger zu verwenden, können kleinere Schriftzeichen gewählt werden. . In normalem Betrieb liegt die ganze Ober fläche solcher Typen tangential zu der zu beschreibenden Fläche. Daraus folgt dass, 1. Wenn die Type aus ihrer in normalem Betrieb eingenommenen Lage von oben ge sehen im Uhrzeigersinn verdreht wird, so kommt der rechte Teil der Type ausser Be rührung mit der Schreibfläche, so dass der rechte Teil des Zeichens, der :den senkrechten Strich erhält, nicht geschrieben wird.
Das tatsächlich geschriebene Zeichen hat also die Form des entsprechenden halben Zeichens. 2. Entsprechend wird, wenn die zu be schreibende Fläche von oben gesehen im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt wird, so dass ihre rechte Hälfte um gleich viel zurück- wie ihre linke Hälfte hervortritt, der äusserste rechte Teil der zu beschreibenden Fläche ausser Berührung mit dem zuäusserst rechts liegenden, den senkrechten Endstrich des Zeichens aufweisenden Teil der Type kom men, so dass wiederum nur das halbe Schrift zeichen geschrieben wird.
Hierzu ist zu bemerken, dass die notwen dige Verschwenkung sehr klein sein muss, da die Dicke des ausser Berührung zu bringenden Teils nur etwa %4 mm beträgt.
Die erfindungsgemässe Maschine ermög licht, im Gegensatz zu bisher bekannten Ma schinen, eine solche Verschwenkung zwecks ausserberührungbringens eines Teils der Type mit der zu beschreibenden Fläche.
In bekannten Büromaschinen ist der Wa gen am Rahmen der Maschine befestigt. Die Maschine gemäss der Erfindung kann so ein gerichtet sein, dass der Wagen durch geeignete Mittel verschwenkt werden kann. Der Wagen kann z. B. mit einer Taste in der Tastatur verbunden sein, deren Betätigung das Ver schwenden des Wagens bewirkt.
In neuerer Zeit sind Schreibmaschinen mit sogenannter Segmentschaltung be kanntgeworden, d. h. solche Maschinen, bei denen die Betätigung der Umschalttaste eine horizontale Welle dreht, welche ein Senken des ganzen Typensegmentes bewirkt. Die Büromaschine gemäss vorliegender Erfindung kann Exzenter oder andere geeignete Schalt mittel aufweisen, durch die ein Verschwenden des Segments von oben gesehen im Uhrzeiger sinn bewirkt werden kann, so dass der äusser ste rechte Teil der Type die zu beschreibende Fläche nicht berührt. Da in der Regel alle Typen über Typenhebel znit dem Typen segment verbunden sind, wirkt. sich eine Ver schwendung des Segments gleich aus wie eine Verschwendung der einzelnen Typen.
Das derart ausgebildete Segment ist zweckmässig zeit einer Taste der Tastatur verbunden. Derartige verschwenkbare Typensegmente können auch bei Fernschreibern und andern schreibenden Büromaschinen angewendet werden.
In den abendländischen, insbesondere in den lateinischen Schriften, werden Akzente und diakritische Zeichen meist über oder un ter die betreffenden Buchstaben gesetzt. Kombinationen von Buchstaben mit Akzen ten können in Schreibmaschinen vorgesehen werden, indem von oben nach unten gesehen den Typen für Buchstaben plus Zeichen eine von der Krümmung der Schnittfläche ab weichende, z. B. halbelliptische Form gege ben wird. Normalerweise kommt nur der Buchstabe in Berührung mit der zu beschrei benden Fläche. Sobald jedoch der Wagen herab- (für Akzente über den Buchstaben) oder heraufgeschwenkt wird (für Akzente unter den Buchstaben), wird der Buchstabe mit dem Zeichen geschrieben.
Entsprechend können in Schriften, welche dies erfordern, die Buchstaben mit Vokal symbolen versehen werden, welche auf Wunsch geschrieben werden können oder nicht.
In den Zeichnungen zeigt Fig. 1A eine Gruppe von in senkrechten Linien endenden Zeichen einer Schrift.
Fig. 1B zeigt die entsprechenden devo- kalisierten oder halben Zeichen.
Fig. 2 zeigt eine Gruppe Zeichen, deren Endlinie durch eine senkrecht auslaufende Kurve gebildet ist.
Fig. 2A zeigt die der Fig. 2 entsprechen den, devokalisierten oder halben Zeichen. Fig.3 zeigt von der Schriftfläche ab weichend gekrümmte Typen in Berührung mit der zu beschreibenden Fläche.
Fig. 4 zeigt eine von oben gesehen im Uhrzeigersinn verschwenkte Type in der Lage, in welcher ihr zuäusserst rechts liegen der Teil nicht in Berührung mit der nicht bewegten, zu beschreibenden Fläche kommt.
Fig. 5 zeigt eine Anordnung, in welcher bei ruhender Type die zu beschreibende Fläche von oben gesehen im Gegenuhrzeiger- sinn verschwenkt ist, so dass der zuäusserst rechts liegende Teil der Type ausser Berüh rung mit der Schreibfläche ist.
Wie aus den Fig. 1A, 1B bzw. 2 und 2A hervorgeht, unterscheiden sich die halben Zeichen von den primären Zeichen durch das Fehlen der senkrechten Endlinie der letzteren, d. h. dass durch Weglassen dieses senkrechten Endstriches aus ganzen halbe Zeichen gebil det werden können.
Fig. 3 zeigt schematisch die Aussenfläche <I>CD</I> einer annähernd halbelliptischen Type-in Berührung mit einer ebenen Schreibfläche AB. In dieser Figur ist von der Type<I>CD</I> nur der zwischen den mit G und H bezeichneten Stellen befindliche Teil der Type in Berüh rung mit der Schreibfläche<I>AB,</I> während die zwischen C und G bzw.<I>D</I> und<I>H</I> liegenden Teile der Type infolge der annähernd halb elliptischen Form derselben von der Schreib fläche abgehoben sind. Mit der gestrichelten Linie HF ist angedeutet, wie weit nach rechts die Type normalerweise die Schreibfläche be rührt.
In der Praxis erstreckt sich die Type nur im Bereich zwischen<I>GH;</I> CG und DH sind nur zwecks grösserer Klarheit in der Figur vergrössert angedeutet.
Fig. 4 zeigt die Wirkung einer kleinen von oben gesehen im Uhrzeigersinn gerichteten Verschwenkung des Typenträgers. Wie im vorhergehenden Beispiel bezeichnet<I>AB</I> die Schreibfläche.
Die neue Stellung der Type ist mit OlDi bezeichnet, und ihr in Berührung mit der Schreibfläche stehender Teil liegt zwischen<B>01</B> und H,.. Die Linie EF zeigt, wie weit die Type in ihrer unverschwenkten Lage in Berührung mit der Schreibfläche war. Mit <I>X</I> und<I>Y</I> sind die Schnittpunkte der Linie EF mit der Schreibfläche bzw. mit der Type be zeichnet.
Wie aus der Figur ersichtlich ist, ist die Strecke <I>HJ</I> der Type, welche vorher in Berührung mit der Schreibfläche war, nun- mehr von dieser abgehoben, und dafür ist eine entsprechende Strecke am linken Ende der Type mit der Schreibfläche in Berührung getreten.
Es wird nun vorgeschlagen, die senkrechte Endlinie der Zeichen jeweils auf dem Typen träger so anzuordnen, dass sie bei einer Ver- schwenkung der Type in die Stellung gemäss Fig. 4 in den Bereich zwischen H, <I>Y</I> gelangen, d. h. also ausser Berührung mit der zu be schreibenden Fläche: Fig. 5 zeigt, wie dieselbe Wirkung durch Verschwenken der zu beschreibenden Fläche im Gegenuhrzeigersinn erzielt werden kann.
Die gestrichelte Linie<I>AB</I> zeigt die Stel lung der unverschwenkten Schreibfläche, während A,B1 die verschwenkte Lage an deutet. Die andern Bezugszeichen entspre chen denjenigen der Fig. 4.
Es ist ersichtlich, dass, während vor dem Verschwenken die Schreibfläche<I>AB</I> die Type<I>CD</I> zwischen G und H berührte, die verschwenkte Schreib fläche A1B1 die Type zwischen G1 und Hl berührt, mit andern Worten, dass durch das Verschwenken der Schreibfläche die norma lerweise beim Schreiben mit ihr in Berührung stehende Strecke <B>HJ</B> der Type<I>CD</I> ausser Berührung mit der Schreibfläche gebracht wird.