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Die
Erfindung betrifft eine Anordnung zur Texteingabe, bei dem bei gleichzeitigem
Anschlagen von mehreren Tasten mehrere Zeichen generiert werden
sowie ein entsprechendes Computerprogramm, dass es ermöglicht,
das Verfahren zur Texteingabe durchzuführen und ein entsprechendes computerlesbares
Speichermittel, um das erfindungsgemäße Computerprogramm
zu speichern.
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Hintergrund der Erfindung
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Die
Belegung herkömmlicher Tastaturen zum Maschinenschreiben
erfolgt mittels der QWERTZ-Tastaturbelegung. Diese Belegung geht auf
die amerikanische QWERTY-Tastaturbelegung zurück. Ziel
dieser Belegung war es, die am häufigsten vorkommenden
Buchstabenfolgen so gut wie möglich räumlich voneinander
getrennt anzuordnen. Der Grund hierfür liegt darin, dass
das Verhaken der Typen bei der mechanischen Schreibmaschine verringert
werden sollte. Wenn häufig als Kombination vorkommende
Buchstaben auf der Tastatur nebeneinander liegen, liegen auch die
Typen dieser Buchstaben im Mechanismus der Schreibmaschine nebeneinander.
Dadurch entsteht eine große Berührungsfläche
und die Typen verhaken sich häufig. Somit basiert die meistbenutzte
Tastaturbelegung nicht auf ergonomischen Gesichtspunkten, sondern
auf einer statistischen Untersuchung über die Häufigkeit
von Buchstabenfolgen in der englischen Sprache.
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Viele
Anwender verwenden zur Texteingabe auf einer QWERTZ-Tastatur das
10-Finger-Blind-System. Dabei werden auf Grund der langen Wege und
unangenehmen Kreuzungen, die die Finger pro Tag zurücklegen
müssen, die Muskeln und Sehnenscheiden der Finger und Hände
stark belastet. Zudem sind die häufiger vorkommenden Buchstaben
mit der linken Hand zu tippen, obgleich die meisten Menschen Rechtshänder
sind. Des weiteren werden die Zeigefinger und die kleinen Finger
beider Hände überproportional belastet, wohingegen
beispielsweise der linke Daumen funktionslos ist.
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Die
große Belastung der kleinen Finger ist vor allem in Sprachen
zu verzeichnen, in denen viele Großbuchstaben verwendet
werden. Insbesondere in der deutschen Sprache werden alle Substantive mit
Großbuchstaben geschrieben. In der Praxis führt dies
dazu, dass die kleinen Finger beim Maschinenschreiben beispielsweise
bei Worten, wie "Büro", "Tülle" oder "Apfel" große
Sprünge auf der Tastatur durchführen müssen.
Dies führt zu einer Verlangsamung der durchschnittlichen
Schreibgeschwindigkeit und schneller Ermüdung beim Maschinenschreiben.
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Erfahrungsgemäß liegt
die optimale Geschwindigkeit der textlichen Eingabe bei 300 bis
400 Symbolen pro Minute bei einer Fehlerquote von 5 Prozent. Allerdings
sind diese Werte für den durchschnittlichen Nutzer nur
schwer zu erreichen.
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Eine
Möglichkeit zur Lösung des Problems bietet eine
alternative Tastaturbelegung, die auf ergonomischen Überlegungen
beruht, wie beispielsweise bei der DVORAK- oder Neo-Belegung. Dabei
werden die Buchstaben so angeordnet, dass die Hände bei den
gängigen Buchstabenkombinationen im Wechsel zum Einsatz
kommen.
DE 20 2005 013 263 berücksichtigt
zusätzlich bei der Neuverteilung der Buchstaben noch die
Häufigkeit des Auftretens, damit die häufigsten
Buchstaben von den stärksten Fingern, d. h. Zeige- oder
Mittelfingern angeschlagen werden. Nachteil dieser Verfahren ist
allerdings, dass der Anwender für eine Sprache zwei verschiedene Tastaturbelegungen,
und zwar die „normale" und die „ergonomische",
erlernen muss. Dies führt zu ständigen Konflikten
zwischen „alter" und „neuer" Belegung beim Schreibprozess.
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US 7,137,749 offenbart eine
alternative Tastaturbelegung, bei der lediglich 13 Buchstaben neu angeordnet
werden. Die bedeutendste Änderung dabei beruht darauf,
dass der Buchstabe „a" von der linken Hälfte der
Tastatur auf die rechte und der Buchstabe „n" von der rechten
auf die linke Hälfte der Tastatur verlegt wird. Zusätzlich
wird auf der rechten Hälfte der Tastatur eine zweite Buchstabentaste
für „e" eingeführt. Nachteil dieser Belegung
ist, dass nicht alle häufigen Buchstabenkombinationen im Wechsel
mit beiden Händen geschrieben werden. Zusätzlich
führt die reale Buchstabenverdoppelung zu Konflikten beim
Schreiben und andere Zeichen auf der Tastatur müssen entfallen.
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Eine
weitere Möglichkeit wäre ein gänzlich neues
Design von Tastaturen. Beide Ansätze haben sich in der
Vergangenheit in der Praxis kaum durchgesetzt. Zudem hat sich mit
der QWERTY-Tastaturbelegung international eine einheitliche Tastaturbelegung
etabliert, die nur geringe landestypische Abwandlungen aufweist.
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Ein
weiteres Problem des Maschinenschreibens sind Eingabefehler, die
auf einem Vertauschen der Buchstabenreihenfolge beruhen. Bei schnellerem
Schreiben werden häufig zwar alle Buchstaben eines Wortes
angeschlagen, allerdings nicht in der richtigen Reihenfolge. Reihenfolgefehler
sind insbesondere zu beobachten, wenn sich die Buchstaben des zu
schreibenden Wortes in der gleichen Reihe befinden. Ein Teil dieser
Fehler ist allerdings auch darauf zurückzuführen,
dass beim Maschinenschreiben Worte buchstabenweise eingegeben werden müssen,
beim Sprechen und Lesen Worte aber maximal in Silben unterteilt
werden.
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Eine
deutlich schnellere Texteingabe ist mittels Maschinenstenographie
zu erreichen. Allerdings handelt es sich dabei um eine Computer-Kurzsprache,
die extra erlernt werden muss. Zudem unterscheidet sich die Tastatur
einer Stenographieschreibmaschine deutlich von den herkömmlich
eingesetzten Tastaturen und ist sehr teuer. Gelehrt wird Maschinenstenographie
nur an speziellen Fachschulen, die ebenfalls sehr teuer sind. Ein
Selbststudium ist fast unmöglich. Somit kommt dieses Verfahren
für den durchschnittlichen Anwender nicht in Frage.
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US 4,783,645 offenbart eine
Kombination der herkömmlichen QWERTZ-Tastatur mit Maschinenstenographie.
Dazu werden die vier Tasten der unteren Reihe („C", „V", „B"
und „N") nach unten verlängert und Teile der QWERTZ-Tastatur
als Quasi-Stenographietastatur wie bei der Maschinenstenographie
verwendet. Ein Umschalten zwischen der normalen QWERTZ-Tastaturbelegung
und der Stenographiebelegung ist mit einem Fußpedal oder
mit speziellen Computeralgorithmen möglich. Diese Tastatur
dient meistens allerdings nur als Lernhilfe für Stenographen,
da aus Konstruktionsgründen das Stenographieschreiben unbequemer
als auf der reinen Stenographietastatur ist.
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Daher
sind in der Vergangenheit mehrfach Versuche unternommen worden,
das Maschinenschreiben auf einer herkömmlichen Tastatur
zu vereinfachen. Beispielsweise offenbart die Schrift
US 4,760,528 ein Computerprogramm
zur vereinfachten Texteingabe. Dabei werden Worte durch Abkürzungen
kodiert und die Kodierung ist im Computer in Form eines Lexikons
hinterlegt. Bei diesem Verfahren ist die Qualität der Eingabe
allerdings von der Qualität des hinterlegten Lexikons und
dem Beherrschungsgrad beim Anwender abhängig. Zudem erscheint
der Text erst in einer schwer lesbaren Form auf dem Bildschirm und
wird nur nachträglich aus der Computer-Kodierung in normalen
Text übersetzt. Dabei ist in mehrdeutigen Situationen die
Hilfe des Anwenders nötig.
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Der
Erfindung liegt somit die Aufgabe zu Grunde, eine Anordnung zur
vereinfachten Texteingabe auf Basis der üblicherweise verwendeten
Tastaturen bereit zu stellen, bei der die Fehlerhäufigkeit verringert,
die Schreibgeschwindigkeit erhöht sowie die Belastung gesenkt
und gleichmäßiger auf die einzelnen Finger verteilt
wird.
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Bevorzugte Ausgestaltung der
Erfindung
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Erfindungsgemäß wird
die Aufgabe in vorteilhafter Weise durch eine Anordnung zur Texteingabe mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weitere Merkmale
der Erfindung sind in den Unteransprüchen charakterisiert.
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Ferner
umfasst die Erfindung ein Computerprogramm, welches die Merkmale
eines Verfahrens zur Texteingabe in eine Form umsetzt, die von einer Datenverarbeitungseinrichtung
gelesen und verarbeitet werden kann. Weiterhin umfasst die Erfindung ein
computerlesbares Speichermedium, um das Computerprogramm zu speichern.
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Erfindungsgemäß werden
als Schreibtasten Buchstaben-, Ziffern- und/oder Satzzeichentasten verstanden.
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Die
Erfindung betrifft eine Anordnung zur Texteingabe, die aus mindestens
einer Datenverarbeitungseinrichtung, vorzugsweise einem elektronischen
Digitalrechner sowie einer Tastatur und mindestens einem Mittel
zur visuellen Datenausgabe besteht, die zumindest zeitweise über
Mittel zur Signalübertragung miteinander verbunden sind,
wobei beim Anschlagen von mehreren Schreibtasten der mindestens
einen Tastatur unterhalb einer Gleichzeitigkeitsschwelle dieser
Kombination von Schreibtasten eine Zeichenkombination zugeordnet
und durch das mindestens eine Mittel zur visuellen Datenausgabe
ausgegeben wird, wobei die Zeichenkombination andere Zeichen umfasst,
als eine durch Anschlagen derselben mehreren Schreibtasten oberhalb
der Gleichzeitigkeitsschwelle entstehende Zeichenkombination. Insbesondere
kann die Anzahl der Zeichen der Zeichenkombination, die beim Anschlagen
von mehreren Schreibtasten generiert und ausgegeben wird, größer
sein, als die Anzahl der gleichzeitig angeschlagenen Tasten.
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Vorteilhafterweise
ist zudem ein gleichzeitiger Anschlag von zwei Tasten schneller,
als aufeinander folgende Anschläge dieser Tasten, unabhängig davon,
ob diese Anschläge mit den Fingern einer Hand oder verschiedener
Hände durchgeführt werden.
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Ein
gleichzeitiger Anschlag von zwei Tasten ist zudem ergonomischer
als aufeinander folgende Anschläge dieser Tasten. Beim
Maschinenschreiben entsteht die Hauptbelastung auf Grund des Eigengewichtes
der Hand und der Finger nicht beim Absenken, sondern beim Anheben.
Beim Absenken besteht daher nur ein kleiner Unterschied ob ein oder
zwei Tasten angeschlagen werden, insbesondere bei den modernen,
"weichen" Tastaturen. Dieser Vorteil macht sich besonders beim gleichzeitigen
Anschlagen mit Fingern der gleichen Hand bemerkbar.
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Das
Schreiben auf der erfindungsgemäßen Tastatur unterscheidet
sich demnach grundlegend vom Schreiben auf bekannten Tastaturen,
bei denen beim Anschlagen von mehreren Tasten unterhalb einer Gleichzeitigkeitsschwelle
(gleichzeitiges Anschlagen) mehrere Zeichen generiert werden. So umfasst
die Zeichenkombination, die bisher beim gleichzeitigen Anschlagen
von Schreibtasten generiert wird, dieselben Zeichen, wie beim langsamen Nacheinanderanschlagen
derselben Tasten. Die Erfindung unterscheidet sich ebenfalls von
dem bekannten Kopieren von Text durch Verwendung der „Strg"-
und „V"-Taste, da dabei keine Kombination aus Schreibtasten
verwendet wird, denn bei der „Strg"-Taste handelt es sich
nicht um eine Schreibtaste, sondern um eine Funktionstaste.
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Als
gleichzeitiges Anschlagen von mehreren Tasten soll erfindungsgemäß ein
Anschlagen von mehreren Tasten unterhalb der Gleichzeitigkeitsschwelle,
d. h. mit einem Abstand von kleiner als 0,1 Sekunden, vorzugsweise
kleiner als 0,05 Sekunden verstanden werden. Die Gleichzeitigkeitsschwelle
ist individuell einstellbar und kann auf die Schreibgeschwindigkeit
des Anwenders angepasst werden, um unerwünschte Auslösungen
zu vermeiden. Vorzugsweise ist die Gleichzeitigkeitsschwelle nicht
kleiner als 0,015 Sekunden.
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Vorzugsweise
werden erfindungsgemäß herkömmliche elektronische
Digitalrechner, wie ein Personal Computer (PC) oder ein Macintosh
(Mac), verwendet. Als Mittel zur visuellen Datenausgabe werden Bildschirme,
vorzugsweise Kathodenstrahlröhrenbildschirme, Flüssigkristallbildschirme
oder Plasmabildschirme eingesetzt. Als Mittel zur Signalübertragung
kommt sowohl die Signalübertragung mittels Kabeln als auch
die kabellose Signalübertragung in Frage. Vorzugsweise
werden als kabellose Signalübertragungsmittel Funk oder
Infrarot-Strahlung eingesetzt. Da keine teuren Zusatzmodule von
Nöten sind, ist die erfindungsgemäße
erleichterte Texteingabe auch für den durchschnittlichen
und/oder privaten Anwender zu nutzen.
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Erfindungsgemäß muss
auf der Tastatur das gleichzeitige Anschlagen mehrerer Tasten erkannt werden.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung werden dabei lediglich zwei
Tasten, ohne Berücksichtigung der „Leerstellen"-Taste,
gleichzeitig angeschlagen. Dies ist auf allen handelsüblichen
Tastaturen ohne Probleme möglich. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung werden
dabei bis zu 6 Tasten gleichzeitig angeschlagen. Somit wird eine
6-Key Rollover-Tastatur, vorzugsweise eine n-Key Rollover-Tastatur
eingesetzt.
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Insbesondere
werden gängige Tastaturen mit QWERTZ-Tastaturbelegung verwendet.
Alternativ kann die normale Tastatur, vorzugsweise eine PC- und/oder
Mac-Tastatur, um mindestens eine, vorzugsweise zwei zusätzliche
Tasten, erweitert werden, die beliebig belegt werden. Dabei befindet
sich eine der zusätzlichen Tasten zwischen der Feststelltaste
und der Buchstabentaste „A" und eine weitere zwischen der
Tabulatortaste und der Buchstabentaste „Q". Vorzugsweise
wird die zusätzliche Taste mit einer Schreibsilbe belegt.
Insbesondere werden Trigraphen, vorzugsweise „sch" und/oder
Digraphen, wie "äu", "au", "ch", "ck", "ei", "eu", ng",
"pf", "ph", "qu", "rh", st" und/oder „th" gewählt.
In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung werden häufig
benutzten Digraphen, wie beispielsweise „ng" und/oder „st"
gewählt.
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Um
Platz für die zusätzlichen Tasten zu erhalten
wird die gängige Tastatur auf der linken Seite verlängert,
so dass die Tabulatortaste genau so groß wie zwei Standard-Buchstabentasten
ist, die dann auf zwei Tasten aufgeteilt wird. Dabei behält
die linke der zwei neuen Tasten die herkömmliche „Tabulator"-Funktion
und die rechte wird eine Schreibtaste und erhält die gewünschte
Belegung.
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Die
Feststelltaste wird analog erweitert und geteilt. Auf vielen modernen
Tastaturen besitzt die Feststelltaste eine Vertiefung auf der rechten
Seite. Auf einigen Tastaturen ist diese Vertiefung sogar fast so
groß wie eine übliche Schreibtaste. Dieser wertvolle
Platz besitzt somit keine Anwendung beim Schreibprozess. Ursprünglich
war diese Vertiefung auf Schreibmaschinen zur Vermeidung des unabsichtlichen
Anschlagens der Feststelltaste sowie zum Auffinden der Grundstellung
der Finger der linken Hand bestimmt. Heutzutage besitzen fast alle
Computertastaturen spezielle Kennmarken auf den Buchstabentasten
"f" und "j", so dass die Vertiefung nicht mehr unbedingt benötigt
wird. Dieser Platz kann bei der erweiterten Tastatur mit genutzt
werden, so dass die neue Feststelltaste weiterhin etwas größer,
als die neue Schreibtaste ist.
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Da
Schreibkräfte üblicherweise früher die Schreibvorlage
auf die linke Seite der Maschine legten, besitzt die Standardtastatur
auf der rechten Seite mehr Tasten, als auf der linken. Die Erweiterung
der Tastatur auf der linken Seite behindert die Texteingabe daher
nicht.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung kann die erweiterte Tastatur
ausziehbar sein. Dafür wird die Tastatur in zwei Teile
geteilt und mittels eines Scharniers in der Mitte zusammengefügt.
Die „Leerstellen"-Taste wird auf zwei kleinere Tasten aufgeteilt, die
gleich oder unterschiedlich belegt werden können. Diese
sind zudem bequemer zu bedienen, als die herkömmliche große „Leerstellen"-Taste.
Ein weiterer Vorteil ist, dass die Tastaturbreite auf die Schulterbreite
des Benutzers angepasst werden kann. Gerade größere
Anwender mit breiten Schultern haben Probleme beide Hände
ergonomisch richtig auf einer Standardtastatur zu positionieren.
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Das
erfindungsgemäße Computerprogramm unterscheidet
zwischen nacheinander und gleichzeitig angeschlagenen Tasten auf
der Tastatur. Ein Anschlagen von mehreren Tasten unterhalb der Gleichzeitigkeitsschwelle
wird von dem erfindungsgemäßen Computerprogramm
als gleichzeitig erkannt. Dabei werden beim Anschlagen von mehreren
Tasten unterhalb und oberhalb der Gleichzeitigkeitsschwelle gleiche
oder unterschiedliche Zeichen generiert. Beim herkömmlichen,
d. h. aufeinander folgendem Anschlagen der Buchstabentasten werden
die Buchstaben in üblicher Art und Weise auf dem Bildschirm ausgegeben.
Dadurch bleibt das normale Maschinenschreiben erfindungsgemäß großenteils
erhalten.
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Eine
grundlegende Funktionsänderung findet erst im Poly-Symbol-Modus,
d. h. bei gleichzeitigem Anschlagen von mehreren Tasten, statt.
Die Zeichen, die durch gleichzeitiges Anschlagen von Tasten generiert
werden, werden dann in vorgegebener Reihenfolge von der Datenverarbeitungseinrichtung angeordnet
und ausgegeben. In einer bevorzugten Ausgestaltung können
sich die ausgegebenen Zeichen im Poly-Symbol-Modus von den Zeichen
unterscheiden, die den Tasten üblicherweise, d. h. beim aufeinander
folgenden Anschlagen der Tasten, zugeordnet sind.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung wird im Poly-Symbol-Modus die „Großschreiben"-Funktion für
Buchstaben- und die „Umschalt"-Funktion für Ziffern-
oder Satzzeichentasten von der „Umschalt"-Taste auf die „Leerstellen"-Taste übertragen. Die „Leerstellen"-Taste
kann dabei von dem linken Daumen gleichzeitig mit Buchstabentasten
angeschlagen werden, was zu einer Entlastung der kleinen Finger
führt und dem linken Daumen eine Funktion zuweist, so dass
alle zehn statt der üblicherweise neun benutzten Finger
am Schreibvorgang beteiligt sind. Das Schreiben von Leerstellen
wird weiterhin mit dem rechten Daumen ausgeführt. Zudem
wird das Schreiben von Worten, die bei herkömmlicher Eingabe
große Sprünge enthalten, wie "Büro",
"Süd", "Sprache" oder "Zahn" erleichtert.
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Um
das Problem der Großschreibung von Substantiven in der
deutschen Sprache bei der herkömmlichen Texteingabe zu
umgehen, schreibt die Mehrheit junger Internet-Anwender alle Substantive grundsätzlich
klein. Unter Anwendung der erfindungsgemäßen Tastatur
und des erfindungsgemäßen Computerprogramms kann
diese Nachlässigkeit gegenüber den sprachlichen
Normen reduziert und die Verbreitung von fehlerhafter Schreibweise
vermieden werden.
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Die
Bedienung der „Umschalt"-Tasten bei der herkömmlichen
Großschreibung ist umständlich und muss zeitlich
genau zum Anschlag der Buchstabentasten passen. Häufige,
daraus resultierende Fehler sind keine, umgekehrte oder verdoppelte Großschreibung.
Insbesondere bei der "langen" Großschreibung, d. h. der
Großschreibung einiger Symbole nacheinander, wie beispielsweise
in Abkürzungen, wie ZDF, RTL oder BAMF, werden durch die Übertragung
der „Großschreiben"-Funktion auf die „Leerstellen"-Taste
Fehler vermieden. Zudem kann man die dadurch funktionsfreien „Umschalt"-Tasten als
zusätzliche Schreibtasten, beispielsweise für Sonderzeichen,
wie den dreifachen Punkt (...) kodieren, der bisher drei Anschläge
erforderte.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung wird der „Umschalt"-Taste
eine neue Funktion zugeordnet. Im Poly-Symbol-Modus können
bei gleichzeitigem Tastenanschlag der „Umschalt"-Taste
und einer Buchstabentaste, dieser Buchstabentaste häufig gebrauchte
Worte, beispielsweise „nicht" der Buchstabentaste „n", „und"
der Buchstabentaste „u" oder „sich" der Buchstabentaste „s"
zugeordnet werden. Auf diese Weise lassen sich allen Buchstabentasten zusätzlich
im Poly-Symbol-Modus leicht zu lernende „Shortcuts" zuordnen,
die bei gleichzeitigem Anschlagen der Schreibtasten mit der gegenüberliegenden „Umschalt"-Taste
abgerufen werden. Auf diese Weise stehen dem Anwender bis zu 47
Tasten für "Shortcuts" mit der Möglichkeit zur
Verfügung die häufigsten Worte, wie Artikel, Präpositionen
und Hilfsworte und/oder Wortteile der deutschen Sprache, wie "ver",
"bar" usw. diesen Tasten zuzuweisen. Die 13 Tasten der oberen Ziffernreihe
können dabei individuell belegt werden. Die optimale Anordnung der
"Shortcuts" ergibt sich aus der Häufigkeit der abgekürzten
Worte und/oder Wortteile. Die Großschreibung der abgekürzten
Worte ist über den gleichzeitigen Anschlag der „Leerstellen"-Taste
möglich. Somit kann jede Taste im Poly-Symbol-Modus bis
zu vier Bedeutungen besitzen. Beispielhaft ist die Zuordnung der
Buchstabentaste „n" gezeigt:
- • Einzelnes
Anschlagen der Buchstabentaste: „n"
- • Gleichzeitiges Anschlagen mit der „Leerstellen"-Taste: „N"
- • Gleichzeitiges Anschlagen mit der linken „Umschalt"-Taste: „nicht"
- • Gleichzeitiges Anschlagen mit der linken „Umschalt"-Taste
und der „Leerstellen"-Taste: „Nicht"
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Bei
der bevorzugten Ausgestaltung der Tastatur mit zwei Leertasten sind
noch vier weitere Zuordnungen zu der Buchstabentaste „n"
möglich, so dass jede Taste im Poly-Symbol Modus insgesamt bis
zu acht Bedeutungen aufweisen kann. Die erweiterte Zuordnung ist
ebenfalls beispielhaft an der Buchstabentaste „n" gezeigt:
- • Gleichzeitiges Anschlagen mit der
rechten „Leerstellen"-Taste: "n_", wobei "_" eine Leerstelle
bedeutet
- • Gleichzeitiges Anschlagen mit der linken und rechten „Leerstellen"-Taste: „N_"
- • Gleichzeitiges Anschlagen mit der linken „Umschalt"-Taste
und der rechten "Leerstellen"-Taste": "nicht_"
- • Gleichzeitiges Anschlagen mit der linken „Umschalt"-Taste
und beiden „Leerstellen"-Tasten: "Nicht_"
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Dabei
ist vorteilhaft, dass die „Umschalt"-Tasten nicht wie sonst üblich
nach dem Anschlagen gedrückt gehalten werden müssen,
sondern wie andere Schreibtasten funktionieren.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung wird den „Umschalt"-Tasten
die „AltGr"-Funktion zugeordnet, da die „Umschalt"-Tasten
bequemer zu erreichen sind. Somit kann jeder Schreibtaste ein Sonderzeichen,
wie „@", „
", „{"
oder „[" zugeordnet werden.
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Ein
weiterer Vorteil der Verlagerung der Funktionen der „Umschalt"-Taste
auf die „Leerstellen"-Taste zeigt sich bei der Verwendung
mehrsprachiger, beispielsweise deutsch-französischer Tastaturbelegungen,
wie sie in der Schweiz üblich sind. Bei herkömmlichen
Belegungen kann auf verschiedene deutsche Zeichen, wie die Umlaute
in Großbuchstaben und verschiedene französische
diakritische Zeichen nicht direkt zugegriffen werden. Dieses Problem kann
erfindungsgemäß gelöst werden. In einer
bevorzugten Ausgestaltung kann durch Anschlagen der „Umschalt"-Taste
zwischen den verschiedenen sprachspezifischen Tastaturbelegungen
gewechselt werden. Die Funktion der „Umschalt"-Taste ist
auf der „Leerstellen"-Taste kodiert. Beispielhaft kann
die Zuordnung der Zeichen zu den „Umlaut"-Buchstabentasten
ausgehend von der deutschen Belegung wie folgt erfolgen:
- • Einzelnes Anschlagen der Tasten: „ö", „ä"
und „ü"
- • Gleichzeitiges Anschlagen mit der „Leerstellen"-Taste: „Ö", „Ä"
und "Ü"
- • Gleichzeitiges Anschlagen mit der linken „Umschalt"-Taste: „é", „è"
und „à"
- • Gleichzeitiges Anschlagen mit der linken „Umschalt"-Taste
und der „Leerstellen"-Taste: "É", "È" und „À"
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung wird die linke „Leerstellen"-Taste
mit der Funktion zur Entfernung des letzten Wortes belegt, was heute
lediglich über die unbequeme Kombination „Strg"
und „Backspace" zu erreichen ist.
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Um
auch bei Mischtexten aus verschiedenen Buchstabensystemen, wie beispielsweise
dem lateinischen und dem kyrillischen Buchstabensystem, eine flüssige
Texteingabe zu erreichen, kann in einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung
die Funktion des Belegungswechsels im Poly-Symbol-Modus dem gleichzeitigen
Anschlagen beider „Leerstellen"-Tasten zugeordnet werden.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung in Bezug auf die
deutsche Sprache ist die Zuteilung einer einzelnen Taste für
den sehr häufig vorkommenden Trigraphen (Trigramm) "sch".
In einer bevorzugten Ausgestaltung wird dafür die rechts
von der linken „Umschalt"-Taste liegende Taste mit den Symbolen „<", „>" und „|"
verwendet. Die ursprüngliche, direkte Kodierung wird im
Poly-Symbol-Modus bei gleichzeitigem Anschlagen mit der benachbarten „y"-Buchstabentaste
erhalten. Die neue Belegung dieser Taste sieht beispielsweise wie
folgt aus:
- • Einzelnes Anschlagen
der Taste: „sch"
- • Gleichzeitiges Anschlagen mit der „Leerstellen"-Taste: „Sch"
- • Gleichzeitiges Anschlagen mit der „y"-Taste: „<"
- • Gleichzeitiges Anschlagen mit der rechten „Umschalt"-Taste:
">"
- • Gleichzeitiges Anschlagen mit der „AltGr"-Taste: „|"
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist die Möglichkeit
Buchstabentasten von einer Hälfte der Tastatur auf die
andere Hälfte der Tastatur zu „übertragen".
Insbesondere werden dabei Vokale, die normalerweise auf der linken
Hälfte der Tastatur liegen im Poly-Symbol-Modus auf der
rechten Seite als alternative, gewissermaßen virtuelle, Bedeutung
von Buchstabentasten eingeführt. Beispielsweise wird bei
gleichzeitigem Anschlagen der Buchstaben „d" und „j"
das „j" von dem erfindungsgemäßen Computerprogramm
als „e" interpretiert, so dass die Silbe „de"
auf dem Bildschirm ausgegeben wird. Diese Eingabe ist viel bequemer
als die übliche Eingabe der Silbe „de" durch zwei
aufeinanderfolgende Anschläge mit dem linken Mittelfinger.
Der Buchstabe „e" ist in der deutschen Sprache mit etwa
14 Prozent der häufigste Buchstabe, so dass die Verteilung
dieser Schreibbelastung auf rechte und linke Hand aus ergonomischen
Gründen sinnvoll ist. Analog können im Poly-Symbol-Modus
in dieser Art und Weise Silben für alle restlichen Konsonanten
der linken Tastaturhälfte erzeugt werden. Analog werden die
Vokale von der rechten Seite der Tastatur (u, i, o, ü, ö, ä)
auf die linke Seite übertagen, so dass jede Tastatur-Hälfte
ihren eigenen Satz Vokale aufweist.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird dem
Konsonanten „q" im Poly-Symbol-Modus automatisch der Hilfsvokal „u"
zugeordnet. Somit wird bei gleichzeitigem Anschlagen der Buchstabentaste „q"
zusammen mit einem Vokal, beispielsweise „a" die Silbe „qua"
auf der Einheit zur visuellen Datenausgabe erzeugt. Abkürzungen,
wie „FAQ" für die ein einfaches „q" benötigt
wird, können weiterhin durch einzelnes Anschlagen der Buchstabentaste „q"
geschrieben werden.
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Im
Poly-Symbol-Modus werden demnach Computer-Schreibsilben eingeführt,
die aus einem oder mehreren Symbolen bestehen können. Dabei werden
zwei Buchstabentasten, vorzugsweise in einer elementaren Form der
Ausgestaltung Konsonant und Vokal, die gleichzeitig mit zwei Fingern
verschiedner Hände angeschlagen werden, als Paarung bezeichnet.
Die Daumen werden dabei nicht berücksichtig, weil sie sich
deutlich von den anderen acht Fingern unterscheiden. Während
sich letztere auf der Tastatur aktiv bewegen, bleiben die Daumen
in der Mitte der Tastatur fast bewegungslos liegen, so dass die „Leerstellen"-Taste
jeder Zeit leicht mit den Daumen anzuschlagen ist.
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Als
Beispiel für "natürliche" Paarungen kann man "fo",
"rü" oder "ne" anführen. Als Beispiel für
"virtuelle" Paarungen kann man "ge", "ba" oder "ko" anführen.
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Paarungen
unter Einbeziehung des Daumens werden als erweiterte Paarungen bezeichnet. Zum
Beispiel, sind "Fi", "La" und "Ne" erweiterte Paarungen, da sie
auf den linken Daumen für die Großschreibung zurückgreifen.
Auf einer erweiterten Tastatur mit zwei „Leerstellen"-Tasten
ist es möglich, zusätzlich eine Paarung mit der
folgende Leerstelle, wie beispielsweise bei „le_", "n_"
oder „te_" zu kombinieren. Dafür werden die Buchstabentasten
und die rechte „Leerstellen"-Taste gleichzeitig angeschlagen. Die
Leerstelle ist wie der Buchstabe „e" in der deutschen Sprache
sehr häufig (etwa 14 Prozent), so dass im Poly-Symbol-Modus
viele Anschläge gespart werden können.
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Die
dritte Möglichkeit einer erweiterten Paarung ist eine Kombination
der ersten und zweiten Möglichkeit, wie beispielsweise
bei "So_". Beim üblichen Maschinenschreiben wird dieses
Wort mit vier Anschlägen geschrieben („Umschalt"-Taste,
Buchstabentaste „s", Buchstabentaste „o" und die
"Leerstellen"-Taste). Im Poly-Symbol-Modus wird dieses Wort als
erweiterte Paarung mit einem Anschlag geschrieben.
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Als
Akkord wird bei der Schreibweise im Poly-Symbol-Modus das gleichzeitige
Anschlagen von zwei oder mehr Tasten mit zwei oder mehreren Fingern
(abgesehen vom Daumen) der gleichen Hand bezeichnet.
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Die
Texteingabe unter Verwendung von Paarungen oder erweiterten Paarungen
verwendet die gleiche Technik wie das übliche 10-Finger-Maschinenschreiben
und ist deshalb für den durchschnittlichen Anwender leicht
zugänglich. Im Gegensatz dazu erfordert die Texteingabe
mit Akkorden, wie auch bei der Maschinenstenografie, spezielle Fertigkeiten
und ein relativ aufwendiges Training, um einen fließenden Übergang
von einem Akkord auf den nächsten zu erreichen.
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Digramme
für Bezeichnungen und Diphthonge am Wortanfang, wie "äu",
"au", "ei" und "eu" in Worten, wie „Auge" oder „Eule",
werden ebenfalls als Paarungen geschrieben.
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Bei
der traditionellen 10-Finger-Methode ist für jeden Finger
eine so genannte "Verantwortungszone" festgelegt. Eine Nachteil
dabei ist, dass die Fingersätze nicht immer optimal sind.
Beispielsweise muss der Buchstabe "r" in dem sehr häufig
in der deutschen Sprache vorkommenden Suffix "er" unter Verwendung
des virtuellen "e" in Worten, wie „Oktober", „weiter"
oder „Lager" mit dem linken Zeigefinger angeschlagen werden.
Dies ist insbesondere nach dem Buchstaben "b" ziemlich unbequem,
da der Zeigefinger einen großen Sprung nach oben ausführen muss.
In diesem Falle wird das "r" vorteilhafterweise mit dem Mittelfinger
geschrieben.
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Zur
Darstellung der optimalen Fingersätze wird eine numerische
Fingersatz-Transkription für jedes Wort eingeführt,
in der jeder Finger einer Ziffer zugeordnet ist und Worte dann als Fingersätze
für das Schreiben im Poly-Symbol-Modus dargestellt werden.
Dafür werden die Finger fortlaufend von links nach rechts
durchnumeriert. Diese einfache Systematik ist gut zu erlernen und
zu behalten.
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Tabelle
1 zeigt die Zuordnung der einzelnen Finger zu den Ziffern.
Ziffer | Finger |
1 | kleiner
Finger, links |
2 | Ringfinger,
links |
3 | Mittelfinger,
links |
4 | Zeigefinger,
links |
5 | Daumen,
links |
6 | Daumen,
rechts |
7 | Zeigefinger,
rechts |
8 | Mittelfinger,
rechts |
9 | Ringfinger,
rechts |
0 | kleiner
Finger, rechts |
Tabelle
1: Zuordnung der Finger in der Fingersatz-Transkription
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Erfindungsgemäß kann
der Anwender das Schreiben im Poly-Symbol-Modus mit dem normalen 10-Fingersystem
kombinieren, was deutlich leichter zu erlernen ist, als die Kombination
von zwei verschiedenen Tastaturbelegungen für eine Sprache. Dabei
erreicht der durchschnittliche Anwender eine deutliche Verbesserung
der Geschwindigkeit sowie eine Verringerung der Fehlerhäufigkeit.
Die erzielte Verbesserung ist dabei von der Sprache abhängig.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird ein
neuer qualitativer Kennwert des Schreibprozesses, und zwar der "Verdichtungskoeffizient"
(VK), eingeführt, der neben den qualitativen Kennwerten
Fehlerfreiheit und Gleichtakt und dem quantitativen Kennwert der
Geschwindigkeit, die Effektivität des Schreibens anzeigen
kann. Der VK beschreibt das Verhältnis der Anzahl der Anschläge bei
der üblichen Mono-Symbol-Texteingabe zur Anzahl der "verdichtenden"
Anschläge bei der Eingabe im Poly-Symbol-Modus. Dieser
Koeffizient kann berechnet werden und durch das erfindungsgemäße Computerprogramm
während des Lern- oder Schreibprozesses angezeigt werden.
Beim Poly-Symbol-Schreiben mit erweiterten Paarungen und "Shortcuts"
für die häufigsten Wörter ist ein durchschnittlicher
VK für deutsche Sprache von 2.0 zu erreichen. Unter Anwendung
von Akkorden kann sich dieser Wert noch erhöhen.
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Die
deutliche Erhöhung der Schreibgeschwindigkeit ist insbesondere
darauf zurückzuführen, dass das Schreiben im Poly-Symbol-Modus
der gesprochenen Sprache ähnlicher ist. Beispielsweise wird
das Wort Finale statt in sechs Buchstaben nur in drei Computer-Schreibsilben
aufgeteilt. Dies stellt somit eine Anpassung des Schreibvorgangs
an die Denkprozesse im Gehirn dar.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung werden nicht nur Paarungen,
sondern auch Akkorde verwendet. Dadurch werden einzelne Worte, wie
beispielsweise „bei" oder „drei", gar nicht mehr unterteilt,
sondern als Ganzes geschrieben. Unter Verwendung von Akkorden, kann
der geübte Anwender Geschwindigkeiten, wie sie sonst nur
bei der professionellen Maschinenstenografie möglich sind,
erreichen.
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Das
Schreiben im Poly-Symbol-Modus ist universell einsetzbar und kann
in jeder Sprache angewendet werden. Als maximale Schreibgeschwindigkeit
kann die Geschwindigkeit langsamen Sprechens erreicht werden. Allerdings
sind auch schon bei geringeren Geschwindigkeiten eine Entlastung des
Anwenders und eine deutlich verringerte Fehlerhäufigkeit
zu verzeichnen.
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Obgleich
das Schreiben im Poly-Symbol-Modus für die QWERTZ-Tastaturbelegung
ausgearbeitet ist, ist es nicht auf diese Tatstaturbelegung beschränkt.
Das Schreiben im Poly-Symbol-Modus ist auf jeder beliebigen Tastaturbelegung
möglich. Die Anwendbarkeit und die Vorteile bleiben erhalten, auch
wenn sich eine alternative Tastaturbelegung durchsetzen sollte.
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Erfindungsgemäß wird
ebenfalls ein computerlesbares Speichermedium offenbart, auf dem
das erfindungsgemäße Computerprogramm gespeichert wird
und das es einer Datenverarbeitungseinrichtung ermöglicht,
nachdem das Computerprogramm in ein Speichermittel der Datenverarbeitungseinrichtung geladen
worden ist, das erfindungsgemäße Verfahren durchzuführen.
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Als
computerlesbare Speichermedien werden analoge, digital/analoge oder
digitale Medien verwendet. Insbesondere werden elektronische Speichermedien,
wie Speicherkarten, Flash-Karten und/oder USB-Sticks, magnetische
Speichermedien, wie Festplatten, Disketten und/oder Wechselplatten und/oder
optische Speichermedien, wie CDs und/oder DVDs zur Speicherung des
erfindungsgemäßen Computerprogramms eingesetzt.
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Beispiel 1
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Das
Wort „Finale" besteht aus drei Paarungen: „Fi", „na"
und „le". Da die beiden Buchstaben der Paarungen bereits
auf unterschiedlichen Hälften der Tastatur angeordnet sind,
ist keine Verwendung von übertragenden Vokalen nötig.
Als Fingersatz besitzt das Wort "Fi.na.le" die folgende Ziffernfolge (5)48.71.93,
wobei die Punkte die Grenzen zwischen den Anschlägen anzeigen.
Dabei wird die „Leerstellen"-Taste für die Großschreibfunktion
verwendet. Es werden also gleichzeitig die „Leerstellen"-Taste
mit dem linken Daumen, das „F" mit dem linken Zeigefinger
und das „i" mit dem rechten Mittelfinger angeschlagen.
Dann folgt der rechte Zeigefinger zusammen mit dem linken kleinen
Finger für „na" und der rechte Ringfinger zusammen
mit dem linken Mittelfinger für „le". Der Vorteil
der Eingabe im Poly-Symbol-Modus ist zum einen eine Beschleunigung
der Eingabe und zum anderen werden auf Grund der automatischen Anordnung
der eingegebenen Buchstaben Reihenfolgefehler verhindert. Vorteilhafterweise werden
im Vergleich zum normalen Maschinenschreiben die gleichen Tasten
weiterhin mit den gleichen Fingern angeschlagen.
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Auf
einer Tastatur mit zwei „Leerstellen"-Tasten kann bei drei
Anschlägen das Wort "Finale" inklusive der folgenden Leerstelle
geschrieben werden. Im dieses Fall (Fi.na.le_) lautet die numerische
Fingersatz-Transkription (5)48.71.93(6). Wie der linke Daumen in
"Fi", wird der rechte Daumen in "le_" gleichzeitig mit dem rechten
Ringfinger und dem linken Mittelfinger zusammen angeschlagen.
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Beispiel 2
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Das
Wort „schonen" lässt sich im Poly-Symbol-Modus
ebenfalls in drei Teile unterteilen. Der Trigraph „sch"
ist auf der „<>|"-Taste kodiert, die
leicht mit dem linken kleinen Finger zu erreichen ist. Daher lautet
der Fingersatz für das Wort „schonen" 19.73.7. Linker
kleiner Finger zusammen mit rechtem Ringfinger für „scho",
rechter Zeigefinger zusammen mit linkem Mittelfinger für „ne"
und rechter Zeigefinger noch einmal einzeln für „n".
Der Wechsel zwischen Poly-Symbol-Modus und normaler Eingabe erfolgt
dabei automatisch mittels des erfindungsgemäßen Computerprogramms.
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Auf
einer Tastatur mit zwei „Leerstellen"-Tasten kann man bei
drei Anschlägen das Wort "schonen" inklusive der folgenden
Leerstelle, also „scho.ne.n_", mit einer Fingersatz-Transkription
von 19.73.7(6) schreiben. Die rechte „Leerstellen"-Taste wird
dabei bei der letzten Computer-Schreibsilbe „n_" mit dem
rechten Daumen gleichzeitig mit dem rechten Zeigefinger für
den Buchstaben „n" angeschlagen.
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Beispiel 3
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Das
Wort „Quote" lässt sich im Poly-Symbol-Modus ebenfalls
in zwei Teile unterteilen. Dabei wird der Buchstabe „q"
gleichzeitig mit dem Buchstaben "o" angeschlagen, wobei der Hilfsvokal „u"
erfindungsgemäß ergänzt wird. Als Fingersatz
besitzt das Wort "Quote" daher die Ziffernfolge (5)19.47. Dabei wird
die „Leerstellen"-Taste für die Großschreibfunktion
verwendet. Die Punkte stellen die Grenzen zwischen dem Anschlagen
der Tasten dar. Es werden also gleichzeitig die „Leerstellen"-Taste
mit dem linken Daumen, das „q" mit dem linken Kleinfinger
und das „o" mit dem rechten Ringfinger für „Quo"
angeschlagen. Dann folgt der linke Zeigefinger zusammen mit dem
rechten Zeigefinger für „te".
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Auf
einer Tastatur mit zwei „Leerstellen"-Tasten kann man bei
zwei Anschlägen das Wort "Quo.te_" " inklusive der folgenden
Leerstelle mit einer Fingersatz-Transkription von (5)19.47(6) schreiben.
Die rechte „Leerstellen"-Taste wird dabei bei der letzten
Computer-Schreibsilbe "te_" mit dem rechten Daumen gleichzeitig
mit dem linken und rechten Zeigefinger für „te"
angeschlagen.
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Figurenbeschreibung
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1 zeigt
eine Standardtastatur mit QWERTZ-Belegung. Bei gleichzeitigem Tastenanschlag
mehrerer Schreibtasten werden im Poly-Symbol-Modus Buchstabentasten übertragene
Buchstaben (1) zugeordnet. Ferner werden bei gleichzeitigem
Anschlagen mehrerer Tasten im Poly-Symbol-Modus Funktionstasten übertragene
Funktionen (1b) zugeordnet. Übertragene Buchstaben
(1) und übertragene Funktionen (1b) sind
zur besseren Verdeutlichung fett und kursiv gedruckt. Des weiteren werden
Schreib- oder Funktionstasten häufige Digramme oder Trigramme
(2) oder Satzzeichen (3) zugeordnet. Die Zuordnung
kann wahlweise im Poly-Symbol-Modus oder bei der Einzeleingabe erfolgen.
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2 zeigt
eine Tastatur mit QWERTZ-Belegung und mit Poly-Symbol-Funktionen
wie in 1. Darüber hinaus ist die Tastatur um
zusätzliche Tasten (4) erweitert. Den zusätzlichen
Tasten (4) sind Digramme (2), wie „st"
und „ng" zugeordnet. Zusätzlich enthält
die Tastatur in der Mitte eine Teleskopschiene (5) und
kann somit in zwei Hälften geteilt und auseinander gezogen
werden. Ein Scharnier (6) fixiert die beiden Hälften
im Standardzustand.
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3a und 3b zeigen
eine Tastatur mit QWERTZ-Belegung und mit einer beispielhaften Belegung
im Poly-Symbol-Modus mit möglichen "Wort-Shortcuts" (7)
oder "Sonderzeichen-Shortcuts" (8) für jede Schreibtaste
bei gleichzeitigem Anschlag mit der gegenüber liegenden „Umschalt"-Taste.
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- 1
- übertragener
Buchstabe im Poly-Symbol-Modus
- 1b
- übertragene
Funktion im Poly-Symbol-Modus
- 2
- Tastenbelegung
mit Digrammen und Trigrammen
- 3
- Satzzeichen
- 4
- zusätzliche
Schreibtaste
- 5
- Teleskopschiene
zur Breitenverstellung der Tastatur
- 6
- Scharnier
- 7
- Wort-Shortcuts
- 8
- Sonderzeichen-Shortcuts
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 202005013263 [0006]
- - US 7137749 [0007]
- - US 4783645 [0011]
- - US 4760528 [0012]