Haarwickler Die moderne kurze Haarfrisur erfordert für den Coiffeur ein Hilfsgerät, welches die leichte Aufwicklung der einzelnen zu locken den Haarsträhnen und Planeben aber auch die sichere und doch einfache Verbindung des Wicklers mit dem Haarboden gestattet. Da neben muss ein solcher Wickler, der hinsicht lich seiner Handhabung keine besondere Ge schicklichkeit voraussetzen darf, auch die Ge währ bieten, dass durch die Art und Weise seiner Befestigung auf dem behandelten Kopf die Haare nicht geknickt werden, wie dies bei den bis jetzt bekannten Lockenwicklern nur zu oft der Fall ist.
Eine weitere Vorausset zung für einen leicht bedienbaren Wickler ist dessen rasche Trennung vom Haar, und zwar ohne: die bei bekannten Haarwicklern auftre tende Verwirrung mit den Haaren, welche zu einer mehr oder weniger schmerzhaften, den Frisieiworgang, beim Vorhandensein von durchschnittlich 50 Wicklern pro Kopf we sentlich verlängernden Prozedur führen kann.
Gerade die schnelle und sichere Befesti- #un g der mit Haaren behaspelten Haarwick ler am behandelten Kopf verkürzt den Fri- iervorgang ganz wesentlich. Diese Eigen schaft gebt aber den bisher bekannten Locken wieklern grösstenteils ab.
In. dieser sind schon die verschie densten Verbesserungsversuche unternommen worden. So besteht beispielsweise ein Gerät mit an den starren Enden seines Gehäuses beiderseits vorgesehenen Spitznasen, die sich durch den Drall der dem Gehäuse aufgewik- kelten Haarsträhnen im Kopfhaar verhaken sollen. Ein weiteres Gerät erfordert insofern eine zangenartige Betätigung, als hier aus dem Innern des Gerätes heraus dornartige Greifer verlaufen, die sich durch die Einwirkung einer Schraubenfeder ins Haar drücken und mit diesen verklammern.
Schliesslich ist noch ein Haarwickler bekanntgeworden, bei dem eine elastische Spirale im Innern des Gehäuses durch Drehung das Haar erfasst und damit der Wickler an den Kopf gespannt wird.
Diese bekannten Geräte haben insbeson dere den Mangel eines unsicheren Sitzes. Be sonders während des Trocknungsvorganges in nerhalb der Haarsträhne neigen diese infolge der fehlenden Spannung leicht zum Kippen. Ausserdem gestaltet sich die Trennung von Haar und ZViekler nach dem Gebrauch öfters schwierig und kann unter Umständen nur unter Ausreissen oder Brechen von Haaren erfolgen. Auch bedarf es zur Handhabung der Wickler mehr oder weniger eines gewissen Feingefühls und einer besonderen Geschick lichkeit..
Die vorliegende Erfindung geht nun von dem Gedanken aus, einen Haarwickler zu schaffen, der vor allem eine auf einfache Weise erzielbare und doch äusserst leicht wie- der lösbare Verbindung mit dem vom Haar boden ausgehenden Haar gewährt, eine Ab knickung der Haare vermeidet und schliesslich keinerlei Geschicklichkeit zu dessen Betäti gung voraussetzt.
Der Haarwickler nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass er ein zum Auf wickeln einer Haarsträhne geeignetes Gehäuse aufweist, das mit langgestreekten, längsbeweg lich gelagerten flexiblen Greifern und ausser dem mit einer Einrichtung zur Längsv ersehie- bung dieser Greifer versehen ist, das Ganze derart, da.ss nach einem solchen, am Ende des Aufwickelvorganges erfolgenden Aufset zen des Gehäuses mit dem einen Ende auf dem Haarboden des zu behandelnden Kopfes, dass das Gehäuse lotrecht zur betreffenden Kopfstelle steht,
durch Betätigen der genann ten Einrichtung die Greifer von ihrem gegen über dem Gehäuse höchstens unbedeutend vor stehenden Ruhezustand aus in eine Lage ver schoben werden können, in welcher sie von dem auf dem Kopf aufsitzenden Ende des Gehäuses aus gegenüber diesem seitlich vor stehen, so dass sie in einer das Gehäuse ver ankernden Weise zwischen die das Gehäuse umgebenden Haare hineinragen, und da.ss durch Betätigen der genannten Einrichtung die Greifer wieder zurückgezogen werden kön nen.
Da der Wickler am Ende des Aufwickelns der Haarsträhnen bis an die Haarwurzeln lot recht zum Haarboden eingestellt wird und diese Lage infolge der genannten Veranke rung beibehält, ist jede Abknickgefahr grund sätzlich unterbunden, ohne dass bei der Bedie nung besondere Massnahmen hierzu getroffen zu werden brauchen.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbei spiel des Erfindungsgegenstandes.
Fig.1 zeigt einen vertikalen Mittellängs schnitt.
Fig. 2 zeigt eine Ansicht. Fig. 3 zeigt eine Draufsicht.
Fig.4 zeigt einen Schnitt nach der Linie r1-13 der Fig. 2.
Fig. 5 zeigt eine Ansicht des obern Füh rungsstückes. Fig.6 zeigt eine Stirnansicht desselben von unten gesehen.
Fig.7 zeigt in der gleichen Darstellung wie Fig.3 den Zustand bei ausgeschobenen Greifern. Der Haarwickler weist ein Gehäuse in Form eines Hohlzylinders auf, das eine durch lochte Deckplatte a und einen mit. Längs schlitzen c versehenen Mantel b sowie einen Boden k aufweist.
Die Deckplatte a ist ausser dem mit einer zentralen Bohrung versehen, durch welche eine Schubstange e längsver schiebbar hindurchgeführt ist, deren ausser halb des Gehäuses befindliches Ende mit einem Knopf d zur Handbetätigung versehen ist, wogegen das im Gehäuseinnern befind liche Ende der Stange e als Fassungskapsel f ausgebildet ist, in welche ein Bündel von Grei fern g ähnlich wie die Borsten eines Rasier pinsels fest eingesetzt sind. Die Greifer g be stehen aus langgestreckten flexiblen Gebilden in Form von Borsten, Saiten oder Drähten und dergleichen.
Wie insbesondere aus Fig.1 ersichtlich, sind die Greifer g in Führungen längsverschiebbar gelagert, welche sich im Gehäuseinnern befinden und zwischen zwei übereinanclerliegenden Führungskörpern ge bildet sind. Der untere Führungskörper ist durch den Boden k gebildet, der nach oben konvex gewölbt ist. Der über ihm liegende zweite Führungskörper i hat die Form eines Flasehenhalsansatzes, durch dessen zentrale Öffnung die Greifer g hindurchgeführt sind.
Der Führungskörper i ist auf der dem Boden k. zugekehrten Seite mit im untern Teil ge- gabelten Führungsnuten h versehen, in denen je ein Greiferpaar gelagert ist.
Der Boden k ist mit vier zwischen den Führungsnuten an geordneten, axial gerichteten, nach oben vor springenden Zapfen l versehen, welche in ent sprechend angeordnete, passende axiale Boh rungen<I>m</I> des Führungskörpers<I>i</I> klemmend eingreifen, so dass der Boden k zwar reibungs schlüssig festsitzt, jedoch nötigenfalls nach unten abgezogen werden kann, wobei die Zap fen Z aus den Bohrungen m herausgezogen werden. Durch blosses Wieder eindrücken kann der Boden wieder in seine Gebrattelislage.ge- bracht werden.
Das Führtingsstüek i und die in ihm be findlichen Führungsnuten h sind derart ge staltet, dass die Führungsnuten am obern Ende in eine mindestens angenähert parallel zur Schubstange e liegende Richtung auslau fen. Der Abstand zwischen dem obern Rande des Führungsstiiekes i und der Deckplatte a ist so bemessen, dass zwischen diesem Rand und der Fassungskapsel f in der in Fig.1 und 2 dargestellten, völlig ausgeschobenen Lage der Schubstange e genügend Raum für den Schubstangenhub besteht.
Hierbei kann dieser Rand des Führungsstückes i zugleich als Hubbegrenzung dienen, indem dann die Kapsel f auf diesem Rand zur Auflage kommt. Die Kapsel dient ebenfalls als Begrenzung des Hera.ussehiebens der Schubstange e, indem sie einen etwas grösseren Durchmesser aufweist als die Schuhstange e und daher dieser gegen über einen Bund bildet, der mit der Unter seite der Deckplatte a zusammenarbeitet.
Der Einwärtshub kann jedoch, wie in Fig.2 an gedeutet, auch durch die Unterseite des Knop fes d begrenzt werden, welcher ebenfalls bund- artig über die Schubstange e vorsteht und init der Oberseite der Deckplatte a hubbegren zend zusammenarbeiten kann, siehe die in Fig. 2 in strichpunktierten Linien eingezeich nete Endlage des Knopfes d bei völlig ein geschobener Schubstange.
Zwischen dem obern Rand des Führungs- stiiek(,s i und der Fassungskapsel f sind die Greifer g in Form eines Bündels in zur Schub stange e. paralleler Richtung geradlinig. Sie besitzen genügend Steifigkeit, um selbsttätig diese gestreekte Lage einzunehmen, welche durch die eingespannte Lage der Greiferenden in der Fassungskapsel f vorbestimmt ist.
Die Führungsnuten h sind vom obern Rand des Führungsstiftes i aus, bezogen auf die Sehub- stangenachse, derart nach aussen abgebogen, da1') sie eine Umlenkung der einzelnen Greifer bewirken. Die Führungsnuten h münden am bodenseitigen Ende seitlich in Öffnungen n aus dem Gehäuse aus. Die Greifer sind so bemessen, dass sie in der in Fig.1 bis 4 dar gestellten Endlage bei völlig zurückgezogener Schubstange e sich mindestens angenähert völlig im Innern des Gehäuses befinden und zweckmässig gerade bis zu den Öffnungen n reichen.
Wie ersichtlich, sind die Greifer un ter Berücksichtigung ihrer Biegsamkeit längs verschiebbar in den Führungsnuten h ge lagert. Wird daher, ausgehend vom Ruhe zustand gemäss Fig.1, durch Einschieben der Schubstange e ein entsprechender Längsdruck auf die Greifer g ausgeübt, dann treten diese mit ihren äussern Endteilen um ein dem Schubstangenhub entsprechendes Mass aus dem Gehäuse heraus.
Die durch die untere Randfläche des Bo dens k bestimmte Gehäusebegrenzung liegt in einer Ebene, die winkelrecht zur Schubstan- i gen- und Gehäuseachse liegt, und ist dazu be stimmt, auf dem Haarboden des zu behan delnden Kopfes nach Aufwickeln einer feuch ten Haarsträhne auf den Gehäusemantel bis an die Haarwurzeln selbsttätig zum Aufsitzen zu kommen.
Da die Betätigung der durch die Schubstange gebildeten Verschiebeeinrich tung nur in dieser relativen Lage des Gehäu ses zum Haarboden in Betracht kommt, und es anderseits darauf ankommt, das durch Ein schieben der Schubstange bewirkte Heraustre ten der Greifer aus dem Gehäuse im Sinne einer Verankerung der Greifer in dem das Gehäuse umgebenden Haar zu bewirken, ist es geboten, die Führung der Greifer derart zu gestalten, dass sie beim Heraustreten in un mittelbarer Nähe des Haarbodens verlaufen und also bei auf dem Haarboden aufsitzendem Gehäuse dem Haarboden entlang gleitend aus dem Gehäuse herausgesehoben werden.
Dies wird an und für sich ungefähr erreicht, wenn die Greifer durch die Führungsnuten h um einen Winkel von ungefähr 90 aus der axia len Richtung des Gehäuses nach aussen abge bogen werden. Jedoch ist es nicht unbedingt erforderlich, einen so grossen Umlenkungs- winkel zu wählen, weil, wie erwähnt, die Be tätigung der Verschiebeeinrichtung der Grei fer nur bei auf dem Haarboden aufsitzendem Gehäusebodenrand erfolgt und infolgedessen der Haarboden selbst als zusätzliche Führung für die Greifer verwendbar ist.
Es ist daher möglich und unter Umständen sogar zweck mässig; den genannten Umlenkungswinkel etwas kleiner zu wählen, um dadurch ein Auftreffen der Greifer auf dem Haarboden und ein sicheres Entlanggleiten der Greifer an diesem Haarboden bei der Betätigung der Verschiebeeinrichtung zu gewährleisten. Die Führungsnuten h sind im übrigen, wie aus den Fig.5 bis 7 hervorgeht, derart gebogen, dass sich mindestens bei auf dem Haarboden aufsitzendem Gehäuse die ausgesehobenen Greifer ausserhalb des Gehäuses paarweise kreuzen.
Der Haarwickler wird zum Gebrauch vor erst bei herausgezogener Schubstange in einer beliebigen, bequemen Lage über dem zu be handelnden Kopf gehalten, wobei der Coiffeur aus dem zu lockenden Haar eine Haarsträhne herauszieht und, ohne irgendeine besondere Geschicklichkeit zu benötigen, auf den Mantel b des Gehäuses aufwickelt. Am Ende dieser Aufhaspelung wird das Gehäuse mit der un tern Randfläche des Bodens k auf den Haar boden des zu behandelnden Kopfes zum Auf sitzen gebracht, so dass die Gehäuseachse am Ende des Aufwickelvorganges die Lage einer Flächennormalen zu der betreffenden Stelle des Haarbodens einnimmt, also zum Haar boden lotrecht steht.
Um nun das Gehäuse in dieser Lage gegenüber dem Kopf zu veran kern, wird die Verschiebeeinrichtung betätigt, indem der Bedienende mittels eines Fingers den Knopf d in die in Fig. 2 in strichpunktier ter Linie dargestellte Lage drückt, wodurch die Schubstange in ihre andere Endlage ge langt und die Greifer g an dem auf dem Kopf aufsitzenden Gehäuseende seitlich vorstehend aus dem Gehäuse herausgeschoben werden und dabei die in Fig. 7 dargestellte Endlage einnehmen und dementsprechend zwischen die das Gehäuse umgebenden Haare hineinragen.
Da sich durch die dabei erfolgende gegen seitig klemmende übereinanderlagerung der äussern Greiferendteile diese paarweise kreu zen, werden die Haare in unmittelbarer Nähe des Haarbodens derart innig erfasst, dass eine verhältnismässig feste Verankerung des auf dem Haarboden aufsitzenden Wicklers gegen über dem behandelten Kopf erzielt wird.
Auf diese Weise wird nun ein Haarwick ler nach dem andern zur Anwendung ge bracht, wobei eine Haarsträhne um die andere auf einen separaten Wickler aufgehaspelt wird.
Nach erfolgter Haarbehandlung und Trock nen der gerollten Haarsträhnen, wobei der Troeknungsvorgang durch die Schlitze c im Gehäusemantel b und die Lochungen in der Deckplatte cc gefördert wird, erfolgt das Lösen der einzelnen Wickler vom Kopf in der Weise, dass durch Anfassen des Knopfes d unter Festhalten des Gehäuses die Schubstange e wieder in die in Fig.l. dargestellte heraus gezogene Lage bewegt wird.
Hierbei werden die Greifer g wieder völlig ins Gehäuse hin eingezogen, ohne dass hierbei irgendwelche Gefahr eines etwaigen Hängenbleibens an dem das Gehäuse umgebenden Haar zu befürchten ist, denn die Greifer bieten mit ihrer glatten Oberfläche keine vorstehenden Teile, die ein Hängenbleiben im Haar bzw. eine Beschädi gung des Haares durch Knicken oder der gleichen bewirken könnten, und werden durch blosses Längsverschieben unter flexibler Ver formung in das Gehäuse zurückbewegt. Auf diese Weise wird nun ein Haarwickler nach dem andern vom Kopf gelöst und entfernt.
Entgegen der Darstellung in der Zeich nung kann die Lagerung der Greifer auch in anderer zweckdienlicher Weise vorgenommen sein. Die Greifer können beispielsweise so an geordnet sein, dass sie ohne eine besondere Führung bei ihrer Verschiebung nach aussen in die das auf dem Haarboden aufsitzende Gehäuse umgebenden Haare eingreifen und so das Gehäuse verankern. Hierbei ist es nicht unbedingt erforderlich, dass die Greifer sich paarweise kreuzen. Ebenso kann auch eine andere Ausführungsform der Einrichtung zur Verschiebung der Greifer als die in der Zeich nung behandelte mittels einer Schubstange vorgesehen sein.
Zum Beispiel kann die Ein richtung einen im Gehäuse um die Gehäuse achse drehbar gelagerten Mitnehmer aufwei- seit, an dem die innern Enden der Greifer sitzen und welcher von einer ausserhalb des Gehäuses befindlichen Stelle in Drehung ver setzt werden kann, so dass durch Drehen des 1litnehmers in der einen Richtung die Grei fer aus dem Gehäuse herausgeschoben und durch Zurückdrehen des Mitnehmers wieder in das Gehäuse hineingesehoben werden.
Hier bei können zum Beispiel die Greifer in der zurückgezogenen Lage teilweise auf dem zweckmässig als Trommel ausgebildeten Mit- ilehmer aufgerollt sein. Bei einer solchen Aus führungsform können die Führungen alle in einer gemeinsamen, zur untern Randfläche des Bodens v parallelen Ebene liegen und zum Beispiel spiralenförmig, bezogen auf .die Ge häuseachse, gebogen sein.
Unter Umständen genügt es jedoch, wenn überhaupt eine Füh rung erforderlich ist, lediglich Austrittsöff nungen für die einzelnen Greifer im Gehäuse vorzusehen, welche ähnlich wie die Öffnun gen n in dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel ein seitliches Austreten der Greifer aus dem Gehäuse gewährleisten.