Zum Drucken geeignetes, haltbares Küpenfarbstoffpräparat Beim Drucken von Textilien mit Küpen- farbstoffen ist es zur Erzielung gleichblei bender und .optimaler Druekresultate be kanntlich notwendig, die bedruckte Ware sofoi¯t zu troeknen und möglichst bald zu dämpfen, andernfalls ein mehr oder weniger starker Abfall der Farbtiefe eintritt. In der Praxis ist es aus betriebstechnischen Grün den aber oft nicht möglich, diese Bedingun gen einzuhalten.
Besonders im Filmdruck bleibt, die bedruckte Ware längere. Zeit der feuchtwarmen Luft der Arbeitsräume ausge setzt, bis sie trocken ist. Dabei ist eine teil weise Zersetzung: der Drucke unvermeidbar. Die einzelnen Küpenfarbstoffe zeigen zwar nnterschiedliches Verhalten, die grössere Zahl von ihnen wird jedoch in der Ausbeute er heblich herabgesetzt.
Es besteht deshalb. schon immer ein Be dürfnis, die küpenfarbigen Drucke so stabili sieren zu können, dass die oben angeführten Sehwierigkeiten wegfallen.
Es wurde nun gefunden, dass haltbare Küpenfarbstoffpräparate, welche erfindungs- gemäss K ondensatiansprodukte von. Aldehyden mit. Verbindungen, die mindestens einmal die Atomgruppierung
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aufweisen, enthalten, die Erzeugung von Drucken ermöglichen, welche in einem sol chen Masse stabilisiert sind, dass der Ausfall der Ware in hohem Grade unabhängig von der Zeitdauer ist, innerhalb welcher die Drucke getrocknet und nach welcher sie ge dämpft wurden.
Als Kondensationsprodukte von Aldehy den mit Verbindungen, die mindestens einmal die Atomgruppierung
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enthalten, können im vorliegenden Präparat z. B. die Kondensationsprodukte von Form aldehyd mit Dieyandiamid, Dicyandiamidin, Guanidin, Acetoguanamin" Biguanid oder Melaznin verwendet werden.
Das Präparat kann .die Kondensationspro- dukte auch in Mischung mit Borverbindungen und wasserlöslichen Silikaten enthalten.
Die mit dem neuen Präparat bedruckten Textilien (z. B. Baumwolle, Viskosekunetseide, Acetatkunstseide, Naturseide, synthetisehe Fa, sein, wie Perlon oder Nylon) kann man vor dem Dämpfen, je nach dem Feuchtig- keitsgehalt der Raiunluft, mehrere Stunden bis einige Tage lang an der Luft liegen las- sen - gleichviel,
ob sie -bei höherer Tempe ratur in einem Trockenapparat oder bei Zim- inerteinperatur an der Luft getrocknet Wor den sind - und erhält trotzdem noch brauch bare Drucke. In vielen Fällen wird dabei ihre Ausgiebigkeit nicht nennenswert beeintrIeh- tigt. Werden dieselben Farbstoffe aber ohne die.
genannten Zusätze ged2uckt und die Drucke in der gleichen Weise behandelt, so werden im allgemeinen die Farbstoffe nur noch zu .einem Brilehteil fixiert.
Es hat sich auch gezeigt, dass in vielen Fällen Präparate, welche ausserdem Bor- und Siliciiunverbindungen enthalten, mit Vorteil <B>i</B> anwendbar sind. Dabei lassen sich die anzu- Nvendenden Mengen dieser Zusätze derart be. messen, :dass eine Störung der Viskosität der Druckfarben nicht. eintritt.
Die Drucke, die mit dem erfindungsge mässen Präparat hergestellt werden können, werden in bekannter Weise nach dem Trock nen im luftfreien Dämpfer gedämpft, reoxy- diert, gespült, geseift, gespült und getrock net.
Beispiel. <I>1</I> Es wird folgende Druckpaste hergestellt:
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100 <SEP> g <SEP> Indanthrengoldgelb <SEP> RK <SEP> Supr. <SEP> Teig
<tb> (Schultz, <SEP> Farbstofftabellen, <SEP> 7. <SEP> Auf lage, <SEP> z. <SEP> Band, <SEP> Seite <SEP> 228)
<tb> 50 <SEP> g <SEP> Glycerin <SEP> oder <SEP> Glycerin-Ersatzpro dukt
<tb> 160-140 <SEP> g <SEP> Wasser
<tb> 500 <SEP> :g <SEP> Verdickung
<tb> 100 <SEP> g <SEP> Pottasche
<tb> 80 <SEP> g <SEP> Formaldehyd-Natriuinsulfoxylat
<tb> 1.0-30 <SEP> g <SEP> eines <SEP> Kondensationsproduktes
<tb> von <SEP> Dicyandiamid;
<SEP> Formaldehyd
<tb> und <SEP> Ammonchlorid <SEP> (das, <SEP> erhalten
<tb> wird, <SEP> wenn <SEP> man <SEP> eine <SEP> 1VLischung <SEP> von
<tb> 30 <SEP> g <SEP> Dieyandiamid <SEP> mit <SEP> 40 <SEP> g <SEP> 40 <SEP> o/oigem
<tb> Formaldehyd, <SEP> 60 <SEP> g <SEP> Wasser <SEP> und <SEP> 30 <SEP> g
<tb> Ammonchlorid <SEP> einige <SEP> Stunden <SEP> er wärmt <SEP> und <SEP> dann <SEP> im <SEP> Vakuum <SEP> zur
<tb> Trockne <SEP> eindampft
<tb> 1 <SEP> kg Diese Druckpaste kann folgendermassen verwendet werden Nach dein Drucken und Trocknen wird während einiger Minuten im luftfreien Schnelldämpfer gedämpft, reoxydiert, in Wasser gespült, geseift, gespült und getrock net. Bleibt ein solcher Druck vor dem Dämp fen während z.
B. 30 Stunden in einer Luft- atmosphäre von 65 % relativer Feuchtigkeit und einer Temperatur von 20 C liegen, so er hält man ein Goldgelb von gleicher Farb- stärke wie mit dem sofort nach dem Trocknen gedämpften Druck.
Ohne den Zusatz des Kondensationsproduktes ist der während der gleichen Zeitdauer unter den bezeichneten Bedingungen der Luft ausgesetzte Druck stark verblasst. Beispiel Es werden folgende zwei Druckfarben hergestellt, wobei die erste nur zu Vergleichs zwecken angeführt wird:
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a) <SEP> 150 <SEP> g <SEP> Indanthrenbrillantgrün <SEP> 4 <SEP> G <SEP> Teig
<tb> fein <SEP> (Schultz, <SEP> Farbstofftabellen, <SEP> 7.
<tb> Auflage, <SEP> Band <SEP> I, <SEP> Nr.1269)
<tb> 50 <SEP> g <SEP> Glycerin
<tb> 120 <SEP> g <SEP> Wasser
<tb> 500g <SEP> Verdickung
<tb> 100 <SEP> g <SEP> Pottasche <SEP> \
<tb> 80 <SEP> g <SEP> Formaldehyd-Natritimsulfo-xylat
<tb> 1 <SEP> kg b) Die gleiche Druckfarbe wie vorstehend, je doch statt etwa 20 g Wasser einen Zusatz von 2.0 g des in Beispiel 1 genannten Kondensa tionsproduktes enthaltend.
_ Die Druckpasten können folgendermassen verwendet werden Die gedrLickten Warenabschnitte werden in zwei Teile geteilt, wovon der eine sofort getrocknet, gedämpft und fertiggestellt wird, der andere erst nach einem 8stündigen Lie genlassen an der Luft unter den im Beispiel 1 beschriebenen 'Bedingungen.
Der mit. der Drtiekfarbe b) erzielte und der Luft ausge setzte Gründruck stimmt in Farbtiefe mit der sofort gedämpften Probe überein, wogegen '-der verhängte, mit Druckfarbe a) erhaltene Druck mir ein helles, verblasstes Grün ergibt.
Beispiel .3 Es wird nachstehende Druckfarbe herge stellt
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150 <SEP> ; <SEP> Indanthrengelbbraim <SEP> 3 <SEP> G <SEP> Supr.
<tb> dope. <SEP> Teig <SEP> (Schultz, <SEP> Farbstofftabel
<tb> len, <SEP> 7. <SEP> Auflage, <SEP> z. <SEP> Band, <SEP> Seite <SEP> 130)
<tb> 50 <SEP> g <SEP> Glycerin
<tb> 75 <SEP> :g <SEP> Wasser
<tb> 500 <SEP> g <SEP> Verdickung
<tb> 100 <SEP> g <SEP> Pottasche
<tb> 80 <SEP> :b <SEP> Formaklehyd-Natriumsidfoxylat
<tb> 20 <SEP> g <SEP> des <SEP> im <SEP> Beispiel <SEP> 1 <SEP> genannten <SEP> Kon densationsproduktes
<tb> 15 <SEP> g <SEP> Borax <SEP> (mit <SEP> Wasser <SEP> im <SEP> Verhältnis
<tb> 1:1 <SEP> verdünnt)
<tb> 10 <SEP> g <SEP> Natriumsilikat-Palver, <SEP> leicht, <SEP> löslich
<tb> (1:
1 <SEP> mit <SEP> Wasser <SEP> verdünnt)
<tb> 1 <SEP> kg Ein mit dieser Paste hergestellter Braun druck weist eine wesentlich grössere Haltbar keit beim Lagern vor dem Dämpfen an der Luft. auf als ein Druck, der ohne die in der 'Vorschrift zuletzt genannten drei Ililfsmittel ausgeführt ist.