Fadenbruch-Absauganlage mit einer Schalteinrichtung an einer Spinnereimaschine I) ie vorliegende Erfindung betrifft eine Fadenbrueh-Absauganlage mit einer Schalteinriehtung an einer Spinnereimasehine, bei weleher durch Bruehstüeke des Spinnmaterials, die den Absaugkanal passieren, elektrische Schaltorgane zur Steuerung der Machine ausgelöst werden können.
Die Anlage kennzeichnet sich dadurch, dass irn Absaugkanal ein Elektrodensystem vorgelien ist, das an eine äussere Spannungsquelle angeschlossen ist, das Ganze derart, dass beim Auftreffen genügend grosser Bruchstücke auf eine Elektrode momentane Ladungsänderun- gen sowohl am Elektrodensystem als auch am Bruchstük stattfinden, welche Ladungsände- rungen ihrerseits die Schaltorgane beeinflussen.
Es sind bereits versehiedene Ausführungs- formen von Fadenbruch-Absauganlagen mit einer Schalteinrichtung an einer Spinnerei masehine bekannt, um beim Abreissen des Spinnmaterials, einer Lunte oder eines Fadens, den Antrieb der Spinnmaschine stillzusetzen. Es sind Vorrichtungen vorgeschlagen worden, bei denen das abgerissene Spinnmaterial in einen Absaugkanal gesogen wird und sich auf eine in diesem quer zur Luftströmung angeordnete perforierte Klappe legt.
Diese Klappe, die um eine Achse leicht schwenkbar ist, bewirkt eine gewisse Drosselung des Luftstromes, welche Drosselwirkung sich erhöht, wenn sich ein Brtiehteil eines Fadens auf dieselbe legt, was eine gewisse Winkelverstellung der Klappe hervorruft.
Diese Bewegung dient dann zur Steuerung der Mittel, welche die Spinnmaschine ausser Betrieb setzen. Derartige mechanische Vorrich tungen haben sich in der Praxis als zu langsam und zu unsicher arbeitend erwiesen, da erst nach Ansammlung einer gewissen Menge von Spinnmaterial auf der Klappe ein genügend grosser Überdruck entsteht, um die Schwenkbewegung auszuführen.
Die vorliegende Erfindung ist nachstehend beispielsweise an Hand der Fig. 1 bis 13 beschrieben. Es stellen dar :
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Fadenbrueh-Absauganlage an einer Spinnereimachine,
Fig. 2 eine Luftsteuereinrichtung, wie sie gelegentlich in einer Absauganlage nach Fig. 1 verwendet wird,
Fig. 3 eine Sehalteinrichtung mit einer zweiteiligen Elektrode,
Fig. 4 den Verlauf der elektrisehen Feldlinien (Linien konstanter Feldstärke) in der Mittelebene längs der Achse des als stromlinienförmiger Körper ausgebildeten zweiteiligen Elektrodensystems naeh Fig. 3,
Fig. 5 eine beispielsweise Ausführung der Schalteinriehtung mit einer einteiligen Elektrode,
Fig.
6 eine beispielsweise Ausführung eines mehrteiligen rotationssymmetrisehen Elektro- densystems in einer ähnlichen Schalteinrich- tung,
Fig. 7 eine weitere Variante einer Sehalt- einrichtung unter Verwendung eines mehrtei- ligen Elektrodensystems,
Fig. 8 eine andere beispielsweise Auisführungsform eines Elektrodensystems im Längsschnitt und in sehematischer Wiedergabe,
Fig. 9 eine Ansicht von vorn auf das Elektrodensystem nach Fig. 8,
Fig. 10a und 10b die Seiten-bzw.
Vorderansieht eines sternförmigen Elektrodenkör- pers für ein Elektrodensystem ähnlich Fig. 8,
Fig. 11a und 11b die Vorderansicht bzw. einen Längssehnitt durch einen andern Elektrodenkorper für ein Elektrodensystem ahnlieh Fig. 8,
Fig. 12 und 13 einen Aufriss im Längssehnitt bzw. einen Grundriss einer beispielsweisen Ausführung einer Schalteinrichtung mit einem Teil der Wandung des Absa. ug- kanals als Elektrode.
Bei der in Fig. 1 dargestellten beispiels weisen Fadenbruch-Absauganlage wird die Spinnmasehine von der Welle 1 durch den Afotor 2 angetrieben. Die Rollen 3, welche auf der Welle 4 sitzen, fördern die Lunte, das Garn oder den Faden 5 oder Bruchstücke desselben, nachstehend einheitlich mit Faden bezeichnet, zum Flügel 6. Ein sich über die ganze Länge der Spinnmasehine erstreckender Luftkanal 7 ist mit Saugdüsen 8 versehen, die hinter den gestreekten Füden 5 zwischen dem Flügel 6 und der Rolle 3 münden.
Der Saugkanal 7 ist mit einem Luftumlenkbogen 10 versehen, der in den Filterkasten 12 mit Fil terwand 13 mündet, aus dem Exhaustor 14, der durch den Motor 15 angetrieben ist, die Luft absaugt. Bei Fadenbrue wird der von den Rollen 3 geforderte Bruehfaden 5c6 durch die Saugmündung 8 in den Kanal 7 hineingesogen und durch den Luftumlenkbogen 10 in den Filterkasten 12 befordert.
Es sei darauf hingewiesen, dass statt des dargestellten Umlenkbogens 10 auch ein gerades Stüek im Absaugkanal vorgesehen sein 1 Ebenso können die Fadenansaugdüsen 8 auch dureh Saugköpfe mit und ohne Saugrohrstutzen ersetzt und zusätzliche Staub- absaugoffnungen vorgesehen werden.
Hinter dem Luftumlenkbogen 10, aber vor der Einmündung in den Filterkasten 12, ist an mindestens einer Stelle des Absaugkanals, die von den Bruchteilen des Fadenmaterials zwangläufig passiert werden muss, ein Elek trodensystem 17 eingebaut, das allseits von den'Wandungen des Absaugkanals isoliert ist und in der hier dargestellten beispielsweisen Ausführungsform zwei Anschlu#klemmen 18 und 19 aufweist.
Der Aufbau des Elektroden- systems und seine Wirkungsweise wird später noch ausführlich dargelegt. Über die Anschlussklemme 18 wird das Elektodensystem 17 aus der Spannungsquelle 20 gespeist, und es liefert an seiner Ansehlussklemme 19 eine Signalspannung, sobald ein Fadenbruchteil in dasselbe hinein gelangt bzw. es passiert. Das vom Faden erzeugte Signal wird im Steuer- gerät t 21 so umgewandelt, da# es iiber die Leitung 28 das Sehaltsehütz 27 betätigen kann.
Der Kraftstrom der Anlage wird von einem normales Drehstromnetz 25 geliefert. Von diesem zweigt eine Leitung 26 ab, die durch den Schalter S von Hand unterbrochen wer- den kann. Das Schütz 27 ist über die Leitung 28 mit dem Steuergerät 21 verbunden, ferner fährt von ihm eine Leitung 29 zum WIo- tor @ und eine solehe 30 zum Motor 15 des Exhaustors 14. An Spinnmasehinen, auf denen kräftige Fäden gesponnen werden, ist es nieht notwendig, den Luftstrom abzusehalten, während die Spinnmaschine zur Behebung des Bruches stillsteht, so dass der Motor 15 nicht von dem Sehütz 27 gesteuert wird.
Dagegen ist dies bei Vorspinnmasehinen erforderlieh, da sonst die Lunte beim Anlaufen vom Luftstrom abgerissen wird.
LTm dies bestimmt zu vermeiden, kann der Motor 15 um eine einstellbare Zeitspanne, z. B. einige Sekunden, später eingeschaltet werden, zu welchem Zwecke ein in die Lei tung eingeschaltetes Verzogerungsrelais 32 dient.
Falls der Absaugkanal 7 keinen eigenen Absaugmotor 15 aufweist, sondern an eine Sammelleitung angesehlossen ist, was in gro- sseren Anlagen vorkommt, dann wird zweek mässigerweise der Luftstrom im Ka. nal 7 durch eine Klappe unterboehen, wie in Fig. 2 gezeigt. Auf dem Kanal 7 sitzt ein Rohr- stutzen, 5 in dem eine Klappe 37 im Kanal 7 und 36 und Rohrstutzen 35 durch die Hebel 38 und 39 sowie die Verbindungsstange 40 miteinander zwangläufig verbunden sind. Der Hebel 38 ist ferner durch einen Lenker 42 mit einem Hebel 43 verbunden, der um den Bolzen 43a schwenkbar ist.
Der Hebel 43 wird durch die Feder 44 nach oben gezogen, und die Klappen 36 und 37 sind derart ange ordnet, da# bei stillstehender Maschine die Klappe 36 geöffnet und die Klappe 37 ge- sclMossen ist, so dass der Luftstrom dureh den Stutzen 35 in den Kanal 7 einströmt, während die Düsen 8 luftstromlos sind. Ent gegen der Feder 44 wirkt der Magnet 45, dessen Wieklung an die Leitung 30 hinter dem Relais 32 angeschlossen ist.
Wird nun der Motor 2. welcher die Maschine antreibt, eingeschaltet, dann wird über das Verzögerungs- relais 32 der Elektromagnet 45 verzögert eingeschaltet, welcher den Hebel 43 nach unten zielit, wodurch die Klappe 37 geöffnet und die Klappe 36 geschlossen wird, so dass erst wenn der Spinnovrgang läuft, die Saugdüsen 8 wieder in Funktion sind.
Werden die Sammelkanäle mehrere Ma- schinen, beispielsweise eines ganzen Saals, zu einer zentralen Stelle geführt, dann spielt das Abschalten eines einzelnen Kanals für die Ge samtluftströmung keine grosse Rolle, so daB im Kanal 7 eine Abschlu#klappe 37a vorgese- llen werden und der Rohrstutzen 35 mit Klappe 36 in Fortfall kommen kann.
Die Fig. 3 zeigt eine beispielsweise Aus fiihrnngsform der Sehalteinrichtung in schematischer Darstellung. Hierbei ist im Absaug- kanal 7 ein stromlinienförmiger Körper vor gesellen, der aus den Elektroden 90 und 91 lesl eht, die voneinander durch eine Isolierung 92 getrennt, hintereinander im Luftstrom an ncordnet sind, allseits von den Wandungen des Absaugkanals 7 elektrisch isoliert.
Die bei den Elektroden 90, 91 sind an die Anschluss- klemmen 93 bzw. 94 geführt und werden aus der Spannungsquelle 95 über je ein Netzwerk 96 bzw. 97 yespeist. Die Serienschaltung der zwei gleich gro#en Widerstände 98, 99, die parallel zu den Ansehlüssen der Spannungs- quelle 95 liegen, bildet einen symmetrisch zu beiden Anschlüssen gelegenen Mittelanschlu# 100, der als Nullpunkt der Spannungsquelle 95 betrachtet sei und zweckmä#igerweise mit der metallischen Aussenwand des Absaug- kanals 7 verbunden und geerdet ist.
An den Anschlu#klemmen 93, 94 liegt ferner das empfindliehe Organ, hier beispielsweise das Steuergerät 21, und zwar über die beiden Netzwerke 101 bzw. 102 und das Gerät 103, dessen Funktion noch beschrieben werden wird und das an seiner Ausgangsklemme 69 eine Signalspannung liefert, sobald am Elektrodensystem 90, 91 eine mit Ladungstrans- port verbundene Entladungserseheinung auftritt.
Die Wirkung des Elektrodensystems 90, 91 im Absaugkanal 7 wird an Hand von Fig. 4 erläutert, die schematiseh den räumlichen Verlauf der elektrischen Feldstärke wie dergibt, wobei angenommen ist, dass die Elektrode 90 gegenüber der Elektrode 91 positive Spannung aufweist. Man kann, wie in Fig. 4 angedeutet, dabei drei räumliche Gebiete mit wesentlieh versehiedenem Feldstärkeverlauf unterscheiden, die natiirlieh kontinuierlich ineinander übergehen. Im Bereich 104 verlaufen die Feldlinien im wesentlichen senkrecht zur Längsaehse von der Elektrode 90 zur Aussenwandung und im Bereieh 106 umgekehrt von der Aussenwandung zur Elektrode 91, ebenfalls weitgehend senkrecht zur Längsachse.
Dagegen weisen die Feldlinien im Bereich 105, da sie hier zwischen den Elektroden 90 und 91 verlaufen, stellenweise eine zur Längsachse parallele Richtung auf.
Das elektrische Feld ist natürlich angesichts der Gestalt dieses Elektrodensystems rota tionssymmetrisch zur Längsachse.
Wird von der in Richtung des Pfeils 119 strömenden Luft ein Bruchteil 120 des Spinnmaterials mitgeführt, so wird auf diesen im Bereich des elektrisehen Feldes eine Kraft ausgeübt, deren Wirkung sich einerseits aus etwa vorhandenen Oberflächenladungen auf dem Bruchstüek ergibt und sich anderseits aus der allgemeinen Regel, dass Korper aus dielektrischem Material im Feld stets bestrebt @ sind, die Kapazitäten zwischen den das Feld bildenden Elektroden zu erhohen, ersehen lässt.
Im Bereieh 104 wird somit das Bruchstück, beispielsweise ein Fadenrest 120, wenn es ungeladen ist, versuchen, sieh quer zur Stromungsriehtung zu stellen, also mindestens zum Teil mit der Elektrode 90 in Berührung kommen und dabei stellenweise eine positive Oberflächenladung aufnehmen.
War das Bruchstück 120 bereits aufgeladen, so wird es die gleiche Querlage anzunehmen versuchen, mit den geladenen Teilen je nach deren I'olarität entweder auf die Elektrode 90 oder auf die Wandung zu gerichtet, so da# auch in diesem Fall die gro#e Wahrscheinlichkeit eine Berührung der Elektrode 90 durch irgend- einen Teil des Bruchstückes 120 besteht, der dabei entweder umgeladen oder aufgeladen wird. Nach dem Passieren des Bereiches 104 wird somit das Bruchstück 120 mindestens auf Teilen seiner Oberfläehe positive Ladungen au. fweisen.
Im Bereieh 105 wird das Bruehstück 120 nach Möglichkeit wieder eine Lage parallel. zur Längsachse des Elektroden- systems einnehmen und in dieser Lage in den Bereich 106 eintreten, wo es bestrebt sein wird, eine Querlage einzunehmen, aber umgekehrt wie im Bereieh 104. Dies wird durch die Anziehung seiner positiven Oberflächenladungen durch die negative Elektrode 91 un- terstützt, wodureh mit grosser Wahrsehein- lichkeit eine Berührung zwischen dem Bruchstück 120 und der Elektrode 91 bewirkt wird, also eine Ladungsabgabe bzw. Umladung erfolgt.
Jede Berührung des Fadenbruehstückes 120 mit der Elektrode 90 hat somit eine Aufladung desselben, also eine energieverbrau- ehende Entladungserscheinung an der Elektrode 90 zur Folge, und ebenso ergibt jede Berührung des aufgeladenen Fadenbruellstük- kes 108 an der Elektrode 91 eine Umladung, also ebenfalls eine energieverbrauchende Ent- ladungserscheinung. Dabei findet tatsächlich ein räumlicher Ladungstransport von der Elektrode 90 zur Elektrode 91 statt, bewirkt durch die Oberflachenladung auf Teilen des Fadenbruehstückes 120.
Bei solchen energieverbrauchenden Entladungserscheinungen an den Elektroden 90, 91 ergeben sieh somit Kurze Stromstösse, allerdings von sehr geinger Stromstärke. Erfolgt aber die Speisung der Anschlu#klemmen 93 bzw. 94 seitens der Spannungsquelle 95 über je ein Netzwerk 96 bzw. 97 mit sehr hohem Innenwiderstand, der nicht notwendigerweise ein Ohmscher Widerstand sein mués, so bewirken diese sehr geringen Stromimpulse an den anschlu#klemmen 93, 94 merkliche Spannungsimpulse.
Diese gelangen über je ein Netzwerk 101 bzw. 102 mit vorbestimmtem Frequenzdurchla#bereich zu dem Gerät 103, das allgemein als Koinzidenzgerät bezeichnet sei und von dort zur Ausgangsklemme 69, wo sie als Steuersignale das Steuergerät 21 betätigen.
Ans den vorstehenden Erläuterungen über die Art der an den Elektroden 90 und 91 auf- tretenden Entladungserscheinungen ist ersichtlich, dass sowohl die erste Berührung des Bruehstüekes 120 an der Elektrode 90 wie auch die dann erfolgende zweite Berührung an der Elektrode 91 je einen Impuls erzeugen wird. Somit ist es nieht unbedingt erforder lich, wie in Fig. 3 beispielsweise dargestellt, die Impulse an den beiden Anschlussklemmen 93 und 94 dem koinzidenzgerät 103 und dem Ausgang 69 zuzuführen. Vielmehr ist es durchaus möglich, nur die Impulse der einen Ansehlussklemme 93 oder 94 zur Steuerung zu verwenden.
Bei Verwendung der an beiden Anschlussklemmen 93, 94 auftretenden Impulse lassen sich jedoch durch geeignete Ausgestaltung des Koinzidenzgerätes 103 bedeutende Vorteile im Hinblick auf die Betriebssicherheit erzielen. Eine gewisse Verbesserung bedeutet bereits die einfaehe Parallelschaltung der von den beiden anschlu#klemmen 93, 94 ausgehen- den Stromkreise im Koinzidenzgerät 103. Zu diesem Zweeke müssen die Netzwerke 101 und 102 so ausgelegt werden, da# sie der an den Klemmen 93 und 94 liegenden Betriebsspan- nung den Durchgang zum Koinzidenzgerät 103 versperrt.
Bei geeigneter Schaltung des Koinzidenzgerätes 103 und genügend grosser Zeitkonstante desselben kann eine Addition der zeitlieh aufeinanderfolgenden Impulse von den beiden Anschlussklemmen erreicht wer den. Anderseits kann aber die Tatsache, da# jeweils der Impuls an der Elektrode 91 zeit lich nach demjenigen an der Elektrode 90 erscheinen muss, dazu benützt werden, um eine zeitliche Selektion im Koinzidenzgerät 103 vorzunehmen, die nur dann ein Steuer- signal an der Ausgangsklemme 69 erscheinen läí3t, wenn zwei Impulse im vorgeschriebenen Abstand auftreten.
Diese zeitliche Selektion kann sowohl bei einzelnen kurzen Bruchstük- içen des Spinnmaterials wie auch bei längeren Materialsträngen durchgeführt werden und liefert eine bedeutende Verbesserung bezüg- lieh Unempfindlichkeit gegen zufällige Störimpulse.
Die Spannungsquelle 95 speist die An sehlussklemmen 93 und 94 vorzugsweise mit Oleiehspannung verschiedener Polarität, so dass gegenüber dem geerdeten Nullpunkt 100 die beiden Klemmen gleiche Spannung unter schiedlicher Polarität besitzen. Es kann auch Wechselspannung niedrigerer Frequenz verwendet werden, wenn gleich hierbei eine ge ringere Zahl von Impulsen an den Klemmen 93, 94 erscheint als bei Gleichspannung.
Der Absaugkanal 7 wird in der beispielsweisen Ausführung nach Fig. 3 vorteilhafter- sveise aus elektrisch leitendem Nlaterial hergestellt und mit dem Mittelansehluss 100 ver bunden, der zwcekmässigerweise geerdet wird.
I) das als stromlinienformiger Korper ausgebildete Elektrodensystem 90, 91 rotationssymmetrisch zur Längsachse des Absaug- kanals 7 ist, wird dieser vorteilhafterweise mit rundem Quersehnitt ausgeführt, um ein exakt rotationssymmetrisches elektrisches Feld zu erzielen.
Eine beispielsweise Ausführungsform der Schalteinrichtung mit nur einer Elektrode im Luftkanal zeigt die Fig. 5. Hier ist als Elektrode 90 ein metallischer Korper von strom- linienformiger Gestalt im Absaugkanal 7 vor handen, allseits von diesem isoliert. Die Elektrode 90 liegt an der Anschlussklemme 93, während die Anschlussklemmen 94 mit der elektrisch leitenden Wandung des Absaugkanals 7 verbunden ist. Die an den Ansehlussklemmen 93 und 94 angeschlossenen elektrischen Bauteile entsprechen denjenigen der Fig. 3 und sind jeweils mit den gleichen Be zugsnummern versehen.
Jedoch ist hier das Netzwerk 97 zwisehen der Anschlussklemme 94 und der Spannungsquelle 95 fortgelassen, ebenso das Netzwerk 102 zwischen der An schlussklemme 94 und dem Gerät 103. Dementsprechend wird bei dieser Ausführungsform der Schalteinrichtung nur ein an der Anschlussklemme 93 auftretender Impuls zur Signalisierung des Vorhandenseins von Bruch- stücken des Spinnmaterials ausgenützt. Die Wirkungsweise der Schalteinrichtung ent- spricht sonst derjenigen nach Fig. 3.
Nach Fig. 3 und 4 sind zwei im Luftstrom hintereinanderliegende Elektroden 90 und 91 vorgesehen. Es kann zur Erhöhung der Wirksamkeit auch eine grössere Zahl von Elektro- den hintereinander angeordnet werden, beispielsweise vier, wie in Fig. 6 schematisch angedeutet. Aufeinanderfolgende Elektroden besitzen dabei jeweils verschiedene Polarität und sind wie die Elektroden 107 und 109 bzw. 108 mit 110 durch die Leitungen 111 bzw. 112 untereinander elektrisch verbunden, so dass auch dieses mehrteilige Elektroden- system nur zwei Anschlussklemmen 93 bzw. 94 aufweist.
Dadurch, dass hier mehrere Elek trodenpaare räumlich hintereinander, aber elektrisch parallel liegen, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit des räumlichen Ladungstransportes durch ein Bruchstiiek des Spinnmaterials längs des Elektrodensystems bedeu- tend.
Bei mehrteiligen Elektrodensystemen müssen nicht unbedingt die Elektroden paarweise parallel geschaltet sein. Es lassen sich Schaltungen mit Koinzidenzeinrichtungen angeben, die wesentliche Vorteile in bezug auf die Betriebssicherheit aufweisen. Eine beispielsweise Ausführung einer solehen Schaltung mit einem fünfteiligen Elektrodensystem ist in Fig. 7 schematisch wiedergegeben. Dabei sind die Elektroden 113, 115 und 117 an der Anschlussklemme 118 parallel geschaltet und mit dem positiven Pol der Gleichspannungsquelle 95 verbunden.
Dagegen sind die Elektroden 114-bzw. 116 einzeln an die Anschlussklem- men 93 bzw. 94 geführt und liegen über je ein hochohmiges Netzwerk 96 bzw. 97 am negativen Pol der Spannungsquelle 95. Die an den Anschlussklemmen 93, 94 auftretenden Spannungsimpulse gelangen, genau wie in der Schaltung nach Fig. 3, über die Netzwerke 101, 102, an das Koinzidenzgerät 103 und von dort als Steuersignal zur Ausgangsklemme 69.
Die Schaltung nach Fig. 7 verzichtet auf die Ausnützung der an der Anschlussklemme 118 entstehenden Stromimpulse und benützt lediglich die an den Klemmen 93 bzw. 94 auftretenden Spannungsimpulse, die normalerweise zeitlieh nacheinander in Erscheinung treten. Das Koinzidenzgerät kann hier ebenfalls zur Addition der von den Klemmen 93, 94 eintreffenden Impulse eingerichtet werden, oder aber eine zeitliehe Selektion derselben durchführen.
Die in Fig. 7 angegebene Schaltung des Elektrodensystems kann in gleicher Weise zur Zusammenschaltung von zwei mehrteili- gen Elektrodensystemen verwendet werden, die in einem vorbestimmten Abstand hintereinander im Absaugkanal 7 angeordnet sind und zur Betätigung des gleichen Steuergerätes 21 dienen, Hierbei besteht beispielsweise das erste Elektrodensystem aus den Elektro- den 113, 114, 115a und das zweite Elektroden- system aus den Elektroden 115b, 116, 117.
Die Elektroden 113, 115a, 115b und 117 liegen sämtlieh an der Anschll3klemme 118, während die Elektroden 114 und 116 an den Klemmen 93 bzw. 94 angeschlossen sind. Eine solche Anordnnng von zwei oder mehr räumlich getrennten Elektrodensystemen ermög- licht einerseits eine sehr wirksame Zeitselek- tion, indem das Koinzidenzgerät 103 nur dann ein Steuersignal an die Ausgangsklemme 69 liefert, wenn der vom zweiten Elektroden- system stammende Impuls gegenüber dem an der Klemme 93 auftretenden Impnls einen zeitlichen Abstand aufweist,
der dem räum- lichen Abstand und der Bewegung des Brueh stüekes des Spinnmaterials etwa entsprieht.
Anderseits ermöglicht ein Koinzidenzgerät 103, das nur bei gleichzeitiger Anwesenheit von Impulsen an den Klemmen 93 und 94 ein Steuersignal an den Ausgang 69 liefert, da# nur solehe Bruchstücke des Spinnmaterials die Sehalteinrichtung betätigen, die entweder eine Länge besitzen, die mindestens dem Abstand der Elektrodensysteme gleichkommt, oder aber aus einem Strom kleinerer Bruchstücke besteht.
Für das Elektrodensystem zur Erzeugung des gewünschten elektrischen Fe]- des kann naturgemäss ausser der in Fig. 3 und 7 angegebenen Ausführung eine grosse An- zahl verschiedener Bauformen angegeben werden, die je nach Form und Grö#en des Quer- schnittes des Absaugkanals mehr oder weni- ger zweckmässig sind. Für einen relativ engin Absaugkanal sind naehstehend einige weitere beispielsweise Ausführungsformen und deren Merkmale beschrieben.
Die Fig. 8 und 9 zeigen einen Längsschnitt bzw. die Vorderansicht eines aus fünf gleichen Metallringen 59 von kreisförmigem Querschnitt bestehenden Elektrodensystems, eingebaut in ein Rohr 60 aus elektrisch leitendem Material. Die Metallringe 59 sind, wie Fig. 9 zeigt, wechselweise mit der Anschlussklemme 93 bzw. 94 verbunden, an denen die beiden Pole einer geeigneten Spannungsquelle 95 über die Netzwerke 96 bzw. 97 angeschlossen werden.
Zwischen je zwei benaehbarten Metallringen 59 und der Wandung entsteht dann ein elektrisehes Feld mit einem Verlauf der Feldrichtung ähnlieli jenem in Fig. 4. Bei Verwendung glatter und feinpolierter Metall- ringe 59 kann die Spannung an den Ansehlussklemmen 93 und 94 selir hoch gemacht werden, bis ein Funkenübersehlag stattfindet.
An Stelle der Metallringe 59 können in einem Elektrodensystem nach Fig. 8 auch sternför- mige Metallteile 63 verwendet werden, die in Fig. 10 schematisch dargestellt sind und sich besonders für reeliteekige oder quadratische Absaugkanäle eigenen, oder konzentrische, gegeneinander abgestützte Metallrohrstücke 64, wie sie beispielsweise Fig. 11a und 11b zeigen.
Natürlich können auch plattenähnliche, hin- tereinander im Absallgkanal angeordnete Elektroden verwendet werden.
Schliesslich zeigen die Fig. 12 und 13 eine beispielsweise Ausführung der Schalteinrich tung im Aufri# bzw. Grundriss, bei der als Elektrode ein Teil der Wandung 121 des Ab saugkanals 7 verwendet ist. Hierbei bildet der Absaugkanal einen Krümmer oder weist einen abgewinkelten Teil auf, beispielsweise reehtwinklig, wie in Fig. 1. angegeben. Diese Ans- führungsform beruht auf der Tatsache, dass in einem derartigen Krümmer die in Pfeilrichtung 119 strömende Luft eine seharfe Um Jenkung erfährt und dabei ein vom Luftstrom mitgeführtes Bruchstück 120 des Spinnmaterials die Tenders zeigt, an einer bestimmten Stelle, in Fig. 11 und 12, dort wo eine Elek trodenplatte 122 vorgesehen ist, die Wandung des Absaugkanals 7 zu berühren.
Die Elek trodenplatte 122 ist von den andern Teilen der Wandung 121 isoliert, beispielsweise dureh Einlassen in eine Isolierplatte 123, und mit der Anschlussklemme 93 verbunden, während die elektrisch leitende Wandung 121 des Absaugkanals 7 an der anschlu#klemme 94 liegt.
Die an den Anschlu#klemmen 93 und 94 an- geschlossenen elektrisehen Bauteile der Schalt einriehtung sind gleich denjenigen der Ausführung nach Fig. 5.
Ein besonderes Merkmal der in Fig. 12 und 13 dargestellten Ausführungsform ist darin zu erblicken, dass hier Mittel vorgese- hen sind - im vorliegenden Fall die Knikkung im Verlauf des Absaugkanals und die dadurch hervorgerufene scharfe Umlenkung des Luftstromes-, die eventuell vorhandene Bruchstücke 120 des Spinnmaterials in den WirkungsbereichdesElektrodensystemsfüh- ren. ntspreehende Leitmittel für den Luft- strorn und die von ihm mitgeführten Bruchstücke von Spinnmaterial können auch bei den Ausführungen nach Fig. 3 und 5 bis 11 vorgesehen werden.
Das in Fig. 3 mit 21 bezeichnete und am Ausgang 69 des Koinzidenzgerätes 103 liegende Steuergerät besteht aus einem Netzwerk 70, einem Verstärker 71 und einem Impulsgerat 72. Es hat sich bei gewissen beispielsweisen Ausführungsformen der Schalteinrichtung als vorteilhaft erwiesen, das Impulsgerät 72 mit einer Speichereinrichtung einstellbarer Kapazität zu versehen. Durch eine solche Speichereinrichtung, die beispielsweise als Im pulsspannungsintegrator oder als Impulszähl- gerät ausgeführt sein kann, wird erreicht, dass erst nach dem Eintreffen einer vorbestimmten Anzahl von Steuersignalimpulsen an der An schlussklemme 69 das am Steuergerät 21 liegende Sehütz betätigt wird.
Dies ermöglicht, die Sehalteinrichtnng wahlweise zur Feststel- lung kürzerer Bruehstüeke von Spinnmaterial verwenden zu können, oder aber erst beim Auftreten eines Stromes solcher Bruchstücke durch den Absaugkanal ansprechen zu lassen.
Beim Betrieb einer solchen Schalteinrichtung in einer Fadenbruch-Absauganlage an einer Spinnereimaschine hat es sich als vor teilhaft herausgestellt, an geeigneter Stelle der Schalteinrichtung, beispielsweise unmittelbar am Ausgang 28 des Steuergerätes 21, eine einstellbare zeitliche Verzogerungsein- richtung vorzusehen, die nach einem Ansprechen der elektrischen Schaltorgane 24 und er folgter Abschaltung der Spinnereimaschine, beim Wiedereinschalten derselben die Schaltorgane erst nach der eingestellten Zeit wirk- sam werden lä#t.
Diese Zeitverzögerung ist erforderlich, um jene Bruchstücke des Spinnmaterials, die zum Ansprechen der Schalteinrichtung den Anlass gegeben haben, beim Wiedereinschalten durch den Absaugkanal herausfordern zu lassen, ohne dass ein erneutes Ansprechen der Schalteinrichtung bewirkt wird. Beispielsweise kann ein Relais vorgesehen sein, das den am Ausgang 28 liegenden Stromkreis beim Abschal- ten des Spinnmasehinenantriebes unterbricht und beim Wiedereinschalten desselben erst naeh einer einstellbaren Anspruchverzogerung diesen Stromkreis wieder schliesst. Als geeig- net hat sieh eine Verzogerungszeit von etwa 5 bis 10 Sekunden erwiesen.
Die beschriebene Schalteinrichtung besitzt den Vorteil, dass die Organe zur Steuerung der Spinnereimaselline praktisch nur von sol chen Bruchstücken des Spinnmaterials zum Ansprechen gebracht werden, die sich relativ zum Elektrodensystem bewegen. Rubende, also beispielsweise am Elektrodensystem hängen- bleibende Brnehstüeke des Spinnmaterials, können nur beim erstmaligen Auftreffen, dann aber nicht weiter auf die empfindlichem Organe einwirken. Diese erwünschte Eigensehaft besitzen andere bekannte elektrisclze Einrichtungen zur Feststellung von Bruch- stücken des Spinnmaterials nicht.
Erfolgt beispielsweise deren Feststellung auf Grund von deren Leitfähigkeit, die zwar gering, aber doeh v orhallden ist, so ergeben sich, im Germen- satz zur vorliegenden Sehalteinriehtung, zwi- schen bewegten und ruhenden Bruchstücken keine eindeutigen Untersehiede bezüglieh der Einwirkung auf die empfindliehen Organe.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil der be sehriebenen Sehalteinrichtungen besteht in der Möglichkeit, die momentanen Ladungs änderungen jeweils dort festzustellen, wo die Ladang vom Elektrodensystem entnomruen wird, wie aueh dort, wo dieselbe an das Elektrodensystem wieder abgegeben wird. Dabei wird durch die Koinzidenzeinriehtungen ge währleistet, dass nicht kleine Fadenreste oder unwesentiche Flaumflocken die Schaltein richtung betätigen. Vielmehr können Vorkeh- moyen getroffen werden, um die Schalteinrichtung nur durch einen mehr oder weniger kontinuierlichen Strom von Bruchstücken des Spinnmaterials anspreehen zu lassen.