CH314792A - Verfahren zur Darstellung therapeutischer Reizstoffe - Google Patents

Verfahren zur Darstellung therapeutischer Reizstoffe

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CH314792A
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Otto Prof Westphal
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Wander Ag Dr A
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    • A61K35/66Microorganisms or materials therefrom
    • A61K35/74Bacteria
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
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Description


  



  Verfahren zur Darstellung therapeutischer Reizstoffe
Es ist bekannt, da¯ eine Reihe somatischer Polysaccharide und Polysaccha. rid-Symplexe   gramnegativer Bakterien    starke Reizstoffe sind. Sie sind deshalb wiederholt zur klinischen   Anwendung bei der Reiztherapie    vorgeschlagen worden. Es ist ferner bekannt, dass eine wesentliche Wirkung derartiger Bakterien-Polysaccharide oder ihrer Symplexe darin besteht, dass sie eine Stimulierung der Hypophysen-Nebennierenrinden-Funktion her  vorrlifen.    Injiziert man jedoeh derartige Bakterienpolysaceharidle oder ihre Symplexe in der Klinik zum Zweeke einer therapeutischen   Nebennierenrinden-Stimu.

   Lilerung, so muss    man im allgemeinen ausser der erwünschten Wirkung eine Reihe von Nebenwirkungen in Kauf nehmen, wie das Auftreten starken Fie   hers, Belastungen des Kreislaufes, erhebliche    Verschiebungen im weissen   Blutbild (Links-      versehiebung)    u. a. Am Tier lässt sich   histo-    logisch an den Nebennieren (z. B. bei Ratten) zeigen, dass nach der Injektion   therapeuti-    scher Dosen genuiner   Bakterienpolysaceharide,    ihrer   Symplexe oder entsprechender bakte-      rieller Vaeeine,    das derart aktivierte Organ nach 1-2 Tagen regelmässig kleinere oder grössere Necrosen aufweist, die nur langsam verschwinden.



   Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur   Darstellung von Reizstoffen für Zwecke    der klinischen und ambulanten Reiztherapie, das   dadurchgekennzeichnet,ist,dass    man pyrogene Polysaccharide gramnegativer Bakterien mindestens   3    Stunden mit einem Acylierungsmittel behandelt.



   Es wurde nÏmlich gefunden, da¯ es m¯glieh   ist, durch Einwirkung van Acylierungs-    mitteln auf   Bakterienpolysaceharide Stoffe zn       erhalten-Acyl-polysaecbaride-welche in    passender Dosierung nach intravenöser, intramuskularer oder kutaner Injektion eine    kräftige Stimulierung des Hypophysen-Neben-      nierenrinden-Systemsbewirken,    wobei Fieber-, Kreislauf- oder Leucocytenwirkungen minimal sind oder teilweise ganz fehlen. Am Tier ergibt sich histologisch, da¯ auch bei therapeutischer Überdosierung trotz starker Aktivierung keinerlei   Neerosen    in den Nebennieren auftreten.



   Als Ausgangsmaterial zur   Herstellung der-    artiger   Acylpolysaceha. rdde diienen vorzugs-    weise somatische Polysaccharide gramnegativer Bakterien, wie man sie mit Hilfe eines    Phenol/Wassser-Verfahrens [Schweizer Patent    Nr. 308684 ;   0.    Westphal et al., Zf. Naturf. 7b, 148 (1952)] darstellen kann.   D.ieAcylierung    kann in an sich bekannter Weise angesetzt werden, z. B. mittels dem Anhydrid der betreffenden organischen Säure (Acetanhydrid,   Propionanhydrid u. a.),    vorzugsweise mit Acetanhydrid und Pyridin mit wenig Wasser   (vgl.    G. G.   Freeman, Biochm.    J. 36, 340, 1942 ; H. P.

   Treffers,   (Schence    103, 387, 1946)   und/oder Formamid    (I.   F.    Carson und W. D.



  Maclay, J. Am. Chem. Sac. 68, 1015, 1946). 



   Prinzipiell ist es auch möglieh, die getrock  neten    Bakterien direkt zu   aeylieren.    Aus dem   Reaktionsprodwkt    kann die Acylpolysaccharid Fraktion in Lösung gebracht werden, während die übrige bakterielle Substanz ungelöst bleibt. A. us der   Losung    kann das Acylpolysaccharid in einfacher Weise isoliert werden.



   Wie gesagt, lϯt man die   Aeylierungmit-    tel erfindungsgemäss mindestens 3 Stunden auf die   Polysaeeharide einwirken.   



   Es hat sich nämlieh überraschend gezeigt, da¯ die Gewinnung klinisch optimaler PrÏparate nieht so sehr von einem bestimmten Acylierungsgrad des Endproduktes, als vielmehr von der Dauer des Kontaktes der Substanz im   Aeyliertmgsgemisch abhängt, indem      ansser    der   eigentlichen Acylierung noch eine    weitere Wirkung des Acylierungsgemisches    auf das Reaktionsprodukt eintritt. Für die    Acetylierung von Polysacchariden aus Coli Bakterien ist erwiesen, dass es sich dabei um eine Depolymerisation handelt.



   Beispielsweise ergibt die   Acetylierung    eines hoehgereinigten Polysaccharid-Pyrogens aus   Colikeimen    mittels Pyridin, wenig Wasser und Essigsäureanhydrid bei stets gleichem Ansatz nach   1,    5, 10, 17 und   24    Stunden Reaktionsdauer bei Zimmertemperatur fünf in Chloroform l¯sliche Acetylpolysaccharid-Produkte von praktisch der gleichen analytischen Zusammensetzung. Bei der Prüfung am m Tier und am Menschen zeigen diese fünf Präparate indessen sehr verschiedene Wirksamkeit.

   Das   1-St. unden-Produkt übt auf    den Menschen nahezu die gleichen Einflüsse aus wie das    Aussgangspolysaeeharid (das genuine Pyrogen)    und zeigt schon bei der   intravenösen Injek-    tion von nur   1,    Ág starke, unerw nschte Nebenwirkungen (¯belkeit, Fieber, Kollapsneigung   msw.).

   Die    pyrogene   Grenzdosis    bei dem 5 Stunden-Produkt hat sich auf 25-50 Ág i. v., beim 10-Stunden-Produkt auf 50-100 ug, beim 16-Stunden-Produkt auf 300-500 Ág und beim   24-Stunden-Produkt.    auf 1000 bis 1500 Ág verschoben
Die länger als 4 Stunden acetylierten Produkte zeigen bei den genannten   Grenzdoseii    keine   initiale Leucopenie und    nur mässige   Leucocytosen nach 4-8 Stunden, wenig    oder gar kein Fieber, keine   Aussehüttung    von   stab-      kernigen,    wohl aber signifikante   Eosinopenien.   



  Die   subjektiven Nebenwirkungen sind ver-      gleichsweise    gering. ¯ber entsprechende Werte am gesunden Menschen orientiert   Ta. belle 1.   



  Bei   Patienten liegt die Dosis mitunter niedri-    ger, z. B. bei der halben Dosis.



   Tabelle   1   
Wirkungen von Acetylpolysaccharid-PrÏparaten (Coli) nach intraven¯ser Injektion am
Mensehen (Mittelwerte von je drei   Vers-Lichen)       -parant    Maximaler Anstieg Maximaler Abfall Maximale  (Dauer der Dosis der Leucocyten der Eosinophilen K¯rpertemperatur Acetylierung) i.v. in % in % rektal  (4-Stundenwert) (4-Stundenwert) (Spitze)
1 Stunde   1,    ug 85% 76% 38,   2      (8-Stundenwert
215% !)
5 Stunden 50 Ág 95% 62% 37,   8    
10 Stunden 100 Ág 70% 61% 37,   5     17 Stunden   400      ug    62% 81% 38,   3      (8-Stundenwert    73  /o)      24    Stunden 1500, ug 80% 82% 37, 4¯     (8-St.

   undenwert
76  /o)    
An der Ratte zeigt das 5-bzw-10-Stunden-Produkt mit Injektionsdosen bis zu 50 und 100 Ág/kg i. v. das histologische Bild einer starken Nebennierenrinden-Aktivierang olme irgendwelehe Neerosen. Während das genuine Coli-Polysaceharid schon, in kleinen Dosen das Shwartzman-Sanarelli-Phänomen auslosen kann, beobachtet man das Phänomen auch nach hohen Dosen   dles passend aeylierten    Polysaccharids niemals.



     Kliniseh    bewähren sich Präparate, welche in der   besehriebenen Wense während wenig-    stens 3 Stunden im   Aeylierungsansatz    verblieben sind. Da mit der Dauer der Acylierung die klinische   Grenzreizdosis    der erhaltenen Präparate ziemlich rasch ansteigt, sind aus ökonomischen   Gründen3-bis10-Stunden-Prä-    parate zu bevorzugen.

   Derartige Coli-Acylpolysaccharide mit Acetylgehalten von 23 bis 27 /o oder entsprechend acylierte   Polysaccha-       rid-Pyrogene anderer gramnegativer Bakte-    rien können klinisch zur Behandlung aller Er  krankungen verwendet    werden, die auch auf   Cort. icalextralite, Cortison oder    ACTH (adrenocorticotropes Hormon) ansprechen, wie   Asthma, Allergien, manche Rheumatiden    u. a. Der Vorteil einer Therapie. der   Stimulie-    rang   körpereigener Hormonfunktionen gegen-    über der Substitutionstherapie mit exogenen.



  Hormonpräparaten besteht (abgesehen von den wesentlich höheren Kosten der letzteren)   tinter    anderem darin,   da, ss nach Absetzen der    exogen zugef hrten Hormone vielfach schwere    Rüekfälie beobachtet worden sind, während    diese nach Verabreichung von   Acylpoly-    saccharid-Reizstoff viel seltener und dann niemals so rasch wie nach exogenen Hormonprä  parat. en eintreten.   



   Die beschriebenen Acylpolysaccharide zeigen im allgemeinen nur in sehr geringem   Masse das Phänomen der Gewöhnung, das    besonders für bakterielle Vaccine-Reizstoffe so typisch und klinisch unerwünscht ist. Eine   Gewöhnung    ist im allgemeinen nur nach der Erstinjektion deutlieh ; nach wenigen weiteren Injektionen können mit der gleichen Dosis im allgemeinen stets gleichbleibende klinische   Reizwirkungen      ausgelost werden.    Die Acylpolysaccharide l¯sen   praktisch keine nachweis-    baren prÏcipitierenden Antikörper aus. Sensi  bilisierungen sind nicht beobachtet    worden.



  Unterbrechung der   Behand'lung und'Wieder-    aufnahme nach wochen- oder monatelangen Intervallen sind unbedenklich.



   Während, die   genuinen    Polysaecharid Pyrogene gramnegativer   Balterien    oder die   entsprechenden Vaccine    bei subkutaner, intramuskulärer oder kutaner Injektion schon in Dosen von 0, 5-5 Ág am Menschen starke,    schmerzha. fte lokale entzündliche Reaktionen    ohne Allgemeinwirkungen verursachen, kann man von einem passenden Aeylpolysaccharid, z. B.   Coli-8-Stunden-Produkt,    bis zu 100 bis 200 Ág lokal injizieren, ohne da¯ entz ndliche Reaktionen auftreten. Der   Aeylreizstoff    diffundiert vielmehr langsam in die Zirkulation und ergibt dann protrahierte und flachere Wirkungskurven, welche vielfach kli  nisch    erwünscht sind.

   Daher ist die Appli  kationsart    bei den Acylpolysacchariden nicht auf die intravenöse Injektion beschränkt, sondern kann auch auf verschiedene andere'Weisen erfolgen. Bei passender Dosierung kann ein solcher Aeylreizstoff auch ohne Gefahr   ambulant appliziert    werden. Die   subjektiven    Nebenwirkungen fehlen ganz oder sind (ge  legentlich    bei der   Erstinjektion) so    gering, dass eine Ïrztliche   Überwachung des Patienten    im allgemeinen nieht notwendig ist.

   Auch bei ¯berdosiernng bis zur doppelten oder dreifachen pyrogenen   Grenzdosis    sind die   uner-       wünschten Nebenwirkungen immer noch re- lativ gering, während Überdosierungen ge-    nuiner Polysaccharid-Pyrogene bekamitlich mitunter zu schweren   ZwLSehenfällen    führen können.



   Die   besehriebene      Umwandlung eineis Poly-      saeeharid-Pyrogens    in klinisch gut verträgliche Acylpolysaceharide mit   selektiver'Wir-    kung auf das Hypophysen-Nebennierenrinden System durch Acylierung bei einer   Mindsst-    reaktionsdauer von 3 Stunden bei Zimmertemperatur gilt allgemein für Polysaecharid Pyrogene gramnegativer Bakterien und kann prinzipiell für jedes solche Pyrogen nach dem gleichen Verfahren durchgeführt, werden. 



   Die nach dem. erfindungsgemässen Verfahren dargestellten Acyl-Polysaccharide sind löslich in Lipoiden und Lipoidlösungsmitteln mit Ausnahme von Benzin, Benzol und ¯ther ; sie sind dagegen schwer löslieh in Wasser. Es ist. jedoch   möglieh,      haMbare wässrige Lösun-    gen f r Ampullen usw. herzustellen. In hoher Verdünnung lassen sich   nämlich stabile wäss-    rige   Losungen-speziell    der Acetylpolysaceharide-erhalten, indem man zunächst das Präparat in m¯glichst wenig heissem Äthanol lost und die   klare, noch warme Losung rasch    in viel kaltes Wasser einfliessen lässt. Die sich bildende, nahezu klare Lösung   kann nvnmehr    auf die gew nschte Endverdünnung gebracht werden, bei dem Coli-8-Stunden-Produkt z.

   B. auf eine Konzentration von   100,    ug/cm3. Derartige Lösungen sind in der KÏlte und bei Zimmertemperatur jahrelang haltbar, sie flokken nicht aus und behalten ihre Aktivität. unverändert.



   Beispiel 1
Die hochgereinigten, proteinfreien Poly  saeeharide    der gramnegativen Bakterien, z. B.



  Colipolysaccharid, werden entsprechend der Vorschrift der schweizerischen Patentschrift   Nr.      308684,      0.    Westphal et a1., Zf. f.   Natur-    forsch. 7b,   148,    1952, dargestellt (Phenol/Wasser-Verfahren). l   g      Polysaceharid-Pyrogen aus Colibak-    terien (am besten lyophilgetrocknetes PrÏparat) wird mit 4 em3 Wasser gut verrieben ; es bildet sich eine viskose   Masse, lad    der grösste Teil des Materials löst sich auf. Hinzu fügt man unter gutem Rühren mit einem   Glasstab    50 em3 Pyridin. Es bildet sich eine viskose Lösung, welehe nur wenig ungelöste Flocken   enthält.

   Hierzu,    gibt man nach und nach, etwa im Laufe von 20 Minuten, 50 cm3 EssigsÏureanhydrid, wobei man durch ge   legentliche Kühlung mit Eiswasser dafür    sorgt, dass die Temperatur des Ansatzes nicht   über 25-30     C ansteigt. Nachdem kein Temperaturanstieg mehr erfolgt, lϯt man   3-10    Stunden, vorzugsweise 8 Stunden, bei Zimmertemperatur (18-23¯ C) stehen.



   Die   Isolierung    des   Beaktionsprod. uktes er-    folgt jeweils durch   Zent. rifugation des    An  sat. zes,    wobei sich geringe Mengen (etwa 50   mg)      ungelösten    Materials niederschlagen, und Eingiessen in   250-300 cm3 destilliertes    Wasser. Ungeachtet des Auftretens von mehr oder weniger gefälltem Material wird der Ansatz gegen dest. Wasser dÏalysiert. Das trübe, teilweise flockige   Innendialysat    wird im Vakuum bei etwa 30  C auf ein Volumen von etwa. 10 cm3 eingeengt, und. anschlie¯end lyophil getrocknet. Man erhält jeweils   1    bis 1, 25 g Acetylpolysaccharid, das sich klar in Chloroform oder in hei¯em Methanol oder    Äthanol löst.

   Das Produkt kann durch Losen    in Chloroform und fraktionierte Fällung mit   troekenem    Äther oder   Petroläther    wie folgt weiter gereinigt werden :   1    g   Aeetylpoly-    saccharid wird in   20    em3 3Chloroform gelost ; hinzu fügt man 7   cm 3 Äther.    Die sich bil  dense      Fällung (25-30    mg) wird abzentrifugiert und verworfen. Auf Zusatz von weiteren 21-22 cm3 ¯ther fÏllt dias gereinigte Material nahezu vollstÏndig aus (etwa 850 mg).



  Das so erhaltene Acetylprodtikt ist ein weisses Pulver mit 23-27% Acetyl (COOH3-Gruppen).



   Andere hochgereinigte,   proteinfreie    Polysaccharid-Pyrogene gramnegativer Bakterien, z. B. die somatischen   Polysaccharidpyrogene    der Salmonellen, Brucellen, MilchsÏurebakterien u.   a..,    dargestellt mit Hilfe des Phe  nol/Wasser-Verfahrens, können nach    der gleichen   Vorsehrift    in entsprechende Acetylderivate  bergef hrt werden. F r die Einhaltung bestimmter   Acetylierungszeiten,    vorzugsweise 3-15 Stunden bei Zimmertemperatur, gelten hinsichtlich der klinisehen Wirksamkeiten und   Grenzdosen    die gleichen VerhÏltnisse wie beim Colipolysaccharid.



   Beispiel 3
1 g Polysaccharid-Pyrogen (Coli) wird in 40 cm3 Formamid verrieben. Nach Zugabe von 20   em3    Pyridin entsteht eine   klare Losung.   



  Nun fügt man nach und nach 20   em3      Essig-    säureanhydrid hinzu, wobei vorübergehend Gasentwicklung beobachtet wird. Die klare Lösung wird 15 Stunden lang bei Zimmer temperatur stehengelassen. Man gie¯t in 300 cm3 Wasser, dialysiert ungeachtet der auftretenden FÏllung bis zum Verschwinden des   Pyridingeruches md engt im Vakuum    auf etwa 10 cm3 Volumen ein. Nach   Lyophil-    trocknung erhält man 1, 1 g des s Acetylpolysaccharids mit 23-27% Acetylgehalt als wei sses, lockeres, in   Chloroform lbsliches    Pulver.



   Beispiel   3       10 g getrocknete Colibakterien, durch    Abzentrifugation aus flüssigem Nährmedium  (z. B.   Hefe-BouiUon-Kultu.r),'Waschen    mit Wasser und Aceton und anschliessendes Trocknen im Vakuum gewonnen, werden mit einem Gemisch von Chloroform-Äthanol (1 : 1)   mehr-    mals bei Zimmertemperatur extrahiert und anschliessend wieder getrocknet. Das grau  brame    Pulver wird 5 Stunden lang mit   20    cm3 Wasser gut. verr hrt. Dann fügt man   300    em3 Pyridin hinzu und schüttelt   Linter    Zusatz von   Glasperl. en t/2 Stunde auf    der Schüttelmaschine.

   Nun werden unter   gelegent-    licher Kühlung nach und. nach 300   em3 Essig-    säureanhydrid hinzugefügt. Der Ansatz wird d   8-10    Stunden lang bei Zimmertemperatur gesch ttelt. Dann wird in 2   Lite, r eisgekühl-    tes Wasser eingerührt, von den Glaskugeln   abgegossen    und die trübe, Flocken enthaltende Lösung'dialysiert. Nach dem Einengen im Vakuum auf etwa.   30-40      em3    Volumen wird der gesamte Ansatz lyophil getrocknet.



  Ausbeute 9, 5 g. Das so gewonnene Material wird 12 Stunden lang mit einem Gemisch von 80 em3 Chloroform und 120 cm3 Äthanol geschüttelt. Nach Hinzufügen von weiteren 200   cm3 Athanol    wird kurz   auf 60-70"C    er  wärmtundzentrifug.iert.    Der ungelöste Rüelstand wird noch zweimal in gleicher Weise extrahiert. Es hinterbleiben 4, 15   5    g ungelöstes Material. Die vereinigten, schwach gelben Extrakte werden bei   vermin. derbem Druck zur    Trockne eingeengt.. Den   Rückstand ! nimmt    man in 1. 5 cm3 Chloroform auf und entfernt wenig unl¯sliches Material durch Filtration oder Zentrifugation. Das Acetylpolysaecharid wird anschlie¯end durch ¯ther und/oder Petroläther als grauweisses Pulver gefällt.



  Ausbeute 550-650 mg.   Acetylgehalt    22 bis 27%
Beispiel 4
1 g   Polysaccharid-Pyrogen (Coli)    wird in 4 cm3 Wasser gut verrieben. Man f gt 50 cm3 Pyridin hinzu und erhÏlt eine fast klare L¯  sang.    Bei Zugabe von 50   cm3      Propionsäure-       anhydrid scheidet sieh eine starke Fällung    aus, welche sich nach weiteren 5 Minuten gel¯st hat. Die Zugabe weiterer 10 em3 Propionsäureanhydrid ergibt keine   weitere Fäl-    lung. Der klare Ansatz bleibt 10 Stunden bei Zimmertemperatur stehen. Dann wird in 1, 5 Liter eiskaltes Wasser eingegossen.

   Die ausgeschiedenen weissen Flocken werden auf einer   Glasfiltemutsche abfiltriert,    mit Wasser gewaschen und im   Vakuumexikator    getrocknet. Ausbeute 1,1-1,3 g. Propionylgehalt : 29-35%. Das PrÏparat ist in den meisten organischen Lipoidl¯sungsmitteln leicht l¯slich.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Darstel-lung von Reizstoffen f r Zweeke der klinischen und ambulanten Reiztherapie, dadurch gekennzeichnet, da¯ man pyrogene Polysaccharide gramnegativer Bakterien mindestens 3 Stunden mit einem Aeylierungsmittel behandelt.
    UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadureh gekennzeichnet, dass als Aeylierungsmittel das Anhydrid einer organischen SÏure verwendet wird.
    2. Verfahren mach Patentanspruch und Unteranspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass die Acylierung mit Aceta. nhydrid vorge- nommen wird.
    3. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Acylierung in einem Gemisch von Pyridin mit Wasser vor- genommen wird.
    4. Verfahren nach Patentanspruch, da- durch gekennzeiehnet, dass die Acylierung in Formamid-Pyridinvorgenommen wird.
    5. Verfahren nach Patentanspruich, dadurch gekennzeichnet, dass die Acylierung bei Zimmertemperatur durchgeführt wird.
    6. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Acylierung mit einer Beaktionsdauer von 3 bis 15 Stunden durchgeführt wird.
    7. Verfahren nach Patentanspruch, dadureh gekennzeichnet, dass man getrocknete und mit Lipoidl¯sungsmitteln extrahierte Bakterien unmittelbar der Aeylierung unterwirft und des gebildete Acylpolysaccharid mit organischen Lipoidl¯sungsmitteln extrahiert und isoliert.
    8. Verfahren nach Patentansprueh und Unteranspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zur Extraktion Gemische von chlorierten Kohlenwasserstoffen mit einfachen Alkoholen benutzt werden.
CH314792D 1952-05-21 1952-05-21 Verfahren zur Darstellung therapeutischer Reizstoffe CH314792A (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2396018A1 (fr) * 1977-07-01 1979-01-26 Cassenne Lab Sa Nouveaux glycopeptides acetyles hydrosolubles extraits de corps microbiens lyses d'escherichia coli, procede de preparation et application a titre de medicaments de ces produits
FR2396020A1 (fr) * 1977-07-01 1979-01-26 Cassenne Lab Sa Nouveaux glycopeptides acetyles hydrosolubles extraits de corps microbiens lyses d'hafnia, d'aerobacter cloacae et de klebsiella pneumoniae, procede de preparation et application a titre de medicaments de ces produits

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