Verschlüsselungsgerät. Verschlüsselungsgeräte, die eine unregel mässige Verschiebung herbeiführen, sind in verschiedenen Ausführungen bekannt. Die meisten solchen Geräte sind so gebaut, dass sie eine sich selbständig entwickelnde Um stellfolge erzeiigen, die durch entsprechende Einstellung eines zweiten gleichen Gerätes rekonstruierbar ist. Dies ist notwendig, um dem Empfänger der Meldung die Möglichkeit zu geben, die der Verschlüsselung zugmunde gelegte Umstellfolge zur Entschlüsselung des Codetextes zu rekonstruieren.
Im Grund genommen handelt es sich dabei um Geräte, die eine beliebig lange, zum voraus mathematisch festgelegte Schriftzei- chenfolge erzeugen, wobei es dann den Part nern genügt zu wissen, wie die Geräte ein gestellt sind und wie die Ausgangslage lautet.
Die erwähnten bekannten Geräte haben, bedingt durch ihren Aufbau, den gemeinsamen Nachteil, dass die durch dieselben verschlüssel ten Texte in vielen Fällen mittels moderner elektronischer Rechenmaschinen in relativ kurzer Zeit entschlüsselt werden können. Diese Tatsache ergibt sich zwangläufig, indem alle diese Geräte eine mathematische Entwick lung durchführen, die durch Kenntnis von Elementen derselben teilweise rekonstruier- bar ist.
Sie sind somit im weiteren Sinne keine Verschlüsselungs- sondern lediglich Ver- sehleierimgsgeräte. Eine vollkommen sichere Verschlüsselung kann nur so herbeigeführt werden, dass die Umstellung der einzelnen Schriftzeichen, bzw. deren Ersetzung durch andere, völlig willkürlich erfolgt. Ein An wendungsbeispiel dieser willkürlichen Fest setzung von Umstell- oder Schrittfolgen stellt der bekannte Spielwürfel dar.
Da die Reihenfolge der so festgelegten Umstellungen- nicht zwangläufig vorbestimmt ist, lässt sie sich auch nicht durch Kenntnis der Ausgangslage rekonstruieren. Man wird deshalb im Nachrichtenwesen Schlüsseltabel len aufstellen, die auf Grund willkürlicher Umstellung geschrieben oder gedruekt wurden und diese den Partnern zur Verfügung stel len. Dabei ist der Nachteil in Kauf zu nehmen, dass die Partner jeweils die komplette Tabelle besitzen müssen.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verschlüsselungsgerät, das die Möglichkeit bietet, relativ rasch Schlüsseltexttabellen auf zustellen bzw. Schlüssellochstreifen zu stan zen, wobei der Umstellanordnung Zufällig keiten zugrunde liegen.
In den beigelegten Zeichnungen sind meh rere Ausführungsbeispiele der Erfindung dar gestellt.
Fig.1 ist eine schematische Seitenansicht, teilweise im Schnitt, eines ersten Beispiels, während die Fig.2 bis 7 Teile je eines wei teren Beispiels erkennen lassen.
Es bezeichnet, im Ausführungsbeispiel nach Fig.1, die Bezugsziffer -1 ein kreisför mig gebogenes Rohr, das einem hin und her gleitbaren Kolben als Zylinder dient und des halb in der nachfolgenden Beschreibung als Zylinder bezeichnet wird. Am obern Ende trägt der Zylinder 1 einen Trichter 3, der Teil einer Zylinderwandung mit waagrechter Achse darstellt. Die zum Zylinder führende Öffnung des Trichters ist mit 31 bezeichnet.
Der Kolben 2 ist über eine bogenförmige Stange 4 mit einem Arm 5 starr verbinden, der sich um eine Achse 6 drehen kann, die mit dem Krümmungsmittelpunkt des Zylin ders 1 zusammenfällt. Eine Feder 7 greift an den Arm 5, um den entriegelten Kolben 2 im Zylinder 1 bis zur Öffnung 31 hineinzu drücken. .
Oberhalb des Trichters 3 dreht sich um die Achse 8 im Sinne des Pfeils A eine flache Trommel 9, deren unterer Teil durch den Trichter 3 konzentrisch umgeben ist. Die Trommel 9 enthält mehrere sektorähnliche Hohlräume, von denen zwei dargestellt und mit 10 bzw. 11 bezeichnet sind. Diese Hohl räume besitzen je zwei Öffnungen 101, 102 bzw. 111, 112 am Umfang der Trommel. Jeder Hohlraum enthält eine Anzahl von Kugeln, höchstens zehn Kugeln, die durch die Öff nungen des Hohlraumes herein und heraus gleiten können. Während der Drehung der Trommel kommen die Öffnungen 101, 102, 111 und 112 der Reihe nach mit der Trichter öffnung 31 in Verbindung, so dass Kugeln aus dem Hohlraum in den Zylinder 1 ober halb des Kolbens 2 eintreten können.
Jedesmäl wenn eine solche Verbindung be steht, wird der Kolben 2 durch einen Steuer hebel 13, der über eine mit dem Arm 5 fest verbundene Kurvenscheibe 12 bewegt wird, in seiner niedrigsten Lage festgehalten.
Zu bemerken ist nun, dass die Trichter- öffnimg 31 ebenso wie die Kugeln kalibriert sind, und zwar derart, dass die meisten Kugeln eines Hohlraiunes durch die Öffnung 31 ohne weiteres herabgleiten können, während eine oder mehrere der Kugeln des Hohlraumes so gross gewählt sind, dass sie durch die Öff nung 31 nicht hindurchgehen können. Es wer den somit Kugeln so lange aus dem Hohlraum in den Zylinder 1. einströmen, bis eine grösser kalibrierte Kugel an die Öffnung 31 reicht und dieselbe sperrt.
Die Trommel 9, die sich vorzugsweise schrittweise dreht, jedoch aber auch ununterbrochen bewegt werden kann, dreht sich nach einer kurzen Zeitspanne weiter. In demselben Augenblick wird der Kolben 2 freigegeben und bewegt sich unter der Wirkung der Feder 7 wieder nach oben, bis er dadurch angehalten wird. dass die im Zylinder befindlichen Kugeln nicht mehr nach oben bewegt werden können, was dann eintritt, wenn die oberste Kugel gegen den Umfang der Trommel 9 gedrückt gehalten bleibt. Die Endlage des Kolbens wird somit durch die Anzahl der oberhalb des Kolbens im Zylinder 1 befindlichen Kugeln festgelegt.
Durch ein zur Seite der sektorförmigen Kurvenscheibe 12 vorgesehenes Fenster 14 kann eine dieser Kolbenlage entsprechende Ziffer einer am Sektor 12 vorgesehenen Zif- ferreihe abgelesen werden, oder auch kann die entsprechende Ziffer mit einer am Umfang des Sektors vorgesehenen Typenreihe 15 auf einen Papierstreifen 16 mit Hilfe des Druck hammers 17 abgedruckt werden, indem der Druckhammer durch eine Öffnung 18 einer den Umfang des Sektors überdeckende Platte 19 auf die gerade gegenüber dieser Öffnung befindliche Type schlägt.
Sobald während der fortgesetzten Drehung der Trommel 9 die hintere Öffnung des Hohl raumes, im dargestellten Falle die Öffnung 112 des Hohlraumes 11, gerade oberhalb der Trichteröffnung 31 zu stehen kommt, wird durch die Wirkung der Feder 7 das Dreh kolbensystem im Uhrzeigersinn bewegt, so dass alle oberhalb des Kolbens im Zylinder 1 einge fallenen Kugeln wieder in den Hohlraum zurückgedrängt werden, worauf das Gerät sich wieder in der Ausgangslage befindet.
Wenn die nächstfolgende Öffnung eines Hohlraumes, und zwar im dargestellten Bei spiel die Öffnung 101 des Hohlraumes 10, gerade über die Trichteröffnung 31 gelangt, spielt sieh der gleiche Vorgang wie oben be schrieben aufs neue ab. Einleuchtend ist, dass durch das Drehen der Trommel ' 9 sich die Kugeln jeweils mischen können und so durch reine Zufälligkeit mehr oder weniger Kugeln in den Zylinder 1 eintreten. In Fig.2 ist eine Abänderung der oben beschriebenen Ausführungsform veranschau licht, bei welcher zweiten Ausführungsform die Trichteröffnung 31 und die Kugeln nicht kalibriert sind.
An Stelle der Kalibrierung wird ein Magnet 20 beim obern Ende des Zylinders 1 derart angeordnet, dass er eine Kugel magnetischen Materials anziehen kann, wenn sie in den. Zylinder eintritt. Hierbei bestehen die meisten Kugeln aus nichtmagne tischem Material, während nur eine oder einige Kugeln magnetisch sind. Im übrigen wirkt diese Ausführungsform ähnlich wie die bereits beschriebene, indem beim Eintreffen einer magnetischen Kugel bei 31 das weitere Einströmen von Kugeln in den Zylinder ver hindert wird.
Eine dritte Ausführungsform, nach Fig: 3, weist in der Nähe der Öffnung 31 eine Kon taktanordnung auf, wobei die Kugeln aus Iso liermaterial bestehen und die gekennzeichne ten Kugeln aus leitendem Material. Sobald eine dieser leitenden Kugeln bei der Öffnung 31 vorbeiströmt, wird durch ein elektrisches System der Abdruck einer der Nummern aus gelöst. Es wird hier angenommen, dass in der Ruhelage sich der Kolben 2 oben befindet und durch das Gewicht der einströmenden Kugeln verdreht wird. Ein Steuersystem wird am Schluss einer Periode den Kolben wieder aufwärts bewegen, um die Kugeln in den Drehkörper zurückzustossen.
In diesem Falle ist es nicht notwendig, dass das Einströmen weiterer Kugeln nach der spezifischen ver hindert wird. Sofern dafür gesorgt ist, dass der Abdruck der Nummer sehr rasch erfolgt, hat das weitere Eintreten und das dadurch bedingte weitere Verdrehen des Sektors 12 keinen Einfluss auf die Zufälligkeit der jewei ligen Einstellung des Sektors beim Abdruck.
Im allgemeinen kommt es also darauf an, dass sich eine Anzahl Kugeln im Hohlraum befinden, und dass darunter gekennzeichnete Kugeln in wenigen Exemplaren vorliegen, wobei die Kennzeichnung dergestalt ist, da.ss die Kugeln beim Vorbeigehen am Punkt 31 genau identifiziert werden können und da durch die Apparatur auf irgendeine Weise eindeutig beeinflussen. Es ist dabei hauptsäch lich Wert darauf zu legen, dass die Unter scheidungsmerkmale der gekennzeichneten und der neutralen Kugeln derart sind, dass sie wohl für die Auslösung der Apparatur bzw.
des Abdruekes eindeutig unterschieden wer- . den können, dass aber die Kennzeichnung der spezifischen Kugeln keinerlei Einfluss auf die Mischung während der Drehung der Trommel haben soll, um eine möglichst hohe Zufällig keit zu erreichen. Nach Fig.4 können verschiedene solche komplette Auswahlvorrichtungen 12 neben einander angeordnet werden, die unabhängig voneinander arbeiten und lediglich gemein sam angetrieben werden.
Nach Fig. 5 kann der Sektor 12 mit Stiften 24 versehen sein, die einen Streifen 25, der durch einen sich jeweils gegen den Sektor 13 hin bewegenden Block 26 durchläuft, nach einem Lochsystem stanzen.
Eine auf demselben Grundgedanken basie rende Variante dient zur ausschliesslichen Herstellung von Fünfer-Lochstreifen und sei an Hand von Fig. 6 erläutert Die Fallkörper bestehen aus zylindrischen Stäben 27 einheitlicher Länge. Die Drehtrom mel 9 ist länglich, so dass die Stäbe axial darin liegen. Der Kolben 2 lässt in der untersten Stellung nur total fünf .Stäbe einfallen. Die wenigen spezifischen Stäbe zeichnen sich durch grössere Länge aus und sind mindestens in fünf Exemplaren vorhanden.
Im Messzylin- der 1, der seitlich offen ist, sind somit nach dem Einfallen der Stäbe stets deren fünf vor handen- 0 bis max. 5 normale , die restlichen spezifische , d. h. längere Stäbe. Ein Stössel 28 stösst die eingefallenen Stäbe nach rechts in der Zeichnung gegen fünf Stänzstempel 29, die von Federn 30 nach links gehalten werden. Im Schlitz 31 wird schritt weise ein Papierstreifen vorgeschoben. Wenn der Stössel 28 nun nach rechts läuft, dann werden die Stempel 29 vor den langen Stäben den Streifen lochen, die vor den normalen Stäben liegenden jedoch nicht.
Der Stössel 28 fährt hierauf zurück und der Kolben 2 schiebt die Stäbe wieder in die Drehtrommel zurück.
Falls an Stelle von Zahlen Alphabetzeichen zur Umstellung verwendet werden, so sind entsprechend mehr Kugeln einzufüllen, total jeweils pro Kammer 25 bzw. 26 Kugeln.