Schneidmaschine zum Abfasen von Kanten. Die Erfindung bezieht sieh auf zum Ab- fasen von Kanten, z. B. an Blechtafeln und andern Werkstücken, bestimmte Schneidma schinen, die mit einem rotierenden Schneid werkzeug mit kreisförmiger Schneide versehen sind. Dieses Kantenschneiden hat im allge meinen zum Zweck, der Kante eines Werk- stiiekes eine solche Formgebung beizubringen, dass das Werkstück in zweckdienlichster Weise mit einem andern Werkstück, beispielsweise durch Schweissen, zusammengefügt werden kann.
Bei der erfindungsgemässen Maschine mit einem rotierenden Schneidwerkzeug mit kreis förmiger Schneide ist das Werkzeug im Rah- nien der Maschine derart angeordnet, dass seine Schneidenebene zu einer beweglichen Stützfläche für die die abzufasende Kante aufweisende Stirnfläche des Werkstückes schräg und gegen diese gerichtet ist, wobei die Maschine ferner mit einer Stützfläche für die eine an diese Kantenstirnfläche angrenzende Seite des Werkstückes versehen ist.
Bei einer besonders einfachen Ausführungsform sind die Stützflächen an im Verhältnis zum Ma schinenrahmen drehbaren gleichachsigen Rin- rreii ausgestaltet. Die Stirnflächen-Stützfläche ist dabei zweckmässig durch die Mantelfläche des einen Ringes und die andere Stützfläche durch eine zur Drehachse senkrechte Ober fläche des andern Ringes gebildet.
In der folgenden Beschreibung ist ein auf der beiliegenden Zeichnung dargestelltes Aus führungsbeispiel der Erfindung beschrieben. In Fig.1 und 2 wird der Aufbau und das Aussehen. der Maschine gezeigt, und zwar in Seitenansicht und mit dem Rahmen teilweise im Schnitt in Fig. 1 und in Vorderansicht in Fig.2. Fig. 3 ist eine schaubildliche Ansicht, woraus zu ersehen ist, wie Werkzeug und Stirnflächenstützorgan das Abfasen einer Kante einer Blechtafel erwirken. Fig. 4 und 5 zeigen in einander entsprechenden Seitenpro jektionen, wie die Blechkante bzw. Kanten einer Stirnseite einer Tafel als Vorbereitung für eine V- bzw. eine X-Schweissung geschnit ten werden.
Fig. 6 zeigt im Grundriss einen ab geänderten Seitenstützring, und Fig. 7 ist eine entsprechende Seitenansicht. Fig. 8 und 9, 10 und 11, 12 und 13 zeigen Stirnansichten bzw. Seitenansichten dreier verschiedener Werk stücke, die in der mit einem Stützring gemäss Fig. 6 und 7 ausgerüsteten Maschine geschnit ten worden sind.
Wie in Fig. 1 und 2 gezeigt, ist die Ma schine mit einem Rahmen versehen, welcher aus einem Fuss 10, einem Zwischenteil 12, sowie einem Oberteil 14 besteht. Der Fuss wird von Lenkrollen 16 getragen, so dass er längs dem Werkstück mit einer abzufasenden Kante, z, B. längs einer Blechtafel 18, bewegt werden kann, welche dabei auf einen Tisch 20 gelegt sein kann. Der Fuss kann stattdessen mittels verstellbarer Beine in Form von Schrauben 22 festgestellt werden, welche mit Handrädern 24 versehen sind, mittels welcher die Sehrau ben gegen die Unterlage, z. B. gegen den Fuss boden 26, hinabgeschraubt werden können, so dass der Fuss von den Schrauben anstatt mit tels der Lenkrollen getragen wird.
Das Werk stück wird dabei im Verhältnis zur Maschine bewegt während des Schneidens. Der Zwi schenteil 12 ist mit dem Fuss 10 teleskopisch verbunden, und zwar dadurch, dass eine vom Fuss emporragende Säule 28 in eine Ausneh- mung 30 des Zwischenteils 12 gleitbar hinein passt. In die Ausnehmung 30 ist eine Feder 32 zwischen der Säule 28 und dem Boden der Ausnehmung eingesetzt, so dass der Zwischen teil unter Vermittlung dieser Feder getragen wird. Hierdurch können Höhenunterschiede zwischen der die Maschine tragenden Unter lage 26 und dem Werkstück auf dem Tisch 20 kompensiert werden.
Im Oberteil 14 des Maschinenrahmens ist das rotierende Schneidwerkzeug 34 angeord net. Dieses Werkzeug wird von einem an dem selben Oberteil getragenen Motor 36 mittels eines Schneckengetriebes 38, 40 getrieben. Das Schneidwerkzeug kann zum Schneiden gemäss verschiedenen Abschrägwinkeln eingestellt wer den, und zwar dadurch, dass der Oberteil mit einer bogenförmigen Stütze 42 versehen ist, welche in eine entsprechende Führung des Zwischenteils 12 gleitbar hineinpasst und mit Zähnen 44 versehen ist, in welche eine mit einem Handrad 46 versehene Schnecken schraube 48 eingreift. An einer Skala 50 kann der eingestellte Winkel abgelesen werden.
Das Schneidwerkzeug 34 ist mit einer kreisförmigen Schneide 52 (Fig.2) versehen, welche durch eine kegelige Mantelfläche 54 und eine ebene vordere Stirnfläche 56 des Werkzeugkörpers begrenzt ist. Die kegelige Mantelfläche ist zweckmässig mit Ausnehmun- gen versehen, welche Schneidemähne 58 bil den, die am Werkstück während des Schnei dens angreifen und zu dessen Vorschub bei tragen (Fig. 3 bis 5).
Die Maschine ist mit Stützflächen ver sehen, welche mit dem Teil des Werkstückes mit der abzufasenden Kante zusammenwirken.
Diese Stützflächen bestehen aus der Man telfläche 60 eines Stützringes 62, sowie aus der Oberfläche 64 eines Stützringes 66, wel che Stützringe im Zwischenteil 12 derart ge- lagert sind, dass sie um eine gemeinsame Achse drehbar sind. Zu diesem Zweck sind sie in einem drehbaren Lagerring 68 befestigt, wel cher unter Vermittlung von Kugeln 70 durch einen festen Lagerring 72 getragen wird. Ein emporragender mittlerer Teil des Zwischen teils 12 bildet einen Lagerzapfen für den Lagerring 68. Die zu der Drehachse des Lager ringes 68 senkrechte Oberfläche 64 des Ringes 66 bildet eine Stützfläche für die untere der beiden Seiten, des Werkstückes, welche an die die abzufasende Kante aufweisende Stirn fläche des Werkstückes angrenzen, während die Mantelfläche 60 des Stützringes 62 die Kantenstirnfläche des Werkstückes stützt.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Ma schine ist im grossen ganzen wie folgt Wenn ein Schneidvorgang auszuführen ist, wird zunächst das Schneidwerkzeug 34 mittels des Handrades 46 entsprechend dem ge wünschten Schneidwinkel eingestellt. Wäh rend des Schneidens ist dann die Ebene der Schneide 52 des Schneidwerkzeuges 34 zur Mantelfläche 60 des Stützringes 62 geneigt und an derjenigen Stelle schräg gegen diese Fläche gerichtet, wo das Blech mit der ab zuschrägenden Kante gestützt ist.
Wenn das Schneidwerkzeug umläuft, greift seine ge zahnte kegelige Mantelfläche 54 an dem weg zuschneidenden Kantenstreifen des Werk stückes an und presst diesen schräg gegen die obere kreisförmige Kante 74 des Stützringes j 62, so dass das Kantenmaterial abgeschert wird. Die Kante 74 wirkt dabei als eine Gegenschneide und trägt zum Schneiden bei. Die leichtbeweglichen Stützringe werden beim Vorschieben des Werkstückes mitgenommen, so dass sie während des Schneidens den Lager ring 68 mitnehmen und sich um den Lager zapfen drehen.
Durch die Anordnung des Schneidwerk- zeuges und der Stützorgane in der beschrie- i benen Weise wird eine Reihe von Vorteilen er reicht. Zunächst wird das -#Verkstüek durch das Schneidwerkzeug selbsttätig mit den Stütz ringen im Eingriff gehalten, so dass es durch diese in der erforderlichen Weise geführt wird. Bei kleineren Werkstücken ist somit 'eine weitere Abstützung für das Werkstück erforderlich, sondern das Werkstück kann mit tels der Stützringe und des Werkzeuges allein getragen bzw. gehalten werden.
Da die die abzufasende Kante aufweisende Stirnfläche des Werkstückes während des Schneidens stets mit der Mantelfläche des Stützringes 62 im Eingriff gehalten wird, wird der Schneid schnitt selbsttätig der Kante des Werkstückes genau folgen, und zwar unabhängig von der Form dieser Kante. Sowohl gerade als auch krummlinige Blechkanten und dergleichen können somit mittels der Maschine geschnitten werden. Zusätzliche Vorschubglieder für das Werkstück sind nicht erforderlich, sondern das Schneidwerkzeug schiebt selbst das Werk stück vor. Da die kegelige gezahnte Mantel fläche des Werkzeuges an dem wegzuschnei denden Teil des Werkstückes angreift, werden keine Spuren der Zähne an dem abgefasten Werkstück, sondern lediglich an dem wegge schnittenen Streifen ersichtlich.
Das Werk stück erhält dagegen eine gleichförmig abge schrägte Kantenfläche.
Wie in Fig. 3 gezeigt, bildet das beim Ab schrägen weggeschnittene Material einen zu sammenhängenden Streifen 76; es entstehen keine Späne wie beim Fräsen und Hobeln.
Zu bemerken ist, dass der Stirnflächen stützring 62 das Werkstück lediglich an einem Teil seiner Stärke stützt, nämlich an dem jenigen Teil seiner Stirnfläche, der nicht weg zuschneiden ist. Ein Anpassen an Werkstücke verschiedener Stärke kann dadurch bewirkt werden, dass der Stützring 66 durch andere Ringe verschiedener Höhe ersetzt werden kann, oder aber dadurch, dass Zwischenlagen zwischen diesem Stützring mit dem Lagerring 68 angebracht werden. Um den Austausch zu erleichtern, können die Stützringe je in zwei halbkreisförmige Teile geteilt sein.
Beim Abschrägen der Kanten eines Blech randes für eine X-Schweissung kann man zu nächst das Blech an seiner einen Seitenkante abfasen und dasselbe nachher umkehren und an seiner andern Seitenkante abfasen.
In Fig. 4 wird das Ablasen der Kante an der einen Seite als Vorbereitung für eine V- Schweissung veranschaulicht, während Fig.5 ein Blech zeigt, welches an der einen Seiten kante schräg geschnitten und gekehrt an den Stützflächen angeschlagen ist, so dass die Kante an der andern Seite geschnitten werden kann. Die doppelte Abschrägung für eine X- Schweissung kann stattdessen mit Hilfe von zwei Maschinen von der gezeigten und einer entsprechend spiegelbildlichen Ausführung, welche gleichzeitig das Blech von entgegen gesetzten Seiten bearbeiten, hergestellt wer den. Beim Seitenstützring kann die Stützfläche mit zweckdienlichen Aussparungen ausgebildet werden, die Sitze für andere Werkstücke als Blech bilden.
Fig. 6 und 7 zeigen eine ent sprechende Ausführungsform des Stützringes mit drei Sitzen 80, 82, 84 für Werkstücke mit rundem Querschnitt, wie z. B. runde Stangen, wie sie in Fig. 8, 9, 10 und 11 dargestellt sind, und einem Sitz 86 für Werkstücke mit recht eckigem Querschnitt, wie z. B. Flacheisen ge mäss Fig. 12 und 13. In Fig. 8 bis 13 ist _ die Fläche, welcher entlang das Werkzeug 34 zum Ablasen der Kante Material weggenommen hat, mit 88 bezeichnet.
Die Stützringe könnten auch mit waagrech ter Achse gelagert sein, und der Stirnflächen stützring kann auch gezahnt sein, um eine erhöhte Reibung zwischen Stützfläche und Blechstirnfläche zu erreichen. Ferner können die Stützflächen 60, 64 an einem und dem selben Ring anstatt an zwei verschiedenen Ringen ausgebildet sein.