Steuervorrichtung an einer Werkzeugmaschine. Die Erfindung bezieht. sich auf eine Steuer vorrichtung an einer Werkzeugmaschine mit einem Werkzeughalter, der in wenigstens einer Richtung auf einer geraden Linie be wegbar ist, wobei ein Steuerkontaktwerk mit Steuerkontakten und diese beeinflussenden Betätigungsmitteln vorhanden ist., welches Kontaktwerk zur Auswahl der Steuerkontakte mit einem Wähler in Verbindung steht.
Der Vorteil solcher Vorrichtungen gegen über Steuervorrichtungen für Maschinen, bei denen mir Endschalter für die Verstellungen der beweglichen Maschinenteile, also zur Be grenzung der Arbeitsgänge, vorgesehen sind, besteht darin, dass die automatische Bewegung der Maschine weitergehen kann, wenn die ge nannten Arbeitsgänge beendet sind. Der Wäh ler kann nämlich so arbeiten, dass er die Steuerkontakte gemäss einem vollständigen Programm über eine verh'ältnism'ässig lange Zeitspanne auswählt.
Während der gerad linigen Bewegung des Werkzeughalters sind auch die Steuerkontakte zu bedienen, und es ist bekannt, das Kontaktwerk so zu bauen, dass die relative Bewegung zwischen den Steuerkontakten und den zugehörigen Bedie nungsorganen ebenfalls geradlinig verläuft und eine genaue Wiedergabe der Werkzeug halterbewegung ist. Hieraus ergeben sieh ver schiedene Nachteile. Vor allem ist es ungün stig, dass eine geradlinige mechanische Bewe gung für die Führung der beweglichen Teile Schlitten oder Rollbahnen benötigt, die viel Raum beanspruchen; ferner ist. die Einstel- lang der Bedienungsorgane auch eine gerad linige Verschiebung und deshalb nicht ein fach.
Diesen Nachteilen wird erfindungsgemäss dadurch begegnet, dass die Steuerkontakte und deren Betätigungsmittel in Abhängigkeit von der Bewegung des Werkzeughalters re lativ zueinander verdrehbar sind und dass der drehende Teil des Steuerkontaktwerkes und der geradlinig bewegte Werkzeughalter durch nur der Steuerung dienende Kraftübertra gungsmittel gekuppelt sind, welche die gerad linige Bewegung des Werkzeughalters in eine Drehbewegung umwandeln.
Diese Anordnung hat den Vorteil, dass es leichter ist, zwischen der Bewegung des Werk zeughalters und dem drehenden Teil des Steuerkontaktwerkes eine Übersetzung ins Grosse oder ins Kleine vorzusehen. Es können z. B. kleine Bewegungen in der Maschine, bei- spielsweise sehr feine Bewegungen des Quer- schlittens einer Drehbank (wegen der erfor derlichen Schneidtoleranz), jetzt leicht im Steuerkontaktwerk vergrössert werden, woraus sich eine Erhöhung der Arbeitsgenauigkeit er gibt.
Anderseits können sehr grosse Bewegun gen, wie die Längsbewegung eines Supports bei einer Drehbank mit sehr langem Bett, leicht in kleinerem Massstab im Steuerkon- taktwerk wiedergegeben werden, woraus sieh ergibt, dass die Ausmasse der Steuervorrich tung wesentlich verringert werden können.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungs gemässen Vorrichtung und eine Abart dessel- ben sind im folgenden an Hand der Zeich nung beschrieben.
Fig.1 ist. eine schematische Darstellung einer Drehbank, die mit einer Steuervorrich tung ausgerüstet ist.
Fig. 2 und 3 ist ein Querschnitt bzw. ein Längsschnitt des Steuerkontaktwerkes.
Fig. 4 zeigt eine Einzelheit des letzteren. Fig.5 veranschaulicht in grösserem Mass stab eine geänderte Bauart eines Drehbank schlittens, der mit. einer Steuervorrichtung zu sammenwirkt, die :einen gelochten Film ent hält.
Fig. 6 ist eine schaubildliche Darstellung einer Einzelheit der Fig. 5.
In Fig.1 ist nur die selbsttätige Steuerung der Längsbewegung des Supports (Steuerung in nur einer Koordinate) dargestellt, obgleich in der Praxis auch der Querschlitten auf dem Support stets eine selbsttätige Steuerung hat. Der Deutlichkeit halber enthält der Wähler nur eine geringe Anzahl von Kontakten.
Die in Draufsicht dargestellte Drehbank enthält das Bett 1, den Spindelkasten 2 mit angeflanschtem Motor 3 und den Reitstock 4. Auf dem Bett 1 ist der Support 5 beweglich, während der Schlitten 6, der mit dem Werk zeughalter 7 und dem Werkzeug 8 versehen ist, auf dem Support 5 quer zur Längsrich tung der Drehbank verschiebbar ist..
Im dargestellten einfachen Ansführungs beispiel ist die Drehbank nur mit zwei selbst tätigen Steuerungsorganen versehen, nämlich den elektropneumatischen Vorrichtungen 1.0 und 11. Die Vorrichtung 10 beeinflusst die ge teilte Mutter auf der Leitspindel 9 und die Vorrichtung 11 ein Umkehrgetriebe für die Leitspindel 9.
Diese Vorrichtungen 10 und 11 entspre chen den elektropneumatischen Vorrichtungen 226 bis 231 in Fig. 6 und sind im folgenden beschrieben. Die Vorrichtung 10 verbindet, wenn sie Strom erhält, den Support 5 mit der Leitspindel 9 und bewirkt eine Bewegung des Supports in der Längsrichtung der Dreh bank. Die Vorrichtung 11 bewirkt beim An schalten des Stromes eine Drehung des Spann futters 2a des Spindelkastens 2 in dem einen Drehsinne und bei Unterbrechung des Stromes in dem andern Drehsinne. Der Support 5 trägt mit dem Arm 12 eine Schraubenspindel 13, die wie eine Zahnstange wirkt und durch einen Knopf 14 gedreht werden kann.
Diese Zahnstange 13 greift in das Zahnrad 15 einer Trommel 16 eines Steuerkontaktwerkes ein. Diese trägt Nocken 19, 20, 21, die mit. dem Nocken 22, 23, 24 der Schalthebel für die Steuerkontakte zusammenwirken. Die Schalt hebel sind um die Punkte 25, 26, 27 schwenk bar.
Die Schalthebel tragen Steuerkontaktfedern 30, 31, 32, die mit den ortsfesten Kontakten 33, 34, 35 zusammenwirken. Diese sind über Leitungen 36 mit Bürsten 37, 38, 39 verbun den, die elektrisch isoliert auf einer Schiene 40 sitzen. Diese trä;e mvei weitere Bürsten 41, die bei der dargestellten Ausführung nicht gebraucht werden und nur zeigen sollen, dass es leicht ist, weitere Bewegungen der Maschine zu steuern.
Die genannten Bürsten ruhen auf einer Trommel 42 eines Programmwählers, die um die Achse 43 drehbar und mit einer elektrisch gut leitenden Oberfläche, z. B. aus Messing, das blank bleibt, versehen ist. Die Trommel 42 trägt ein Schaltrad 44, das mit. einer Sperr klinke 45 zusammenwirkt, bei deren Bewe gung die Trommel im Sinne des Pfeils 46 angetrieben wird. Der Strom wird der Trom mel 42 durch einen Schleifkontakt 47 zuge führt.
Über die Trommel 42 läuft ein Papierband 70, das die Trommel wenigstens teilweise be deckt. Wenn die Trommel 42 umläuft, be wegt sich das Papierband mit.. Falls es er wünscht ist, kann es durch ein Papierblatt ersetzt werden, das die Trommel vollständig umgibt und an dieser befestigt ist. Beim Um laufen der Trommel wird das Papierband 70 in Richtung des Pfeils 71. bewegt.. Das Papier band 70 ist mit Loehun,-en \ versehen, die genau unterhalb der Bürsten 37 bis 41 hin durchgehen, so dass diese Bürsten durch eine Lochung hindurch mit der Trommel 42 in Kontakt kommen. Bei A und B sind die gezeigten Strom kreise an eine Stromquelle angeschlossen, z. B.
an einen Gleichrichter von 24 Volt.
Die Vorrichtung wirkt wie folgt Wenn die Steuerung der Drehbank, deren Motor eingeschaltet sei, in Betrieb gesetzt wer den soll, wird der Druckknopf 50 gedrückt. Hierdurch fliesst ein von A kommender Strom durch die Leitung 51 und die parallel ge schalteten Relais 52 und 52', wodurch deren Haltekontakte 53 und 53' geschlossen werden.
Nach dem Loslassen des Druckknopfes 50 blei ben die Relais über die Kontakte 53 und 53' und die Widerstände 54 und 54', welche die Stromstärke verringern, erregt. Über die Lei tungen 55' und 55 fliesst der Strom ferner einerseits (Relais 52') zu der elektropneuma- tischen Vorrichtung 10 und anderseits (Re lais 52) zu der elektropneumatischen Vorrich tung 11, .die das Umkehrgetriebe der Leit spindel umschaltet. Nach der Vorrichtung 10 durchfliesst der Strom das Relais 56,
wodurch dessen Kontakt 57 geschlossen wird, und durch das Relais 58 zu der Vorrichtung 11, wodurch der Kontakt 59 geschlossen wird. Über die Leitung 60 wird der Punkt B der Stromquelle erreicht. Die Vorrichtungen 10 und 11 wirken in solcher Weise, dass die Klemmutter auf der Leitspindel 9 geschlossen und die Leitspindel 9 so gedreht wird, dass der Support 5 beginnt, sich in Richtung des Pfeils 61 nach links zu bewegen. Zusammen mit dem Support wird auch der Arm 12 be wegt, und zwar nach links. In einer bestimm ten Stellung der Trommel 16 erreicht der Nocken 20 den Nocken 23 des um den Punkt.
26 schwenkbaren Schalthebels, und es geschieht folgendes: Die Steuerkontaktfeder 31 berührt den Kontakt 34. Da sich die Brücke 38 über der Lochung 72 befindet, kommt folgender Strom kreis zustande: Von A über den Schleifkontakt 47, die Trommel 42, durch die Lochung 72 nach der Bürste 38, über die zugehörige Leitung 36 nach dem Kontakt 34, die Kontaktfeder 31, durch die Leitung 73 über den Kontakt 59 nach der elektropneumatischen Vorrichtung 11. Der Strom über den Kontakt 53, das Re lais 52 und: die Leitung 55 wird dadurch so geschwächt, da.ss das Relais 52 entregt wird.
In dem Parallelstromkreis jedoch bleibt der Schalter 53' in Arbeitsstellung, so dass der Kontakt 57 geschlossen bleibt. Der Kontakt 59 bleibt selbstverständlich geschlossen, da das Relais 58 weiterhin Strom über die Leitung 73 erhält. Die durch die Vorrichtung 10 ge steuerte Klemmutter bleibt somit geschlossen, und .der Support bewegt sich weiter nach links.
Wenn der Nocken 20 unter dem Schalt nocken 23 durchgeht, wird dieser Nocken plötzlich herabfallen, so dass die Verbindüng zwischen der Kontaktfeder 31 und dem Kon takt 34 unterbrochen wird. Damit wird auch der Stromkreis für die elektropneumatische Vorrichtung 11 geöffnet.
Infolgedessen wird die Bewegung der Leitspindel 9 umgekehrt, so dass der Support 5 beginnt, sich nach rechts zu bewegen. A4lerdings wird der Kontakt zwi schen 31 und 34 dabei wieder geschlossen; je doch hat dies keine Wirkung, da das Relais 58 inzwischen seinen Kontakt 59 geöffnet hat.
Wenn der Support sich nach rechts be wegt, dreht sich die Trommel 16 im entgegen gesetzten Sinne des Uhrzeigers und der Nok- ken 19 der Trommel wird dann auf den Nocken 22 des Schalthebels treffen, der um den Punkt 25 schwenkbar ist. Infolgedessen kommt die Kontaktfeder 30 in Berührung mit dem ortsfesten Kontakt 33.
Es fliesst dann ein Strom von dem Schleifkontakt 47 der Trom mel 42 durch die Lochung 75 in dem Papier band 70, die Bürste 37, die zugehörige Lei tung 36, den Kontakt 33, die Kontaktfeder 30, die Leitung 76 zum Elektromagneten 77, der die Sperrklinke 45 betätigt, und zurück durch die Leitung 78 nach dem Punkt B der Strom quelle. Wenn die Bewegung des Supports an hält, wird der Nocken 22 den Nocken 19 wie der verlassen, so dass der soeben erst geschlos sene Stromkreis wieder unterbrochen wird, woraus sich ergibt, dass die Sperrklinke 45 über das Schaltrad 44 die Trommel 42 mit dem Papierband um einen Zahn weiterbewegt. Die Lochungen 72, 75 werden unter den Bür-, sten 38, 37 wegbewegt und die Lochung 79 er reicht dann die Bürste 39.
Der Support wird weiter nach rechts (Pfeil 80) bewegt, bis der Nocken 21 der Trommel 16 auf den Nocken 24 des um den Punkt 27 schwenkbaren Schalt hebels trifft. Dann legt sich die Kontaktfeder 32 gegen den ortsfesten Kontakt 35; als Folge davon ergibt sich ein Stromkreis über die Bürste 39, die genannten Kontakte 35 und 32 und die Leitung 81 nach der elektropneuma- tischen Vorrichtung 10. Dies schwächt den Strom in der Leitung 55' in solchem Masse, dass das Relais 52' abfällt und der Kontakt 53' geöffnet wird. Der Kontakt 57 jedoch bleibt geschlossen, und somit bleibt auch die Klemm- mutter auf der Leitspindel 9 in Schliessstel lung.
Wenn jedoch der Nocken 21 an dem Nocken 24 vorbeigegangen ist, wird dieser Nocken 24 abfallen mit dem Ergebnis, dass die Kontaktfeder 32 den Kontakt 35 verlässt. Der Stromkreis ist nunmehr unterbrochen, das Re lais 56 fällt ab, der Kontakt 57 wird geöffnet und gleichzeitig wird die Klemmutter ausge rückt. Der Support bewegt sich somit nicht mehr. Das Programm, das in diesem Falle eine Bewegung des Supports nach links bis zu einem gegebenen Punkt, die Umkehr dieser Bewegung und die Beendigung der darauffol genden Bewegung des Supports nach rechts bis zu einem gegebenen Punkt enthält, ist dann beendet.
Die Nocken 19, 20 und 21 auf der Trommel 16 müssen selbstverständlich im Umfangssinne einstellbar sein. Dadurch werden die Umkehr und Endpunkte der Bewegung bestimmt.
Eine Parallelverschiebung des Program men, z. B. eine vollständige Verschiebung des ganzen Bewegungsvorganges nach links oder rechts auf dem Bett der Drehbank, kann leicht durch Drehen der Schraubenspindel 13 mittels eines Knopfes 14 bewirkt werden, wobei der Support 5 stillstehen muss. Die relativen Ein stellungen werden dadurch nicht verändert. Weil die Zahnstange 13 die Form einer Schraubenspindel hat, ergeben sieh die zusätz lichen Vorteile, dass es verhältnismässig ge ringe Mühe verursacht, eine solche Zahnstange mit einem hohen Genauigkeitsgrad herzustel- len und dass der Eingriff einer solchen Schrau benspindel mit dem Schneckenrad 15 sehr wenig Spiel mit sich bringt.
Nach den Fig. 2 und 3 ist die Trommel 16 in einem Gehäuse 90 eingeschlossen, in dem die Steuerkontakte durch Befestigung am Deckel 91 dieses Gehäuses angeordnet sind. Die Schalthebel 92 mit den Nocken 22, Federn 93 und Kontakten 33 sind deutlich sichtbar. Der Kontakt 33 des linksliegenden Sehalters ist geöffnet, der Kontakt 33 des rechtsliegen den Schalters dagegen geschlossen, da der Nocken 22 in diesem Augenblick vom Nocken 19 der Trommel 16 angehoben wird. Auf der Welle der Trommel 16 ist das Schneckenrad 15 angeordnet, das mit der Schraubenspindel 13 als Schnecke im Eingriff steht. Das eine Ende 95 der Welle ist in der festen Wand des Gehäuses 90, das andere Ende 96 in der ab nehmbaren Seitenwand 97 gelagert.
Auf diese Weise ist ein rasches und leichtes Auswech seln der ganzen Trommel 16 möglich. Hier durch wird erreicht, dass die Nocken der Trom mel 16 vorher ganz unabhängig von der Ma schine auf einer Reservetrommel eingestellt werden können, wodurch die Zeit für das Ein stellen auf der Drehbank in der Werkstatt be trächtlich herabgesetzt wird.
Fig. 4 veranschaulicht einen der benutzten Nocken 98 (entspricht 19). Er passt in schwal benschwanzförmige Ringnuten 99 am Umfang der Trommel 16. Diese Nuten 99 sind an einer Stelle des Umfanges erweitert, so dass der Nocken 98 eingesetzt, leicht im Umfangssinne der Trommel verschoben und in Stellung ge bracht werden kann. Mittels der Druck schraube 100 wird dann der Nocken 98 fest gelegt. Der Nockenvorsprung 101 des N oekens ist exzentrisch angeordnet; der Nocken 98 kann somit um 180 gedreht werden, so dass eine schwalbenschwanzförrnige Nut 99 für zwei Reihen von wirksamen Nocken verwendet. werden könnte.
In der geänderten Bauart nach Fig. 5 be wegt sieh der Support 202, angetrieben durch eine Leitspindel, auf dem Drehbankbett 201 hin und her. Der Support ist. in der Nähe des Spannfutters 203 befindlich dargestellt. Er tränt einen Querschlitten 204 mit Werkzeug- falter <B>205,</B> in dem das Werkzeug 206 liegt. Mit 207 ist das zu bearbeitende Werkstück bezeichnet.
Das den Support 202 antreibende Getriebe schliesst eine Kupplung ein, die pneumatisch ein- und ausgeschaltet werden kann, und der pneumatische Servomotor für diese Kupplung wird elektrisch gesteuert. Der Schlitten 204 kann auch selbsttätig bewegt werden, und sein Getriebe schliesst ebenfalls eine elektropneu- matisch gesteuerte Kupplung ein.
An den Support 202 ist mittels Armen 208 eine Plattform 209 angesetzt, auf der zwei Filmtrommeln 210, 211 drehbar auf ihren im rechten Winkel zueinander liegenden Ach sen gelagert sind. Eine der Trommeln (210) mit Zubehör ist in Fig. 6 in grösserem Mass stab dargestellt.
Die Achse der Trommel 210 ist mit einem Ritzel 212 versehen, das mit einer Schrauben spindel oder einer Schnecke 213 im Eingriff steht, die wie eine Zahnstange wirkt. Diese Spindel ruht in Lagern 214 der Plattform und ist mit dem Schlitten 204 drehbar, aber nicht verschiebbar verbunden. In entsprechender Weise ist die Trommel 211 mit einem Ritzel 215 versehen, mit dem die Schraubenspindel 216 im Eingriff steht, die in Lagern 217 ruht. Die Schraubenspindel 216 ist am Ende mit einem festen Punkt des Drehbankbettes dreh bar, aber nicht verschiebbar verbunden.
Als drehbare Teile des Steuerkontaktwer kes sind Filmtrommeln für Normalfilmstreifen vorgesehen. Diese Trommeln sind wie die Trommeln eines Filmapparates an ihrem Um fang mit Zapfen versehen, die in die Rand lochungen des Films eingreifen können, und mit gleich hohem Genauigkeitsgrad wie übliche Filmtrommeln hergestellt. Da die Trommeln 210 und 211 über und teilweise in den zuge hörigen Ausnehmungen 218 und 219 der Platt form 209 angeordnet sind, kann über jede dieser Trommeln ein Filmstück mit freien Enden gehängt werden, wie in Fig. 6 veran- sehaulieht, in der der Film mit 220 bezeichnet ist. Die Enden des Films sind mit Gewichten 221, 222 versehen, die den Film straff halten.
Wenn sich der Querschlitten 204 auf den Support 202 bewegt, wird die Trommel 210 durch die Schraubenspindel 213 und das Rit- zel 212 gedreht; diese Drehung ist genau pro portional der Bewegung des Schlittens 204. In der gleichen Weise wird, wenn der Support 202 sich auf dem Bankbett bewegt, diese Bewe gung über die Schraubenspindel 216 und das Ritzel 215 in eine Bewegung der Trommel 211 umgewandelt.
Der Film ist mit Lochungen, wie 223, ver sehen. Auf den Trommeln 210 und 211 ruhen Kontaktbürsten 224. Wenn der Schlitten 204 eine vorbestimmte Stellung erreicht hat, tritt eine Kontaktbürste durch eine Lochung 223 im Filmstreifen 220, wodurch ein Stromkreis 225 gesteuert wird. In diesem Stromkreis ist ein Elektromagnet 226 enthalten, der ein Ven til 227 steuert. Dieses steuert den Luftzustrom durch die Leitung 228, und wenn dieses Ven til 227 angehoben ist, wird Luft in den Zylin der 229 unterhalb des Kolbens 230 eingelassen. Dieser Kolben bewegt sich aufwärts und hebt die halbe Mutter 231 von der Antriebsspindel 232, wodurch die Bewegung des Schlittens 204 beendet wird.
In einer vollkommen entsprechenden Weise wird die Bewegung des Supports 202 ge steuert.
Die Kontaktbürsten 224 können die elek trisch leitende Oberfläche der Trommel 210 durch die Lochungen 223 berühren. An Stelle von Kontaktbürsten könnte man auch kleine Schalter verwenden, die mit Tastern versehen sind, welche die Schaltstellung der Schalter ändern, wenn sie in eine Lochung 223 fallen.
In der einfachen in Fig.6 dargestellten Weise tritt die Kupplung, d. h. die halbe Mut ter 231, in Tätigkeit, unmittelbar nachdem eine der Kontaktbürsten 224 in eine Lochung gefallen ist. In diesem Falle ist es die vordere Kante jeder Lochung 223, die den Augenblick bestimmt, in dem der die geradlinige Bewe gung ausführende Teil der Werkzeugmaschine (z. B. der Schlitten 204 bzw. der Support 202) angehalten wird. Es ist jedoch auch ohne wei teres vorstellbar, dass ein Hilfsstromkreis, der mit einem niedrigen Ruhestrom arbeitet, be nutzt wird, und dass die vordere Kante einer Lochung diesen Stromkreis in Tätigkeit setzt, während die hintere Kante der Lochung, d. h. das Wiederanheben der Kontaktbürste 2124, dann die Steuerung, d. h. das Anhalten des Werkzeughalters 7, übernimmt.
Die Lochungen in den Filmstreifen 220 sind auf besonderen Stanzvorrichtungen aus geführt. Die Bauart dieser Stanzvorrichtungen ist ähnlich derjenigen zum Stanzen von Kar ten. Die Stanzvorrichtungen müssen jedoch mit einer genauen Einteilung (z. B. einer kalibrierten Trommel) versehen sein, so dass die Lochungen an genau bestimmten Stellen ausgeführt werden können. Es muss jedoch in Betracht gezogen werden, dass die Entfernun gen auf den Filmstreifen, die den Entfernun gen entsprechen, über die der Werkzeughalter bewegt wird, die letzteren Entfernungen in grösserem Massstabe wiedergeben. Zwischen dem Teilkreisdurchmesser der Ritzel 202 und 215 und dem Durchmesser der Trommeln 210 und 211 kann ohne weiteres ein Verhältnis von beispielsweise 5:1 bestehen.
Hieraus ergibt sich, dass ein Fehler von 0,01 mm in der Stel lung einer Lochung in dem gelochten Streifen einem Fehler von nur 0,002 mm in der Bewe gung des Werkzeughalters entspricht.
Ein leichtes Einstellen während des Betrie bes kann durch Drehen der Schraubenspindeln 213, 216 erreicht werden. Zu diesem Zweck sind sie mit einem Vierkant 235 (bei 213 ge zeigt) versehen, auf das ein Handrad aufge setzt werden kann. Eine solche Drehung der Schraubenspindel 213 kann auch dazu dienen, eine gleichmässige Vergrösserung oder Ver kleinerung aller eingestellten Durchmesser zu erreichen. Die Drehung der Schraubenspindel 216 kann auch dazu benutzt werden, eine Wiederholung einer gegebenen Serie von Dreh längen an andern Stellen des Bankbettes zu er zielen. Selbstverständlich kann auch ein Einstel len dadurch bewirkt werden, dass die Trom- meln 210 und 211 auf den zugehörigen Achsen verdreht werden.
In erster Linie dienen die Filmstreifen 220 dazu, eine Anzahl von Endmassen in einer Werkzeugmaschine festzulegen. Die Leistungs fähigkeit dieser Filmstreifen für das Aufneh men dieser Endmasse kann erhöht werden, trenn die Lochungen nicht nur in einer ein zigen Serie oder Reihe in der Längsrichtung des Streifens angeordnet sind, sondern wenn mehrere Reihen von Lochungen nebeneinander benutzt werden. In Fig. 6 sind drei Reihen benutzt. Dementsprechend sind drei Kontakt bürsten 224 vorgesehen.
Es muss selbstver ständlich in jedem einzelnen Falle für sich bestimmt werden, welche der drei Bürsten in einem bestimmten Augenblick zur Wirkung kommen. soll, und um dies zu erreichen, müs sen sie an einen sogenannten vorerwähnten Programmwähler (in Fig. 6 nicht dargestellt) angeschlossen werden. .jede Winkelstellung der Wählertrommel schaltet einen bestimmten Stromkreis oder bestimmte Stromkreise an, in welche die gewünschte Kontaktbürste 224 dann eingesetzt wird.
Es ist. klar, dass die Arbeitsvorgänge (schrittweise Bewegung) die ses Wählers wieder abhängig gemacht werden können von dem Einfluss der Lochungen 223, wodurch eine selbsttätige Folge von Bewegun gen in der Werkzeugmaschine erreicht. werden kann, was in sieh schliesst, dass vollständige Programme von Arbeitsvorgängen selbsttätig durchgeführt werden können ohne irgendeine weitere Überwachung. Um ein Einzeleinrichten zum Zwecke der Vermeidung von Ungenauigkeiten oder zur Erreichung,einesAusgleiches des Werkzeugver schleisses überflüssig zu machen, ist vorzugs weise die Möglichkeit zum Einzelverstehen der Kontaktbürsten 224 gegenüber der Trommel 210 oder 211 vorgesehen.
Es wurde vorstehend bereits erwähnt, wie ein Gesamtv erstellen durch Drehen der Trommeln auf ihren Achsen oder durch Drehen der Schraubenspindeln 213, 216 erreicht werden kann. Ein Einzel verstellen ist dadurch möglich, dass die Kon taktbürsten 224 einzeln einstellbar gemacht werden, wozu die Mikrometerschrauben 236 vorgesehen sind.
Die einfachste Anwendung der Erfindung W :steht. in einer Steuerung für die Bearbeitung eifies Endmasses eines Werkstückes. In diesem Falle tritt die Filmtrommel in gewissem Masse an die Stelle einer Messvorrichtung. Der die Werkzeugmaschine Bedienende braucht nur die die Funktion ausübenden Glieder einzu schalten, worauf sie selbsttätig ausschalten, sobald die genaue Form erreicht ist. Es ist klar, dass das Bedienungspersonal solcher Werkzeugmaschinen bedeutend weniger ge schult zu sein braucht, als es bisher notwendig war.
In dem vorbeschriebenen Ausführungsbei spiel hat der Filmstreifen 220 Lochungen 223. Es ist klar, dass an Stelle solcher Lochungen andere Zeichen oder Marken benutzt werden können. Ferner ist es in gewissen Fällen von Vorteil, an Stelle der Kontaktbürsten andere Abtastvorrichtungen vorzusehen, beispielsweise mit Photozellen arbeitende elektrooptische Ab tastmittel.