Einrichtung zur Abzapfung von Druckluft aus der Hauptluftleitung indirekt wirkender Druckluftbremsen. Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Abzapfung von Druckluft aus der Haupt luftleitung indirekt wirkender Druckluft bremsen, bei der in bekannter Weise die Ab zapfung durch ein Ventil erfolgt, das von einem sich unter dein Einfluss einer anfäng lichen Drucksenkung in der Hauptluftleitung verschiebenden, mit dem beweglichen Ventil körper des Ventils in ausschaltbarer mecha nischer Verbindung stehenden Betätigungs organ geöffnet wird.
Bei bekannten Einrichtungen dieser _Art wird die mechanische Verbindung durch einen zusammen mit dem Betätigungsorgan. verschiebbaren Hebel hergestellt, der zwecks Ausschaltung der mechanischen Verbindung zugleich schwenkbar angeordnet ist. Ein Fort satz dieses Hebels kommt während seiner Verschiebung an einem festen Anschlag zum Anliegen und bewirkt. damit die Schwenkung. Dies hat den Nachteil, dass die Zeit zwischen der öffnung des Ventils und der Unterbre chung der mechanischen Verbindung und .da mit die Dauer der Abzapfung den sich aus der verschiedenen Zusammensetzung der Eisenbahnzüge ergebenden, untereinander stark abweichenden Verhältnissen nur schwer angepasst werden kann.
Die Erfindung be zweckt, diesen Nachteil zu beseitigen.
Erfindungsgemäss ist die Einrichtung mit einer pneumatischen Verstellvorrichtung ver sehen, die ein beweglich angeordnetes An- triebsglied umfasst, das auf eine während des Bremsens auf die anfängliche Drucksenkung in :der Hauptluftleitung folgende Druckände rung anspricht und die mechanische Verbin dung zwischen dem Betätigungsorgan und dem Ventilkörper unterbricht, um dadurch die Schliessung des Ventils zu ermöglichen.
Diese Ausbildung gestattet, den Zeit- Punkt des Ansprechens der pneumatischen Verstellvorrichtung in weiten Grenzen belie big festzulegen, wodurch die Dauer der lib- zapfLtng von Druckluft aus der Hauptluft leitung den gegebenen Verhältnissen ange passt werden kann. Beispielsweise kann die pneumatische Verstellvorrichtung so aus gebildet sein, -dass sie bei einer- bestimmten Senkung des Druckes in der Hauptluftleitung oder bei einem bestimmten Druck im Brems zylinder anspricht.
Ausführungsbeispiele des Erfindungs gegenstandes sind nachfolgend an Hand der Zeichnung näher beschrieben. In dieser zeigen Fig. 1 und 2 schematische Schnittzeich nungen einer ersten Ausführung mit einer von der Drucksenkung in der Hauptluftlei- tung abhängigen pneumatischen Vorrichtung, wobei in Fig. 1 die Ruhestellung und in Fig. 2 die Arbeitsstellung dieser Vorrichtung dar gestellt ist;
Fig. 3 und 5 schematische Schnittzeich nungen zweier weiterer Ausführungen, deren pnetunatische Vorrichtung ebenfalls in Ab hängigkeit von der Drucksenkung in der Hauptluftleitung anspricht; Fig. 4 und 6 Einzelheiten der Ausfüh rungen nach den Fig. 3 und 5 und Fig. 7 eine schematische Schnittzeichnung, einer Ausführung, deren pneumatische Vor richtung auf den bei einer Bremsung im Bremszylinder entstehenden Druck anspricht.
Gemäss Fig. 1 ist in einem Gehäuse 6 ein Ventilkörper 7 mit dem Ventilteller 8 ver schiebbar untergebracht. Der letztere wird normalerweise von einer Feder 9 auf einen Ventilsitz 11 gedrückt, so dass die an die Hauptluftleitung 12 angeschlossene Kammer 13 von der untern Kammer 14 abgeschlossen ist. Gleichachsig mit dem Ventilkörper 7 ist in einer in der Trennwand 15 festsitzenden Führtuigsbüchse 10 der. Stössel 16 geführt, dessen unteres Ende an einer in der Wan dung des Gehäuses 6 befestigten Biegehaut 17 befestigt ist.
Zwischen das obere Ende des Stössels 16 und das untere Ende des Ventil körpers 7 ist ein Körper 18 von zylindrischer Form eingefetzt, dessen in Fig. 1 rechte Seite über einen konischen Teil 19 in einen mit einem Gelenk 21 versehenen Stössel 22 über geht.
Dieser ist in einer dichtenden Füh rungsbüchse 23 verschiebbar geführt; sein in Fig. 1 rechtes Ende ist an einer Biegehaut 24 befestigt, deren Rand in der Wandung eines Gehäuseteils 25 festsitzt. Die von der Biege haut 24 und der Trennwand 32 begrenzte Kammer 30 steht mit der Flauptluftleitung 12 in unmittelbarer Verbindung, während in der von der Biegehaut 24 und dem Gehäuse teil 25 begrenzten, mit der Aussenluft in Ver bindung stehenden Kammer eine Feder 26 untergebracht ist, welche bestrebt ist,
die Biegehaut 24 aus der in Fig: 1. dargestellten Ruhestellung, in der sie an, der als Anschlag wirkenden Büchse 20 anliegt, in die in Fig. 2 dargestellte Arbeitsstellung zu bewegen. Durch die Trennwand 15, durch die der Stössel 16 dichtend hindurchgeführt ist, wird die Kammer 14 von einer weiteren, mit der Hauptluftleitung 12 -unmittelbar in Verbin dung stehenden Kammer 27 getrennt, deren Druck die Biegehaut 17 belastet. Unterhalb der letzteren befindet sich die mit dem übli chen Hilfsluftbehälter 28 unmittelbar ver bundene Kammer 29.
Die Einrichtung nach Fig. 1 arbeitet in folgender Weise: Herrscht in der Hauptluft leitung 12 Betriebsdruck, so ist dies auch in den Kammern 13, 27, 29 und 30 der Fall. Die Biegehäute 17 und 24 befinden sich in der in Fig. 1 dargestellten Ruhestellung, da zu bei den Seiten der Biegehaut 17 der gleiche Druck herrscht und da die vom Hauptlei tungsdruck auf die Biegehaut 24 ausgeübt Kraft grösser ist als die Kraft der Feder 26. Der Ventilteller 8 wird unter dem linfluss der Feder 9 und des Hauptleitungsdruckes auf seinen Sitz gedrückt, so dass keine Ab zapfung von Druckluft aus der Hauptluft leitung 12 stattfindet.
Die Feder 9 ist dabei von solcher Stärke, dass der Druck in der Kammer 29 den Stössel 16 nur dann zu ver schieben vermag, wenn der Druckunterschied in der Leitungskammer 27 gegenüber der Kammern 29 einen bestimmten grösseren Wert erreicht, als er bei einer normalen Bremsung oder einer Vollbremsung auftritt. Das Bei spiel nach Fig. 1 stellt daher einen soge- nannten Schnellbremsbeschleuniger dar.
Die Biegehaut 17 wird dann so weit ausgebogen, bis sie an der als Anschlag wirkenden Füh rungsbüchse 10 zum Anliegen kommt, und überträgt mittels des Stössels 16, des Kör pers 18 und des Ventilkörpers 7 ihre Bewe gung auf den Ventilteller 8; hiexbei dreht sich der Körper 18 um das Gelenk 21 um einen geringen Winkel. Der Ventilteller 8 wird angehoben, und es strömt nun Druclz- luft aus der Kammer 13 und der damit ver bundenen Hauptluftleitung 12 über die Kam mer 14 nach der Aussenluft ab.
Dadurch wird in der üblichen Weise der Druch in der Leitung 12 weiter herabgesetzt und die ur sprüngliche Drucksenkung in letzterer unter stützt. Während der nun folgenden Auffül- hing des nicht dargestellten Bremszylinders über die Leitung 31 sinkt aueh der Druck ip der Kammer 29 auf einen bestimmten, über dem Druck in der Hauptluftleitunm 12 lie- genden Wert, so dass,
die Biegehaut 17 auch weiterhin in der in Fig. " 2 dargestellten Ar- beitsstellung bleibt. Wenn die Drucksenkung in der Leitung 12 einen bestimmten Betrag erreicht hat, so überwiegt die Kraft der Fe der 26 den Druck von der Kammer 30 her und verschiebt den Stössel 22 nach links in die in Fig. 2 dargestellte Arbeitsstellung. Der Ventilkörper 7 gleitet dabei auf dem ko nischen Teil 19 des Körpers 18 unter dem Einfluss der Feder 9 herunter, bis der Ventil teller 8 auf seinem Sitz 11 zum Aufliegen kommt und damit die Abzapfung unter bricht.
Beim Lösen der Bremse gelangt Druck luft aus der Leitung 12 in die Kammern 9, 2 7 und 30, unter deren Einfluss zuerst die Biegehaut 17 wieder in ihre Ruhestellung zurückgebracht wird, .da der Druck im Hilfs- luftbehälter 28, der in nicht näher darge stellter Weise über die Leitung 31 ebenfalls von der Hauptluftleitung 12 aus aufgefüllt wird, gegenüber dem Druck in der letzteren verzögert ansteigt.
Übersteigt der Druck in der HauptluftleitÜng12 denjenigen Wert, bei dem währenddes Bremsvorganges die Feder 26 die Biegehaut 24 in die Arbeitsstellung zu bewegen vermochte, so kehrt die Biegehaut unter Mitnahme des Körpers 18 in ihre Ruhe stellung nach Fig. 1 zurück. Die Einrich tung ist nun für eine neue Abzapfung von Druckluft aus der Hauptluftleitung 12 bereit.
Bei der Ausführung nach Fig. 3 ist im Gehäuse 6 der Ventilkörper 7 mit dem Ventil teuer 8 in gleicher Weise angeordnet wie ge- niäss Fig. 1. Der Ventilteller 8 steuert den Durchlass der Luft von der mit der Haupt luftleitung; 12 in unmittelbarer Verbindung stehenden Kammer 13 nach der ständig mit der Aussenluft in Verbindung stehenden Kammer 14.
Auch der an der Biegebaut 17 befestigte Stössel 16 tritt von der Kammer 27 durch die gleichzeitig als Dichtung ausgebil- clete Führungsbüchse 10 hindurch in die Kammer 14, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist. Während die Kammer 27 unmittelbar an die Hauptluftleitung 12 angeschlossen ist, steht im Gegensatz zu Fig. 1 die Kammer 29 mit dem Steuerluftbehälter 33 in unmittelbarer ; Verbindung.
Die Aufladung dieses Behälters erfolgt von der Leitung 12 aus über die Zweigleitung 35, das Rückschlagventil 34 und die Leitung 36.
An das Gehäuse 6 ist in gleicher Weise ; wie nach Fig. 1 ein Gehäuseteil 25 angebaut, iD dem der Rand einer Biegehaut 24 ein gespannt ist. Die mit der Führungsbüchse 23 versehene Trennwand 32 schliesst da's Innere des Gehäuseteils 25 gegen die Kammer 14 ab. , Durch die Biegehaut 24 werden zwei Kam inern 30 und 37 gebildet, von denen die erstere wieder an die Hauptluftleiti-mg 12 und die letztere über die Leitung 36 an den Steuerluftbehälter 33 angeschlossen ist.
In , der Kammer 30 ist die Feder 38 unter gebracht, welche die Biegehaut 24 in der dargestellten Ruhestellung gegen die in .der Kammer 37 untergebrachte Anschlagbüchse 20 ,drückt. Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist,, trägt die Biegehaut einen Teller 38, an dein eine nach einer Seite offene Büchse 39 befe stigt isst. In dieser Büchse ist ein Stab 41 verschiebbar, der an seinem in die Büchse 39 greifenden Ende den Federteller 42 und an seinem andern Ende den zylindrischen und mit einem konischen Ansatzteil 19 versehenen Körper 18 trägt.
In der Büchse 39 ist im wei teren die Feder 43 untergebracht, die einer seits am Federteller 42 und anderseits am i Boden der Büchse 39 anliegt. Der Stab 41 ist federnd ausgebildet, so dass sich der Körper 18 um geringe Beträge auf- und abwäiyts be wegen kann.
Die Arbeitsweise der Einrichtung nach , Fig. 3 und 4 ist die folgende: Im normalen Betriebszustand, d. h.. bei gelöster Bremse herrscht in der Hauptluft leitung 12 und auch in ,den Kammern 13, 27 und 30 Betriebsdruck. Da der Steuerlift- Behälter 33 auch auf Betriebsdruck auf geladen ist, so stehen auch die Kammern 29 und 37 unter diesem Druck. Bei einer Drucksenkung in der Leitung 12 fällt auch der Druck in den Kammern 27 und 30.
Im s Gegensatz zu Fig. 1 ist die Feder 9 der Ein- richtung nach Fig. 3 nur so stark, dass schon ein geringer Unterschied zwischen den Drücken in den Kammern 27 und 29 genügt, um die Biegehaut 17 nach oben auszubiegen. Dabei wird infolge der durch den Körper 18 hergestellten mechanischen Verbindung der Ventilteller 8 von seinem Sitz abgehoben. Die Hauptluftleitung 12 entleert sich daher teil weise über die Kammern 13 und 14 nach der Aussenluft., wie dies an Hand der Fig. 1 be schrieben wurde.
Die Drucksenkung in der Kammer 30 hat zufolge der Feder 38 keine sofortige Ausbiegimg der Biegehaut 24 zur Folge. Eie solche findet erst statt, nachdem der Druck in der Hauptluftleitung 12 um einen vorbestimmten, für die Erreichung der Beschleunigerwirkung ausreichenden Betrag gesunken ist. Sobald dies der Fall ist, wird der Stab 41 nach links verschoben, wobei der Körper 18 zwischen dem Stössel 16 und dem Ventilkörper 7 herausgleitet und damit die mechanische Verbindung zwischen diesen Tei len unterbricht.
Unter dem Einfluss der Fe der 9 wird dabei das Ventil geschlossen und damit die Abzapfung von Druckluft aus der Hauptluftleitung 12 unterbrochen. Beim Lö sen der Bremse bleibt, im Gegensatz zur Aus führung nach Fig. 1, die Biegehaut 17 in der ausgebogenen Stellung, bis der Druck in der Kammer 27 nahezu den Betriebsdruck erreicht hat. Dagegen wird die Biegehaut 24 unter dem Einfluss des Druckes in der Kam mer 30 und der Feder 38 schon früher in ihre Ruhestellung .zurückversetzt. Hierbei wird der Stab 41 vorerst nicht mitgenom- men,'sondern es wird lediglich die Feder 43 zusammengedrückt.
Hierdurch wird verhin dert, dass der Körper 18 zwischen den Ventil körper 7 und den Stössel 16 tritt, bevor sich die Biegehaut 17 in der Ruhestellung befin det. Eine ungewollte Abzapfiing von Druck luft aus der Hauptfiftleitung 12 kann so mit während des Lösevorganges bei Vor nahme einer Zwischenbremsung vor der vollständigen Lösung nicht stattfinden.
Ist die Biegehaut 17 am Ende des Lösevorganges ebenfalls in die Ruhestellung zurückgekehrt, so zieht die Feder 43 auch den. Körper 18 wieder zwischen den Veptilkörper 7 und den Stösse 16 hinein, und es befinden sich nun alle Teile wieder in der in Pig. 3 dargestellten Ruhestellung und die Einrichtung ist für eine neue Abzapfung von Druckluft aus der Hauptluftleitung 12 bereit.
Die Ausführung nach Fig. 5 entspricht in ; der Anordnung des Ventilkörpers 7, der Biegehaut 17 und der Stärke der Feder 9 der Ausführung nach Fig. 1. Die vom Ventilteller 8 abgeschlossene Kammer 13 ist ebenso wie die Kammer 27 an die Hauptluftleitung 112, angeschlossen, während die Kammer 29 mit dein Hilfsluftbehälter 28 in unmittelbarer Verbindung steht. In der Wandung des an dass Gehäuse 6 angebauten Gehäuseteils 25 ist ebenfalls der Rand einer Biegehaut 24 ein-, gespannt, die das Innere dieses Gehäuseteils in zwei Kammern 46 und 47 teilt.
An der Biegehaut 24 ist in ähnlicher Weise wie bei der Ausführung nach Fig. 3 eine Büchse 51 befestigt, in der das eine Ende des Stössels 22 verschiebbar gelagert ist, wie dies aus Fig. 6 deutlicher hervorgeht. Zwischen- dem mit. einem Teller 53 versehenen Ende des Stössels 22 und der Biegehaut 24 ist die Feder 54 an geordnet, die den Teller 53 normalerweise am Boden der Büchse 51 zum Anliegen bringt. Der mit dem Gelenk 21 versehene Stössel 22 trägt an seinem linken Ende den zylindri schen Körper 18, der hier auf seiner linken Seite in den konischen Teil 19 übergeht.
Wäh rend die Kammer 47 mit der Aussenluft in unmittelbarer Verbindung steht, ist die Kam mer 46 über Öffnungen 48 in der die Füh rungshülse 23 .für den Stössel 22 tragenden Wand 32 an die Kammer 14 angeschlossen. In der dargestellten Ruhestellung der Biege haut 24 wird diese von einer in der Kammer 47 untergebrachten Feder 49 an die als An schlag wirkende Führungshülse 23 ange drückt.
Die Wirkungsweise der Einrichtung nach Fig. 5 ist folgende: Im normalen, der gelösten Bremse ent sprechenden Betriebszustand befinden sich die Kammern 13 und 27 unter dem in der HauptlLLftleitung herrschenden Betriebs- druck. Unter demselben Druck befindet sich auch die in der Kammer 29 eingeschlossene Luft, da der Hilfsluftbehälter in nicht dar gestellter Weise über die Leitung 31 auf Be triebsdruck aufgeladen ist. Die Kammern 14, 46 und 47 sind dagegen entlüftet.
Bei einer Schnellbremsung sinkt der Druck in der 13auptluftleitung und damit auch in der Kammer 27 schneller als während einer nor malen Bremsung, und es entsteht daher zwi schen den Drücken in den Kammern 27 und 29 ein zur Überwindung der Feder 9 genü gender Unterschied. Infolgedessen wird die Biegehaut 17 nach oben ausgebogen und über trägt .dabei ihre Bewegung über den Körper 18 auf den Ventilkörper 7, so dass der Ven tilteller 8 von seinem Sitz abgehoben wird und Druckluft aus der Hauptluftleitung 12 über die Kammer 13 in die Kammer 14 ent weichen kann.
Diese wird zusammen mit der Kammer 46 infolge der Drosselbohrung 45 allmählich aufgeladen, wobei schliesslich der auf die Biegehaut 24 ausgeübte Druck die Kraft ,der Feder 49 überwindet und die Biegehaut 24 unter Mitnahme des Stössels 22 nach rechts ausgebogen wird. Der Ventil körper 7 gleitet daher auf dem konischen Teil 19 unter dem Einfluss der Feder 9 herunter und schliesst den Ventilsitz. Damit ist die Abzapfung von Druckluft aus der Iauptluftleitung 12 unterbrochen, und die in den Kammern 14 und 46 eingeschlossene Luft entweicht allmählich über die Drossel bohrung 45.
Unter dem Druck der Feder 49 wird die Biegehaut 24 wieder in ihre Ruhe stellung zurückgebracht, wobei sie zugleich die Büchse 51 nach links verschiebt, Diese kann vorerst ihre Bewegung nicht auf den Stössel 22 übertragen, sondern drückt ledig lich die Feder 54 zusammen. Die mechanische Verbindung zwischen dem Stössel 16 und dem Ventilkörper 7 bleibt nun bis zur Lö sung der Bremse unterbrochen.
Wird die Hauptluftleitung 12 wieder auf Betriebs- druck aufgeladen, so kehrt die Biegehaut 17 unter dem Einfluss des Druckes in der Kam mer 27, der schneller ansteigt als der Druck in der über die Leitung 31 gespeisten Kam- mer 29, in ihre Ruhestellung zurück und erlaubt damit auch dem Körper 18, zwischen den Stössel 16 und den Ventilkörper 7 zu tre ten, wobei diese Verschiebung von der sich entspannenden Feder 54 bewirkt wird.
Die Einrichtung. ist nun bereit um bei einer Schnellbremsung eine neue Abzapfung von Druckluft aus der Hauptluftleitung 12 zu bewirken.
Bei der Ausführung nach Fig. 7 ist iin obern Teil eines Gehäuses 6 wieder eine Kam mer 13 vorgesehen, die an die Hauptluft- leit-Luig 12 angeschlossen ist und einen nor- malerweise durch den Ventilteller 8 abge schlossenen Ausgang nach einer mit der Aussenluft in Verbindung, stehenden Kam mer 14 besitzt.
Diese letztere ist durch eine Trennwand 15, in der sich eine dichtende Führungsbüchse 10 für einen Stab 56 befin det, von einer weiteren, durch die Zweiglei tung 57 mit der Hauptluftleitung 12 in Ver bindung stehenden Kammer 27 getrennt, die sich in einer Erweiterung 59 des Gehäuses 6 befindet. In dieser Erweiterung ist ein Kol ben 58 verschiebbar gelagert, in dessen Mitte. der Stab 56 starr befestigt ist: Der unterste Teil der Erweiterung 59 bildet eine vom Kolben 58 abgeschlossene und mit dem Hilfs-' luftbehälter 28 in Verbindung stehende Kam mer 29.
Der Stab 56 ist federnd ausgebildet, so dass sein freies verdicktes Ende 61 quer zur Verschiebungsrichtung des Kolbens :58 ; aasgelenkt werden kann. In der dargestellten Ruhestellung des Kolbens 58, in der dieser an dem Anschlag 62 anliegt, befindet sich das Ende 61 des Stabes 56 unmittelbar unter dem . Ventilkörper 7 und bildet ,in dieser Weise eine mechanische Verbindung zwischen die-. sem und dem Kolben 58.
In einem seitlichen Ausbauteil 25 des Gehäuses 6 ist ein Zy linder 63 untergebracht, in dem ein einen Stössel 64 tragender Kolben 65 verschiebbar ist. Dieser letztere schliesst eine über die Lei tung 68 an die normale Speise- und Entlüf tungsleitung 69 des Bremszylinders 66 an= geschlossene Kammer 67 ab.
Die Einrichtung nach Fig. 7 arbeitet in fogender Weise: Im Normalzustand, d. h. bei gelöster Bremse und auf Betriebsdruck aufgeladener Hauptluftleitung 12 herrscht dieser Druck sowohl in den Kammern 13 und 27 als auch in der Kammer 29, da diese letztere mit dem über die Leitung 31 in nicht näher darge stellter Weise ebenfalls auf Betriebsdruck aufgeladenen Hilfsluftbehälter 28 in Ver bindung steht.
In den Kammern 14 und 67 herrscht dagegen der Druck der Aussenluft, da der Bremszylinder 66 über die Leitung 69 entlüftet ist. Eine Drucksenkung in der Leitung 12 überträgt sich vorerst nur auf die Kammer 27, nicht aber auf die Kammer 29, da in diesem Zeitpunkt die Speisung des Bremszylinders vom Hilfsluftbehälter 28 aus noch nicht eingesetzt hat.
Da die Feder 9 nur eine geringe Stärke besitzt, wird der Kolben 58 schon unter dem Einfluss eines geringen Druckunterschiedes in den Kammern 27 und 29 nach oben verschoben, wobei der Stab 56 diese Bewegung auf den Ventilkörper 7 überträgt und das Ventil öffnet.
Die Leitring 12 entleert sich nun über die Kammern 13 und 14, bis das Ventil wieder geschlossen wird. Während dieses Abzapfvorganges spricht auch der normale, nicht dargestellte Dreidruckregler an und verbindet die Lei tungen 31 und 69 miteinander, so -dass der Bremszylinder 66 vom Hilfsluftbehälter 28 gespiesen wird. Der im Bremszylinder 66 entstehende Druck überträgt sich über die Leitung 68 auf die Kammer 67, so dass der Kolben 65 nach links verschoben wird.
Dabei stösst der Stössel 64 gegen den Stab 56 und biegt ihn nach links aus, so dass der Kopf 61 unter dem Ventilkörper 7 weggleitet. Die Feder 9 schliesst nun das Ventil und begrenzt damit die Abzapfung von Drucklift aus der Hauptluftleitung 12. Der Stab 56 bleibt nun in der ausgelenkten Stellung, bis der Brems zylinder 66 nahezu entlüftet ist, während der Kolben .58 schon zu Beginn des Lösevor ganges in die dargestellte Ruhestellung zu rückkehrt.
Natürlich könnten in der Ausfüh rung nach Fig. 7 an Stelle der beiden Kol ben 58 und 65 auch Biegehäute mit ein gespanntem Rand verwendet sein, wie dies in den vorangehend beschriebenen Ausführun gen der Fall ist.