Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von Käse.
In den Käsereien werden zur Erwärmung und Behandlung der Milch für die Käsefabri- kation kesselförmige Gefässe, sogena. nnte Käse- kessi, verwendet. Diese bis heute aus Kupfer- blech gefertigten Gefässe weisen einen leicht konischen Mantel und einen gewölbten Boden auf und haben sieh im allgemeinen gut bewährt, da Kupfer eine verhältnismässig hohe Wärmeleitfähigkeit besitzt.
Ein wesentlicher Naehteil eines solchen Käsekessis besteht darin, dass seine Gestehungskosten relativ hoch sind und dass das Gefäss anderseits besonders durch Scheuern und Reinigen einer raschen Abnützung unterworfen ist, wobei sich unvermeidliche Kupferrüekstände durch Ox, vdation des Milehfettes in der Sirte un hygienisch auswirken.
Die Erwärmung der Mileh in Käsekessi erfolgte anfänglich, d. h. in frühester Zeit, durch ein Feuer unter dem Käsekessi. Später und bis zur Gegenwart ist das Feuer durch Dampf oder Heisswasser ersetzt worden, indem unter dem Käsekessi eine Dampfsehlange angebracht wurde, aus welcher Heizdampf gegen den gewölbten Boden des Käsekessis aus strömte und in einem engen Dampfraum das Käsekessi und damit die darin enthaltene Flüssigkeit bis zu der gewünsehten Temperatur erwärmte.
Es sind nun Bestrebungen im Gange, inskünftig diese Käsekessi nicht mehr aus Kup ferblech, sondern aus einem andern, nicht oxydierbaren und gegen Abnützung wider standsfähigeren Metall herzustellen.
Ausgedehnte Versuche haben ergeben, dass ein Käsekessi aus Chromnickelstahl (nicht rostendem Stahl) oder ein wenigstens zum Teil aus diesem Metall hergestelltes Kessi den gewünschten Anforderungen am besten entspricht, da die Qualität des Käses bei Verwendung von Käsekessi aus diesem Metall der mittels kupfernen Käsekessi erzielbaren KÏsequalität ebenbürtig ist.
Allerdings besitzt Kupfer gegen ber Chromniekelstahl eine höhere Wärmeleitfähigkeit.
Darauf ist zur ckzuf hren, dass an der Innenfläche des Käsekessis aus Chromnickelstahl die geronnene Milch ha. ften bleibt. Dieses Ankleben kommt beim Kupferkessi nicht vor.
Nach dem Verfahren gemäss der Erfindung gelingt es nun, dieses Ankleben zu verhindern, ohne dass die Qualität des Produktes benaehteiligt wird.
Das Verfahren gemäss der Erfindung zur Herstellung von Käse ist dadurch gekenn- zeichnet, dass die Käsebereitung in einem Käsekessi mit einem das GFefäss umgebenden engen Heiz-bzw. Kühlraum vorgenommen wird, wobei in diesem Zwischenraum vorerst ein Heizmedium bis zur Erwärmung des Kessiinhaltes eingeführt wird, worauf die Zu fuhr des Heizmediums abgestellt und Kühlwasser in den genannten Raum eingeführt wird, zwecks rascher Abkühlung der Aussen- wand des Gefässes mit Kühlwasser.
Die Erfindung bezieht sieh ferner auf eine Einriehtung zur Durehfiihrung dieses Verfahrens, welche dadurch gekennzeichnet ist. dass das Käsekessi mindestens zum Teil, vorzugsweise aber ganz, aus nichtkupfernem Metall, wie z. B. Chromnickelstahl, oder einem äquivalenten, nieht rostenden und nicht oxy dierenden Metall, hergestellt und in einem Beeken derart angeordnet ist, dass zwischen letzterem und dem Käsekessi ein enger Heizbzw. Kühlraum besteht, in welehem Rohr- sehlangen mit Austritts¯ffnungen f r das Heizmedium und das Kühlwasser eingebaut sind zur Beheizung und Abkühlung der Aussen- wandung des Käsekessis.
Zweeks Beschleunigung des Abkühlungsvorganges könnten an der äussern mantes- flÏche des Käsekessis Schikanen vorgesehen sein, um das sich erwärmende Kühlwasser von der Käsekessiwand wegzulenken und in Riehtung der Wand des Beckens abzuleiten.
In der Zeichnung ist ein Ausfiihrungsbeispiel der Einrichtung gemäss der Erfindung im Quersehnitt veranschaulicht.
Eine Plattform 1 mit Soekel 2 bildet ein zylindrisches Gehäuse 3, in welchem ein zylindrisches Beeken 4 eingesetzt und mittels eines obern Randflansches 5 gehalten ist. In dieses Beeken ist das Käsekessi 6 eingesetzt, welches mittels eines obern Randflansches 7 und Dieh tungsringen 7'auf dem Flansch 5 bzw. dem Gehäuse 3 aufsitzt.
Das kreisrunde Käsekessi 6 besitzt einen leicht konischen Mantel, einen gewölbten Boden und ist mindestens zum Teil aus Chromnickelstahlblech oder einem andern äquivalenten, nicht rostenden bzw. nieht oxydierenden Metall hergestellt.
Zwischen dem Beeken 4 und dem Käse- kessi 6 ist ein enger Heiz-und Kühlraum 8 vorgesehen, in welchem Heiz-und Kühlschlan- gen (Rohrschlangen) 9,10,11 und 12 über- @ einander angeordnet sind. Diese Rohrschlan- gen besitzen feine Austrittsoffnungen, durch welche das Heizmedium bzw. das Kühlwasser austritt, gegen die Aussenwandung und den Boden des Käsekessis strömt und schliesslieh durch ein am Boden des Beckens 4 ausmündendes Abflussrohr 13 den Heiz- und K hlraum 8 verlässt.
Die Rohrschlangen sind an drei Einla¯leitungen 14, 15, 16 augeschlossen, die mit einem gemeinschaftlichen Zuleitungsrohr 17 f r die Speisung mit dem Heizmedium und dem Kühlwasser verbunden sind. Diese Lei- tungen sind mit Absperr- und Umschaltorganen versehen, so dass die Rohrschlangen beliebig entweder mit dem Heizmedium oder mit demKühlwa. sser gespiesen werden können, wobei z. B. das Heizmedium in Richtung des Pfeils 18. das Kühlwasser in Richtung des Pfeils 19 in das Zuleitungsrohr 17 einstr¯mt.
Die Umschaltung auf K hlwasser erfolgt sobald der Inhalt des KÏsekessis die ge wünschte Temperatur erreicht hat.
Zur Speisung der Rohrschlangen können auch separate Einlassleitungen vorgesehen sein. d. h. für jede Rohrschlange eine separate Lei- tung für die Beheizung und eine andere für das Kühlwasser. Ferner können aneh geson- derte Rohrschlangen f r die Heizung und die Kühlung vorgesehen. sein.
An der äussern Mantelfläche des s Käsekessis sind unterhalb der obern und mittleren Rohrschlange 9 bzw. 10 je ein als Schikane wirkender ¯berfallring 20 vorgesehen. der den Zweck hat. das Kühlwasser. das sicle innerhalb einer grosseren Zone der Kasekessiwand erwärmt, von dieser Wand wegzulenken und in Richtung der Wand des Beekens 4 abzulei- ten, zweeks Erhöhung der Kühlwirkung des K hlwassers der nÏchst untern Wandzone des Käsekessis. Die äussere Mantelfläche des Käse- kessis kann auch mehr oder weniger solcher Ringe aufweisen.
Das mindestens zum Teil aus nichtkupfer- nem Metall hergestellte Käsekessi kann ferner gemäss einer Variante eine innere, mit dem zu behandelnden Gut in Berührung kommende Wandschieht aus nicht oxydierendem Metall, wie Chromniekelstahl, und eine äussere heiz- seitige. mindestens zum Teil aus Kupfer bestehende Wandschicht aufweisen, wobei diese äussere Wandsehieht z. B. aus Flu¯stahl her gestellt sein und auf der Aussenseite eine Plattierung (Verkleidung) aus Kupfer (zwecks Verhesserung der WÏrmeaufnahme und WÏrmeleitfÏhigkeit sowie als Korrosionsschutz) aufweisen kann.