<B>Verfahren und Vorrichtung zur</B> Gasaufsammlung <B>in elektrischen Öfen.</B> Es ist bekannt, dass die Abgase aus Öfen fürelektrolytische AluminiunierzeugungFluor- verbindungen und Teerdämpfe enthalten, die an der Vegetation beträchtlichen Schaden ver ursachen können.
Durch Waschen der Abgase mit einer Sodalösung in einer Gasreinigungs- anlage kann das Fluor entfernt und die gewon nene Natriumfluoridlösung zur Herstellung von Kry olith oder andern Fluorverbindungen verwertet werden.
Unter Anwendung von kontinuierlichen selbstbackenden Söderberg-Elektroden sind ge schlossene Öfen mit Gasabsaugung und Gas- reinigungsaiiiage, wie oben genannt, kon struiert worden. Bei Öfen dieser Art ist die Elektrode mit. einer Haube gedeckt, die mit Rolläden versehen ist, welche jedesmal, wenn der Ofen beschickt wird oder die Stromzufuhr bolzen herausgezogen werden sollen, geöffnet werden.
Wegen. unvermeidlicher Luftleckage, besonders uni die Türöffnungen herum, und Lufteinlasses, jedesmal wenn die Arbeitstüren geöffnet werden, wird das während der Elek trolyse entwickelte Ofengas durch die Luft stark verdünnt. Dies ist notwendig, auch um die Bildung von explosiven Gasmischungen zu vermeiden.
Als Beispiel der bei kommerziellen Öfen dieser Art. erzielten Resultate kann erwähnt werden, dass das wirkliche Ofengas etwa zwei Liter pro Sekunde ausmacht, während das durchschnittlich abzuziehende Gasvolumen auf Grund des eingesaugten Luftübersebusses etwa. 500 Liter pro Sekunde beträgt.. Es sind also sehr grosse Gasmengen, die behandelt wer den müssen, und es erfordert bedeutende In stallationen, um die Gase zu reinigen.
Es hat sich deshalb bisher nicht. wirtschaftlich be währt, durch Reinigung der Gase Fluor rück- zugewinnen, und die Anlagen werden in der Regel betrieben, weil man die Gase unschäd lich machen muss, um Rauchschäden in der Umgebung zu vermeiden.
Der genannte ältere Ofentyp war mit Sö- derberg-Elekt.raden mit. seitlich eingeführten Stromzufuhrbolzen versehen. In letzterer Zeit. sind Söderberg-Elektroden mit vertikalen Kontaktbolzen entwickelt worden, welche eine Aufsammlung der Gase in einem Kanal, der die Elektrode im Bereich der Badoberfläche umgibt., gestatten. Dieser Kanal ist ganz eng und schliesst, sich gasdicht gegen die Elektrode an; auch gegen das Schmelzbad ist er mittels Aluminiumoxyds gasdicht geschlossen. Da es nicht notwendig ist., den Kanal mit.
Arbeitsöff nungen oder Türen zu versehen, die eine Ab dichtung erschweren würden, so wird jede Luftverdünnung des Ofengases vermieden. Das Gas kann deshalb in konzentriertem und unverbranntem Zustande aufgesammelt wer- den und enthält etwa. .10 bis 60 % CO finit ziemlich viel Teerdampf zusammen, der sieh während des Backeies der Elektrode entwickelt.
Bei den neuesten Ausführungsformen ver- brennt man das Ofengas beim Austritt aus dem Ofen. Es wird durch einen Gasbrenner geleitet, wo es mit Luft verbrennt. Beim Ver brennen werden nicht. nur der CO-Gehalt, son dern auch die Teergase oxydiert. Dies letztere ist wichtig, da es sehr schwierig ist, die Teer ; gase effektiv auszuwaschen (sie sind zu leicht flüchtig). Sie verursachen Schäden an Ge wächsen, die sie mit einer Teerschicht be decken, welche die C02-Assimilation der Ge wächse erschwert.
i Nach dem Verbrennen sind jedoch die Gase leicht zu behandeln, sie können nicht ver puffen und können nach dem Neutralisieren und der Entstaubung in die Luft herausge lassen werden.
Nur wenn man im Ofen arbeiten soll und Aluminiumoxyd in das Bad einmischt, lässt man Luft zutreten. Ein wesentlicher Teil des Gases wird hierbei verbrannt. und entweicht ohne aufgesammelt zu werden. Diese Unter brechungen dauern jedoch in der Regel nur 1 bis 4% der Zeit. Man hat deshalb bisher keine Anstrengungen gemacht, um das Gas während dieser Zeit aufzusammeln, und es lässt sich bei den jetzt angewandten Ausfüh- 5 rungsformen auch nicht machen.
Wenn es sich um neuzeitliche Riesenanlagen handelt, bedeuten jedoch selbst 1 bis 41/o der Fluor gase bzw. der entsprechenden Teergase einen beträchtlichen Nachteil.
Das erfindungsgemässe Verfahren gestattet ein Arbeiten im Ofen ohne die Gasaufsamm- lung zu unterbrechen. Es besteht darin, dass die Elektrode an der Badoberfläche mit Be schickung umgeben wird, die das Ofengas daran verhindert, längs der Elektrode nach oben zu entweichen, und somit bewirkt, dass der ganze unterste Teil der Elektrode von re duzierendem Gas umgeben gehalten wird, wo durch man Luftzehrung vermeidet. Zweck ) mässig erhöht man die Absaugung während der Ausführung der Arbeit.
Das Gas kann dadurch gezwungen werden, sich unter der Kruste anzusammeln, von wo es beispielsweise durch ein Rohr oder eine 5 kleinere, an geeigneter Stelle des Elektroden umkreises angebrachte Gasaufsammlungskam- mer entweicht. Dieses Verfahren kann auch bei vertikalen Elektroden, bei welchen die Kontaktbolzen seitwärts eingeführt werden, zur Anwendung kommen.
Die ebenfalls Erfindungsgegenstand bil dende Vorrichtung zur Durchführung des ge nannten Verfahrens ist. in der beiliegenden Zeichnung beispielsweise dargestellt, die gleichzeitig zur beispielsweisen Erläuterung des erfindungsgemässen Verfahrens dienen soll.
Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch eine er findungsgemässe Vorrichtung.
Fig. 2 zeigt die Vorrichtung gemäss Fig. 1 von oben gesehen. .
Fig. 3 und 4 zeigen zwei Varianten eines zweiten Beispiels der Vorrichtung im Schnitt, und Fig. 5 ist eine Draufsicht auf die Vorrich tung gemäss den Fig. 3 und 4.
Beim ersten Beispiel ist 1 die Anode, 2 der permanente Mantel, der die Anode umgibt, und 3 eine Öffnung in der Kruste, durch welche das Gas in das Rohr 5 hinausströmt; das sich unten ziu einem Trichter 4 ausweitet. Das Rohr ist mit einer Stocheröffnung 6 ver sehen. Das Gas strömt durch das Rohr 7, ver brennt mittels Luft und strömt. durch Lei tung 8 weiter in die Reinigungsanlage. Um sicher zu sein, dass das Gas im Rohr 5 auf gesammelt wird, russ man dafür sorgen, dass eine Öffnung in der Kruste beibehalten wird, und gleichzeitig dafür, dass die Anode samt dem untern Teil des Rohres mit.
Aluminium oxyd gut gedeckt. ist., so dass das Gas nicht längs der Anode emporsteigen oder an der Aussenseite des Rohres entweichen kann.
Eine kompliziertere, aber dafür wirkungs vollere Vorrichtung ist in den Fig. 3 und 4 im Schnitt. bzw. in der Fig. 5 von oben ge sehen gezeigt, wo 1 die Anode ist, und 2 der permanente Mantel, der die Anode umgibt Lund der durch einen permanenten Gasauf- sammlungsring 3 verlängert ist, wobei der untere Rand des Ringes so hoch über dem Bade liegt, dass er keiner gefährlichen Wärme beanspruchung ausgesetzt. wird. Fig. 3, 4 zeigen, wie man den Ring 3 abdichten kann, und zwar mit Hilfe von Aluminiumoxyd 4;
das in so grosser Höhe um den Ring 3 zusam- inengehalten wird, dass keine Luft eindringen kann. Dies erreicht man durch Anwendung des Ringes 5, der das Aluminiumoxyd nach aussen begrenzt. Der Ring 5 kann nach Wunsch in Sektionen angefertigt werden und kann gehoben oder in anderer Weise fortbe wegt werden, z. B. durch Aufklappen an Ge lenken am obern Rand desselben. Dies wird gemacht, wenn man im Ofen arbeiten soll, aber vorzugsweise nur für den Teil des An odenumkreises, der bearbeitet werden soll, im allgemeinen jedesmal 1(4 bis i/s des Umkreises.
Der Spalt. zwischen einer Sektion des Ringes 5 und der nächsten kann mit einem losen Aluminiumblech oder dergleichen gedeckt werden, so dass kein Aluminiumoxyd heraus fliesst. Eventuell können Leitschienen 6 be nutzt werden, denen die einzelnen Teile des Ringes angepasst sind.
Ein wichtiger Vorteil dieser Ausführung besteht darin, da.ss man einen sehr einfachen Versehluss erhält, der keine nennenswerte Aufsicht erfordert, und dass der ganze untere Teil der Anode von reduzierendem Gas um geben ist. und somit. Luftzehrung vermieden wird. Der Ring 5, der das Aluminiumoxy d zusammenhält, braucht nicht gasdicht. zu sein, Er kann an beliebiger Stelle des Elekt.roden umkreises geteilt werden.
Es ist vorteilhaft, provisorisch mittels Blechen das Aluminium oxyd so zu überdecken, dass nicht zu viel Luft in das Gas eingezogen wird und auch nicht, während des Arbeitens im Ofen, zu viel Gas v erlorengeht.
Der Ring 5 ist zweckmässig aus einem un- magnetischen Material, z. B. Aluminium, her gestellt. Der Abstand zwischen dein Ring 5 und der Elektrode, bzw. der äussern Wand des Gaskanals 3, wird am besten so gross ge macht, dass zur Füllung und Dichtung eine Menge Aluminiumoxds benötigt wird, die dem Oxy dverbrauch im Bade entspricht. Der Ring 5 kann parallel zur Elektrodenmantelfläche, wie in Fig. 4 gezeigt., angebracht sein.
Es kann jedoch vorteilhaft sein, den untern Rand des Ringes 5 gegen die Anode hin zu ziehen, wo durch die öffnung im Querschnitt trichter förmig wird, wie in der Fig. 3 gezeigt. Da- durch reduziert man die Aluminiumoxyd menge, die angewendet werden muss, um eine gute gasdichte Deckung zu erhalten, ohne dass es schwieriger wird, Aluminiumoxyd einzu füllen.
Der die Beschickung durchsetzende Gas auslass 7 ist in Fig. 5 gezeigt. Dieser wird zweckmässig oben auf dem Kanal 3 an einer der Kurzseiten der Elektrode angebracht.