CH271300A - Verfahren zur Herstellung einer kolloidalen, wässrigen Harzlösung und nach diesem Verfahren erhaltene Lösung. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer kolloidalen, wässrigen Harzlösung und nach diesem Verfahren erhaltene Lösung.

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CH271300A
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    • C08G12/00Condensation polymers of aldehydes or ketones with only compounds containing hydrogen attached to nitrogen
    • C08G12/02Condensation polymers of aldehydes or ketones with only compounds containing hydrogen attached to nitrogen of aldehydes
    • C08G12/26Condensation polymers of aldehydes or ketones with only compounds containing hydrogen attached to nitrogen of aldehydes with heterocyclic compounds
    • C08G12/34Condensation polymers of aldehydes or ketones with only compounds containing hydrogen attached to nitrogen of aldehydes with heterocyclic compounds and acyclic or carbocyclic compounds
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Description


  <B>Verfahren zur Herstellung einer kolloidalen,</B>     wässrigen   <B>Harzlösung</B>  <B>und nach diesem Verfahren erhaltene Lösung.</B>    Die vorliegende Erfindung bezieht sich  auf ein Verfahren zur Herstellung einer kol  loidalen,     wässrigen    Harzlösung.  



  Das Hauptpatent bezieht sich auf die Her  stellung einer kolloidalen,     wässrigen    Lösung  eines teilweise     polymerisierten,    positiv gelade  nen     Aminotriazin-Aldehyd-Kondensationspro-          duktes,    indem man eine Lösung eines     unpoly-          merisierten        Aminotriazin-Aldehyd-Kondensa-          tionsproduktes    in Wasser bis zu einem     pH    von  0,5 bis 3,5 ansäuert, und die Lösung zwecks       Polymerisation    des     Aminotriazin-Aldehydha.r-          zes    altern lässt,

   bis die Partikel desselben eine  innerhalb des     Kolloidalbereiches    liegende  Grösse erreichen.  



  Es wurde nun gefunden, dass kolloidale  Harzdispersionen mit ähnlichen Merkmalen  auch aus     Melamin,        Harnstoff    und Formalde  hyd in Form von     wässrigen    kolloidalen Disper  sionen, in welchen das Harz zahlreiche unge  wöhnliche und     äusserst    wichtige, im Folgen  den beschriebene Eigenschaften aufweist, her  gestellt werden können.

   Der wichtigste Vorteil  besteht darin, dass die kolloidale Harzdisper  sion sich in teilweise polymerisiertem Zustand  befindet und infolgedessen in verhältnismässig  kurzer Zeit gehärtet werden kann, nachdem  sie mittels Absorption,     Adsorption,    elektrische       Abscheidung,        Ionenaustausch,    Trocknen oder  Fällen niedergeschlagen worden ist.  



  Das erfindungsgemässe Verfahren zur Her  stellung einer kolloidalen,     wässrigen    Harz  lösung ist, dadurch gekennzeichnet, dass man    eine angesäuerte,     wässrige    Lösung     eines    Kon  densationsproduktes aus Formaldehyd,     Mela-          min    und     Harnstoff,    welche praktisch 1     bis    4       Mol    Formaldehyd auf je 1     Mol        Melamin     plus Harnstoff gebunden enthält und einen       Glaselektroden-pg    zwischen 0,25 und 4,

       ge-          messen        bei        einem        Gehalt        von        10%        Harzfest-          körpern,    aufweist, herstellt und diese Lösung  so lange einem     Alterungsvorgang    unterwirft,  bis die     dispergierten    Harzteilchen eine inner  halb des     Kolloidalbereiches    liegende Grösse  erreichen.  



  Die erfindungsgemäss erzeugte kolloidale,       wässrige    Harzlösung ist dadurch gekennzeich  net, dass die Partikel aus     Harnstoff-Form-          aldehy        d-Melamin-Kondensationsprodukt    eine  positive elektrische Ladung aufweisen. Dieses  zeigt sich durch das Wandern derselben gegen  die Kathode bei der Elektrophorese der Dis  persion.  



       Ge,#vünschtenfalls    kann zusätzlich zum       Harnstoff    auch     Thioharnstoff    in das harzige       Copolymer    einbezogen sein, wobei in diesem  Falle     auf    je 1     Mol        Thioharnstoff    mindestens  1     Mol        Melamin    und auf je 1     Mol        Melamin     plus     Thioharnstoff    ungefähr 1,5 bis 3     Mol     kombinierter Formaldehyd zu stehen kommen.  



  Die kolloidalen,     wässrigen    Dispersionen des  oben beschriebenen Charakters sind während  beschränkter Zeit beständig.  



  Bei der Herstellung derartiger kolloidaler,  wässriger Dispersionen muss     zuerst    die ange  säuerte,     wässrige    Lösung eines Formaldehyd-      Kondensationsproduktes von     Melamin    und  Harnstoff hergestellt werden.

   Diese ange  säuerten,     wässrigen    Lösungen     können    nach  einem oder mehreren der folgenden Verfah  ren hergestellt werden:       a)    Man lässt     Melamin,    Harnstoff und  Formaldehyd gleichzeitig in     wässrigem    Me  dium     miteinander    reagieren und versetzt das  Produkt     mit    einer von     Schwefelsäure    ver  schiedenen Säure.  



       b)    Lösungen von     praktisch        monomerem          Monomethylol    oder     Dimethylol    und     Harnstoff     werden mit Lösungen von     Methylolmelaminen,     welche 2 bis 6     Mol    gebundenen     Formaldehyd.     enthalten, vermischt und das Gemisch wird  mit einer von Schwefelsäure verschiedenen  Säure angesäuert.  



  c) Harnstoff,     Melamin    und wässriger  Formaldehyd werden in Gegenwart einer von  Schwefelsäure verschiedenen Säure umgesetzt.  



  d)     Melamin-hydrochlorid    oder ein anderes       Melaminsalz    einer von Schwefelsäure verschie  denen Säure wird     mit    Harnstoff     und        wässri-          gem    Formaldehyd umgesetzt.  



  Es ist klar, dass     in    den Verfahren c und       d        keine    weitere Säure zugesetzt werden muss.  Aus bis jetzt unbekannten Gründen be  wirkt Schwefelsäure eine Fällung des     Harz-          kolloids    und kann deshalb nicht verwendet  werden.  



  Die gewünschten kolloidalen,     wässrigen     Dispersionen harzartiger     Copolymere    aus       Melamin,    Harnstoff und Formaldehyd wer  den durch Altern der oben beschriebenen,  angesäuerten,     wässrigen    Lösungen erhalten,  auch dann, wenn das Mengenverhältnis von  Harnstoff zu     Melamin    innerhalb weiter Gren  zen verändert wird.

   Das     Melamin    soll zweck  mässig     mindestens        etwa    15     Molprozent    der  Gesamtmenge von     Melamin        plus    Harnstoff  ausmachen, die Menge des Harnstoffes kann  jedoch     gewünsehtenfalls    von diesem Maximum       bis        hinunter        zu        1%        variiert        werden.        Es        ist     deshalb möglich;

       Melamin-Harnstoff-Form-          aldehyd-Copolymere    in Form von kolloidalen,       wässrigen    Dispersionen zu erhalten, welche die  meisten der erwünschten Eigenschaften von       kolloldälen,        kationischen    Melamin-Formalde-         hydharz-Dispersionen        aufweisen,    jedoch viel  billiger sein, da sie einen     überwiegenden    Pro  zentgehalt an     Harnstoff    und nur eine verhält  nismässig geringe Menge     Melamin    enthalten.  



  Bei der Bestimmung der Säuremengen,  welche die gewünschten kolloidalen     Copoly-          merharz-Dispersionen    geben, hat sich heraus  gestellt, dass das Mengenverhältnis von Säure  zu     Melamin    der kritische Faktor ist; das heisst,  dass das kolloidale     Copolymer    dann erhalten  wird, wenn das richtige Verhältnis von Säure  zu     Melamin    erhalten bleibt. Dieses Verhältnis  verändert sich bei Änderung der Mengen des       Harnstoffes    nicht wesentlich, ausgenommen  wenn das Verhältnis von Harnstoff     und/oder          Thioharnstoff    zu     Melamin    einen sehr hohen  Wert aufweist.

   Das genaue     Molverhältnis    von  Säure zu     Melamin    schwankt, und zwar in Ab  hängigkeit von der Stärke der Säure, wie dies  zu erwarten ist, und vom Gehalt an festen  Harzkörpern, bei welchem die Lösung gealtert  wird.  



  Die für die     Erzeugung    der kolloidalen       Copolymerlösungen    benötigte Säuremenge  hängt in gewissem Mass auch von der Konzen  tration an festen     Harzkörpern    in der dem       Alterungsvorgang        unterworfenen        Lösung    ab.

    Im Allgemeinen     ist    für einen gegebenen Typ  von Produkten bei einem sehr kleinen oder  sehr hohen Gehalt an festen Harzkörpern,       beispielsweise        für    1     bis    6     %ige        und        35        bis          50%ige        Lösungen,        eine        kleinere        Säuremenge     erforderlich als für Lösungen mit einem da  zwischenliegenden Gehalt,

   welche gewöhnlich  für die     handelsmässige    Herstellung dieser Pro  dukte     verwendet    werden.  



  Die Dauer des Alterns der angesäuer  ten,     wässrigen    Lösungen von     Melamin-Harn-          stoff    - Formaldehyd -     Kondensationsprodukten     schwankt je nach der     verwendeten    Säure  menge und den Temperaturen.  



  Die kolloidalen,     wässrigen    Lösungen von       Melamin-Harnstoff-Forma-Idehyd-Copolyme-          ren        lassen    sich an Hand der folgenden Eigen  schaften erkennen :     diese    Lösungen weisen  unter der Einwirkung eines     Liehtstrahlenbün-          dels    oder im     Dunkelfeld-Mikroskop    eine blaue  kolloidale Trübung und einen bestimmten           Tyndalleffekt    auf.

   Die Teilchen des     disper-          gierten        Copolymerharzes    scheinen in der Lö  sung     ionisiert    zu sein und besitzen bestimmte       Kationeneigenschaften,    was daraus ersicht  lich ist, dass die Teilchen beim Durchleiten  eines elektrischen Gleichstromes durch die  Lösung in Richtung der Kathode wandern,       und    unter geeigneten Bedingungen kann das  Harz     tatsächlich    nach dieser Methode elektro  lytisch abgeschieden werden.

   Das kolloidale  Harz schlägt sich auch aus der Lösung auf  negativ geladene Substanzen, beispielsweise  Zellulose, in Form einer äusserst dünnen       Schiebt        nieder.    Diese Eigenschaft bildet die       Basis    für die Behandlung von     Zellulosepapier-          masse    im     Ganzzeugholländer,    worauf im  Hauptpatent hingewiesen wurde.

   Die kolloida  len Harzlösungen sind mit     Wasser    unbegrenzt       verdünnbar    und können auch mit kleinen  Mengen einer Säure von gleicher Stärke wie  diejenige der schon vorhandenen Säure ver  dünnt werden.     Das    Kolloid wird jedoch durch       Zusatz    sogar kleiner Mengen stärkerer Säu  ren, wie z. B. 6-n Salzsäure, gefällt.. Dieser  Vorgang bildet die Grundlage für eine sehr  empfindliche Prüfmethode, mittels welcher  die Entstehung des kolloidalen     Copolymer-          harzes    in der Lösung festgestellt werden kann.

         Das    Kolloid wird auch durch Zusatz von     Al-          kalien,    beispielsweise von     1f'atriumhydroxyd,     und von Elektrolyten, wie z. B. Aluminium  sulfat,     Natriumchlorid    und dergleichen ge  fällt.  



  Die     erfindungsgemässen    kolloidalen Harz  lösungen können, ausser für die Fabrikation  von gegen Feuchtigkeit     widerstandsfähigem     Papier, für zahlreiche andere Zwecke verwen  det werden. Sie können     beispielsweise    zum  Imprägnieren von     Textilien    aus Baumwolle,  Viskose oder andern Arten regenerierter     Zel-          lulose,    wie z.

   B.     Rayongarn    und dergleichen,  entweder als feuerfestmachende Mittel für  gewobene Stoffe oder als Fixier- oder Binde  mittel für verschiedenartige Materialien, wie  Stärke, wasserabstossende Mittel, beispiels  weise für Aluminium     formiat-acetat-Lösungen,     Farbstoffe und dergleichen, verwendet wer  den. Die kolloidalen     Copolymerlösungen    kön-         nen    auch zwecks Erzeugung von klaren, har  ten Harzfilmen an der Luft getrocknet wer  den.

   Die     Lösungen    können auf Papierblätter  als Schichtharz aufgetragen oder für Sperr  holz als     Klebemittel    verwendet werden, wobei  in beiden Fällen das Harz nach erfolgter  Schichtung in kurzer Zeit und bei sehr ge  mässigten Backtemperaturen gehärtet werden  kann. Daraus geht hervor, dass gehärtete       Harzcopolymere    in jeder beliebigen Form aus  kolloidalen     Copolymerlösungen    erhalten wer  den können.  



  Die Erfindung ist in den folgenden spezi  fischen Beispielen weiter erläutert.         Beispiel   <I>1:</I>  Es wird ein     Melamin        Harnstoff-Formalde-          hyd-Kondensationsprodukt    hergestellt, indem  12 g (0,2     Mol)    Harnstoff, 37,8 g (0,3     Mol)          Melamin        und        105,1        g        einer        37,1%igen        wäss-          rigen        Formaldehydlösung    zusammen erhitzt  werden.

   Diese     Formaldehydmenge        entspricht     39 g (1,3     Mol)        CH@O.     



  Der Schlamm, welcher ein     p$    von 6,5  aufweist, wird während 80 Minuten auf einem  Wasserbad bei     6011    C erhitzt. Das endgültige       pH    beträgt 7,2, der Gehalt an freiem     Form-          aldehyd        beträgt        6,3%,        bezogen        auf        das        Ge-          samtgewicht,

      und eine Probe des Sirups     schei-          det        bei        Verdünnung        mit.        Wasser        13,5%        feste     Körper ab.  



  Der Sirup wird hierauf durch Zusatz von       Wasser,    in welchem 11 g (0,3     Mol)        HCl    gelöst.  sind, auf einen endgültigen Gehalt von     151)/o     festen Körpern verdünnt. Es entsteht eine  klare Lösung, die ein     p$    von etwa 1,8 auf  weist und beim Altern während etwa 8 bis  10 Stunden bei Zimmertemperatur eine blaue  Trübung entwickelt, welche die Entstehung  einer kolloidalen Lösung anzeigt. Diese Trü  bung verstärkt sich im Verlauf der weiteren  Lagerung der Lösung bei Zimmertemperatur  während zwei Tagen.

   Am Ende dieser Periode  erstarrt die kolloidale Lösung allmählich zu  einem blauen Gel, welches anfänglich     thixotro-          pen    Charakter aufweist und durch Rühren  in     Wasser    wieder     dispergiert    werden     kann,         jedoch bei-. weiterem     Altern    schliesslich     was-          serunlöslich    wird.  



       Beispiel   <I>2:</I>       Eine        37%ige        wässrige        Formaldehydlösung          wird    durch Zusatz von     Ameisensäure.    derart  eingestellt, dass 100     eml    der Lösung bei der       Titration    5,7     cm@        n/10    Alkali verbrauchen.

    Zu 73     Gew.-Teilen    dieser Lösung werden 27  Teile     Harnstoff    und 72,6 Teile     Triäthanol-          amin        zugesetzt.    Das Gemisch wird unter  Rühren auf<B>350</B> C     -erhitzt    und so lange bei  dieser Temperatur gehalten, bis der Gehalt       an        freiem        Formaldehyd        auf        10%        gesunken     ist.

   Das Endprodukt ist eine weisse Creme,       die        sich        in        Wasser        zu        einer        10        %igen        Lösung     mit einem     p$    von 7,2 bis 7,3 lösen lässt.  



  Ein Gemisch von 378     Gew.-Teilen        Melamin          und        1000        Teilen        einer        30        %igen        wässrigen          Formaldehydlösung    wird bei einem     pg    von  9,0     während    etwa 30     Minuten    erhitzt, dann       abgekühlt,    worauf die resultierenden Kri  stalle     isoliert        und    getrocknet werden.

   Das       Reaktionsprodukt    ist ein     Methylolmelamin,     dessen Mengenverhältnis von     gebundenem     Formaldehyd zu Melanin 3,33 :1 beträgt.  



       Wässrige    Lösungen der beiden Harze wer  den in verschiedenen Mengenverhältnissen ge  mischt, mit Salzsäure angesäuert und auf       einen        Gehalt        von        10%        festen        Körpern        ver-          dünnt.    Die anfänglich wasserklaren Lösungen  bilden amorphe, weisse Niederschläge oder  gehen in blaue kolloidale Lösungen über.

   Bei  fortgesetztem Altern bilden diese blauen Lö  sungen weiche, weisse Gallerten oder gehen  bei höheren Werten des Verhältnisses     Mela-          min/Harnstoff    in     hydrophile        und    schliesslich  in     hydrophobe    blaue Gele über.  



  Die weissen Niederschläge werden dann  erhalten, wenn das Gemisch mehr als 80     Mol-          prozent        Harnstoffharz    enthält. Blaue kolloi  dale     Lösungen    bilden sich bei allen andern       Harnstoff/Melamin-Verhältnissen,    wobei sich  diese Lösungen jedoch bald in weiche, weisse  Gallerten verwandelt, sofern das     Copolymer     etwa 70 bis 80     Molprozent    Harnstoff enthält.

    Bei einem Gehalt des     Copolymer    an     Harn-          stoff        im        Bereich        kleiner        Mengen        (1%        oder     mehr)     biss__zu    70     Molprozent    sind die blauen    kolloidalen Lösungen während einiger Zeit  beständig, gehen jedoch schliesslich in Gele  über, welche anfänglich durch Rühren in  Wasser     dispergiert    werden können,     schliess-          lich    jedoch     wasserunlöslich    werden.

      <I>Beispiel 3:</I>       Ein        Ivlelamin-Harnstoff-Formaldehyd-Kon-          densationsprodukt        wird    nach der Vorschrift  von Beispiel 1 hergestellt, wobei 32 kg Harn  stoff, 28,829 kg     Melamin    und 142,818 kg       36        %iges        wässriges        Formalin        verwendet        wer-          den.        Der        resultierende        Sirup,

          welcher        55%          Harzfestkörper    enthält, wird in angesäuertem  Wasser bei 49  C gelöst, wobei 45,4 kg Wasser       und    1,66 kg     Salzsäure    von 200     B6    pro 26,786 kg  Sirup verwendet werden. Es wird hierauf so  viel Wasser     zugesetzt,    dass das     Gesamtgewicht     <B>1.18</B> kg beträgt, worauf -die Lösung bei Zim  mertemperatur während 14     Stunden    einem       Alterungsvorgang        unterworfen    wird.  



       Mehreredieser    gealterten     Copolymerharz-          Lösungen    werden nach dieser Vorschrift her  gestellt und in einer Papiermühle der Suspen  sion des Holzstoffes     zugesetzt.    Die     Beschik-          kung        besteht        aus        einem        50%        Sulfitzellstoff          und        50%        Sodazellstoff        enthaltenden-Gemisch          mit        3,

  5%        Ton-Füllsubstanz,        2,5%        Harzleim          und        3,0%        Alaun,        bezogen        auf        das        Trocken-          gewicht    der Papierfaser.

     Die gealterte Harzlösung wird dem     Zell-          stoff        in        der        Papiermühle        zugesetzt,        wobei        2%     Harz, bezogen auf das Trockengewicht -der  Faser, verwendet wird.

   Das     Mahlgut    wird  mit Wasser auf einen Gehalt von etwa 0,5       bis    -     1%        Festkörpern        verdünnt        und        in        der     üblichen     Weise    durch eine mit einer Ge  schwindigkeit von 86 m pro Minute laufende       Fourdriniermaschine    bei einem Dampfdruck  von 5,45 kg in sämtlichen     Trocknern    geleitet.  



  Aus diesem Ansatz     hergestellte    Blätter  werden geprüft und die Resultate mit den  jenigen, welche mit einem andern, in der  gleichen Papiermühle unter     Verwendung     einer kolloidalen     lVlelamin-Formaldehyd-Harz-          lösung    bearbeiteten Ansatz erhalten werden,  verglichen. Es zeigt sich, dass die mit dem       Copolymerharz    erzielbare . Feuchtigkeitsbe-           ständigkeit    und andere Verbesserungen mit  denjenigen vergleichbar sind, welche mit  einem kleinen Harnstoff enthaltenden,     gerad-          kettigen        Melauiinr-Formaldehvd-Harz    erzielt  werden.  



       Beispiel     Ein     Kondensationsprodukt    aus 3     11o1     Harnstoff, ''     Mol        Melamin    und 12     -Iol    Form  aldehyd wird     naeh    der Vorschrift von Bei-         spiel.    1 hergestellt. und     portionenweise    ange  säuert     und    bei Zimmertemperaturen gealtert,  wobei unterschiedliche Konzentrationen an  Festkörpern und verschiedene Substanzen zum  Ansäuern angewendet werden.

   Die Resultate  sind in der folgenden Tabelle zusammenge  stellt, in welcher die Säuremenge in     lIol    pro       Mol        lIelatnin        angegeben    ist.  
EMI0005.0019     
  
    Lösung <SEP> No. <SEP> Säure <SEP> rZol <SEP> % <SEP> Festkörper <SEP> pH <SEP> Aussehen <SEP> der <SEP> gealterten <SEP> Lösung
<tb>  1 <SEP> HCl <SEP> 1 <SEP> 10 <SEP> 3.9 <SEP> Blaues <SEP> Kolloid, <SEP> flüssi  2 <SEP> HCl <SEP> 1 <SEP> "i0 <SEP> 2.0 <SEP> Klares <SEP> Gel, <SEP> 10 <SEP> -Minuten
<tb>  :;

   <SEP> IC]. <SEP>  _ <SEP> 10 <SEP> 1.4 <SEP> Blaues <SEP> Gel, <SEP> 24 <SEP> Stunden
<tb>  4 <SEP> H.,PO, <SEP> \? <SEP> 10 <SEP> 2.1 <SEP> Blaues <SEP> Kolloid, <SEP> flüssig <SEP> > <SEP> 2 <SEP> Tage
<tb>  :> <SEP> H3P0, <SEP> 6 <SEP> <B>10</B> <SEP> 1.:3 <SEP> Blaues <SEP> Ciel, <SEP> 24 <SEP> Stunden
<tb>  6 <SEP> HyO, <SEP> 6 <SEP> 25 <SEP> -- <SEP> Gel, <SEP> mehrere <SEP> Stunden
<tb>  7 <SEP> H@PO;

   <SEP> 6 <SEP> 50 <SEP> -- <SEP> Gel, <SEP> 5 <SEP> Mitreiten
<tb>  8 <SEP> CH,,COOII <SEP> '? <SEP> 50 <SEP> 4.0 <SEP> Viskos, <SEP> blau, <SEP> wenn <SEP> erhitzt
<tb>  9 <SEP> CII,COOII <SEP> 6 <SEP> 50 <SEP> 3.6 <SEP> Viskos, <SEP> blau, <SEP> wenn <SEP> erhitzt
<tb>  10 <SEP> CH,COOII <SEP> 6 <SEP> 10 <SEP> 3.2 <SEP> Blau, <SEP> 2 <SEP> bis <SEP> 3 <SEP> Stunden;
<tb>  beständig <SEP> > <SEP> 2 <SEP> Wochen
<tb>  11 <SEP> <U>H <SEP> 2S04</U> <SEP> 1 <SEP> 50 <SEP> <B>-3.5</B> <SEP> fiel <SEP> in <SEP> 15 <SEP> Minuten       Man lässt die Lösungen Nr. 3 und 8 auf  Glasplatten ausfliessen, wobei klare, harte  Filme beim Trocknen an Luft entstehen. Die  Lösungen Nr. 8 und 9 werden auf Schicht.

    papierblätter aufgetragen, welche hierauf  während 15 bis 60 Minuten bei einem     Druel-,     von 84     kgi'em'        zusammengepresst    werden. Das  laminierte Produkt weist ein gutes Haftver  mögen und eine geringe Wasserabsorption auf.  



  Die Lösung Nr. 6 wird auf Metall aufge  tragen, wobei ein regelmässiger,     glatter    Belag  entsteht, welcher ein gutes Haftvermögen und  eine gute     Wasserbeständigkeit    aufweist.  



  Die Lösungen Nr. 4, 6, 8 und 10 werden  als     Schliclltlösungetl    auf     Bauniwoll-ewelle     aufgetragen, worauf dieses getrocknet und  zwecks Härtung des Harzes erhitzt wird. Bei  der Prüfung des behandelten Gewebes hin  sichtlich Feuerausbreitung zeigt sich,     dass    das  Harz gute     Feuerfestigkeitseigenschaften    be  sitzt.  



  Streifen von     Birkenfournierblättern    wer  den auf beiden Seiten mit der Lösung Nr. 8    überzogen und hierauf mit den zwei äussern       Fournierblättern,    deren Faserrichtung mit  derjenigen     der    Mittelplatte einen rechten  Winkel. bildet,     zusammengepresst.    Das Pressen  wird in der Kälte während etwa 1 Stunde  bei einem     Druek    von 21 kg;     em?        .durehgeführt.     Das     Sperrholz    weist, eine     aus-ezeichnete          Feuchtigkeits-    und Trockenscherfestigkeit auf.

      <I>Beispiel. 5:</I>  Ein     Gemisch.    von 6 g Harnstoff, 7,6 g       Thioharnstoff,    37,8 g     Melamin        und    106 g  einer     37 /oigen        wässrigen        Fornialdehydlösung     vom PH 6,5 wird während 70 Minuten bei       65')    C erhitzt. Der     resttltiereilde    Sirup wird  in 900     em'    Wasser, welches 110 g     HCl    gelöst       enthält,        eingetragen    und     während    18 Stunden  bei Zimmertemperatur gealtert.

   Nach dieser  Reaktionsdauer weist die Lösung eine für den  kolloidalen,     kationisehen        Zustand    typische       bläuliehe    Trübung auf.  



       Eine    kleine Probe     wird    der gealterten  Lösung entnommen und durch Zusatz einiger      Tropfen     6-n    Salzsäure geprüft. Das Harz fällt  dabei sofort aus.  



  Eine andere Probe wird auf eine Glas  platte     aufgetragen,wobei        beün    Trocknen an  Luft ein klarer, harter Film entsteht.  



  Eine dritte Probe wird auf ein Metall  blatt aufgetragen, an der Luft getrocknet  und während 10 Minuten bei 190  C ge  backen. Der     Harzüberzug    wird dabei hart  und wasserbeständig.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH I: Verfahren zur Herstellung .einer kolloida len, wässrigen Harzlösung, dadurch gekenn zeichnet, dass man eine angesäuerte, wässrige Lösung eines Kondensationsproduktes aus Formaldehyd, Melamin und Harnstoff, welche praktisch 1 bis 4 Mol Formaldehyd auf je 1 Mol Melamin plus Harnstoff gebunden enthält und einen Glaselektroden-pn zwischen 0,
    25 und 4, gemessen bei einem Gehalt von 10% Harzfestkörpern, aufweist, herstellt und diese Lösung so lange einem Alterungsvorgang unterwirft, bis die dispergierten Harzteilchen eine innerhalb des Kolloidalbereiches liegende Grösse erreichen. UNTERANSPRÜCHE: 1.
    Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, da.ss die Lösung mit 0,2 bis 2,5 Mol einer andern Mineralsäure als Schwefelsäure je Mol Melamin angesäuert wird. 2.
    Verfahren nach Patentanspruch I und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lösung 1 bis 70 Molprozent Harn stoff, 99 bis 30 Molprozent Melamin und min destens 1 Mol Formaldehyd auf je 1 Mol Harnstoff plus 2 Mol Formaldehyd je 1Tol Melamin enthält. 3. Verfahren nach Patentanspruch I und Unteranspruch 1, dadurch .gekennzeiehnet, dass zusätzlich zum Harnstoff auch noch Thio- harnstoff im Kondensationsprodukt ist.
    PATENTANSPRUCH 1I: Kolloidale, wässrige Harzlösung, erhalten nach dem Verfahren gemäss Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die Partikel aus Harnstoff - Formaldehy cl - Melamin- Kondensa tionsprodukt eine positive elektrische Ladung besitzen. UNTERANSPRÜCHE: 4.
    Kolloidale, wässrige Harzlösung gemäss Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein harziges Copolymer aus Melamin, Harnstoff ind Formaldehyd aufweist, wel- ehes 1 bis 70 Molprozent Harnstoff und 30 bis 99 Molprozent Melamin enthält. 5.
    Kolloidale, wässrige Harzlösung gemäss Patentanspruch 1I, dadurch gekennzeichnet, dass das Kondensationsprodukt zusätzlich zum Harnstoff noch Thioliarnstoff enthält.
CH271300D 1947-10-30 1947-10-30 Verfahren zur Herstellung einer kolloidalen, wässrigen Harzlösung und nach diesem Verfahren erhaltene Lösung. CH271300A (de)

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