CH268905A - Hitzebeständige, ferritische Legierung. - Google Patents
Hitzebeständige, ferritische Legierung.Info
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Description
Hitzebeständige, ferritisebe Legierung. Bisher hat man hauptsächlich zwei Haupt typen hitzebeständiger Legierungen für elek trische Widerstandselemente und Konstruk tionsteile, die hohen Temperaturen ausgesetzt sind, verwendet. Der eine Legierungstypus besteht. ausser Eisen, im wesentlichen aus Nickel und Chrom. Kennzeichnend für Legierungen dieser Art ist, dass sie austenitisch sind und dadurch gute Haltbarkeit beim Erhitzen auf hohe Tempe ratur aufweisen, auch bei längerer Anwen dung. Ihre Hitzebeständigkeit ist jedoch be grenzt, und ausserdem werden sie von Schwe fel und Schwefelverbindungen angegriffen. Der andere Haupttypus hitzebeständiger Legierungen besteht aus solchen Legierungen, die ferritisch sind und sich auf der Grund lage von Eisen und Chrom aufbauen, ge gebenenfalls mit Zusätzen von Aluminium, Kobalt und Nickel. Ausserdem enthalten diese Legierungen kleinere Mengen Silicium, Man gan und sonstige Stoffe, die normalerweise im Stahl als Verunreinigungen vorkommen. Besonders die Hitzebeständigkeit des kobalt- haltigen Typus übertrifft bei weitem die der austenitischen Legierungen. Die ferritischen Legierungen weisen aber den Nachteil auf, dass sie zu starkem Kornwachstum bei hohen Temperaturen neigen. Dies hat zur Folge, dass das Metall nach längerer Erhitzung spröde wird, was besonders nach Abkühlung auf Zimmertemperatur der Fall ist. Um die Neigung zum Kornwachstum zu verhindern, kann man den Legierungstypus derart modifizieren, dass er bei der Erhitzung und Abkühlung eine oder mehrere Phasen umwandlungen erfährt, wodurch die Korn struktur regeneriert wird. Man hat bereits vorgeschlagen, Stickstoff zu niobhaltigen Legierungen zwecks Bildung von Nitriden zuzusetzen, die als Impfpunkte für die Kristallbildung dienen sollen. Es hat sich jedoch gezeigt, dass die Wirkung, die durch die Bildung von Impfpunkten beim Guss entsteht, bei der späteren Behandlung wieder verloren geht. Das Endprodukt weist daher nicht die gleiche Kornstruktur wie das Gussgut auf. Wie durch Versuche festgestellt wurde, weisen die Nitride nicht den gleichen günstigen Effekt wie Oxyde, Karbide und Sulfide auf. Weiterhin ist es bereits bekannt, Legie rungen geringe Mengen Erdalkalimetalle bei zugeben. Hierdurch soll eine Verbesserung der Hitzebeständigkeit erzielt werden, indem sich auf den Metallen eine Schutzschicht bil den soll, die aus Mischkristallen mit hoher Schmelztemperatur besteht. Bei diesem be kannten Verfahren handelt es sich ;jedoch nicht wie bei dem hier vorliegenden, um eine Verzögerung der Kornwachstumsgeschwindig- keit bei hoher Temperatur. Dieser Effekt kann durch das bekannte Verfahren nicht erreicht werden, da die gebildeten Erdalkali- oxydmengen viel zu klein sind, um eine der artige Wirkung ausüben zu können. Untersuchungen haben gezeigt, dass fer- ritische Legierungen, die vorwiegend aus 10 bis 40% Chrom, 0,2-2-% Silicium, 0,1-9% Aluminium, mindestens einem Metall der Eisengruppe, sowie Kohlenstoff bestehen, hitzebeständig sind, wenn sie im Ferrit gleich mässig verteilte Teilchen aus mindestens einer solchen Verbindung und in solcher Menge enthalten, dass derartige Teilchen beim Er hitzen der Legierung auf 11000 C unverändert in der ferritischen Grundmasse vorhanden sind und damit die Neigung der Legierung zum Kornwachstum bei hoher Temperatur herabgesetzt ist. Als zusätzliche Teilchen kommen praktisch ein oder mehrere Oxyde oder Karbide bzw. Mischungen von Oxyden und Karbiden in Frage. Die- Teilchen müssen in grosser Anzahl vorhanden sein und müssen, in der Grund masse gleichmässig verteilt sein. Bedingung für das Erzielen des beabsieh- tigten Effektes ist, dass derartige Teilchen bei den hohen Anwendungstemperaturen, wo die Neigung zum Kornwachstum .am höchsten ist, unverändert in' der Legierung vorhanden sind. . Die Stoffe können entweder in fertig bereitetem Zustande in entsprechender Menge zugesetzt werden oder aber man lässt sie sich in der Grundmasse dadurch bilden, dass die Grundstoffe, aus denen sie zusammengesetzt sind, der Schmelze in der Zusammensetzung der Legierung angepasster Menge und in stöchiometrischem Verhältnis zueinander zu gesetzt werden. Praktisch kommen alle Oxyde von Metal len in Frage, die als kräftige Oxydbildner bekannt sind, insbesondere Li, Be, Mg, Ca, Sr, Ba, V, Zr, Ce, Ta, Ti, Th. Als Karbide kommen vor allem in Frage die Karbide der Metalle V, Zr, Nb, Mo, Hf, Ta, W, Ti, Th. Die Menge der zugesetzten oder in der Schmelze gebildeten Oxyde oder Karbide kann innerhalb weiter Grenzen schwanken. Zweckmässig verwendet man Mengen, die bei Oxyden zwischen 0,05 und 101/o, bei Karbi- den zwischen 0,20 und 10 1/o liegen. . Man kann, was sich in vielen Fällen als ganz besonders zweckmässig erwiesen hat, auch Oxyde und Karbide zusammen disper- gieren. Ebenso kann man die Zusatzstoffe teils fertig zubereitet zusetzen, teils sich in der Grilndinasse bilden lassen. Der Zusatz der Teilchen kann entweder vor sich gehen, wenn die Legierungen sich in schmelzflüssigem Zustand befinden, oder sie können auf pulvermetallurgischem Wege beigemischt werden, sofern die Legierungen in Form von Sintermetall hergestellt werden. In beiden Fällen können die Teilchen im fertigen Zustand in äusserst feinverteilter Form zugesetzt werden. Bestehen die Teilchen beispielsweise aus Oxyden;. so. kann man, nachdem der Schmelze eine gut abgepasste Sauerstoffmenge zuge geben wurde, ein stark oxy dbildendes Metall. zusetzen, wobei die Reaktionsprodukte in Form feinverteilter Oxyde erhalten werden. Die Erhöhung des Sauerstoffgehaltes der Schmelze kann beispielsweise durch Anwen- ding einer sauerstoffreichen Schlacke, durch Einblasen von Sauerstoff, durch Zusatz Sauemstoff abgebender Stoffe oder aber da durch erreicht werden, dass man der die Schmelze umgebenden sauerstoffhaltigen Atmo sphäre erhöhten Druck gibt. Diese beiden Arbeitsweisen, nämlich Zu satz fertiger Stoffe zur Schmelze oder Bil dung der Stoffe in der Schmelze; können auch miteinander kombiniert werden. Nachstehend sind Zusammensetzungen (in %) von Legierungen angegeben, welche die mit der Erfindung bezweckten Eigen schaften aufweisen. Diese blieben nach einer hunderttägigen Erhitzung auf 12000 C zähe. EMI0003.0001 <I>Tabelle <SEP> j:</I> <tb> Nr. <SEP> C <SEP> Si <SEP> Cr <SEP> A1 <SEP> Co <SEP> Ni <SEP> im <SEP> übrigen <SEP> Fe <tb> 1 <SEP> a <SEP> 0,05 <SEP> 1 <SEP> 22 <SEP> 4,5 <SEP> - <SEP> -- <SEP> 0,553 <SEP> Ce01, <SEP> Rest <tb> 2 <SEP> a <SEP> 0,35 <SEP> 1 <SEP> 10 <SEP> 5,5 <SEP> - <SEP> - <SEP> 1,955 <SEP> NbC <SEP> -I- <SEP> TiC <SEP> <tb> 3 <SEP> a <SEP> 0,15 <SEP> 0,5 <SEP> 30 <SEP> 6,0 <SEP> - <SEP> - <SEP> 2,55 <SEP> TaC <SEP> -I- <SEP> 0,35 <SEP> Ca0 <SEP> <tb> 4a <SEP> 0,90 <SEP> 1,5 <SEP> 20 <SEP> 5,0 <SEP> - <SEP> - <SEP> 4,655 <SEP> VC <SEP> <tb> 5 <SEP> a <SEP> 0,23 <SEP> 1,5 <SEP> 20 <SEP> 8,5 <SEP> 50 <SEP> - <SEP> 3,73 <SEP> WC <SEP> <tb> 6 <SEP> a <SEP> 0,50 <SEP> 2,5 <SEP> 40 <SEP> 9,0 <SEP> - <SEP> 21 <SEP> 4,30 <SEP> ZrC <SEP> <tb> 7a <SEP> 0,30 <SEP> 1,4 <SEP> 20 <SEP> 5,5 <SEP> 1,2 <SEP> - <SEP> 2, 95 <SEP> NbC <SEP> -I- <SEP> TiC <SEP> Als Vergleich kann angegeben werden, dass Legierungen mit folgenden Analysen bereits nach zweistündiger Erhitzung auf die gleiche Temperatur spröde geworden waren. EMI0003.0002 <I>Tabelle <SEP> 2:</I> <tb> <U>Nr. <SEP> C <SEP> Si <SEP> Or <SEP> A1 <SEP> Co <SEP> Ni</U> <SEP> 02 <SEP> <U>im <SEP> üb</U>rig<U>e</U>n <SEP> Fe <tb> 1 <SEP> b <SEP> 0,05 <SEP> 1 <SEP> 22 <SEP> 4,5 <SEP> - <SEP> - <SEP> - <SEP> - <SEP> Rest <tb> 2 <SEP> b <SEP> 0,35 <SEP> 1 <SEP> 10 <SEP> 5,5 <SEP> - <SEP> - <SEP> - <SEP> - <SEP> <tb> 3 <SEP> b <SEP> 0,15 <SEP> 0,5 <SEP> 30 <SEP> 6,0 <SEP> - <SEP> <tb> 4b <SEP> 0,90 <SEP> 1,5 <SEP> 20 <SEP> 5,0 <SEP> - <SEP> - <SEP> - <SEP> - <SEP> <tb> 5 <SEP> b <SEP> 0,23 <SEP> 1,5 <SEP> 20 <SEP> 8,5 <SEP> 50 <SEP> - <SEP> - <SEP> - <SEP> <tb> 6 <SEP> b <SEP> 0,50 <SEP> 2, 5 <SEP> 40 <SEP> 9;0 <SEP> - <SEP> 21 <SEP> - <SEP> - <SEP> <tb> 7 <SEP> b <SEP> 0,30 <SEP> 1,4 <SEP> 20 <SEP> 5,5 <SEP> 1,2 <SEP> - <SEP> - <SEP> - <SEP> Die Zähigkeit der Legierung wurde durch Biegungsproben nach DIN DVIVI 1211 festge stellt. Die Proben wurden an Drähten von 3 mm Durchmesser ausgeführt, die so lange über einen Zylinder mit 20 mm Durchmesser gebogen wurden, bis Bruch eintrat. In der nachstehenden Tabelle sind die Ergebnisse einiger mit Legierungen gemäss den Tabellen 1 und 2 ausgeführten Biegungs- proben zusammengestellt, welche den grossen Unterschied in der Zähigkeit erläutern, der mit den hier genannten Zusätzen erreicht wird. Sämtliche Proben wurden 100 Tage lang bei 1200 C unter gleichartigen Bedin gungen geglüht. EMI0003.0007
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH l:: Hitzebeständige, ferritische Legierung, die vorwiegend aus 10-401/o Cr, 0,2-2,51/o Si, 0,1-9:% Al, mindestens einem Metall der Eisengruppe, sowie Kohlenstoff besteht, da durch gekennzeichnet, . dass sie im Ferrit gleichmässig verteilte Teilchen aus mindestens einer solchen Verbindung und in solcher Menge enthält, dass derartige Teilchen beim Erhitzen der Legierung auf 1100 C unver ändert in der ferritischen Grundmasse vor hangen sind und damit die Neigung der Le- gerimg zum Kornwachstum bei hoher Tem peratur herabgesetzt ist.UNTERANSPRÜCHE 1. Legierung nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass die feinverteilten Teilchen aus einem Oxyd in einer Menge von höchstens 10% bestehen. 2. Legierung nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass die feinverteilten Teilchen aus einer Mischung von Oxyden in einer Menge von höchstens 101/o bestehen. 3.Legierung nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass die feinverteilten Teilchen aus einem Karbid in einer Menge von höchstens 10% bestehen. 4.Legierung nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, 'dass .die feinverteilten Teilchen aus einer Mischung von Karbiden in einer Menge von höchstens 10% bestehen. 5.Legierung nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass die feinverteilten Teilchen aus mindestens einem Oxyd und mindestens einem Karbid in einer Gesamt- menge von höchstens 10% bestehen. PATENTANSPRUCH II: Verfahren _zur Herstellung einer Legie rung nach Patentanspruch I, .dadurch gekenn zeichnet, dass man eine feine, gleichmässige Verteilung der Teilchen in der Legierung be wirkt. ..UNTERANSPRÜCHE 6. Verfahren nach Patentanspruch II, da durch- gekennzeichnet, -dass der Zusatz der Teilchen in die schmelzflüssige Legierung erfolgt. 7. Verfahren nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass die Legierung auf pulvermetallurgischem. Wege erzeugt wird und die Teilchen dem zu sinterndem Pulver beigemischt werden. B.Verfahren nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass die Grundstoffe; aus denen die Teilchen zusammengesetzt sind, der schmelzflüssigen Legierung im stöchiome- trischen Verhältnis zueinander zugesetzt wer den. 9. Verfahren nach Patentanspruch TI und Unteranspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein oxydbildendes Metall zugesetzt wird, nachdem idie Schmelze eine der zuzusetzenden Metallmenge angepasste Sauerstoffmenge er halten hat. 10.Verfahren nach Patentanspruch 1I und Unteransprüchen 8 und 9, dadurch ge kennzeichnet, dass der Sauerstoffgehalt der Schmelze durch Einblasen von Sauerstoff erhöht wird. " 11. Verfahren nach Patentanspruch II und Unteransprüchen 8 und 9, dadurch gekenn zeichnet, dass der Sauerstoffgehalt der Schmelze durch Anwendung einer sauerstoff reichen Schlacke erhöht wird. 12. Verfahren nach Patentanspruch II und Unteransprüchen 8 und 9, dadurch ge kennzeichnet, dass der Sauerstoffgehalt der Schmelze dadurch erhöht wird, dass der die Schmelzeumgebenden sauerstoffhaltigen Atmo sphäre erhöhter Druck erteilt wird. 13.Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusatzstoffe teils fertig gebildet zugesetzt, teils in der Schmelze gebildet werden.
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