Verfahren zur Herstellung eines kupferhaltigen Farbstoffes. Es wurde gefunden, dass man zu einem wertvollen kupferhaltigen Farbstoff gelangt, wenn man auf den Disazofarbstoff der Formel
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kupferabgebende Mittel einwirken lässt, bis die beiden im Diphenylrest befindlichen Met.hoxy- nruppen aufgespalten sind.
Der neue Farbstoff ist eine dunkel ge färbte Substanz, die sich in Wasser mit blauer Farbe löst und Baumwolle in reinen, ä ün- stichig blauen Tönen färbt.
Der beim vorliegenden Verfahren als Aus gangsstoff dienende Disazofarbstoff der obi gen Formel lässt sich herstellen, indem man tetrazotiertes 4,4'-Diamino-3,3'-dimethoxy di- phenyl einerseits mit 1-Oxyna.phthalin-3,6,8- trisulfonsäure und anderseits mit 2-Oxy-6-me- thoxynaphthalin vereinigt.
Hierbei wird die Tetrazoverbindung zweckmässig zuerst in schwach alkalischem Medium mit der 1-Oxy- naplitlialin-3,6,8-trisulfonsäure gekuppelt und hernaeli die erhaltene Diazoazoverbindung in etwas stärker alkalischem Medium und ge- wünschtenfalls unter Zusatz von etwa Pyri- din mit dem 2-Oxy-6-methoxynaplitlialin ver einigt.
Der Disazofarbstoff kann vor der Behand lung mit kupferabgebenden Mitteln aus dem Kupplungsgemiseh abgeschieden und isoliert werden. Er kann aber auch ohne Abscheidung mit dem kupferabgebenden Mittel behandelt werden,
das heisst das kupferabgebende Mittel kann nach beendeter Kupplung - gegebenen falls nach erfolgter INeutralisation oder Ab stumpfung des Alkaliüberschusses - direkt zum Kupplungsgemisch hinzugefügt werden und die Umwandlung in die komplexe Kupfer verbindung - beispielsweise durch mehrstün diges Erwärmen auf Temperaturen von 80 bis 900 C - unmittelbar anschliessend ohne Ab scheidung des metallfreien Farbstoffes vor genommen werden.
Als kupferabgebende Mittel kommen beim vorliegenden Verfahren zum Beispiel Salze des ein- oder zweiwertigen Kupfers, wie Kup- fer(I)ehlorid oder Kupfer(II)sulfat in Be tracht, ferner Verbindungen, die Kupfer in komplexer Bindung enthalten. Insbesondere sind für diesen Zweck Kupferamminkomplexe geeignet, wie z.
B. die aus Ammoniak, Alkyl- aminen, wie Äthylamin, llorpholin, Pyridin oder Piperidin, erhältlichen komplexen Kup- ferverbindungen. Damit die vollständige Auf spaltung der Alkoxygruppen unter Bildung des Kupferkomplexes erfolgt, ist es in der Re gel erforderlich, die Behandlung mit den kup ferabgebenden Mitteln bei erhöhter Tempera. tur, z.
B. bei 80 bis 900 C, und während meh rerer Stunden vorzunehmen. Zwee.1,-mässig wird hierbei in wässerigem Medium gearbeitet.
Gegebenenfalls kann die Behandlung mit lulp- ferabgebenden Mitteln in Gegenwart geeigne ter Zusätze erfolgen; als solche seien erwähnt: Basen wie Ammoniak und organische Basen, vorzugsweise ein Überschuss derjenigen Base, die bereits im Molekül des gegebenenfalls ver- vvendeten Kupferamminkomplexes enthalten ist, ferner auch andere säurebindende Mittel.
Es werden auch gute Ergebnisse erzielt, wenn die Behandlung mit kupferabgebenden Mitteln. gemäss dem Verfahren des schweize rischen Patentes Nr. 261365, z. B. in Gegen wart eines Äthanolamins, erfolgt.
<I>Beispiel:</I> 24,4 Teile 4,4'-Diamino-3,3'-dimethoxy-di- phenyl werden wie üblich tetrazotiert und die Tetrazoverbindung mit 45 Teilen des Natrium- Salzes der 1-Oxynaphthalin-3,6,8-trisulfon- säure bei 50 und in Gegenwart von 22 Teilen wasserfreiem Natriumcarbonat gekuppelt.
Nach Bildung der Zwischenverbindung lässt man eine Lösung, bestehend aus 17,4 Teilen 2-Oxy-6=methoxynaphthalin, 4 Teilen Na- triumhydroxyd, 20 Teilen wasserfreiem Na- triiuncarbonat und 200 Teilen Wasser, hinzu fliessen und rührt, bis die Kupplung beendet ist. Der Farbstoff löst sich in Wasser mit blauer Farbe und färbt Baumwolle in reinen, grünstichig blauen Tönen an.
Um den Farbstoff in seinen Kupferkom plex umzuwandeln, verdünnt man das Kupp lungsgemisch mit warmem Wasser auf ein Volumen von 2500 Teilen, fügt 250 Teile einer ammoniakalischen Kupfersulfatlösung (ent sprechend 50 Teilen CuS04. 5 Hz0 und 13,6 Teilen NH3) hinzu und erwärmt 16 Stunden auf 80 bis 900. Hierauf wird der Farbstoff mit Natriumchlorid gefällt, filtriert und ge trocknet.