Verfahren zum optischen Aufhellen von Celluloseacetat oder
Acrylnitrilpolymere enthaltenden Textilgebilden.
********* Es wurde gefunden, dass Celluloseacetat oder Polymere des Acrylnitrils enthaltende Textilgebilde, wie Fasern, Flocken, Fäden, gewebte und nichtgewebte Textilien, vorzüglich optisch aufgehellt werden können, wenn man sie mit 0,01 bis 5 % ihres Gewichts an Azamonomethincyaninen der Formel
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behandelt, in der R niedere Alkylgruppen, Y and Y' Wasserstoff oder Chloratome, niedere Alkyl- oder niedere Alkoxygruppen und Z das Aequivalent eines Anions bedeuten.
Die Natur des Anions ist für die aufhellende Wirkung der genannten Azamonomethincyanine ohne Bedeutung, es kann ein anorganisches, z.B. ein Chlorid- oder Sulfatanion, oder ein organisches Anion, z.B. ein Alkylsulfat- oder ein Arylsulfonatanion sein.
Ein Verfahren zur Herstellung dieser Azamonomethincyanine ist in den britischen Patentschriften 447 038 und 461 668 beschrieben. Sie werden dort als Farbstoffe, insbesondere als Sensibi lisierungsfarbstoffe für Silberhalogenid-Emulsionen, bezeichnet. Die Verbindungen sind im allgemeinen wasserlöslich und fluoreszieren in Lösung blauviolett bis blaugrun.
Gegenüber entsprechenden Monomethincyaninen, die bereits als optische Alfhellungsmittel vorgeschlagen wurden, absorbieren und fluoreszieren die erfindungsgemäss zu verwendenden Verbindungen bei kürzeren Wellenlängen.
Werden Textilgebilde, die Celluloseacetat oder Polymere des Acrylnitrils enthalten, mit den genannten Azamonomethincyaninen behandelt, so erscheinen sie im Tageslicht weiss.
Die Behandlung kann so erfolgen, dass man die Azamonomethincyanine auf die Textilgebilde, z.B. aus wässriger Lösung, nach bleichen Firbeverfahren aufbringt. Zur Erzielung einer stark aufhellenden Wirkung genügen meist schon 0,05 bis 0,5% an Azamonomethincyaninen, bezogen auf das Gewicht des aufzuhellenden Materials.
Unter Celluloseacetat sind sowohl das Cellulose-1 -acetat als
2 auch das Cellulosetriacetat zu verstehen. Polymere des Acrylnitrils sind das Polyacrylnitril und die Mischpolymerisate des Acrylnitrils mit anderen polymerisierbaren Verbindungen, z.B.
Vinylchlorid und Vinylacetat, wobei der Acrylnitrilanteil die färberischen Eigenschaften der Mischpolymerisate bestimmt. Solche Mischpolymerisate enthalten bevorzugt mehr als 50 % ihres Gewichts an Acrylnitril.
Ein besonderer Vorzug der Azamonomethincyanine ist, dass sie gegen Lösungen von Natriumchlorit beständig sind. Man kann daher die optische Aufhellung mit den Azamonomethincyaninen und eine chemische Bleiche mit Natriumchlorit enthaltenden Bleichlösungen in einem Arbeitsgang verbinden.
Die nach dem neuen Verfahren erzielten Aufhellungseffekte sind insbesondere auf Gebilden aus acrylnitrilhaltigen Polymerisaten sehr bestindig gegen Lichteinwirkung und die üblichen Nassbehandlungen.
Die in den Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile.
Beispiel 1 100 Teile eines vorher gewaschenen Polyacrylnitrilgewebes werden 50 Minuten bei 980 in einem Bad behandelt, das 3'000 Teile Wasser, 0,03 bis 0,3 Teile des Azamonomethincyanins der Formel
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5 Teile , > 0%ige Essigsäure sowie 0,3 Teile Natriumacetat enthält.
Nach Spülen und Trocknen erscheint das behandelte Cewebe rein weiss. Der Aufhellungseffekt ist vorzüglich licht- und waschecht.
Beispiel 2 100 Teile eines Stranggarns aus Polyacrylnitril bewegt man 30 Minuten bei 98 bis 1000C in einem Bad aus 3'000 Teilen Wasser, 0,03 bis 0,3 Teilen des Azamonomethincyanins der Formel
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2 Teilen konzentrierter Schwefelsäure und 10 Teilen kristallisiertem Natriumsulfat.
Gegenüber dem unbehandelten Stranggarn erscheint das behandelte rein weiss.
Verwendet man anstelle des oben genannten Azamonomethincyanins die Verbindung der folgenden Formel
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so wird ein ähnlicher, grünstichiger Weisseffekt erzielt.
Beispiel 3 Man behandelt ein gewaschenes Gewebe aus Polyacrylnitrilstapelfasern 60 Minuten bei einem Flottenverhältnis von 1:30 in einem Bad, das in 1'000 Teilen Wasser 2 Teile Natriumchlorit, 0,3 Teile des Natriumsalzes von Oelsäuremethyltaurid, 0,5 Teile Tetranatriumpyrophosphat, 0,3 Teile Natriumacetat und 0,01 bis 0,1 Teile des Azamonomethincyanins aus Beispiel 1 enthält. Der Wert des Bades wird vor dem Einbringen des Gewebes mit Ameisensäure auf 3,5 bis 4 eingestellt. Nach Spülen und Trocknen erscheint das behandelte Gewebe leuchtend weiss.
Die gleiche Wirkung erzielt man, wenn man anstelle des Azamonomethincyanins aus Beispiel 1 das Azamonomethincyanin aus dem 1. Absatz des Beispiels 2 verwendet.
Beispiel 4 In einem Bad, das aus 3'000 Teilen Wasser, 0,15 bis 0,3 Teilen des Azamonomethincyanins aus Beispiel 1, 5 Teilen 5obiger Essigsäure, 0,45 Teilen eines Harzsäurepolyglykolesters sowie 0,6 Teilen Dodecylbenzolsulssonat besteht, behandelt man 30 Minuten bei 70 C 100 Teile eines gewaschenen Celluloseacetatgewebes. Das Gewebe erscheint r.ach der Behandlung rein weiss.
Der Aufhellungseffekt ist sehr licht- und waschecht.