Verfahren zum Aufbau eines festen Isolierkörpers an einer elektrischen Einrichtung. Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbau eines festen Isolier- körpers an einer elektrischen Einrichtung, bei spielsweise zur Herstellung eines abdichten den Isolierkörpers an einem elektrischen Starkstromkabel.
Um eine solche Isolation zu erhalten, die nur aus Polystyrol besteht, wurde der Ver such unternommen, Bänder anzuwenden, die nur aus Polystyrol bestehen. Es wurde jedoch gefunden, dass die Oberfläche der bereits ge wickelten Bänder, die zwecks guter Abdichtung mit monomerem Sty rol bestrichen wird, so weich wurde, dass keine bestimmte Oberfläche mehr vorlag, auf welche eine weitere Lage ge wickelt werden könnte, so dass die Herstel lung der gewünschten Kabelverbindung un möglich wurde.
Das erfindungsgemässe Verfahren zum Aufbau eines festen Isolierkörpers an einer elektrischen Einriehtung, wobei ein festes Isolationsmaterial, welches mindestens teil weise aus einem polt' m.erisierten Material be steht, auf einen Teil der Einrichtung aufge bracht wird und mindestens teilweise mit einem flüssigen polymerisierbaren Material gelöst wird, welches darauf in eine feste Form polymerisiert wird, ist dadurch ge kennzeichnet, dass ein Material mitv erwendet wird, welches die Auflösung des polymerisier ten Materials verzögert.
Beispielsweise kann, wenn die Erfindung zur Herstellung eines Absperrkörpers (in einer Verbindungsstelle oder dergleichen) aus in mehreren Schichten um einen Kern ge wickelten Bändern aus polymerisiertem Sty- rol verwendet wird und jede Schicht mit flüssigem polymerisierbarem Material bestrichen wird, jedes Polystyrolband auf beiden Seiten mit Zelluloseazetat überzogen werden, ehe es aufgewickelt wird, oder das flüssige polt' merisierbare Material kann vor dem Aufstreichen mit Mineralöl verdünnt werden, welches ebenfalls den Lösungsvorgang verzögert.
Zweckmässig werden dabei die Bänder so angeordnet, dass im Absperrkörper Lücken ausgespart werden, in die dann mo- nomeres Styrol eingeleitet wird. Da das Zu satzmaterial das Einwirken des Monomers auf die Polystyrolbänder verzögert, kann eine weitere Lage von Bändern gewickelt werden, bevor die bereits vorhandene Lage wesentlich aufgeweicht worden ist.
Die Erfindung lässt sich auch derart an wenden, dass zwischen einem Kern, beispiels weise einer zu isolierenden Kabelseele, und einer diesen umgebenden Hülle ein Zwischen raum gelassen wird, der mit Perlen, Stäben, Rohren oder dergleichen aus polymerisiertem Styrol angefüllt wird, worauf der übrige Raum mit monomerem Styrol aufgefüllt wird.
Dabei werden die genannten Polystyrolteile zweckmässig mit einem Mineralöl oder Zellu- loseazetat überzogen, um die Lösungswirkung des monomeren Styrols auf das polymerisierte Sty rol im Sinne der Erfindung zu verzögern.
Diese Verzögerung ist erforderlich, um dem Monomer das Hineinfliessen in die Lücken zu ermöglichen und die Verdrängung von Gas rückständen zu bewirken, bevor die festen Stoffkörper infolge Auflösung durch das Mo nomer zusammenfallen. Das Auffüllen der Zwischenräume durch das monomere Styrol kann dadurch unter stützt werden, dass an einer oder mehreren Stellen der umgebenden Hülle Öffnungen an- gebrIacht werden,
an die Vakuumpumpen an gesetzt werden, während das Monomer durch andere öffnungen eingeführt wird.
Im allgemeinen ist ein nach den obigen Ausführungsarten hergestellter Isolationskör per nahezu homogen und bildet einen ausge zeichneten Absperrkörper und besitzt sehr gute Isoliereigenschaften. Er ist jedoch me chanisch nicht gerade gut. Um diesen Nach teil zu beseitigen, kann dem polymerisierten Stoff ein Träger aus Faserstoff, beispielsweise. ein Papierband, beigefügt werden.
Man kann daher auch so vorgehen, dass an Stelle von reinen Polystyrolbändern Bänder aus faserigem Material, die mit Polystyrol überzogen sind, verwendet werden, ohne dabei an dem oben beschriebenen Herstellungsver fahren grundsätzlich etwas zu ändern. Falls ein besonders gutes Zusammenhaften der auf einanderfolgenden Lagen gewünscht wird, so kann der Isolationskörper dadurch hergestellt werden, dass Lagen aus Papierbändern ge wickelt werden, die mit Polystyrol imprä gniert sind und auf beiden Seiten mit einer Polystyrolschicht überzogen sind,
wobei die obengenannten Mittel zur Verzögerung der Lösungswirkung auf das Polystyrol angewen det werden.
Wenn es auch früher möglich war, ohne Anwendung eines Verzögerungsmittels einen Isolierkörper von befriedigender Qualität her- zustellen, so bietet doch, wie die Erfinderin gefunden hat, die Anwendung des erfindungs gemässen Verfahrens Gewähr für ein gutes Ergebnis.
Falls nämlich an Stelle von ledig lich mit Polystyrol imprägnierten Papierbän dern imprägnierte Papierbänder mit einem durch einseitiges Bestreichen hergestellten Polystyrolüberzug verwendet werden und da bei- auf die nicht bestrichene Seite das Mono mer während des Aufwickelns aufgestrichen wird, dann wird die Verzögerungswirkung durch das Papierband geleistet und die Lö sungswirkung des Monomers auf das Poly mer genügend verzögert, um die Herstellung einer befriedigenden Verbindungsstelle zu er möglichen.
Der Wicklungsvorgang ist bei spielsweise so, dass das einseitig mit Polystyrol überzogene Band mit dem Überzug nach in nen in einer Schicht aufgewickelt wird, dann wird diese Schicht mit dem Monomer bestri chen, der Lösungsvorgang wird durch das Papier verzögert, so dass die nächste Schicht aufgewickelt werden kann, ehe die erste Schicht zu weich geworden ist.
Das auf die erste Schicht aufgestrichene Monomer wird zwar auch etwas auf die Ober fläche des Polystyrolüberzuges der zweiten Schicht ohne Lösungsverzögerung einwirken; dies ist jedoch kein Nachteil, da dann ohne Erwärmung schnell ein genügendes Festhaf ten zwischen den aufeinanderfolgenden Bän- derlagen zur Erzielung einer guten Absper rung erzielt werden kann.
Es kann auch ein befriedigender Absperr körper durch Verwendung trockener Papier bänder erzielt werden, die nur auf einer Seite mit einer dünnen Schicht aus polymerisier tem Material überzogen sind. Solche Bänder lassen sich wirtschaftlich herstellen und leicht anbringen. Vor der Verwendung wird das Papier vorzugsweise im Vakuum getrocknet. Bei Anwendung dieses Verfahrens wird das Papier zweckmässigerweise so gewickelt, dass die überzogene Seite gegen die Vorrichtung gerichtet ist, die mit dem Isolationskörper zu versehen ist, und es wird gerade genügend Monomer auf das Papier gestrichen, um es vollständig zu befeuchten.
Das Papier ver zögert die Wirkung des Monomers auf den auf der andern Seite des Papiers vorhandenen Polystyrolüberzug,-hingegen wirkt das Mono mer so auf diese Polystyrolschicht ein, dass ein vollständiges Festhaften zwischen den Schichten erzielt wird. Durch die Lösung des Polt' mers im Mono mer kann eine genügend gute Imprägnierung der Papierfasern erzielt werden, und die Lö sung wird im Laufe der Zeit in ein Polymer übergeführt. Die Imprägnierung ist nicht so gut wie jene, die durch Imprägnieren im Va kuum erreicht wird.
Dies zeigt sich bei der Prüfung des Leistungsfaktors und der Durch schlagsfestigkeit; hingegen genügt diese Art der Imprägnierung für viele Fälle, in denen eine höchstwertige Isolation nicht erforderlich ist.
Zwischen den beiden zuletzt beschriebenen Fällen liegt das folgende Verfahren: Bei die sem erhalten die Papierbänder eine Teil imprägnierung, indem sie in ein Bad ge taucht werden, welches aus gelöstem Poly styrol besteht, beispielsweise aus einer Lö sung aus Polystyrol und Äthylentrichlorid, wobei das Bad genügend flüssig sein muss, um ein Durchdringen des Papiers in seiner gan zen Dicke zu gewährleisten. Wenn das Lö sungsmittel durch Trocknen beseitigt wird, so bleibt eine gewisse Menge Polystyrol im Pa pier zurück. Durch mehrfache Wiederholung dieses Verfahrens und Schaben der einen Bandseite nach dem Herausziehen aus dem Bad wird ein imprägniertes Papierband er halten, das auf der einen Seite eine Polysty- rolschicht aufweist.
Die Qualität dieses Pa piers ist besser als diejenige eines trockenen Papiers mit einer einseitigen Polystyrol schicht, hingegen geringer als diejenige eines im Vakuum imprägnierten Papiers.
Bei der Herstellung eines Isolationskör pers unter Verwendung einseitig überzogener Bänder verfährt man zweckmässig so, dass die zu isolierende Vorrichtung mit den Bändern so umwickelt wird, dass die Überzugsschicht gegen die Vorrichtung liegt, wobei die freie Seite während der Herstellung der Isolation mit einem diesen Überzug lösenden flüssigen polymerisierbaren Material bestrichen wird.
Es ist zu beachten, dass bei der Herstel lung eines Absperrkörpers nach dem erfin dungsgemässen Verfahren bei Starkstrom kabelverbindungen und -abschlüssen der Iso- lierkörper ein Stück weit über den Kabel- bleimantel bzw. die Kabelbleimäntel geführt werden muss, um das Entweichen des norma lerweise im Kabelinnern befindlichen flüssi gen Imprägniermittels, beispielsweise Öl, zu verhindern.
Obgleich als Beispiel für das polymeri sierte Material Polystyrol und für das flüs sige polyznerisierbare Material monomeres Styrol genannt worden ist, können auch an dere polymere Stoffe, wie Polyisobutylen, Polyäthylen oder eine Mischung derselben, oder solche, die durch Mischen von Mono meren erhalten werden, und andere flüssige polymerisierbare Materialien verwendet wer den. Es kann auch ein natürlicher polymeri sierter Stoff, wie Gummi oder dergleichen, verwendet werden.