Röntgenapparat mit gekoppelten Einstellvorrichtungen. Es sind Röntgenapparate bekannt, bei de nen eine Einstellvorrichtung für die Be lastungsdauer (im folgenden Zeitwähler ge nannt) und eine Einstellvorrichtung für die Röhrenspannung (im folgenden Spannungs- wähler genannt), beide derartig mit einer Regelvorrichtung für den Röhrenstrom (im folgenden Stromregler genannt) gekoppelt sind, dass der Röhrenstrom .schwächer ist,
je grösser bei gegebener Spannung die Be lastungsdauer und je höher bei gegebener Be lastungsdauer die Spannung gewählt ist. Zweck dieser Kopplung ist, die Bedienung des Apparates zu vereinfachen, indem der Bedienende sich um die Einstellung der Röh renstromstärke nicht zu kümmern braucht. Dieselbe wird automatisch immer auf einen Wert eingestellt, bei dem die Röntgenröhre stark belastet ist, ohne jedoch überlastet zu werden.
Die Erfindung, die einen entsprechend eingerichteten Röntgenapparat betrifft, be rücksichtigt den Spannungsabfall, das heisst die Erscheinung, dass die Anodenspannung bei belasteter Röntgenröhre kleiner ist, als sie, gleiche Stellung des Spannungswählers vorausgesetzt, bei stromloser Röntgenröhre, z. B. bei unerhitzter Glühkathode, sein würde.
Wenn der Spannungsabfall immer gleich gross wäre oder sich nur mit der gewähl ten Röhrenspannung änderte, könnte er leicht durch Eichung des Spannungswählers besei tigt werden. Eine Schwierigkeit ist aber, dass sich der Spannungsabfall auch mit der ge wählten Belastungsdauer ändert, von der ja der vom Apparat aufgenommene Strom eben falls abhängt.
Die Erfindung bezweckt, bei einem Rönt genapparat der eingangs erwähnten Art eine zusätzliche Regelung der Spannung entspre chend den Änderungen des Spannungsabfal les herbeizuführen.
Zu diesem Zwecke ist mit dem Bedie nungsgriff des Zeitwählers nicht nur der Stromregler, sondern auch ein Spannungs regler verbunden, und zwar derart, dass die durch eine Änderung des Röhrenstromes be dingte Änderung der von der Belastung ver ursachten Anodenspannungsabnahme durch eine veränderte Spannungseinstellung ganz oder teilweise ausgeglichen wird. Der ge nannte Spanr :ngsregler kann derjenige des Spannungsv __.ilers selbst sein, das heisst mit dem Bedienungsgriff des .Spannungswählers verbunden sein.
Sind zwecks: Erzielung von F einregelbar- keit und Vermeidung der Verwicklung, die eine grosse Anzahl Kombinationen vor < Ab zweigungen mit sich bringt, stufenlos arbei tende Stromregler und Spannungswähler vor gesehen, so werden vorzugsweise der Span nungsregler des Spannungswählers und der Stromregler, beide sowohl mit dem Bedie nungsgriff des Zeitwählers als mit jenem des Spannungswählers durch über Leitrollen ge führte Seilzüge verbunden.
Bei einer derartigen Ausführung kann der Stromregler aus einer um ihre Achse drehbaren Spule und einem über eine Kon taktbahn auf dieser Spule beweglichen Stromabnehmer bestehen. Die Spule kann dann mit dem einen und der Stromabnehmer mit dem andern Bedienungsgriff mechanisch verbunden sein. Für den Spannungsregler kommt diese Ausführung weniger in Be tracht, weil hierzu die bewegliche Aufstel lung des verhältnismässig schweren Körpers des Regeltransformators erforderlich sein würde.
Es ist wünschenswert, zu verhindern, dass bei Bedienung des Spannungswählers auch der mit dem Bedienungsgriff desselben ver bundene Zeitwähler mitbewegt wird. Dies lässt sich zweckmässigerweise dadurch errei chen, dass die zu diesem Zweck mit Antriebs scheiben versehenen Bedienungsgriffe durch .zwei in. sich geschlossene Seilzüge mit dem Stromregler und dem Spannungsregler ge koppelt sind.
Dabei ist der eine Seilzug über an dem Stromabnehmer des Spannungsreglers, der andere Seilzug über an dem Stromabneh mer des Stromreglers befestigte Umlenkrol- len gelegt, so dass bei der Betätigung des Bedienungsgriffes der Spannung auf den Zeitwähler zwei einander entgegengesetzte Kräfte ausgeübt werden, von den beiden Seilzügen je eine.
Der Zeitwähler wird nicht mit dem Bedienungsgriff des Spannungswäh lers mitbewegt, wenn dafür Sorge getragen ist, dass diese beiden Kraftwirkungen einan der aufheben.
In der Zeichnung sind zwei Einzelheiten einer Ausführungsform des erfindungsgemä ssen Röntgenapparates dargestellt, und zwar die Kopplung der Bedienungsgriffe von Zeit wähler und Spannungswähler mit dem Span nungsregler in Fig. 1 und mit dem Strom regler in Fig. 2.
Fig. 3 stellt das Belastungs diagramm der Röntgenröhre dar, Der Spannungswähler besteht aus einem Spannungsregler und einem Bedienungsgriff. Der Spannungsregler wird von einer mit einer Kontaktbahn versehenen Transforma- torspule 1 und einem über diese Kontaktbahn gleitenden Stromabnehmer 2, z. B. einer Koh- lenbürste oder -rolle gebildet und ermöglicht also eine stufenlose Regelung.
Die von dem Stromabnehmer 2 abgegriffene Spannung wird einem Hochspannungstransformator zu geführt, dessen Primärwicklung zwischen dem einen Ende der Wicklung 1 und dem Stromabnehmer 2 angeschlossen ist. Der Spannungsregler ist mit dem Bedienungs griff des Spannungswählers., der in Form eines Drehknopfes ausgeführt sein kann. durch einen in sich geschlossenen Seilzug 3 verbunden. Dieser Seilzug läuft um eine am Bedienungsgriff des Spannungswählers ange ordnete Antriebsscheibe 4.
Die beiden von der Antriebsscheibe 4 kommenden Enden des Seilzuges 3 sind über feste Leitrollen 5 und über zwei am Stromabnehmer 2 des Span nungsreglers vorgesehene Umlenkrollen ge führt. Ferner laufen sie über feste Leitrollen 6 und schliessen sich über eine am Bedie nungsgriff des Zeitwählers angeordnete An- triebsscheibe 7 zusammen. Der Bedienungs griff des Zeitwählers kann ebenfalls, die Form -eines Drehknopfes haben.
Denkt man sich die Scheibe 7 festgehal ten, so sieht man, dass, wenn mit dem Be dienungsknopf des Spannungswählers die Scheibe 4 gedreht wird, der .Stromabnehmer 2 sich über die Kontaktbahn der Spule 1 bewegt. Auch wird die Drehung der Scheibe 7 am Bedienungsgriff des Zeitwählers eine Verschiebung des Stromabnehmers verur sachen, wenn die Scheibe 4 festgehalten wird. Die Pfeile in der Zeichnung geben die zueinandergehörigen Bewegungsrichtun gen an.
Auf entsprechende Weise ist, wie in Fig. 2 ersichtlich, eine Kopplung zwischen den Bedienungsgriffen einerseits und einem stufenlosen Stromregler anderseits herbeige führt. Letztgenannter wird von Transforma- torspule 1 und einem über eine Kontaktbahn auf dieser Spule laufenden Stromabnehmer 9 gebildet. Die Kopplung erfolgt mittels eines in sich geschlossenen, über feste Leitrollen 10 und zwei am Stromabnehmer 9 befestigte Umlenkrollen geführten Seilzuges B.
Um den Unterschied zwischen den beiden Antriebs systemen besser hervorgehen zu lassen, sind die Scheiben an den Bedienungsgriffen, über welche die Seilzüge laufen, in Fig. 2 mit 4' und 7' angegeben. Man hat sich aber die Scheiben 4 und 4' fest auf einer Achse zu denken, ebenso wie die Scheiben 7 und 7'.
Aus einer Betrachtung der Figuren geht her vor, dass durch die Art, in der die beiden Seilzüge auf die Scheiben der Bedienungs griffe gelegt sind, die einer Rechtsdrehung der Scheibe 4 entsprechende Drehrichtung der Scheibe 7 der einer Rechtsdrehung der Scheibe 4' entsprechenden Drehrichtung der Scheibe 7' entgegengesetzt ist.
Der Bedienungsknopf des Zeitwählers bleibt daher bei Drehung der Scheiben 4, 4' stehen, falls die von den Seilzügen 3 und 8 auf die Achsen der Scheiben 7 und 7' im entgegengesetzten Sinne ausgeübten Dreh momente einander aufheben, wie dies bei gleich grossen Scheiben der Fall sein wird.
Bewegt man den Bedienungsknopf des Spannungswählers derart, dass- sich die Schei ben 4 und 4' nach rechts drehen, so gleitet daher der Stromabnehmer 2 nach rechts, was eine Spannungserhöhung herbeiführt. Gleich zeitig gleitet der Stromabnehmer 9 nach links, was bedeutet, dass die an den Glüh- stromtransformator 12 der Röntgenröhre 13 gelieferte Spannung erniedrigt wird.
In dem Belastungsdiagramm der Fig.3 wird durch die Linie a die zulässige Röhren stromstärke in Abhängigkeit der Röhren spannung angegeben für eine bestimmte Be lastungsdauer t1. Zu einer Einstellung der Röhrenspannung auf den Wert Y, gehört eine Stromstärke il. Infolge der Spannungs abnahme wäre der Spannungsregler auf einen höheren Wert Y, einzustellen,
um die Grenz- belastung der Röhre einzuhalten. Diese Kor rektion kann durch Eichung des Spannungs wählers berücksichtigt werden. Dreht man nun den Knopf des Zeitwählers, an dem die Scheiben 7 und 7' angeordnet sind, im Rechts sinne, so wird mittels eines in der Zeichnung nicht dargestellten Zeitschalters eine längere Belastungszeit L. gewählt. Die Belastung der Röntgenröhre hat dann gemäss der Linie b zu erfolgen.
Bei der Drehung der Zeiteinstell- vorrichtung wird gleichzeitig der Strom- abnehmer 9 (Fig. 2) nach links bewegt und die Stromstärke auf den Wert<I>i2</I> eingestellt. Eine geringere Stromstärke bedingt aber einen kleineren Spannungsabfall, so dass in diesem Falle die Einstellung der Spannung auf den Wert Y2 nicht mehr richtig ist.
Es findet eine Erhöhung der Röhrenspannung statt. Dieser Erhöhung der Spannung wird nun durch die dargestellte Einrichtung da durch entgegengewirkt, dass (Fig. 1) eine Drehung der Scheibe 7 nach rechts auch eine Verschiebung des Stromabnehmers 2 nach links und somit eine Verminderung der dem Hochspannungstransformator der Röntgen röhre zugeführten Spannung verursacht, durch welche Spannungsverminderung das Sinken des Spannungsabfalles ausgeglichen werden kann.
Beim beschriebenen Ausfithrungsbeispiel dient zur Regelung der Röhrenspannung und des Glühstromes dieselbe Transformator spule 1. Selbstverständlich kann für die Stromregelung auch eine andere Einrichtung, z. B. eine in den Stromkreis des Transforma tors 12 aufgenommene Drosselspule, benutzt werden.
Dadurch, dass man, wenn nötig, den An triebsscheiben eine von dem greise verschie dene Form gibt oder die Steigung der Wick lung des Regeltransformators über die Länge der Kontaktbahn variiert, können die Span nungsänderungen in das geeignete Verhältnis gebracht werden.