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Einrichtung zum Betriebe von Glühkathodenröntgenröhren mit wahlweise
und unabhängig voneinander einstellbaren Regelungsvorrichtungen für Aufnahme und
Durchleuchtung Bekanntlich besteht in der Röntgendiagnostik die Notwendigkeit, von
der Durchleuchtung rasch auf die Herstellung einer Aufnahme übergehen zu können.
Es ist daher erwünscht, zur Bedienung einer Röntgeneinrichtung möglichst wenig Schaltmaßnahmen
zu benötigen. Es sind bereits Einrichtungen bekannt, bei denen die Aufnahmebedingungen
auf dem Schalttisch vor der Durchleuchtung vorbereitet werden, so daß nach der Durchleuchtung
diese Betriebsbedingungen für die Aufnahme mittels eines Hauptschalters sofort zur
Verfügung stehen.
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Immerhin macht diese Einrichtung die Benutzung mehrerer Schaltgriffe
notwendig, zumal wenn während der Durchleuchtung zur Regulierung größerer Deutlichkeit
auf dem Leuchtschirm an einem hierfür vorgesehenen Schaltgriff nachreguliert wird.
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Da während der Durchleuchtung der Untersuchungsraum verdunkelt ist,
ist das Auffinden der einzelnen Schaltgriffe mit Schwierigkeiten verbunden und erfordert
häufig eine Beleuchtung am Schalttisch. Durch diese Beleuchtung wird jedoch das
an die Dunkelheit gewöhnte Auge mehr oder weniger geblendet bzw. während der Durchleuchtung
gestört.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung werden die Kontaktorgane für die
Einstellung der für die Durchleuchtung und die Aufnahme erforderlichen Betriebsbedingungen,
beispielsweise mittels einer Schaltwalze, einem einzigen' Regelungsgriff zugeordnet,
wobei jeder Betriebsspannung eine bestimmte unveränderliche Röhrenstromstärke zuerteilt
ist.
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Es ist dann nicht mehr nötig, nach der Durchleuchtung einen Hauptschalter
für die Aufnahmebedingung zu bedienen. Es wird vielmehr lediglich der den beiden
Betriebsbedingungen zugeordnete Schaltgriff über die Nullage herübergedreht.
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Jenseits der Nullage befinden sich die Schaltstellungen für die Aufnahme.
Da es sich gezeigt hat, daß man bei der normalen Diagnostik mit einer beschränkten
Anzahl von Spannungen und Röhrenstromstärken auskommt, sind sowohl für die Durchleuchtung-
als auch für die Aufnahme j e vier Schaltstellungen vorgesehen, denen je eine vorbestimmte
Spannung und ebenfalls vorbestimmte Röhrenstromstärke entsprechen. Der Schalter
ist so eingerichtet, daß eine federnde Schaltklinke, für die Hand deutlich fühlbar,
in jede Schaltstellung einrückt. Da also jeder der beiden Betriebsarten nur vier
Schaltstellungen entsprechen, ist -die gewünschte Betriebsbedingung ohne Beachtung
einer Schaltskala lediglich mit dem Gefühl
der den Schalter bedienenden
Hand zu wählen. Bei dieser Einrichtung wird daher einfach nach Vornahme der Durchleuchtung
der hierfür benötigte Schalter über die Nullage hinaus bis auf den gewünschten Kontakt
für die Aufnahme gedreht, worauf lediglich der Zeitschalter ausgelöst werden kann.
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Der Arzt hat also bei der Untersuchung die eine Hand frei, da er nur
die eine Hand am Schaltgriff zu belassen braucht. Es wird durch diese Einrichtung
der Aufbau auf dem Schalttisch außerordentlich einfach, so daß die Bedienung in
übersichtlichster Form vorgenommen werden kann.
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Bedingung für die Erzielung richtiger Resultate ist, bei einem derart
vereinfachten Aufbau des Schalttisches allerdings, daß die Spannung des Netzes,
an welches die Hochspannungseinrichtung angeschlossen wird, stets den genauen vorgeschriebenen
Wert besitzt. Da dies in Wirklichkeit fast nie zutrifft, macht die Einrichtung nach
der Erfindung eine besondere Vorregelung notwendig, mit deren Hilfe die abweichende
Netzspannung auf den vorgeschriebenen Wert reguliert werden kann, so daß den Primärwicklungen
des Heiz- und Hochspannungstransformators die genau vorgeschriebene Spannung zugeführt
wird.
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Diese Vorregelung kann in an sich bekannter Weise über einen Stufentransformator
erfolgen.
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Erfindungsgemäß wird zur Vorregelung der Endspannung der gleiche Vortransfor-Fnator
verwendet, über den die verschiedenen Betriebsbedingungen für Durchleuchtung und
Aufnahme eingestellt werden.
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Ein Ausführungsbeispiel einer Einrichtung gemäß der Erfindung ist
in der Abbildung dargestellt.
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Die Röntgenröhre 1 mit der Anode 2 und der Glühkathode 3 erhält ihre
Betriebsspannung von der Sekundärwicklung des Hochspannungstransformators q.. Zur
Speisung der Glühkathode dient der Heiztransformator 5. Mittels eines Stufentransformators
6 können verschiedene Werte für die Primärspannung des Transformators q. eingestellt
werden: Der Heiztransformator 5 ist über einen Widerstand 1o an einen Teil der Wicklung
6 angeschlossen. Der Primärstrom des Transformators q. kann durch einen mit Arbeitsstrom
wirkenden Relaisschalter 15 eingeschaltet bzw. unterbrochen werden. Im Betätigungskreis
dieses Schalters liegen ein Zeitschalter 11 und ein Handschalter 12.
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Zur Einstellung der jeweils gewünschten Betriebsbedingungen dient
eine Schaltwalze 7. Diese hat drei bewegliche Kontaktgruppen 8, 9 und 23, die in
der Darstellung auf die Zeichenebene abgerollt sind. Die Kontakte 8 sind alle mit
einem Kontaktsegment 2o, die Kontakte 9 mit einem Kontaktsegment 2r verbunden. Ferner
sind feste Kontaktfinger 22, 16, 2,4 und 17 vorhanden.
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Die Schaltwalze kann mittels eines Handgriffs aus der Nullstellung
nach zwei Richtungen gedreht werden, wobei die Drehung nach einer Richtung zur Einstellung
der Betriebsbedingungen für die Durchleuchtung. und die Drehung nach der anderen
Richtung zur Einstellung der Betriebsbedingungen für die Aufnahme dient.
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In der Zeichnung ist die Schaltwalze in der Nullstellung dargestellt.
Eine Drehung der Schaltwalze nach der Durchleuchtungsseite hin entspricht einer
Verschiebung der Kontakte 8, 12 und des Kontaktsegments 2o von links nach rechts,
wobei letztgenanntes mit dem Kontaktfinger 22, die Kontakte 8 eines nach dem anderen
mit einem der Kontaktfinger 16 und die Kontaktpaare 23 mit den Kontaktfingern 2q.
in Berührung treten. Bei der Bewegung in entgegengesetzter Richtung schleift das
Kontaktsegment 21 über den Kontaktfinger 22 und kommen die Kontakte 9 eines nach
dem anderen mit einem der Kontaktfinger 16 in Berührung. Die Kontaktpaare 23 berühren
dabei die Kontaktfinger 17.
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Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, kann die Schaltwalze für die
Durchleuchtung und für die Aufnahme je vier verschiedene Stellungen einnehmen. Die
Kontaktfinger 16 sind mit je einer Anzapfung der Wicklung 6 verbunden, während der
Kontaktfinger 22 mit einem Ende der Primärwicklung des Hochspannungstransformators
q. in Verbindung steht. Das andere Ende dieser Primärwicklung kann durch den Schalter
15 mit einer Anzapfung der Wicklung 6 verbunden werden, die so weit von den mit
den Kontaktfingern 16 verbundenen Anzapfungen entfernt ist, daß immer eine zur Erzeugung
von Röntgenstrahlen genügende Spannung im Trans-_ formator q. erzeugt wird, die
aber je nach der Stellung der Schaltwalze verschiedene Werte haben kann.
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Die Kontaktfinger 17 sind mit Anzapfungen des Widerstandes 1o leitend
verbunden, so daß in denAufnahmestellungen derSchaltwalze ein Teil des Widerstandes
durch eines der Kontaktpaare 23 überbrückt wird. Dagegen verbinden in den Durchleuchtungsstellungen
die Kontaktpaare 23 die Kontaktfinger 2q., die mit dem Handschalter 12 in Reihe
liegen. In den Aufnahmestellungen ist dieser Handschalter außer Betrieb, weil dann
die Kontaktfinger 2d. nicht miteinander in Verbindung stehen.
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Der Stufentransformator 6 wird von den Netzklemmen 1q. aus über eine
Schaltwalze 13, die zur Vorregulierung der Netzspannung
dient,
gespeist. Diese Schaltwalze ist auf gleiche Weise dargestellt wie die Schaltwalze
7. Sie hat bewegliche Kontaktsegmente 25 und 30 und bewegliche Kontaktpaare
26. Diese arbeiten mit festen Kontaktfingern 27, 28 und 29 zusammen. Das Kontaktsegment
3o erstreckt sich über die ganze Bahn. Die Segmente 25 dagegen sind so kurz, daß
sie sich nicht überlappen. Die Kontaktfinger 29 sind mit den Enden eines in der
einen Speiseleitung liegenden Dämpfungswiderstandes 31. und die Kontaktfinger =?
mit verschiedenen Anzapfungen des Stufentransformators verbunden. Die Schaltwalze
13 ist in der Nullstellung gezeichnet, wobei der Stufentransformator spannungslos
ist. Wird sie gedreht, so berührt der mit dem Netz verbundene Kontaktfinger 28 das
Kontaktsegment 30, so daß die ganze Wicklung 6 an der Netzspannung liegt, sobald
das erste der Kontaktsegmente 25 mit den oberen Kontaktfingern 27 in Berührung tritt.
Es liegt zunächst noch der Dämpfungswiderstand 3 r mit -dem Stufentransformator
in Reihe. Die Einschaltung dieses Widerstandes findet nur vorübergehend statt; denn
bald nachdem die Verbindung mit dem Netz über den Kontaktfinger 28 stattgefunden
hat, wird er durch das erste Kontaktpaar 26 kurzgeschlossen. Bei weiterer Drehung
wird zunächst diese Kurzschließung"aufgehoben, und das obere Kontaktsegment 25 verläßt
den oberen Kontaktfinger 27. Danach macht das zweite der Segmente 25 mit dem zweiten
Finger 27 Kontakt, und die Netzspannung liegt an einem Teil der Wiclaung 6. Der
Widerstand 31 wird in der zweiten Stellung der Walze von dem nächsten Kontaktpaar
26 kurzgeschlossen. In der Wicklung 6 wird sodann eine höhere Spannung pro Wicklung
induziert, und es zeigt das Meßinstrument d' einen höheren Wert an. Bei weiterer
Drehung der Walze 13 wird wieder eine höhere Spannungsstufe eingeschaltet, bis endlich
in der letzten Stellung die Netzspannung an einer möglichst geringen Anzahl Windungen
der Wicklung 6 liegt.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt also die Vorregulierung
der Netzspannung in dem gleichen Autotransformator 6, der für die Einstellung der
Betriebsbedingungen für Durchleuchtung und Aufnahme benutzt wird.
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Es empfiehlt sich, eine Verriegelung vorzusehen, welche die Drehung
der Schaltwalze 13 verhindert, solange die Schaltwalze 7 sich außerhalb der Ruhestellung
befindet, damit eine Änderung der einmal richtig eingestellten Grundspannung während
des Betriebes verhindert wird.