Fritz Sachers, Feldkirch (Vorarlberg, Oesterreich). Es ist bekannt, dem Ski einen veränder lichen Querschnitt zu geben, damit er eine entsprechende Steifheit besitzt. Man hat hier bei die Querschnittsverteilung über die Ski länge so durchgeführt, dass die hintere Ski hälfte wesentlich steifer ist als die vordere Skihälfte.
Betrachtet man das Trägheits- mom:ent der auf der Lauffläche und der Längsrichtung senkrecht stehenden Quer- schnittsfigur des Skis bezüglich der durch den Schwerpunkt der Querschnittsfigur gehenden Geraden, die parallel der an die Lauffläche angrenzenden gante der Quer schnittsfigur verläuft, so ergibt .sich,
dass bei den bekannten Skiern dieses Trägheitsmoment der verschiedenen Querschnittsfiguren in der hintern Skihälfte stets beträchtlich grösser ist als in der vordern Skihälfte. Ferner nimmt bei den bekannten Skiern das Trägheits- moment der Querschnittsfigur in der vor- dern Skihälfte von der Standplatte gegen das vordere Ende der Lauffläche mehr oder weni ger stetig ab.
Die Lauffläche bei einem neuen bezw. richtig vorgespannten Ski wird dabei üblicherweise so definiert, dass sie vorn und hinten durch diejenigenLinien begrenzt wird, mit denen die Lauffläche des unbelasteten Skis auf einem ebenen Boden aufliegt.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich nun auf einen Ski, bei welchem das Träg- heitS'moment der Querschnittsfigur des Skis in der vordern Skihälfte von der Standplatte gegen das vordere Ende der Lauffläche hin abnimmt, und besteht darin, dass das Träg heitsmoment der Quer.schnittsfigur in der hin- tern Skihälfte, mindestens gegen das hin tere Ende der Lauffläche hin,
höchstens gleich gross ist wie das T'rägheitsmoment der in gleichem Abstand von der Skilängsmitte lie genden Querschnittsfigur in der vordern Ski hälfte.
Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist in den Fig. 1 und 2 der Zeich nung schematisch dargestellt, und zwar zeigt die Fig. 1 einen Ski in der Seitenansicht, während die Fig. 2 eine bezüglich des Mass- stabes der Fig. 1 vergrösserte Qluerschnitts- figur dieses Skis wiedergibt.
In Fig. 1 ist die nicht abgewickelte Länge des Skis mit H und die Längsmitte desselben mit 111 bezeichnet. Die senkrecht auf der Zeichnungsebene stehenden Geraden bei a, b, mit denen die Lauffläche e des Skis auf einer ebenen Fläche g aufliegt, begrenzen die Lauf fläche, deren Länge<I>L</I> ist. Die Länge<I>L</I> der Lauffläche e des Skis ist somit um die Länge der aufgebogenen Skienden kürzer als die Skilänge H. Ist das hintere Skiende nicht aufgebogen, so fällt die Stelle b praktisch mit dem hintern Skiende zusammen.
Das Trägheitsmoment der Querschnittsfiguren, von denen die Fig. 2 beispielsweise die an der Stelle c der Fig. 1 befindliche Quer schnittsfigur zeigen möge, wird bezüglich der durch ihren Schwerpunkt s (Fig. 2) gehenden Geraden f betrachtet, die zu der an die Lauffläche e angrenzenden untern Kante der Querschnittsfigur parallel verläuft.
Die Querschnitte im Ski nach Fig. 1 sind nun derart, dass einerseits das T'rägheits- moment der Querschnittsfigur von der Stand platte P gegen das vordere Ende a der Lauf fläche wie üblich abnimmt. Andersleits ist: das, Träglheitsmoment der jeweiligen Querschnitts figur gegen das hintere Ende b der Lauf fläche hin, also beispielsweise bei d, höchstens gleich gross wie das Trägheitsmoment der in gleichem Abstand y von der Skilängsmitte M befindlichen Querschnittsfigur bei c in der vordern Skihälfte.
Ein solcher Ski ist somit, i im Gegensatz zu den bekannten Skiern, gegen das hintere Ende der Lauffläche hin weni ger steif als in der vordern Skihälfte.
Diese geringere Steifheit des hintern Ski endes bewirkt vor allem, dass sich der Ski besser an das Gelände anschmiegt. Die seit liche Führung des. Skis benötigt insbesondere beim Überfahren von Kuppen weniger Kraft aufwand, da der Ski wegen des weniger stei fen Hinterendes fast immer mit einem gro ssen Teil seiner Lauffläche auf dem Gelände aufliegt. Diese Verbesserung der sogenannten Seitenstabilität verleiht denn auch dem weni ger geübten Fahrer in welligem Gelände das Gefühl grösserer Sicherheit und besserer Ski beherrschung.
Beim Durchfahren von Mulden gestattet das weniger steife hintere Ende des Skis, die Skispitzen besser zu entlasten, als dies mit dem üblichen steifen Hinterende des Skis der Fall ist. Die. Gefahr eines Spitzen bruches wird somit beträchtlich herabgesetzt.
Diese günstigen Eigenschaften des Skis kommen noch besser zur Auswirkung, wenn nicht nur am hintern Ende b der Lauf fläche, sondern über den gesamten hinter der Standplatte P des Skis liegenden Teil das Trägheitsmoment der Querschnittsfigur höch stens gleich gross ist wie das Trägheitsmoment der im gleichen Abstand von der Skilängs- mitte liegenden Querschnittsfigur in der vor- dern Skihälfte.
Das, weniger steife Hinterende ermöglicht ferner ohne Vergrösserung des Gewichtes des Skis die Standplatte und die Bindungsbacken gegenüber ihrer bisher üblichen Anordnung hinter der Skilängsmitte nach vorn zu ver setzen. Dabei hat es sich als vorteilhaft er wiesen, bei einem Ski nach der vorliegenden Erfindung die Standplatte und die Bindungs backen so anzuordnen, dass die Stelle des Zehenriemens an den Backen höchstens 3 der Skilänge H von der Skilängsmitte M ent fernt ist.
In der Fig. 1 sind die Bindungs backen B und die Standplatte P bereits in dieser vorversetzten Lage eingetragen. Die Stelle des Zehenriemens ist mit z bezeichnet und fällt genau auf die. Skilängsmitte M.
Durch diese Vorversetzung der Stand platte und der Bindungsbacken -wird nun eine weitere Erleichterung der Fahrtechnik ermög licht. Wird nämlich die Skispitze bei Gerade ausfahrt, beispielsweise durch eine Boden unebenheit, aus der Fahrtrichtung um einen kleinen Betrag herausgedreht, so setzt das hintere Skiende dieser Drehung des Skis einen gewissen Widerstand entgegen. Dieses stabilisierende Moment des hintern Skiendes ist dabei um so grösser, je weiter vorn sich der Schwerpunkt des Fahrers befindet.
Bei gleicher Vorlage des Fahrers ergibt sich infolgedessen eine Verbesserung der Seiten stabilität, d. h. der Einhaltung einer vorgege- benen Bewegungsform, wenn die Bindungs backen vorversetzt werden. Umgekehrt ist es dem Fahrer möglich, bei vorversetzter Bin dung eine gewisse Seitenstabilität mit gerin gerer Vorlage einzuhalten, als dies mit der bisher üblichen Anordnung der Bindungs backen erforderlich ist. In analoger Weise wird die Ausführung von Vorlageschwüngen mit parallel gehaltenen Skiern erleichtert.
Die weniger steifen hintern Skienden verein fachen das Einleiten und die Beendigung des Schwunges oder Bogens ausserdem insofern, da sie sich viel weicher der Bodenoberfläche bezw. der beschriebenen Kurve anpassen und infolgedessen ein müheloseres und gleich mässigeres Durchstehen gestatten.