Verfahren zum Zusammenkleben von Lünen oder Kreiden und Fassungen für dieselben bildenden Holzbrettehen. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zusammenkleben von Minen oder Krei den und Fassungen für dieselben bildenden, mit Nuten versehenen Holzbrettchen, bei welchem die Brettchen an den einander zuzu- kehrenden Flächen mit Klebstoff versehen und unter Anordnung einer Mine oder Kreide zwischen ihnen aufeinandergelegt werden.
Bisher werden Minen mit Holzfassungen durch Leime versehen, indem man die vor genuteten Brettchen mit einer wässerigen Lö sung eines tierischen Leimes (Knochen-, Haut- oder Fischleim) bestreicht, die Minen in die Nuten einlegt und nach dem Bedecken mit einem zweiten Brettchen in eine Presse spannt, in der sie so lange verbleiben, bis der Leim erhärtet ist. Es ist auch bekannt, Minen oder Kreiden mit Hilfe von wasser- haltigen, durch Zusätze härtbaren Stoffen, wie z. B. Kaurit, zu verleimen.
Aber alle diese Verfahren haben bei der Verleimung gewisser Minen und Kreidesorten Nachteile, denn bei dem Leimungsprozess dringt das Leimwasser in die Minen ein und gibt Anlass zu Beschädigungen der Minen und andern Störungen. So werden oftmals empfindliche Minen durch das Leimwasser in ihrer Festig keit derart geschwächt, dass sie beim Erhär ten des Leimes zerreissen und sich daher in den fertigen Stiften nicht anspitzen lassen.
Feuchtigkeitsempfindliche Minen quellen beim Verleimen durch das Leimwasser unter Umständen so stark auf, dass beim nachfol genden Trocknen die Mine durch die starke Schrumpfung entweder Risse enthält oder im Holzmantel rutscht. Ebenso löst das Leim wasser in Minen, die wasserlösliche Farb stoffe enthalten, oftmals von diesen grössere Mengen auf, wodurch das Holz angefärbt wird.
Bei allen diesen Minen erfordert die Nass- verleimung dann eine vorsichtige, lang dauernde Trocknung oder kostspielige Iso- lierungsverfahren, aber auch dadurch ge- lingt es nicht in allen Fällen, diese Übel stände zu beseitigen und eine Beschädigung der Mine zu vermeiden.
Verwendet man aber zur Verhütung dieser Schädigungen einen Leim, der statt Wasser als Lösungsmittel ein organisches Lösungsmittel enthält, so treten dennoch die gleichen oder ähnliche Schäden auf, da auch das organische Lösungsmittel in die Mine eindringt. und ähnlich wie das eindringende Wasser wirkt.
Alle diese Nachteile werden durch das erfindungsmässige Verfahren dadurch ver mieden, dass die zu verklebenden Flächen der Brettehen und ihre Nuten mit einem Kleb stoff, der flüssigkeitsfrei unter Druck und bei erhöhter Temperatur verklebt, versehen werden, und zwar so, dass der Klebstoff spätestens vom Augenblick des Einlegens der Minen oder Kreiden in die Nuten an flüssig keitsfrei ist, worauf das Zusammenkleben mittels Druck und Wärme ausgeführt wird.
Man geht hierbei zweckmässig so vor, dass man den Klebstoff auf die mit Nuten ver sehenen Brettehen aufbringt, dann, falls der Leim in Form einer Lösung, einer Suspensixn oder einer Emulsion aufgebracht worden ist, das Lösungs- oder Dispergiermittel ver dunsten lässt, die Minen oder Kreiden in die Nuten einlegt, mit einem zweiten ebenso mit Leim versehenen und behandelten Brettehen bedeckt, die Brettehen in einer heizbaren Stahlplattenpresse, die vorher auf die zur Verleimung erforderliche Temperatur ge bracht wird, einem erhöhten Druck aussetzt,
wodurch die als Leim verwendete Substanz zur Verklebung gebracht wird und gleich zeitig die Brettehen untereinander sowie mit Minen oder Kreiden verbunden werden. Die zur Verleimung günstigsten Bedingungen, Temperatur, Druck und Pressdauer hängen dabei von der Art des verwendeten Kleb stoffes sowie des Holzes und der Minen oder Kreiden ab; sie müssen durch zweckentspre chende Versuche ermittelt werden.
Die Aufbringung des zur Verleimung dienenden Stoffes auf die genuteten Brettehen kann dabei auf verschiedene Weise ge schehen. Man kann ihn z. B. in pulveriger Form aufbringen oder in Form einer Lösung, Suspension oder Emulsion aufstreichen oder auch aufspritzen. Nur muss im Falle, dass eine Lösung, Suspension oder Emulsion zur Verwendung kommt, vor der Verleimung das Lösungs- bezw. Dispergiermittel durch Trocknung restlos entfernt werden, was am besten in einem Trockenofen bei mässig er höhter Temperatur geschieht.
Die Art des Aufbringeverfahrens hängt dabei von der Art des verwendeten Stoffes und von der erforderlichen Klebschichtstärke ab.
Es ist in der Furnier- und Sperrholz industrie bekannt, zum Verkleben grosser Flächen einen Leimfilm zu benutzen, der sich aus einer Klebstoffschicht und einer geeigne ten Unterlage, gewöhnlich hartem Papier, zusammensetzt. Als Klebstoff in diesem Film sind auch schon die in vorliegender Er findung für die Klebschicht vorgeschlagenen Stoffe benutzt worden. Ein solcher Leimfilm ist aber für die Einleimung von Minen oder Kreiden in Holzfassungen ganz unbrauchbar.
Der Filmträger bildet unter allen Umständen eine harte, schwer biegsame Schicht, die bereits beim Anlegen des Films an die Brett; chen stört, da. sie sich nicht in die sehr schmalen Minennuten der Brettehen hinein legt.
Schon diese Herstellungsschwierigkeit macht das Leimfilmverfahren in der Blei stiftherstellung unmöglich, denn es ist für eine zum Gebrauch genügend feste Verbin dung von Mine und Holz nötig, dass nicht nur die einander gegenüberliegenden ebenen Teile der Brettehen mit Klebstoff versehen und durch diesen miteinander verbunden werden; vielmehr ist es unbedingt erforderlich, dass auch die Minen auf ihrem ganzen Umfang mit Klebstoff bedeckt und durch diesen mit den halbzylindrischen Nutenflächen in den Brettehen fest verbunden werden.
Abgesehen davon, wäre beim Gebrauch eines mit Filmeinleimung in Holz gefassten Stiftes dieser schlecht anzuspitzen, da der Filmträger dem Anspitzmesser einen zu grossen Widerstand entgegensetzen würde.
Das Verfahren nach der Erfindung ist von besonderem Vorteil bei Minen und Kreiden, die sehr porös oder sehr hygrosko pisch sind; ferner bei solchen, die durch Feuchtigkeit angegriffen oder verändert werden. Ebenso auch bei Minen, die leicht "bluten", das heisst die bei der Nassverlei- mung leicht die Holzfassung anfärben, so wie bei Minen, die infolge ihrer Glätte zum Rutschen im Holzmantel neigen. Oftmals gelingt es erst mit Hilfe des erfindungs mässigen Verfahrens, manche sehr empfind lichen Minensorten in Holz zu fassen.
Das beschriebene Verfahren kann in gleicher MTeise zum Einleimen von Blei-, Kopier- und Farbminen sowie von Kreiden aller Art ver wendet werden.
Beispiel: Genutete Brettehen aus Rotzedernholz werden mit einer Lösung von 50 Teilen eines Phenol-Formaldehydkondensates im Resitol- zustande in 65 Teilen eines Lösungsmittel- gemisches, bestehend aus 3 Teilen Methyl alkohol, einem Teil Äthylalkohol und einem Teil Azeton, bestrichen und die Brettehen dann bei 50 bis 60 in einem Trockenofen so lange getrocknet, bis das Lösungsmittel- gemisch völlig verdunstet ist.
In die so be handelten Brettehen werden Farbkreide- minen eingelegt, die Brettehen mit einem zweiten, ebenso behandelten Brettehen be deckt und in einer auf 135 geheizten Stahl plattenpresse durch 25 Minuten einem Druck von 10 kg pro cm@ ausgesetzt. Nach dieser Zeit werden die Brettehen aus der Presse herausgenommen, auskühlen gelassen und dann nach der üblichen Weise zu Bleistiften verarbeitet.