Wärmeaustauscher und Terfa.hren zu dessen Herstellung. Vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Wärmeaustauseher aus Metall mit von einander getrennt hergestellten unmittelbar und mittelbar wirkenden Kühlflächen, 'bei- spielsweisedes Rippentyps, bei welchem die unmittelbar wirkenden Kühlflächen durch g"ühlrabxe und die mittelbar wirkenden Kühlflächen durch auf diese Rohre gesteckte Rippenbleche .gebildet werden.
Bisher wurden die unmittelbar und die mittelbar wirkenden Kühlflächen solcher Wärmeaustauscherdurch Schweissen. oder Lö ten verbunden, was an der Stossfuge eine ge nügend hohe Festigkeit und genügend guten Wärmeübergang ergibt. Bei Wärmeaustau- schern aus Metallen, die ohne Schwierigkeit geschweisst oder .gelötet werden können, wie z.
B. aus Eisen, Stahl und Legierungen .da von, ferner aus gewissen Nichteisenmetallen wie Kupfer und Messing, bietet die Herstel lung folglich keine andern Schwierigkeiten als solche, die mit dem Schweissen oder Löten an sieh verknüpft sind; aber solche Metalle, ,die sich nur mit Schwierigkeit oder gar nicht schweissen oder löten lassen, z. B.
Leicht metalle, wie Aluminium und Legierungen .davon, konnten bisher zur Herstellung von Wärmeaustausch,ern, wie Kühlern und an dern eine .gute Wärmeleitung ,gewährleisten den Maschinenteilen, nicht oder nur in be- schränktem Umfang verwendet werden, für welchen Zweck sie sonst zufolge niedrigen spezifischen Gewichtes, hoher spezifischer Wärme und verhältnismässig ;guter Korro sionsbeständigkeit besonders geeignet sind.
Die Erfindung bezweckt eine Verein fachung und Verbilligung in,der Herstellung von Wärmeaustauschern, seien sie nun aus, schweissbaren oder lötbaren Metallen oder aus solchen, die schwierig oder unmöglich ge schweisst oder gelötet werden können.
Der Wärmeaustauscher gemäss der Erfindung zeichnet sich ,dadurch aus, dass@,die unmittel bar und die mittelbar wirkenden Kühlflächen an der Fuge durch Harz, vorteilhaft Kunst harz, miteinander verbunden ;sind. Es hat sich überraschend herausgestellt, dass eine solche Verbindung nicht nur genügende Festigkeit, sondern auch genügend guten Wärmeübergang zwischen den Kühlflächen ergibt. Um den Wärmeübergang zu erhöhen, kann .das Harz mit Metallpulver versetzt sein.
Für Wärmeaustauscher wird .in manchen Fällen auch Beständigkeit gegen Korrosion gefordert; um dies: zu erreichen, kann der Wärmeaustauscher mit einem Überzug aus einem Korrosionsschutzmittel versehen sein. In gewissen Fällen kann das Harz selbst -als solches Mittel Verwendung finden, indem man ein Harz mit korrosionsschützenden Eigenschaften wählt. Ein solcher Wärmeaus tauscher weist somit nicht nur an :den Fugen, sondern auch an andern Stellen der Ober fläche der Kühlflächen Harz auf, wobei natürlich auch die Innenfläche von Kühl rohren mit Harz überzogen sein kann.
Die Erfindung umfasst auch ein Verfah ren zur Herstellung eines solchen Wärmeaus- tauschers und besteht darin, dass in der Fuge zwischen :den unmittelbar und den mittelbar wirkenden Kühlflächen ein Harz, vorteilhaft ein Kunstharz, angebracht wird, das zweck mässig mit Metallpulver versetzt ist. Soll das Harz gleichzeitig als Korrosionsschutzmittel dienen, so, wird es nicht nur in der Fuge, sondern auch an :den der Korrosion ausge setzten Flächen des Wärmeaustauschers auf gebracht.
Um eine gute Berührung zwischen die Kühlflächen bildenden Kühlrohren und Rip penblechen herbeizuführen, kann das Innere der Kühlrohre unter Druck gesetzt werden, so dass eine Ausdehnung der Kühlrohre er reicht wird und ,der Abstand zwischen ihnen und den Rippenblechen vermindert wird. Diese Massnahme ist insbesondere dann zu empfehlen, wenn kein Zusatz von Metall pulver zum Harz angewendet wird. Eine solche Ausdehnung der Kühlrohre kann z. B.
auch durch Aufdornen erreicht werden, das vor, während oder nach der Auftragung des Harzes, am zweckmässigsten aber erst wäh- rend einer folgenden Wärmebehandlung, vor genommen wird.
Vor der Auftragung des Harzes können die Kühlflächen einer Oberflächenbehand lung ausgesetzt werden, um ein erhöhtes An haften des Harzes zu erreichen und eventuell die Korrosionsbeständigkeit zu erhöhen. Diese Oberflächenbehandlung kann z. B. aus einer Beizung mit einer Flüssigkeit bestehen, wodurch die Oberfläcslie aufgerauht wird.
Die Wahl dieser Beizflüssigkeit ist unter anderem von der Beschaffenheit des lletalles abhängig, .aus welchem der Wärmeaustau- scher besteht. Die Oberflächenbehandlung kann auch in einer Oxydation bestehen, w o- durch die Oberflächen eine hauchdünne Oxydscliicht erhalten, was die Korrosions- beständigkeiterhöht und gegebenenfalls auch das Anhaften des Harzes erleichtert.
Bei Wärmeaustauschern .aus Eisen, Stahl oder Legierungen davon kann die Oxydation in einer Phosphatierung bestehen. Bei .der Ver wendung von Leichtmetall, wie Aluminium, können die Oberflächen einer Behandlung gemäss dem Eloxalverfahren unterworfen v-erden.
Die Beschaffenheit des Harzes kann vari ieren<B>je</B> nach der Natur ,des. iMetalles des Wärmeaustauschers, der Festigkeit, welche dieser an der Fuge aufweisen soll, dem er wünschten Korrosionsschutz usw.
Als Bei spiel seien erwähnt natürliche Harze ver- sehiedener Art, durch Polymerisation erhal- tene Kunstharze, wie Vinylharze, durch Kon densation erhaltene Kunstharze, wie Fenol- harze, Alkydharze, sowie -Mischungen von diesen, miteinander und mit Zusätzen. Das Harz kann auf die Stossflächen und etwaigen falls auf andere Stellen der Oberfläche des 'Värmeaustauschers in fester Form, z.
B. in Form eines thermoplastischen, härtbaren Kunstharzes in feinverteiltem Zustand, das gegebenenfalls mit Metallpulver versetzt. ist, aufgebracht. werden, wobei das Zusammen fügen und Anhaften mit. Hilfe von Wärme und Druck herbeigeführt wird. Dieses Ver fahren kann insbesondere dann Verwendung finden, wenn das Harz nur an .den Stossfugen verwendet werden soll und kein zusätzlicher Korrosionsschutz erforderlich ist bezw. wo das Korrosionsschutzmittel ein anderes als das Harz selbst ist.
In andern Fällen kann es vorteilhaft sein, das Harz in geschmolzenem Zustand oder in Form einer Lösung aufzu- t.ia.gen. Dieses Verfahren kann insbesondere dann verwendet werden, wenn das Harz gleichzeitig als Korrosionsschutzmittel die nen soll. Das Auftragen kann hierbei in be liebiger Weise :geschehen, z. B. durch Ein tauchen des Wärmeaustauschers in die Lö sung bezw. Schmelze, durch Aufstreichen, Aufspritzen us:w. Bei der Verwendung einer Lösung wird nach dem Auftragen das Lö sungsmittel z.
B. dadurch entfernt, @dass der Wärmeaustauscher einer Wärmebehandlung ausgesetzt wird. Die Temperatur und die Dauer dieser Behandlung werden der Be schaffenheit des Harzes angepasst.
Wird ein Zusatz von Metallpulver zum Harz verwendet, so kann das Pulver von an derer Artsein als -das Metall ,des Wärmeaus- tauschers, das heisst z. B. der Kühlrohre und der Rippenbleche; zweckmässig wählt man aber für das Pulver das gleiche Metall wie für den Wärmeaustauscher.
Im folgenden wird die beispielsweise Herstellung eines Aluminiumkühlers für Verbrennungskraftmaschinen, insbesondere für Flugzeuge, wo. das geringe Gewicht .des Kühlers von besonderer Bedeutung ist, näher beschrieben. In der beigefügten Zeichnung ist in Fig. 1 ein Längsschnitt eines Teils des Kühlers und in Fig. 2 ein Schnitt. .durch eine Verbindungsstelle zwischen einem, Kühlrohr und einem Rippenblech ,gezeigt.
Ein Bündel bildende dünnwandige Alu miniumrohre 10 werden durch: entsprechende Löcher einer Mehrzahl von mit Bördelrand 12 versehenen Aluminiumblechen 11 gesteckt, die sämtlichen oder wenigstens mehreren der Rohre 10 gemeinsam sind.
Hierbei bilden die Kühlrohre 10 : ,die unmittelbar wirkenden Kühlflächen und die Rippenbleche 11 die mittelbar wirkenden Kühlflächen. Beim Zu sammenstecken bleibt eine wenn auch nur schmale Fuge zwischen der Aussenfläche der Kühlrohre 10 und dem Bördelrand 12 der Rippenbleche 11 bestehen. Die Enden der Rohre 10 werden. dann, in entsprechende Lö= eher in Endblechen 1d aus Aluminium ge steckt und an diesen z.
B. durch Aluminium- hartlot, insbesondere Schlaglot, befestigt, um die erforderliche Festigkeit zu erreichen. Der aus Kühlrohren, Rippenblechen und End blechen bestehende Block kann. vor dem Löten im ganzen oder zum Teil vorgewärmt wer den, um nachfolgende Verziehungen des Blockes zu verhindern. Der Kühlerblock wird dann in ein Chro@msäurebad eingetaucht, was ein Aufrauhen, das mit einer Oxydation der Flächen verbunden sein kann, und gleich zeitig auch ein Reinigen der Lötfugen an den Endblechen zur Folge hat.
Der Kühler block wird emporgehoben und nach Abfliessen der Beizflüsisigkeit in ein Bad eingetaucht, das aus, einer FenolharzlöGung mit darin aufgeschlämmtem Aluminiumpulver besteht. Nach Emporheben und Abfliessen des Über schusses der Harzlösung wird der Kühler block in einen hierfür geeigneten Ofen ein geführt, wo er während etwa zwei Stunden auf etwa 180 C erwärmt wird.
Während dieser Wärmebehandlung wird ein Aufdor- nen,der Kühlrohre vorgenommen, so dass die Fuge zwischen den Kühlrohren und den Bördelrändern der Rippenbleche verschmälert wird und Platz für nur eine hauchdünne Harzschicht 14 übrig bleibt.
Durch die Wärmebehandlung verdampft das Lösungs- mittel, und das Harz wird gehärtet und an den Flächen eingebrannt, wo. es aufgebracht worden ist. An die Endbleche 1ä werden dann Zu- und Ablasskammern für das Kühl wasser (nichtgezeigt) befestigt.
Durch diese Behandlung wird die Fuge zwischen den Kühlrohren 11 und den Bör- ,delrändern 12 mit einer Schicht 14 aus Harz und Aluminiumpulver ausgefüllt (siehe die in übertriebenem Massstabe gezeichnete Fig. 2), die eine metallische Verbindung gibt und einen guten Wärmeüberzug sicherstellt. Ferner wird eine zusammenhängende und gut anhaftende, .mit Aluminiumpulver durch setzte Harzschicht 15 an den Aussenflächen der Rohre 10 und der Rippenbleche 11 zum Schutz gegen korrodierenden Angriff von Luft und Feuchtigkeit gebildet.
Besteht der Kühler aws einem leicht hor- rodierenden Metall, wie z. B. Eisen oder Stahl, so kann man bei der Oberflächenbe handlung und insbesondere beim Eintauchen in die Kunstharzlösung :derart vorgehen, da.ss die Beizflüssigkeit hezw. die Harzlösung auch Zugang zu der Innenfläche der Kühl rohre 10 geboten wird.
Man erhält dadurch auch an der Innenfläche der Kühlrohre 10 eine Harzschicht 16 zum Schutz gegen die korrodierende Einwirkung des Kühlwassers. In andern Fällen, beispielsweise wo die Rohre und Bleche aus Leichtmetall, wie Alumi nium, bestehen, ist dies unnötig und oft so gar schädlich. Die Chromsäurebehan:dlung führt hierbei zu einem genügenden Korro sionsschutz.
Ausser zur Herstellung von Kühlern kann das Verfahren auch zur Herstellung von andern Wärmeaustauschern, wie Rippen rohren, Kondensatoren, Zylindern für Ver brennungsmotoren usw., Verwendung finden.