Mittel zum Waschen und Reinigen. Die bisher verwendeten Wasch- und Rei nigungsmittel weisen, wie bekannt, Nachteile auf, die bei den nur verhältnismässig geringe Mengen organischer Stoffe enthaltenden Waschmitteln, die zum Beispiel bleichend wirkende Chemikalien enthalten, darin be stehen, dass die Wasch- und Reinigungswir kung nicht zufriedenstellend und mit einer Beeinträchtigung des Gewebes verbunden ist, während die Seifen, zum Beispiel Seifenpul ver, bei gutem Netz- und Emulgiervermögen zwar eine einwandfreie Waschwirkung be sitzen, jedoch bei hartem Wasser den Nach teil der Kalkseifenbildung aufweisen.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Mittel zum Waschen und Reinigen, welches die oben erwähnten Übelstände nicht aufweist.
Das Mittel zum Waschen und Reinigen gemäss der Erfindung ist dadurch gekenn zeichnet, dass es neben mindestens einer orga nischen, Wasch- und Reinigungseigenschaf ten besitzenden Substanz noch mindestens ein alkalilösliches, gegebenenfalls bereits wasser lösliches Ligninumwandlungsprodukt, zum Beispiel Alkalilignin, enthält.
Ein Mittel zum Waschen und Reinigen, welches zum Beispiel 20 bis 2.5 % Alkalilignin enthält, ergibt eine hervorragende Wasch wirkung ohne Schädigung des Textilgutes auch dann, wenn das Waschmittel verhältnis mässig geringe Mengen an Fettsäuresalzen ent hält, und zwar ohne Auftreten der durch Kalkseifenbildung hervorgerufenenNachteile.
Die wasserlöslichen Ligninumwandlungs- produkte, insbesondere Alkalilignin, wirken als sogenannte Schutzkolloide, so dass also durch ihre Mitbenutzung zum Beispiel Fettsäure- verluste durch Kalkseifenbildung vermieden werden können.
Von besonderer Wichtigkeit ist der Zusatz von wasserlöslichen Lignin- umwandlungsprodukten, insbesondere Alkal- lignin, bei solchen Waschmitteln, .deren Ge halt an Fettsäure verhältnismässig gering ist, zum Beispiel 20% beträgt. Um ein Mittel zum Waschen und Reini gen gemäss der Erfindung herzustellen, kann man zum Beispiel einer Seife in flüssiger, halbfester oder fester Form in Gestalt von zum Beispiel Stücken, Flocken oder Pulver, die füllstofffrei sein oder auch Füllstoffe ent halten kann, oder andern Wasch- und Reini gungsmitteln, die wenigstens zum Teil auf organischer Basis aufgebaut sind,
insbeson dere solchen, die Fettsäuresalze enthalten, und die andere Stoffe, zum Beispiel Salze, oxydierend wirkende Mittel, anorganische Stoffe, wie zum Beispiel Wasserglas, enthal ten können, wasserlösliche Ligninumwand- lungsprodukte, insbesondere die durch Behan deln von Lignin mit wässerigen alkalischen Lösungen oder Salzlösungen erhaltenen Ex traktions- bezw. Behandlungsprodukte (Al kalilignin) zusetzen.
Zweckmässig wird bei dieser Herstellung der Fettsäureanteil weitgehend vermindert. Es ist eine Beeinträchtigung der Waschwir kung sowie des Netz- und Emulgiervermögens nicht zu befürchten, und es können selbsttätig waschende Agenden bleichenden Charakters, ohne dass eine Schädigung des Textilgutes eintritt, mitverwendet werden, wobei natur gemäss eine bestimmte Anteilmenge nicht überschritten werden darf.
Mit besonderem Vorteil werden Alka.li- Lignin-Umwandlungsprodukte verwendet, wie sie nach bekannten Verfahren erhalten wer den können. Zum Beispiel kann ein bei der Holzhydrolyse anfallendes Produkt, das ein Gemisch von verschiedenen Stoffen darstellt und als Lignin bezeichnet wird, mit einer wässerigen Natronlauge oder Kalilauge oder andern alkalisch reagierenden Lösungen be handelt werden, bis alles Lösbare in Lösung gegangen ist. Die Behandlung kann in der Wärme stattfinden, zum Beispiel durch Ko chen, und es kann Druck angewendet wer den. Es wird dann vom Ungelösten abgegos sen.
Die Lösung enthält das Alkalilignin. Aus dieser Lösung kann festes Alkalilignin durch Eindampfen und/oder Aussalzen ge wonnen werden. Es kann auch die Alkali Lignin-Lösung als solche, gegebenenfalls nach Einengen, zur Herstellung des Mittels gemäss der Erfindung benutzt werden.
Das Mittel zum Waschen und Reinigen gemäss der Erfindung kann in Wasser bis zu 30 DH leicht und klar löslich sein und eine hervorragende \Vaschwirkung aufweisen.
Die folgenden Beispiele zeigen, wie Mittel zum Waschen und Reinigen gemäss der Er findung hergestellt werden können. Beispiel r: 5 Teile wasserfreies Lignin werden mit 5 Teilen einer 20 % igen Lösung von Kalium hydrat kurze Zeit geschüttelt, auf 250 Teile mittels vorgewärmten N@Tassers aufgefüllt und kurz aufgekocht.
Der Bodensatz wird nach dem Stehenlassen abfiltriert. Das Alkalilignin wird zur Trockne gebracht zum Beispiel durch Eindampfen. ?5 Teile dieses Alkalilignins werden zu 75 Teilen eines handelsüblichen Seifenschnitzelproduktes von 80 % Fettsäure- konzentration zugesetzt.
Beispiel <I>2:</I> Einem Seifenpulver folgender Konzentra tion: 21,8 Teile Seifenschnitzel, 22 Teile Na triumkarbonat, 15 Teile Glaubersalz, werden 22,5 Teile Alkalilignin zugesetzt und mit Wasser auf 100 Teile eingestellt. Das Alkali lignin wurde gewonnen durch Behandeln des bei der Holzverzucl,:erung verbleibenden Rückstandes mit der gleichen Menge einer konzentrierten Kalium-Sulfid-Lösung bei Siedetemperatur, Abfiltrieren vom unlöslich bleibenden Rückstand, Versetzen des Filtrats mit Natriumkarbonat, Abtrennen der gegebe nenfalls eingeengten Flüssigkeit und Trock nen.
Die Wasch- und Reinigungswirkung ist gut; es tritt keine Schädigung der Textilien ein.
Die Behandlung des Lignins kann auch durch Kochen mit 20%iger Kalilauge unter Druck geschehen.
<I>Beispiel 3:</I> Zu 20 Teilen des Veresterungsproduktes eines aliphatischen oder aromatischen Alko hols mit dem Sulfonierungsprodukt einer höhermolekularen Fettsäure werden 15 Teile Natriumkarbonat, 8 Teile Natriumperborat, 24 Teile eines Alkalilignins zugesetzt, das auf folgende Weise gewonnen wurde: 15 Teile wasserfreies Lignin wurden mit 28 Teilen Ammoniak 40%ig mehrere Stunden gerührt, unter Druck kurz erhitzt, und nach dem Ab lassen des Druckes zum Erkalten gebracht.
Die Lösung wurde mit Glaubersalz ausgesal- zen und das ausgefällte Alkalilignin benutzt. Es werden ferner 4 Teile Wasserglas und 14 Teile Glaubersalz zugesetzt und mit Was ser auf<B>100%</B> eingestellt. Das Produkt ent faltet eine hervorragende selbsttätige Wasch wirkung ohne lokale Sauerstoffspaltung und schädigende Wirkung auf die gewaschenen Materialien.