Elektrische Fernmeldeanlage. Die Erfindung betrifft eine elektrische Fernmeldeanlage, in welcher eine Anzahl von Fernmeldekanälen zwischen abgehenden und ankommenden Fernmeldestromkreisen. und eine Anzahl von auf Impulse ansprechenden und je einer Anzahl von ankommenden Fern meldestromkreisen gemeinsam zugeordneten Einrichtungen vorhanden sind und bezweckt die Schaffung einer Anordnung, welche die Anschaltung einer solchen Einrichtung an einen ankommenden Fernmeldestromkreis auch dann gewährleistet, wenn die zur Ver fügung stehende Zeit beschränkt ist.
Das Problem, für das die Erfindung eine Lösung schafft, tritt zum Beispiel bei auto matischen Telephonanlagen dann auf, wenn Ziffern, die durch in Richtung des Verbin dungsaufbaues weitergeleitete Impulse über mittelt werden, an einer über einen Wahl schalter erreichten Stelle zu speichern sind. Die Speichervorrichtung kann beispielsweise eine Register- und Steuereinrichtung eines Amtes sein, in welchem die Wahlschalter während ihrer Einstellung Impulse nach der Register- und Steuereinrichtung zurück senden und welches Anrufe aus einem Schrittwähleramt mit direkter Impulsgabe nach den Wählern entgegennehmen kann.
Die verfügbare Zeit kann dabei so kurz sein, dass keine Zeit zum Aussenden eines Belegungs- oder Anreizsignals nach der Im pulsempfangseinrichtung vorhanden ist.
Die erfindungsgemässe Fernmeldeanlage ist dadurch gekennzeichnet, dass jeder an kommende Fernmeldestromkreis so eingerich tet ist, dass bei der Belegung eines Fern meldekanals am abgehenden Ende der erste von ihm empfangene Impuls einer nach einer der Einrichtungen zu leitenden Impulsreihe als Belegungssignal wirkt und die automa tische Anschaltung einer freien auf Impulse ansprechenden Einrichtung an den ankom menden Fernmeldestromkreis einleitet.
Die Erfindung ist nachstehend an Hand einer beispielsweisen Ausführungsform, wel- ehe in der Zeichnung schematisch dargestellt ist, erläutert.
In der Zeichnung zeigt die Fig. 1 die zum Verständnis der Erfin dung erforderlichen Teile eines für 50 Perioden-Fernwahl eingerichteten ankommen den Fernverkehrsleitungsstromkreises eines Telephon-iVIaschinendrehwähleramtes, und die Fig. 2 Teile eines Fernregisters und eines Fernregistera.nschaltstromkreises. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist angenommen,
dass die Fernleitung<I>T L</I> das auf der ankommenden Seite liegende 31a- schinendrehwähleramt mit einem auf der ab gehenden Seite vorhandenen Schrittwähler- amt verbinde, welches zum Senden von Zif- fernimpulsreihen in Form von 50periodigen Wechselstromimpulsen eingerichtet ist.
Das abgehende Ende der Fernleitung wird durch einen Hebdrehwähler belegt, der zum Aufsuchen der Leitung in freier Wahl nahezu das ganze zwischen zwei Ziffern lie gende Zeitintervall benötigt. Da nach denn Belegen der Fernleitung am abgehenden Ende nicht mehr genügend Zeit vorhanden sein kann, um vor dem Aussenden der nächsten Ziffer einen Anreizimpuls nach dem ankom menden Ende zu übermitteln, sind die an kommenden Stromkreise so eingerichtet, dass sie durch den ersten empfangenen Ziffern impuls in Betrieb gesetzt werden.
Dieser Impuls leitet die Wahl und die Ansehaltung eines Fernregisters RC ein und setzt ferner eine Verzögerungseinsrichtung in Betrieb, welche die Ziffernimpulse, sobald ein Register angeschaltet ist, nach diesem Register weitergibt. Die Registeranschaltung erfolgt durch eine schnellarbeitende Relais einrichtung.
In der Fig. 1 wird ein über die Fern leitung<I>TL</I> ankommender Anruf durch den ersten 50periodigen Impuls einer Impulsreihe nach dem Stromkreis LCl gemeldet.
Dieser Impuls erregt über den Transfor mator ZTB und den Gleichrichter RB <I>ein</I> hochempfindliches Relais R, dessen zweite Wicklung die Erregung und die Aberregung dieses Relais unterstützt. Das Relais 1, erregt das Relais A, wel ches seinerseits ein langsam abfallendes Re lais B erregt.
Ferner erdet das Relais über den Ruhekontakt des Relais RB den Anreiz- und Halteleiter SHZV, und erregt ferner das Relais C, welches einen eigenen Haltestromkreis schliesst und den Leiter SHW dauernd erdet.
Jedem Fernleitungsstromkreis LCl bis LCN, Fig. 2, ist eine Gruppe von R.egister- ansehalterelais in einem Registeranschalte- stromkreis zugeordnet;
beispielsweise -lr1, Hal, <I>Ar?,</I> Fla') bis Arrr, <I>Hart</I> für den Strom kreis LCl, Bi-1, Hbl, Br2, Hb2 bis Brir, Hbra für den Stromkreis LC2 und so weiter. Jedes Relaispaar, beispielsweise das Paar Arl, Hal, ist vorgesehen, um den entspre chenden Ferileitungsstromli#reis, <I>z.
B.</I> LCl, mit einem Register- und Steuerstromkreis, <I>z. B.</I> IRC, zu verbinden. Die Zeichnuug zeigt nur jene zwischen den Leitungsstrom kreisen und den Registern vorhandenen Ein richtungsteile eines Fernregisteranschalte- stromkreises, die für das Verständnis der Er findung erforderlich sind, und daher sind auch keine Kontakte für die Hilfsrelais, wie Hal, gezeigt.
Es sei nun angenommen, dass der in Fig. 1 dargestellte Fernleitungsstromkrei@ der Strom kreis LCl sei; dann ist die an den Leiter SHT1' angelegte Erde Tiber die Ruhekontakte ar12, ar22, arja- nach der -Wicklung des Re lais Sa durchgeschaltet, so dass dieses Relais erregt wird.
Ein freier Register- und Steuerstromkreis zeichnet sieh dadurch aus, dass am Ruhekon takt des Relais Rs eine Erde durchgeschal tet ist. Es sei angenommen, dass das Register 1.RC frei sei.
In diesen Falle @vird folgender Stromkreis geschlossen: Erde, Ruhekontakt des Relais Rs, Arbeitskontakt sa$, rechte Wicklung des Relais @lrl, linke, nicht induk tive Wicklung des Relais Hal, Batterie im Register 1RC. Das Relais @lrl spricht an und schliesst einen über die Wicklung des Relais Rs verlaufenden eigenen Haltestrom kreis:
Batterie, Wicklung des Relais B.9, Kontakt a-rl1, linke Wicklung des Relais <I>Art,</I> Erde am Leiter SHW. Das Relais Hal wird ebenfalls erregt, und zwar im Strom kreis: Batterie im Register 1RC, rechte Wick lung des Relais Hal, Kontakt ar12, Leiter SHW, Erde.
Wenn irgendein oder mehrere andere Register ebenfalls frei wären, so würden ihre Relais, wie das Relais Arl erregt worden sein, wobei aber ihre Haltestromkreise am Kontakt ar12 des Relais<I>Art</I> geöffnet sind. Das Relais Arl öffnet, wenn es erregt wird, die Haltestromkreise aller andern, dem Stromkreis LCl einzeln angehörenden Relais <I>Ar,</I> während das Relais<I>Art,</I> wenn es er regt wird, die Haltestromkreise der Relais <I>Ara</I> bis Arn öffnet usw.
In der Anschalte- relaisgruppe des Stromkreises LC2 werden die Relais in der folgenden Randfolge er regt: Br2... Brn, Brl, und im Stromkreis LCN: Zrn, Zrl <B>...</B> Zr <I>(n-1).</I>
Wenn beispielsweise fünfmal so viele Stromkreise LC vorhanden sind als Register, dann wiederholt sich die Registeranschalt- rangfolge in den Relaisgruppen fünfmal.
Durch die Erregung des Relais Arl wird der Stromkreis des Relais Sa geöffnet, wo durch alle andern erregten Anschalterelais <I>Art</I> bis Arn aberregt werden.
Wenn zwei Fernleitungsstromkreise, zum Beispiel LCl und LC2 gleichzeitig je einen Anruf erhalten und ihre Rangfolgestrom- kreise das gleiche freie Register wählen, dann wird dieses Register nur von einem Leitungsstromkreis belegt, da die über das Relais Rs führenden Haltestromkreise einer vertikalen Anschalterelaisgruppe (z. <I>B.</I> Arl, Brl <B>...</B> Zrl) einen Kettenstromkreis bilden,
in welchem das Relais Arl in der Rangfolge das erste ist.
Das Relais Rs macht das Register 1RC besetzt, und das Relais Is ist nun über den Kontakt ar13 mit dem Leiter CIW des Stromkreises LCl verbunden.
Die Wahl und die Anschaltung des Re gisters 1RC hat während dem ersten Impuls stattgefunden. Am Ende des Impulses wer den die Relais R und A aberregt, und über einen Ruhekontakt des Relais A wird ein über den Arbeitskontakt des Relais B füh render Stromkreis für das Relais X, welches einer Impulskorrekturrelaisgruppe mit den Relais X, Y, Z angehört, geschlossen, wobei dieses Relais erregt wird.
Die Schaltung dieser Relaisgruppe ist an sich bekannt und daher nicht dargestellt. Natürlich könnte auch irgendeine andere Im pulskorrekturgruppe verwendet werden.
Der korrigierte Impuls wird während dem Arbeiten des Relais X nach dem Leiter CIW weitergegeben und erregt das Relais Is des Registerstromkreises 1RC, welches die Im pulsreihen nach den Impulsspeichervorrich- tungen, beispielsweise Zählrelaissätzen, wei tergibt.
Wenn alle Register- und Steuerstrom kreise einer für den Fernleitungsstromkreis LCl zugänglichen Gruppe von Register- und Steuerstromkreisen besetzt sind, wenn dieser Fernleitungsstromkreis belegt wird, dann bleibt das Relais Sa erregt, und zwar so lange als sein Stromkreis nicht durch irgendeines der Relais Arl bis<I>Arn</I> geöffnet wird.
Daher wird, wenn das.Relais X am Ende des ersten Impulses erregt wird und den Leiter CIW erdet, dieser Leiter über den Arbeitskontakt sal mit dem Leiter<I>BW</I> verbunden, wodurch das Relais<I>RB</I> des Stromkreises LCl erregt wird. Dieses Relais verbindet den Besetzt zeichenleiter BTL mit dem Transformator BTR und gibt auf diese Weise das Besetzt zeichen an die Fernleitung<I>TL</I> ab.