Einstellvorrichtung für liehtbildgeräte mit lichtelektrischem Belichtungsmesser. Die Erfindung bezieht sich auf eine Ein- stellvorrichtung für Lichtbildgeräte mit einem lichtelektrischen Belichtungsmesser;
sie besteht darin, dass das bewegliche Glied des Belichtungsmessers von seiner bei der Messung erreichten Stellung mittels mecha nischer Mittel in eine Endlage zu führen ist und die hierbei stattfindenden Bewegungen dieser Mittel die Einstellung einer für die Belichtung massgebenden Grösse (z. B. Objek- tivöffnung, Belichtungszeit) bewirken.
In, der Zeichnung sind einige Ausfüh rungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt, und zwar zeigen: Fig. 1 die Vorderansicht eines Lichtbild.
aufnahmegerätes im Ruhezustand, Fig. 2 bis 4 in grösserem Massstab Teile der in Fig. 1 gezeigten Einrichtung in ver schiedenen Stellungen, Fig. 5 und 6 Abänderungen eines Teils der in Fig. 1 bis 4 gezeigten Einrichtung, Fig. 7 bis 9 eine weitere Ausführungs form der Einrichtung in zwei verschiedenen Stellungen und im. Querschnitt, Fig:
10 und 11 eine Abänderung eines Teils der in Fig. 1 bis 4 gezeigten Einrich tung zur mechanischen Berücksichtigung von Aufnahmebedingungen, in grösserem Massstab und in, Vorder- und Seitenansicht, Fig. 12 und 13 weitere zu diesem Zweck dienende Abänderungen von Teilen der in Fig. 1 bis 4 gezeigten Einrichtung,
Fig. 14 und 15 zwei weitere Ausfüh- rungsmöglichkeiten von Teilen eines Licht bildaufnahmegerätes.
In einem Gehäuse 11 (Fig. 1) befindet sich eine lichtelektrische Zelle 13, die sa an der Vorderseite des Gehäuses angeordnet, ist, dass sie bei einer Aufnahme durch die Hel ligkeit des aufzunehmenden Gegenstandes be- einflusst wird; zweckmässig wird dabei .eine solche Zelle verwendet, die bei Belichtung selbst einen elektrischen Strom liefert.
Der eine Pol dieser Zelle ist unmittelbar mit dem einen Ende der Wicklung einer Drehspule 15 verbunden, die in bekannter Weise zwischen den Polschuhen eines Dauermagneten 17 ge lagert ist; der andere Pol der Zelle ist an dem ersten zweier in Reihe geschalteter, regelbarer Widerstände 19 und 21 ange schlossen und durch die Verbindung des zwei ten dieser beiden Widerstände mit dem an dern Ende der Wicklung der Drehspule 15 wird der Stromkreis geschlossen.
Die Schie ber 23 und 25 dieser Widerstände sind an einer Seitenwand des Gehäuses 11 geführt und an ihren nach aussen ragenden Teilen als Handgriffe ausgebildet. Der Schieber 23 ist mit einer gewissen Reibung in beiden Rich tungen verstellbar und arbeitet mit einer in der Zeichnung nicht sichtbaren Skala zusam men, die die Lichtempfindlichkeit des Auf nahmematerials anzeigt.
Der Schieber 25 ist mittels eines um eine Rolle geleiteten Bandes 27 und einer Schubstange 29 mit dem Ein stellorgan 31 für die Blendenöffnung eines Objektivverschlusses 33 verbunden; zwei Fe dern 35 und 37 sorgen dafür, dass das Band 27 immer gespannt ist und dass das Einstell organ 31 jeder Bewegung des Schiebers 25 folgt; zugleich ist der Bewegungswiderstand des Schiebers 25 so gewählt, dass er und damit das Organ 31 in jeder Lage stehen bleiben. Eine Skala 39 zeigt die Grösse der eingestellten Blendenöffnuug an.
Mit der Spule 15 ist ein gleichachsig zu ihr angeordnetes Zahnrad 45 gekuppelt, das an einem Teil seines Umfanges mit einer Schulter 47 versehen ist, die sich gegen einen ortsfest am Gehäuse gelagerten Anschlag 49 legen kann; eine nicht gezeigte Feder be- einflusst das Zahnrad in diesem Sinn. Neben diesem Zahnrad ist eine nach abwärts ver schiebbare Zahnstange 51 so angeordnet, dass sie nach einem gewissen Leerweg mit dem Zahnrad 45 in Eingriff kommt; sie ist zu diesem Zweck mittels eines Längsschlitzes 53 auf einem Stift 55 sowie an einer Seiten wand des Gehäuses bei 57 gelagert, wobei der nach aussen ragende Teil als Handgriff 59 ausgebildet ist.
Eine Zugfeder 61 sucht die Zahnstange stets in ihrer obersten Stel lung zu halten. In ihrem untern Ende ist die Zahnstange mit einer etwa rechteckigen öff- nung 63 versehen, die einen Stift 65 eines Hebels 67 umgibt; dieser Hebel ist bei 69 im Gehäuse gelagert und trägt an seinem andern Ende eine Schubstange 71, die an dem Zeiteinstellring 73 des Objektivver- schlusses 33 angeordnet ist.
Der Auslösehebel 75 des Verschlusses trägt eine Schubstange 77 und ist durch diese mit einem im Gehäuse bei 79 gelagerten Schieber 81 gekuppelt, der in seinem nach aussen ragenden Teil ebenfalls als Handgriff ausgebildet ist; eine Feder 83 sucht auch die sen Schieber nach oben zu ziehen. Die Schub stange 77 ragt über den am Auslösehebel an greifenden Punkt hinaus und trägt an ihrem Ende einen Stift 85, mit dem sie an einer Klinke 87 angreifen kann, die bei 88 gelagert ist und durch eine Feder 89 in eine Verzah nung 91 des Einstellringes 73 gedrückt wird.
Damit der Stift bei seiner Abwärtsbewegung wirkungslos über die Klinke 87 hinweg gleitet und sie nur bei seinem Rückweg mit nimmt, ist die Klinke (bei 93) und zweck mässig auch der Stift 85 abgeschrägt.
Der Einstellring 73 trägt in seinem obern Teil eine Skala 95, die durch ihre Lage ge genüber einer ortsfesten Marke 97 die ein gestellte Belichtungszeit anzeigt. Der Objek- tivverschluss ist zweckmässig unterhalb der (nicht dargestellten) Vorderwand des Auf nahmegerätes angeordnet; in diesem Falle sind in der Vorderwand zwei bogenförmige Fenster 99 und<B>101</B> vorgesehen, durch welche die Skalen 39 und 95 beobachtet werden können; in Fig. 1 sind diese beiden Fenster durch strichpunktierte Linien angedeutet.
Die Wirkungsweise der vorstehend be schriebenen Einrichtung ist -wie folgt: Durch Einstellen des die Blendenöffnung steuernden Schiebers 25 und des nach der Lichtempfindlichkeit des Aufnahmematerials regelbaren Schiebers 23 werden die Wider stände 19 und 21 verkleinert oder vergrössert, wodurch der Strom der lichtempfindlichen Zelle diesen beiden Grössen entsprechend be einflusst wird und somit (nach Schliessen des Stromkreises) eine den drei Grössen: Hellig keit des Aufnahmegegenstandes, Blenden öffnung und Lichtempfindlichkeit des Auf nahmematerials entsprechende, mehr oder weniger grosse Drehung der Drehspule 15 be wirkt.
Das mit derselben fest verbundene Zahnrad 45 wird dabei im Uhrzegersinn verdreht, wodurch sich die Schulter 47, wie in Fig. 2 dargestellt, mehr oder weniger von dem Anschlag 49 entfernt. Die Grösse-dieser Bewegung ist ein Mass für die Länge der bei den gegebenen Verhältnissen erforderlichen Belichtungszeit, und zwar in der Weise, dass die Belichtungszeit uni so kürzer sein soll, je grösser die Entfernung der Teile 47 und 49 ist.
Um den Verschluss des Lichtbildgerätes auf diese Belichtungszeit einzustellen, drückt man auf den Handgriff 59, wodurch die mit ihm verbundene Zahnstange 51 gegen die Wirkung der Feder 61 nach abwärts bewegt wird. Nach einem gewissen Leerweg, dem auch das Spiel des Stiftes 65 in der Öffnung 63 entspricht, kommen die Zähne der Zahn stange 51 mit denen des 'Zahnrades 45 in Eingriff, wobei gleichzeitig, wie in Fig. 3 dargestellt, die obere gante der Öffnung 63 an dem Stift 65- zum Anliegen- kommt.
Beim Weiterdrücken bewegt infolgedessen die Zahnstange 51 das um den Drehpunkt 69 schwenkbare Gestänge 67, 71 nach abwärts und dreht den. Zeiteinstellring 73 des Ver schlusses 33 so lange gegen den Uhrzeiger sinn, bis, wie Fig. 4 zeigt, die Schulter 47 am Anschlag 49 zum Anliegen kommt und somit eine weitere Bewegung der Teile 45, 51, 67, 71 und 73 verhindert.
Die durch Ver drehen des Einstellringes eingestellte Belich tungszeit kann, wenn ihre Kenntnis er wünscht ist, mittels der ortsfesten Märke 97 an der Skala 95 abgelesen werden. Nach Beendigung des Druckes auf den Handgriff 59 wird eine Rückbewegung des Einstell ringes unter dem Zug der Feder 61 dadurch verhindert, dass die federbelastete Klinke 87 in die Verzahnung 91 des Einstellringes 73 greift:
Angenommen, dass alle andern für eine Aufnahme notwendigen Bedienungsvorgänge, wie Film- oder Plattenwechsel und Scharf einstellung, schon vorher durchgeführt wor den: sind, ist das Lichtbildgerät nun: auf- nahmebereit. Durch Druck auf den Hand griff 81 wird über. das Gestänge 79, 77 der Auslösehebel 75 gegen die Kraft der Feder 83 entgegen dem Uhrzeigersinn bewegt, wo bei der Verschluss betätigt wird, also die Be lichtung erfolgt.
Vor dem Ende der Abwärtsbewegung der ; Schubstange 77 ist der an ihrem untern Teil angebrachte Stift 85 über die Abschrägung 93 der Klinke 87 hinweggeglitten. Nachdem Loslassen des Griffes 81 wird das Gestänge 77, 79 durch die Kraft der Feder 83 zurück- i geholt, wobei der Stift 85 an dem Rücken der Abschrägung 93 der Klinke 87 angreift und sie gegen die Wirkung der schwächeren Feder 89 aus der Verzahnung 91 des Einstellringes 73 hebt.
Der letztere wird nun unter dem Einfluss der über die Zahnstange 51 und das Gestänge 67,. 71 wirkenden Kraft der Feder 61 wieder in: seine (in Fig. 1 gezeigte) Aus gangslage zurückgedreht; damit ist das Licht bildgerät wieder wie am Anfang es Vor ganges für eine neue Aufnahme mit einer be liebigen Belichtungszeit einstellbar, da in zwischen auch die Klinke 87 wieder in die Verzahnung 91 eingeschnappt ist.
Sollte aus . irgendwelchen Gründen ein Auslösen des durch Niederdrücken des Hand griffes 59 eingestellten Verschlusses nichter wünscht sein, so kann durch Abwärtsbewegen eines Knopfes 105, der an einem Hebel 107 sitzt, die Klinke 87 aus der Verzahnung 91 des Einstellringes gehoben werden, wodurch derselbe, wie oben beschrieben, in. seine An fangslage zurückkehrt.
In Fig. 5 ist eine Abänderung der zum Einstellen des Verschlusses dienenden Teile der vorher beschriebenen Einrichtung darge stellt, - die eine etwaige Beschädigung des Zahnrades 45 durch zu starken Druck auf den 'Handgriff 59 unmöglich macht. Bei dieser Ausführungsform ist die Zahnstange 51 etwas anders geformt und jetzt mit 113 bezeichnet.
Sie steht unter dem Einfluss einer nach abwärts ziehenden Feder 115 und kann durch einen an dem Handgriff 59 sitzenden Stift 111- angehoben sowie durch eine Klinke 117, die unter der Wirkung einer Feder 119 steht und nach einem Vorsprung 121 ein fallen kann, in ihrer höchsten Stellung ge halten werden. Ein gleichfalls an dem Hand griff 59 sitzender Teil 128 dient zum Schwenken der Klinke und damit zum Aus lösen der Abwärtsbewegung der Zahnstange 118.
Die Wirkungsweise dieser Einrichtung ist folgende: Durch Aufwärtsbewegen des Handgriffes 59 wird durch den Stift 111 die Zahnstange 118 gegen die Wirkung der Feder 115 in die Höhe gehoben, bis die unter der Wirkung der Feder 119 stehende Klinke 117 unter den Vorsprung 121 der Zahnstange 118 einfällt und so eine Abwärtsbewegung der Zahn stange verhindert.
In dieser Lage, die der Ausgangsstellung der vorhergehenden Aus- führung entspricht, befindet sich das Zahn rad 45 ausserhalb des Eingriffes der Zahn stange 113 und kann sich somit frei bewegen. Das Einstellen der Belichtungszeit erfolgt auch hier durch Niederdrücken des Hand griffes 59, wobei am Ende dieses Vorganges durch die schräge Fläche 125 des an dem Handgriff 59 sitzenden Teils 128 die Klinke 117 veranlasst wird, von dem Vorsprung 121 abzugleiten.
Hierauf kommt die Feder 115 zur Wirkung und schiebt die Zahnstange 118 nach abwärts, wodurch, wie bei der vorher beschriebenen Ausführung, eine mehr oder weniger grosse Drehung des Einstellringes 78 erfolgt. Da die Feder 115 nach abwärts wirkt, ist eine besondere Sicherung des Ein- stellringes 78 gegen Zurückdrehen nicht nötig; es können deshalb bei dieser Ausfüh rung die Klinken 87 und 107 sowie der untere Teil der Schubstange 77 weggelassen werden.
Diese Bauart hat den Vorteil, dass der Druck auf den Anschlag 49 und damit die Hebelwirkung auf die empfindliche Achse der Drehspule 15 allein durch die Feder 115 ausgeübt wird und somit von der durch den Bedienenden angewendeten Kraft unabhän gig ist. Dieses Ziel lässt sich annähernd auch dadurch erreichen, dass bei der Anordnung nach Fig. 1 der Handgriff 59 mit der Zahn stange 51 nicht unmittelbar, sondern mittels einer Zugfeder gekuppelt wird, so dass die auf die empfindlichen Teile wirkende Kraft nie grösser sein kann als die von dieser Feder übertragbare Kraft.
Darüber hinaus könnte bei allen derartigen Einrichtungen, wie auch bei der Bauart nach Fig. 1, eine besondere Schonung der empfindlichen Teile dadurch erreicht werden, dass an der Zahnstange (51 bezw. 113) eine Bremse, z. B. ein Räder hemmwerk oder ein in einem luftgefüllten Zylinder gleitender Kolben, angebracht wird, so dass allzu heftige Bewegungen der Zahn stange vermieden werden.
Zu dem gleichen Zweck könnte auch zwi- sehen der Zahnstange (51) und dem Hand griff 59 eine Ratschkupplung eingefügt wer den. In Fig. 6 ist eine solche Anordnung dargestellt; dabei trägt eine Zahnstange 126 (die der Zahnstange 51 entspricht) an der den Zähnen gegenüberliegenden Seite Ein kerbungen 127, in welche eine Klinke 128 eingreift, die am Handgriff 59 drehbar ge lagert ist und durch eine Druckfeder 129 in die Einkerbungen 127 gedrückt wird.
Bei der Abwärtsbewegung des Handgriffes 59 wird die Zahnstange 126 mitgenommen, bis die Schulter 47 des mit der Drehspule ge- kuppelten Zahnrades 45 an dem Anschlag 49 anliegt, worauf beim Weiterbewegen des Handgriffes 59 die Klinke 128 gegen die Wirkung der Druckfeder 129 über die Ein kerbungen hinweggleitet.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Fig. 7 bis 9 darge stellt.
Bei diesem Beispiel wird an Stelle des Zahnrades 45 eine zylindrische Scheibe 180 verwendet, die von einem Band 181 um schlungen ist. Das eine Ende dieses Bandes ist bei 188 an einer die Zahnstangen 51 bezw. 113 der vorhergehenden Ausführungen erset zenden Schubstange 135 festgehalten, wäh rend das andere Ende an einem mit dem Handgriff 59 fest verbundenen Stift-137 be festigt ist. Dieser Stift wird durch die Kraft einer Feder 189 nach oben gezogen, wodurch, wie in Fig. 7 dargestellt, das die Scheibe 130 umschlingende Band 131 entspannt wird,
so dass sich die mit der Drehspule 15 fest ver bundene Scheibe 130 frei drehen kann. Um in dieser Ruhestellung oder beim Verdrehen der Scheibe 130 ein Abgleiten des Bandes 131 zu- verhindern und zugleich eine völlige Freigabe der Scheibe 130 zu gewährleisten, ist die Scheibe<B>130</B> zweckmässig von einem ortsfesten Schutzgehäuse 134 umgeben, an dessen Innenseite sieh das Band 131 unter der Wirkung der Feder 139 anlegen kann (Fig. 7).
Die Scheibe 130 trägt einen An schlag 141, der mit einem feststehenden An schlag 143 zusammenarbeitet. Um dabei einen seitlichen Druck auf die Drehspulen achse möglichst zu verhindern, ist der An schlag 143 so angebracht, dass der Anschlag 141 in der Zugrichtung des Bandes 131 auf ihn wirkt.
Wenn der Anschlag 143 gabel förmig ausgebildet wird und zwei Anschläge 141 verwendet werden, die an beiden Seiten der Scheibe 130 sitzen und von der Drehachse den gleichen Abstand wie das Band 131 haben, dann ist jede schädliche Wirkung auf die Spulenachse vermeidbar.
Beim Einstellen der Belichtungszeit wird wieder der Handgriff 59 nach abwärts be wegt, wodurch als erstes das Band 131 ge spannt wird (Fig. 8), dann wird durch das selbe die Schubstange 135 nach abwärts be wegt, wodurch, wie bei den vorher beschrie benen Ausführungen, über das Gestänge 67, 71 der Einstellring 73 gedreht wird, bis der Anschlag 141 der Scheibe 130 den festste henden Anschlag 143 berührt.
Die weiteren Vorgänge sind zunächst gleich denen der zu erst beschriebenen Ausführung; nach dem Auslösen des Verschlusses wird die Schub stange 135 durch die Feder 145 nach oben zurückgeholt, wodurch der Einstellring 73 wieder in seine Ausgangsstellung zurück kehrt.
Wenn es vorteilhaft erscheint, die Licht empfindlichkeit des Aufnahmematerials bezw. die Blendenöffnung nicht mittels elektrischer Widerstände, sondern auf mechanischem Wege zu berücksichtigen, oder wenn noch weitere Faktoren, z. B. Polarisationsfilter oder Farbfilter, berücksichtigt werden sollen, so lässt sieh dies mittels Einrichtungen er reichen, wie sie in. Fig. 10 bis 13 darge stellt sind.
Bei der Ausführung gemäss Fig. 10 und 11 ist eine Zahnstange 150, die den Zahn stangen 51 bezw. 113 oder 126 der Fig. 1 bis 6 entspricht, mit einem Schlitz 152 ver sehen, in dem ein Gleitstück 154 verschiebbar gelagert ist. _ Dieses Gleitstück trägt eine Zahnstange 156, in die ein kleines Zahnrad 158 eingreift, das auf einer Welle 160 sitzt.
Diese Welle ist in dem Verbindungsstück gelagert, das die Zahnstange 150 mit dem zur Einstellung dienenden Handgriff 59 verbin- det, und trägt an ihrem äussern Ende einen Einstellhebel 162. Auf diesem Einstellhebel ist neben einem Fenster 164 eine Strichmarke 166 angeordnet, die mit einer Skala 168 zu sammenarbeitet, deren Tragplatte 169 mit dem Handgriff 59 fest verbunden ist. In dieser Skala sind beispielsweise die Filter faktoren angegeben.
Ausserdem sind am Um fang der Platte 169 Einkerbungen 170 vor gesehen, in die eine im Einstellhebel 162 an geordnete, nicht sichtbare Rastfeder ein greift, um ein unbeabsichtigtes Verdrehen dieses Hebels zu verhindern.
Diese Einrichtung arbeitet in folgender Weise: .
Nach dem Aufsetzen eines Filters wird der Einstellhebel 162 aus seiner Nullstellung verdreht, bis die dem Filterfaktor entspre chende Zahl im Fenster 164 sichtbar ist. Dabei wird über die Welle 160 das Zahnrad 158 mitgedreht, wodurch das Gleitstück 154 um einen entsprechenden Betrag gehoben wird. Wird nun beim Einstellen der Be- lichtungszeit auf den Handgriff 59 gedrückt,
so macht die Zahnstange<B>150</B> gegenüber der in den Fig. 1 bis 4 gezeigten Ausführung einen um den Betrag der- Verschiebung grö sseren Leerlauf, bis der den Zeiteinstellring 7'3 bewegende Stift 65 mitgenommen wird. Der Zeiteinstellring wird dadurch weniger weit gedreht und stellt somit eine dem Fil terfaktor entsprechend längere Belichtungs zeit ein.
Bei der Ausführung nach Vig. 12 ist zur mechanischen Berücksichtigung eines für die Belichtung massgebenden Faktors die End lage verstellbar, in die das bewegliche Glied 'des Belichtungsmessers zurückgeführt wird. Zu diesem Zweck ist der Anschlag 49, auf den die Schulter 47 des mit der Spule 15 gekuppelten Zahnrades 45 auftrifft, auf einer Scheibe 172 angebracht.
Diese Scheibe ist achsengleich mit der Drehspule 15 angeord net und an einem Teil des Umfanges als Schneckenrad 174 ausgebildet, in das eine Schnecke 176 eingreift. Diese Schnecke ist mittels einer Welle 178 mit einem Drehknopf 180 verbunden, der an der Aussenseite der Kamera sitzt und eine Skala 182 trägt, die dem zu berücksichtigenden Faktor entspre chend unterteilt ist und mit einer ortsfesten Marke 184 zusammenarbeitet.
Beim Einstellen der Belichtungszeit wird der oben erwähnte Faktor in der Weise be rücksichtigt, dass die Skala 182 mittels des Drehknopfes 180 entsprechend eingestellt wird. Dabei wird durch Drehen der Schnecke 176 der Abstand des Anschlages 49 von der Schulter 47 und damit auch der Weg des Zeiteinstellringes 78 verändert.
Bei der in Fig. 13 gezeigten Ausführung ist die Aufgabe der mechanischen Berück sichtigung mehrerer für die Belichtung mass gebender Faktoren durch Addition verschie dener einstellbarer Leerwege von übertra- gungsrädern gelöst; diese Räder können als Zahnräder oder, wie hier gezeigt, vorteilhaf- terweise als Reibräder mit entsprechenden Aussparungen ausgebildet sein.
Gemäss Fig. 13 greift in das mit der Drehspule 15 gekuppelte Zahnrad 45 ein. weiteres Zahnrad 190 ein, das mit einem Reibrad 192 achsengleich verbunden ist. Auf dieses Reibrad wirkt ein zweites Reibrad 194; dieses trägt an seinem Umfang eine Ein buchtung 196, die so angeordnet ist, dass das Reibrad 194 in seiner Ruhestellung das Reib rad 192 nicht berührt und bei seiner Bewe gung in Pfeilrichtung erst nach einem be stimmten Leerweg a mit ihm in Eingriff kommt.
Auf das Reibrad 194 wirkt ein wei- teres Reibrad 19$, das seinerseits durch ein Reibrad 200 bewegt wird. Die Reibräder 198 und 200 tragen ebenfalls Einbuchtungen 202 und 204, die so angeordnet sind, dass jedes Rad beim Drehen einen gewissen Leerweg ss bezw. y zurücklegen muss, bis es auf das nächstfolgende einwirken kann.
Auf das Reibrad 200 wirkt eine Schiene 206, die den Zahnstangen 51, 118, 126 der Fig. 1 bis 6 entspricht, mit einer Fläche 208 in der Weise, dass bei einer Abwärtsbewegung der Schiene 206 mittels des Handgriffes 59 das Reibrad 200 nach einem gewissen Leerweg d in der Pfeilrichtung mitgenommen wird. Der Leerweg 8 ist zweckmässig unver änderlich, während die Leerwege<I>a,</I> ss und<I>y</I> durch nicht näher gezeigte, von aussen zu gängliche Einrichtungen für jedes Rad und vor jeder Belichtung verschieden einstellbar sind, wodurch drei für die Belichtung mass gebende Faktoren, z.
B. Blendenöffnung, Filterfaktor und Schichtempfindlichkeit, be rücksichtigt werden können. Hierbei müssen die Teilungen für die Einstellung der Leer wege so angeordnet sein, dass bei zunehmen der Schichtempfindlichkeit, abnehmender Filterdichte und grösserer Blendenöffnung die Leerwege vergrössert werden;
ausserdem ist die dem Rad 194 zugeordnete Skala so an zuordnen, dass vor Betätigung des Handgrif fes 59 keine Berührung der Räder 192 und 7194 stattfindet. Ferner könnte das Reibrad, das die Blendenöffnung berücksichtigt, ähn lich wie der Schieber 25 mit dem Blenden einstellring gekuppelt sein. Selbstverständ lich können durch Zwischenschaltung wei terer Räder mit einstellbaren Leerwegen be liebig viele weitere Faktoren berücksichtigt werden.
Um richtig belichtete Aufnahmen zu ge währleisten, muss verhindert werden, dass eine Belichtung vorgenommen werden kann, wenn das bewegliche Glied 15 des Belichtungs- messers nicht oder nicht völlig in seine End- lage geführt ist;
dies kann zum Beispiel da durch geschehen, dass der Anschlag, der die Endlage des beweglichen Gliedes begrenzt, selbst beweglich angeordnet wird, so dass er unter dem bei der Einstellung auf ihn wir kenden Druck etwas ausweichen kann und mittels dieser Bewegung eine die Verschluss- auslösung sperrende Einrichtung umwirksam macht.
Zu diesem Zweck kann, wie eben falls in Fig. 13 dargestellt ist, der Anschlag 49 auf einer Schubstange 210 angeordnet sein, die an dem einen Ende eines bei 212 gelagerten Doppelhebels 214 angreift, des sen anderes Ende als Klinke 216 ausgebil det ist und mit einem am Auslöseschieber 81 sitzenden Haken 218 zusammenarbeitet.
Eine Feder 220 sucht diese Teile stets in der ge zeichneten Stellung zu halten, während zwei Anschläge 222 und 224 den Weg der Schub stange so begrenzen, dass die Schulter 47 nach dem Anschlagen nur eine zusätzliche Dre hung von der Grösse 9p ausführen kann. Da die Leerwege<I>a,</I> d und 9p stets auszuführen sind, ist der in der Öffnung 63 vorgesehene Leerweg 71 entsprechend vergrössert.
Die in Fig. 3 gezeigte Einrichtung arbei tet wie folgt: Zuerst werden entsprechend den für die Belichtung massgebenden Faktoren, z. B. Schichtempfindlichkeit, Blendenöffnung und Filter, die Leerwege a, ss, y der Reibräder 194, 198 und 200 eingestellt, dann wird zur Einstellung der Belichtungszeit des Ver schlusses in der üblichen Weise der Hand griff 59 nach abwärts bewegt, wodurch die mit ihm verbundene Schiene 206 nacheinan der sämtliche Reibräder und schliesslich die Zahnräder 190 und 45 bewegt,
bis die Schul ter 47 am Anschlag 49 anliegt und ihn in Pfeilrichtung verschiebt, wodurch die Sperr klinke 216 ausgehoben wird. Da hierbei die Schiene 206 nach ihrem Leerweg 17 den Stift 65 und damit den Zeiteinstellring 73 (Fix. 1) um einen Betrag bewegt, der entsprechend den eingestellten Faktoren im Verhältnis zum Ausschlag der Drehspule 15 verschieden ist, wird also eine diese Faktoren berücksich tigende Belichtungszeit eingestellt.
Wenn der Bedienende vergisst, den Schie ber 59 zu. betätigen oder wenn: er die Reib räder 19.4, 198; 200 so einstellt, dass die Schulter 47 nicht an den Anschlag 4$ ge drückt wird, dann bleibt die Sperrklinke 216 eingeschaltet und eine Auslösung des Ver schlusses ist unmöglich; der Bedienende wird dadurch auf seinen Fehler aufmerksam ge macht.
In. den Fig. 14 und 15 sind Einrichtun- gen gezeigt, bei welchen die stärkeren mecha nischen Kräfte, die am Ende der durch me chanische Mittel verursachten Bewegung des Drehgliedes 45 möglich sind, nicht auf dieses Glied zur Wirkung kommen können.
Gdmäss Fig. 14 liegt im Weg der Schul ter 47 des Zahnrades 45 ein Anschlag 230, der im Kameragehäuse 11 um die Achse 232 schwenkbar gelagert ist. Um diese Achse ist ausserdem ein Sperrhaken 234 schwenkbar, der unter der Wirkung einer Zugfeder 236 steht. Die beiden andern Enden 238 und 240 der Teile 230 bezw. 234 bilden eine Gabel, wobei das Ende 240 in einer Gewindebohrung eine Schraube 242 trägt, die sieh am Teil 238 abstützt.
Die Schraube trägt einen Querstift 244, der in axiale Schlitze einer Hülse 246 eingreift. Diese Hülse bildet einen Teil einer Einstellspindel 248, die im Kameragehäuse 11 gelagert ist und ausserhalb desselben einen Betätigungsknopf 250 trägt.
Die Feder 236 drückt über das Sperrteil 284, 240 und über die Schraube 242 das Anschlagteil 238, 230 in: der Ruhelage gegen einen Anschlag 252, der zur Justierung des Anschlages 230 in den eingezeichneten Pfeilrichtungen verstellt wer den kann.
Zur Erzielung der beabsichtigten Wir kung ist an der Zahnstange 51 eine zusätz liche Sperrverzahnung 254 vorgesehen, die in den entsprechenden Betriebsstellungen der Zahnstange dem Sperrhaken 234 gegenüber liegt. Diese Zahnstange ist in der bereits be schriebenen Weise an einer Seitenwand des \Gehäuses 11 verschiebbar gelagert und trägt einen aus 'dem Gehäuse herausragenden Handgriff 59; das untere Ende der Zahn stange ist mit der Öffnung 63 versehen, die einen Stift 65 des Hebels 67 umgibt. Dieser Hebel wirkt auf den Zeiteinstellring des Objektivverschlusses ein.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung ist folgende: Der von der lichtempfindlichen Zelle 13 (Fig. 1) ausgehende Strom (dessen Stärke von der Helligkeit des Aufnahmegegenstan des sowie der Berücksichtigung von Auf nahmefaktoren abhängig ist) bewirkt eine Drehung der Spule 15 sowie des mit dieser gekuppelten Zahnrades 45 im Uhrzeigersinn. Diese Drehung ist möglich, weil zunächst die Zahnstange 51 durch die Feder 61 in ihrer obersten Stellung gehalten wird, in welcher die Verzahnungen der Teile 51 und 45 ausser Eingriff sind.
Zur Durchführung einer Auf ; nahme wird mittels des Handgriffes 59 die Stange 51 nach unten bewegt, wobei nach einem gewissen Leerweg die Zähne der Teile 51 und 45 in Eingriff kommen und das Rad 45 zusammen mit der Spule 15 gegen den Uhrzeigersinn verdreht wird. Die Fig. 14 zeigt die Vorrichtung während dieser Ver drehung, und zwar kurz vor dem Auftreffen der Schulter 47 auf den Anschlag 230.
Be rührt nun die Schulter 47 den Anschlag 230, so wird dieser im Uhrzeigersinn um die Achse 232 vom Anschlag 252 wegge schwenkt, wobei der Anschlag 230 infolge des Anliegens seines Endes 238 an der Schraube 242 eine gleichgerichtete Bewegung des Sperrhakens 234 gegen die Wirkung der Feder 236 verursacht. Dieser Haken greift nach einem kurzen Wege in die Sperrverzah nung 254 ein und verhindert damit die Wei terbewegung der Stange 51.
(Durch diese begrenzte Bewegung der Zahnstange 51 wurde gleichzeitig über die Teile 63, 65 und 67 der Zeiteinstellring des Verschlusses ver dreht und damit die erforderliche Belich- tungszeit eingestellt.) Wie die vorstehenden Ausführungen zei gen, kann bei der Vorrichtung beim Auf treffen der Schulter 47 auf den Anschlag 230 nur die geringe Kraft der Feder 236 auf das empfindlich gelagerte Drehteil 15, 45 zur Wirkung kommen,
während eine noch weiter auf die Zahnstange 51 ausgeübte Kraft völlig von dem in die Verzahnung 254 eingreifenden Sperrhaken 234 abgefan- gen und aufgenommen wird. Dieser Haken kann ohne Schwierigkeit sowohl in seiner Form als auch in seiner Lagerung den auf tretenden Kräften angepasst werden.
Die dargestellte, getrennte und gegenein ander bewegbare Ausführung des Anschla ges 230 und des Sperrhakens 234 ermög licht es, einen zusätzlichen Aufnahmefaktor (wie Blendenöffnung, Filterfaktor usw.) in folgender Weise zu berücksichtigen.
Der Faktor wird in seiner Grösse durch Verdrehen des Knopfes 250 an einer ent sprechend geeichten Skala eingestellt. Bei dieser Verdrehung des Knopfes wird über die Welle 248 und die Ausgleichsbewegungen zulassende Kupplung 244, 246 die Schraube 242 mitgenommen und dadurch eine Ände rung des gegenseitigen Abstandes des Sperr hakens 234 und des Anschlages 230 erzielt. Diese Abstandsänderung bedingt aber eine andere Endlage des Teils 45, 47 sowie der Zahnstange 51 und damit die Einstellung einer andern, den Aufnahmefaktor berück sichtigenden Belichtungszeit.
Es können im übrigen über die vorste hende Möglichkeit hinaus auch mehr Auf nahmefaktoren berücksichtigt werden. Eine hierzu geeignete Vorrichtung, bei welcher zum Beispiel zwei Faktoren in den Einstell wert einbezogen werden können, ist in Fig. 15 gezeigt.
Gemäss dieser Figur ist am Ende 240 des Sperrhakens 234 der Mantel 256 eines Bow denzuges befestigt, dessen Seele 258 dieses Ende durchdringt und sich mit ihrem Ende am Teil 238 abstützt. Der Mantel 256 des Bowdenzuges ist ausserdem an einem Teil des Gehäuses 11 befestigt. Das andere Ende der Seele 258 des Bowdenzuges ist mit einer Schraube 260 verbunden, die einen Betäti- gungsknopf 262 trägt. Die Schraube 260 sitzt in einer Schraubenmutter 264, die ein gleichachsiges Aussengewinde trägt und mit diesem in einer Gewindebohrung 266 des Kameragehäuses sitzt.
Die Schraubenmutter 264 trägt ferner ein ringförmiges Hand betätigungsglied 268, das den Knopf 262 umgibt. Die Wirkungsweise der in Fig. 15 ge zeigten Vorrichtung ist folgende: Zur Berücksichtigung eines Aufnahme faktors wird zum Beispiel der Knopf 262 um einen entsprechenden Betrag verdreht.
Durch die Wirkung der Schraube 260 ist mit dieser Verdrehung eine Axialbewegung der Bow- denzugseele 258 verbunden, wodurch ihre axiale Lage in dem Mantel 256 geändert und damit der gegenseitige Abstand der Teile 238 und 240; also auch derjenige des Sperr hakens 284 und des Anschlages 230, ver ändert wird.
Soll nun ausserdem ein zweiter Faktor bei einer Aufnahme berücksichtigt werden, so geschieht dies durch Verdrehen der Schrau- benmutter 264, 268. Hierbei wird dieselbe durch die .Wirkung ihres Aussengewindes axial bewegt.
Die in ihr gelagerte Schraube 260, 262 macht zusammen mit der Bowden- zugseele 258 diese Axialbewegung mit, so dass der gegenseitige Abstand der Teile 230, 234 nochmals verändert wird. Die für die Einstellung der Belichtungszeit massgebende gegenseitige Lage des Anschlages 230 und des Sperrhakens 234 ist somit in diesem Fall das Ergebnis der beiden Teilbewegungen der Handbetätigungsglieder 262 und 268.
Selbstverständlich wäre es auch möglich, durch entsprechende Anordnung weiterer Einstellglieder noch andere Aufnahmefak toren in dem Abstand der Teile 230; 234 zu berücksichtigen.
Bei Weglassung der vorstehend beschrie benen Einrichtungen zur Berücksichtigung von Aufnahmefaktoren können der Sperr haken 234 und der Anschlag 230 zu einem einzigen, um die Achse 232 schwenkbaren Teil vereinigt werden; die die Bezugszeichen 238 bis 250 und 256 bis 268 tragenden Teile fallen dann weg.