Verfahren zum Sterilisieren von Nahrungsmitteln, die in mindestens teilweise aus nichtmetallischem Werkstoff bestehenden Dosen abgefüllt sind. Es ist ein Verfahren bekannt geworden, mittels welchem Nahrungsmittel in Dosen aus nichtmetallischem Werkstoff sterilisiert werden können, indem dem Doseninnenraum ein Sterilisierungsmittel, z. B. Dampf, zu geleitet wird, welches nach der Wärmeabgabe an das Nahrungsmittel aus der Dose ent weicht, so dass in der Dose während des Sterilisierungsvorganges ungefähr Atmosphä rendruck herrscht.
Um nun einerseits dieses bekannte Ver fahren zu beschleunigen und anderseits eine möglichst weitgehende Verhinderung des Entweichens von Nahrungsmittelaroma zu erzielen, wird entsprechend der Erfindung ein Verfahren zum Sterilisieren von Nah rungsmitteln, die in mindestens teilweise aus nichtmetallischem Werkstoff bestehenden Dosen eingefüllt sind, unter Verwendung eines gasförmigen Sterilisierungsmittels, z. B.
Dampf, das dem Innenraum der Dose zu geleitet wird, vorgeschlagen, das darin be steht, dass in einer ersten Phase des Sterili- sierungsvorganges das zugeleitete Sterilisie- rungsmittel nach der Wärmeabgabe an das Nahrungsmittel aus der Dose entweichen ge lassen wird. Dadurch wird vorerst erreicht, dass die Luft aus der Dose ausgeblasen wird, und dass sich der Raum über dem Nahrungs mittel mit dem Sterilisierungsmittel füllt.
In einer zweiten Phase wird ein Austritt des Sterilisierungsmittels aus der Dose ver hindert, so dass sich ein Überdruck im Dosen innenraum bildet. Dadurch wird der Steri- lisierungsvorgang beschleunigt und gleich zeitig das in dem Nahrungsmittel enthaltene Aroma in der Dose zurückgehalten.
In einer dritten Phase wird die Öffnung in der Dose luftdicht verschlossen, ohne dass wieder Luft in die Dose eintreten kann.
Es kann das beschriebene Verfahren bei spielsweise an in Dosen abgefüllten Nah rungsmitteln angewendet werden, die vor der Zuleitung des Sterilisierungsmittels unter einer Deckflüssigkeit liegen, oder diese Deck flüssigkeit kann erst während der zweiten Phase des Sterilisierungsvorganges dem Nah rungsmittel unter Luftabschluss zugeleitet werden.
An Hand der Zeichnung werden Durch- führungsbeispiele des Verfahrens nach der Erfindung erläutert, und zwar zeigt: Fig. 1 eine Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens während der ersten Phase des Sterilisierungsvorganges, Fig. 2 dieselbe Vorrichtung während der zweiten Phase des Sterilisierungsvorganges, und zwar in dem Augenblick, in welchem eine Deckflüssigkeit unter Luftabsehluss dem Doseninnenraum zugeleitet wird und Fig. 3 eine Einzelheit der Vorrichtung nach der dritten Phase des Sterilisierungsvor- ganges,
das heisst mit luftdicht verschlossener Dosenöffnung, in grösserem Massstab.
In der Zeichnung ist mit 1 eine Dose aus nichtmetallischem Werkstoff, z. B. aus Pappe, bezeichnet, die zum Beispiel durch eine inwendig aufgetragene Lackschicht luft- und wasserdicht gemacht ist. Es sind viele Imprägnierungsmöglichkeiten des Dosen werkstoffes denkbar. 2 stellt den Dosen deckel und 3 den Boden dar. Das eingefüllte Nahrungsmittel ist mit 4 bezeichnet.
Durch den Deckel der Dose ragt ein Röhrchen 5, dessen lichte Weite so bemessen ist, dass neben der eingeführten Nadeldüse 6 für die Zuleitung des Sterilisierungsmittels, noch genügend freier Durchtrittsraum für das ent weichende Sterilisierungsmittel vorhanden ist. Das Sterilisierungsmittel wird der Nadeldüse 6 durch das feststehende Rohr 7 zugeleitet, in welchem ein Absperrorgan 8 vorgesehen ist. Auf dem Rohr 7 gleitet ein Rohr 9, das an seinem untern Ende einen Stempelkopf 10 aufweist. In letzterem ist eine Dichtungsein lage 11 untergebracht, mittels welcher das Röhrchen 5 der Dose gegen die Aussenluft abgedichtet werden kann (Fig. 2).
Der Stempelkopf 10 weist ferner eine Bohrung 10a auf, durch welche die Nadeldüse 6 hin durchgeführt werden kann. Ein Dichtungs ring 12 und ein Druckring 13 sind für die Abdichtung der Zuleitung für das Sterili- sierungSmittel gegenüber dem Rohr 9 vor- gesehen. Von der Seite tritt ein Leitungs rohr 14 in den Stempelkopf 10 ein und mündet in die Bohrung 10a aus. Diese Lei tung ist mit einem Absperrorgan 15 ver sehen. Die Nadeldüse 6 ist in einem Boden stück des feststehenden Rohres 7 eingesetzt.
Auf dem Rohr 7 ist ein Ring 17 aufgebracht; zwischen diesem und einem Rand 9a des ver schiebbaren Rohres 9 befindet sich eine Druckfeder 18, welche bestrebt ist das ver schiebbare Rohr 9 nach unten zu stossen und dadurch die in dem Stempelkopf 10 vorge sehene Dichtungseinlage 11 gegen das Röhr chen 5 der Dose zu drücken. Eine Stell schraube 19 ermöglicht das Feststellen des verschiebbaren Rohres 9 auf dem feststehen den Rohr 7.
Beim Sterilisieren wird folgendermassen vorgegangen: Die Dose 1 ist mit dem zu sterilisieren den Nahrungsmittel (mit oder ohne Deck flüssigkeit) angefüllt. Hierauf wird die Na deldüse 6 durch das Röhrchen 5 eingeführt und in das Nahrungsmittel eingetaucht. Durch Öffnen des Absperrorganes 8 wird zum Beispiel Dampf durch die Nadeldüse 6 dem Doseninnenraum zugeführt. Nach Ab gabe eines Teils seiner Wärme entweicht der Dampf neben der Nadeldüse 6 vorbei ins Freie.
Nach einer bestimmten Durchströ- mungsdauer wird die Stellschraube 19 gelok- kert, worauf die Feder 18 das verschiebbare Rohr 9 nach unten drückt, bis die Dichtungs einlage 11 des Stempelkopfes 10 auf dem Röhrchen 5 aufsitzt, wodurch der Luftzutritt unterbunden ist, und ein Austritt des Damp fes verhindert ist. Das Nachströmen von Dampf bewirkt einen Überdruck in der Dose. Nach einer nach Massgabe des ge wünschten Sterilisierungsgrades festgesetzten Zeitdauer wird die Dose 1 soweit nach unten gezogen, bis die Nadeldüse 6 aus dem Röhr chen 5 herausgetreten und in die in der Fig. 2 dargestellte Lage gelangt ist.
Bei diesem Vor gang bleibt der Luftabschluss der Dose be stehen, da das verschiebbare Rohr 9 unter der Wirkung der Feder 18 der Dose nach unten folgt. Hierauf wird das Absperrorgan 8 abgestellt.
Ist nun keine Deckflüssigkeit über dem Nahrungsmittel in der Dose vorhanden, dann wird in diesem Zeitpunkt das Absperrorgan 15 der Zuleitung 14 für die Deckflüssigkeit geöffnet und vorsterilisierte Deckflüssigkeit in die Dose gedrückt. Diese Deckflüssigkeit wird der Dose in kaltem Zustande zugeleitet, so dass sofort eine Kondensation des Damp fes in der Dose stattfindet, wodurch weitere Deckflüssigkeit nachgesaugt wird.
Nach Be endigung dieses Vorganges wird das Röhr chen 5 luftdicht verschlossen, indem es zum Beispiel wie durch die Pfeile A angedeutet mittels eines Stempelpaares zusammengepresst und hernach umgelegt, eventuell auch ver lötet wird, so dass während und nach der dritten Phase keine Luft wieder in die Dose eintreten kann.
Wenn sich in der Dose von Anfang an Deckflüssigkeit befand, fällt die oben be schriebene Zuleitung derselben nach dem Sterilisierungsvorgang einfach weg.
Es würde sich an dem beschriebenen Ver fahren nichts ändern, wenn zum Beispiel der Deckel 2 oder der Boden 8 der Dose, oder Deckel und Boden, aus Metall hergestellt würden.