Werkzeug-Schleifmaschine mit mehreren, nacheinander zurr Wirkung kommenden Schleifscheiben. Die Verwendung von hochlegierten Spe zialstählen und Hartkörpern zur Herstellung von Werkzeugen, insbesondere Drehstählen, stellte neue Anforderungen an die Schleif maschinen, auf welchen solchen Werkzeugen die endgültige Form gegeben wird und auf welchen sie auch nachgeschliffen werden.
Es zeigte sich dabei, dass mit einer einzigen Schleifscheibe nicht mehr auszukommen ist, sondern dass die Formgebung und das Schlei fen solcher Werkzeuge an verschiedenen Schleifscheiben vorgenommen werden muss. Als vorteilhaft hat sich zum Beispiel erwie sen, vier Scheiben zu verwenden, nämlich zuerst eine grobkörnige keramische, dann eine feinkörnige keramische Schleifscheibe, her nach eine grobkörnigere Diamantschleif- scheibe und schliesslich eine ganz feinkörnige Diamantschleifscheibe. Dabei soll mit Rück sicht auf die teuren Schleifscheiben, insbe sondere der Diamantschleifscheiben,
die eigentliche Formgebung des Werkzeuges an der ersten dieser Scheiben erfolgen, während mittels der nachfolgend zur Wirkung kom menden Schleifscheiben eine sukzessive Ver feinerung der zu schleifenden Flächen erzielt werden soll. Es ist nun klar, dass es sehr schwer ist, ein zu schleifendes Werkzeug mehrmals nacheinander so einzuspannen, dass die zu bearbeitende Fläche genau in gleicher Lage an die neue Schleifscheibe wie an die vorangehende herangeführt wird, und wenn die Abweichungen auch nur klein sein mögen, so wird doch von der neuen Schleifscheibe nicht nur Verfeinerung der vorgeschliffenen Fläche,
sondern rauch etwelche Deformations- arbeit geleistet werden müssen. Es sind des halb schon Werkzeug-Sehleifmaschinen vor geschlagen worden, welche mehrere Schleif scheiben, z. B. die vorerwähnten vier Arten besitzen, bei welchen das zu bearbeitende Werkzeug eingespannt bleibt und die ver schiedenen Schleifscheiben nacheinander an dieses herangeführt werden. Es zeigt sich dabei jedoch, dass es sehr schwer hält, den die Schleifscheiben tragenden Support genü gend stabil zu gestalten und zu lagern, um einen erschütterungsfreien Lauf der Schleif scheiben zu erhalten.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Werkzeug-Sehleifmasehine mit mehreren, nacheinander zur Wirkung kommenden Schleifscheiben, und zeichnet sich dadurch aus, dass der die Scheifscheiben tragende drehbare Support auf einem Träger befestigt ist, welcher bei in Arbeitsstellung befind lichem Support auf dem obern Rand einer im.
Ständer der Maschine vorgesehenen topf- förmigen Lagerung aufsitzt, und dessen un terer Teil in eine in der Lagerung achsial verschiebbar eingesetzte Büchse eingreift, zwischen deren oberem Rand und dem Träger ein in Arbeitsstellung des Supportes ent lastetes Drucklager angeordnet ist, wobei zur Sicherung der genauen Lage des Supportes in der Arbeitsstellung in einer Führung im Ständer der Maschine ein Schiebekeil ange ordnet ist, für welchen im Träger des Sup- portes den Arbeitsstellungen des letzteren entsprechende Passlöcher vorgesehen sind,
und dass in den zur Schleifschale erweiterten Ständer der Maschine ein Tisch zum Auf spannen des zu bearbeitenden Werkstückes hineinragt, der auf einer Führung angeord net ist, und welcher in Arbeitsstellung durch eine Klemmvorrichtung auf dieser Führung festgehalten wird, ferner gekennzeichnet durch eine durch einen Fusshebel zu betä tigende Auslösevorrichtung, welche auf den Schiebekeil, den Träger mit dem Support und die Klemmvorrichtung einwirkt, derart, dass beim Niedertreten des Fusshebels der Schiebe keil aus seinem Passloch zurückgezogen wird,
der Träger mit dem Support durch Anheben der Büchse von seiner Auflage auf der topf- förmigen Lagerung abgehoben und auf das zwischen der Büchse und dem Träger an geordnete Drucklager abgestützt und die Klemmvorrichtung gelöst wird, so dass der Tisch mit dem aufgespannten Werkstück von der Schleifscheibe zurückgezogen, der Träger mit dem Support auf dem Drucklager ge- dreht und in eine neue Arbeitsstellung ge bracht werden kann.
Die Erfindung ermöglicht es, ein Werk stück, ohne es auszuspannen, nacheinander an verschiedenen Schleifscheiben einwandfrei zu bearbeiten. Die Bedienung dieser Werk zeug-Schleifmaschine zeichnet sich dabei durch grösste Einfachheit aus. Um nach Be endigung der Arbeit an einer Schleifscheibe die nächstfolgende Schleifscheibe zur Einstel lung bringen zu können, ist eine einzige Be wegung erforderlich, das Niedertreten eines Fusshebels, so dass also beide Hände des Ar beitenden frei bleiben.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstan des dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine Ansicht einer Werkzeug- Schleifmaschine mit vier nacheinander zur Wirkung kommenden Schleifscheiben von vorn, Fig. 2 eine Seitenansicht hierzu, Fig. 3 eine Seitenansicht in grösserem Massstab, teilweise im Schnitt, und Fig. 4 einen Schnitt gemäss Linie I-I in Fig. 3.
Die Werkzeug - Schleifmaschine besitzt einen Ständer 1, der in seinem obern Teil zur Schleifschale 2 ausgebildet ist, und einen kreisförmigen drehbaren Support 3, an des sen vier kreuzförmig angeordneten Armen vier Schleifscheiben<I>a,</I> b, c und<I>d,</I> die mit umstellbaren Schutzhauben a', b', e' und d' versehen sind, gelagert sind. Die Schleif scheiben a und b sitzen an den Enden einer durch zwei sich gegenüberliegende Kreuz arme des Supportes 3 durchgehenden Welle 4. Die Schleifscheiben c und d sitzen für sich auf den äussern Enden von Wellen, die in den betreffenden Kreuzarmen des Supportes 3 gelagert und mit in diesen Kreuzarmen des Supportes 3 untergebrachten Antriebsmotoren versehen sind.
Der Support 3 sitzt auf einem topfförmigen Träger 5, welcher in eine am Ständer 1 innerhalb der Schleifschale 2 vor gesehene topfförmige Lagerung 6 eingesetzt ist, derart, dass sein oberer, nach aussen ste hender Rand in der Arbeitsstellung des Sup- Portes auf dem obern Rand der Lagerung 6 aufliegt.
Im topfförmigen Träger 5 ist ein Motor 7 gelagert, welcher von einem Keil riemenrad über einen Keilriemen 8 und ein auf der Welle 4 sitzendes Keilriemenrad 9 diese letztere antreibt. Unten in der Mitte der Lagerung 6 ist ein Ansatz 10 für eine vertikale Führung vorgesehen, in welchem eine Büchse 11 achsial verschiebbar gelagert ist. Der topfförmige Träger 5 besitzt unten einen Zapfen 12, welcher in die Büchse 11 eingreift.
Zwischen dem obern Rand der Büchse 11 und dem Boden des Trägers 5 ist ein Drucklager 13 (Rollen- oder Kugellager) angeordnet. Der untere Rand der Büchse 11 liegt beidseitig auf Nocken 14 eines aus zwei Einzelhebeln bestehenden Hebels 15, dessen eines Ende am Ständer 1 angelenkt ist, und dessen anderes Ende auf einer Nocke 16 aufliegt, auf. Diese Nocke 16 sitzt auf einer am Ständer 1 gelagerten Achse 17, auf welcher ein Hebel 18 festsitzt, an welchem eine Zugstange 19 eingreift, die mit einem beidseitig unten am Ständer 1 gelagerten, über die ganze Vorderseite desselben sich er streckenden Fusshebel 20 gelenkig verbunden ist.
Durch Niedertreten des Fusshebels 20 wird die Achse 17 gedreht und die Nocke 16 hebt dabei den Hebel 1-5 an, wodurch die. Nocken 14 die Büchse 11 nach oben drücken. Dabei wird über das Drucklager 13 der topf- förmige Träger 5 gehoben, derart, dass sein oberer Rand sich vom obern Rand der Lage rung 6 abhebt und er nur auf dem Druck lager 13 aufliegt. Am obern Rand des Trä gers 5 sind Führungsrollen 21 gelagert, wel che den Träger 5 vor Kippen schützen.
Mit diesen Führungsrollen ist der Teil 5 im Teil 6 aehsial geführt. An der Achse 17 sitzt ferner ein Hebel 22, an welchem eine Stange 23 angelenkt ist, deren anderes Ende mit dem einen Ende eines am Ständer 1 gelagerten zweischenkligen Hebels 24 gelenkig verbun den ist.
Der andere Schenkel dieses Hebels 24 wirkt auf einen Schiebekeil 25 ein, wel cher im Ständer 1 bezw. der Lagerung 6 ge führt ist, und welcher zur Genaueinstellung und Fixierung des Trägers 5 dient, Beim Niedertreten des Fusshebels 20 wird über den Hebel 22 die Stange 23 und den Hebel 24 der Schiebekeil 25 aus seinem Passloch, von welchen vier, entsprechend den vier Arbeits stellungen des Supportes vorhanden sind, und Träger 5 zurückgezogen, so dass der Träger 5, der gleichzeitig von seiner Auflage an der Lagerung 6 angehoben wird,
nur noch auf dem Drucklager 13 aufliegt und nun mit Hilfe eines Hebelsternes 26 leicht gedreht werden kann. Um die Arbeitsstellungen des kreuzförmigen Supportes 3 leicht zu finden, sind an der Seitenwand des Trägers 5 den vier Armen des kreuzförmigen Supportes 3 entsprechende Einbuchtungen 27 vorgesehen. Im Ständer 1 ist ein unter der Wirkung einer Feder 28 stehender Hebel 29 vorgesehen, des sen Ende eine Rolle 30 trägt.
Durch die Wir kung der Feder 28 wird die Rolle 30 gegen die Wandung des Trägers 5 gedrückt, und wenn die Rolle 30 in eine der Einbuchtungen 27 einfallen kann, bewirkt sie eine Vorein- stellung des Trägers 5 mit dem Support 3. Dadurch wird das entsprechende Passloch im Träger 5 genau vor den Schiebekeil 25 ge bracht, so dass dieser Keil angenähert pris matisch ausgebildet werden kann und zur Genauigkeit des Trägers 5 mit dem Support 3 nur eine minimale Arbeit zu leisten hat.
Das zu schleifende Werkzeug wird auf einem Tisch 31 aufgespannt. Der Tischober teil 31' ist in einer Führung senkrecht zur Achse der arbeitenden Schleifscheibe hin und her beweglich, derart, dass die zu bearbei tende Fläche des Werkzeuges über idie ganze, Arbeitsbreite der Schleifscheibe hin und her bewegt werden kann.
Dieser Tischoberteil 31' ist um eine horizontale Achse verschwenkbar und mit einer durch das Handrad 32 zu be- tätigenden Feinzustellung und einer mittels Handrad 33 zu betätigenden Feineinstellung für seine Neigung versehen.
Wenn auf dem Tisch 31 ein zu schleifendes Werkzeug auf gespannt ist, lässt sich der kreuzförmige Sup port 3 nicht ohne weiteres drehen, da das bis an die Schleifscheibe heranreichende Werkzeug eine Verdrehung desselben nicht gestatten würde.
Um, nun. zu vermeiden, dass das zu schleifende Werkzeug beim Übergang von einer Schleifscheibe zur andern ausge spannt und nachher sorgfältig, da ja die zu bearbeitende Fläche wieder in genau der glei chen Lage an die nächste für die weitere Be arbeitung notwendige Scheibe herangeführt werden soll, wieder aufgespannt werden müsste, ist der ganze Tisch 31 auf einer zur Achse der arbeitenden Schleifscheibe paral lelen Führung 34 verschiebbar angeordnet. Auf dieser Führung 34 wird der Tisch 31 in der Arbeitsstellung durch eine Klemmvor richtung festgeklemmt, die einen unter der Wirkung einer Feder 35 stehenden Bolzen 36 aufweist.
Das untere Ende dieses Bolzens 36 sitzt auf einer Nocke 37 auf der Achse 17 auf, welche derart ausgebildet ist, dass sie beim Niedertreten des Fusshebels 20 den Bolzen 36 entgegen der Wirkung der Feder 35 anhebt und dadurch die Festklemmung des Tisches 31 auf der Führung 34 aufhebt. Der Tisch 31, der in den zur Schleifschale erweiterten Ständer der Maschine hineinragt, kann somit nach Niedertreten des Fusshebels 20 auf der Führung 34 von der Schleif scheibe weggezogen und nach Einstellung der nächstfolgenden Schleifscheibe wieder an diese herangeführt werden.
Das aufgespannte zu bearbeitende Werkzeug behält dabei seine Lage in bezug auf die Arbeitsfläche bei, und es muss lediglich die Feinzustellung entspre- ehend dem Fortschreiten der Arbeit reguliert werden.
Die Schalter für die die Schleifscheiben antreibenden Motoren sowie einen eine Kühl flüssigkeitspumpe antreibenden Motor sind in einer Nische vorn an der Schleifschale 2 an geordnet.
In Arbeitsstellung liegt der Träger 5 mit dem Support 3 fest. auf dem obern Rand der Lagerung 6 auf und das Drucklager 13 ist v ollständib entlastet. Diese breite Auflage verbunden mit der Sicherung durch den Schiebekeil 25, der durch sein Eigengewicht, das Gewicht des Motors 7 und desjenigen des Supportes 3 mit den Schleifscheiben be lasteten Trägers 5 gewährleistet eine sehr starre, erschütterungsfreie Lagerung des Sup- portes 3 mit den Schleifscheiben. Ist die Arbeit an einer Schleifscheibe beendet, so wird der Fusshebel 20 niedergetreten.
Da durch werden gleichzeitig drei Funktionen ausgelöst: erstens wird der Schiebekeil 25 zurückgezogen und dieser gibt den Träger 5 frei; zweitens wird der Träger 5 von seiner Auflage am obern Rand der Lagerung 6 ab gehoben, so dass er nur noch auf dem Druck lager 13 aufliegt; drittens wird die Fest- klemmung des Tisches 31 auf seiner Führung 34 aufgehoben. Der nur noch auf dem Druck lager 13 ruhende, durch die Führungsrollen 21 gehaltene Träger 5 lässt sich nun leicht drehen.
Die in die Einbuchtungen 27 einfal lende Rolle 30 erleichtert das Auffinden der neuen Einstellung des Supportes 3 und be wirkt, wie bereits gesagt, eine Voreinstellung. Der Tisch 31 mit dem aufgespannten, zu be arbeitenden Werkzeug kann auf der Führung 34 von der Schleifscheibe weggezogen wer den, um die Drehung des Supportes 3 mit den iSchleifscheiben zu ermägliehen. Nachdem der Support 3 seine neue Voreinstellung er halten hat, wird der Tisch 31 wieder an die nun zur Arbeit kommende Schleifscheibe her angeführt und nachher der Fusshebel 20 los gelassen.
Damit wird der Tisch 31 wieder auf seiner Führung 34 festgeklemmt, der Träger 5 wird wieder gesenkt und kommt zum Aufliegen auf den obern Rand der La gerung 6 und der Schiebekeil 25 wird in das Passloch am Träger 5 vorgeschoben. Die neue Arbeitsstellung des Supportes 3 ist damit er reicht. Es ist wichtig, dass das Ende des Vor- sch iebens des 'Schiebekeils 25 mit dem Auf sitzen des Trägers 5 auf den obern Rand der Lagerung 6 seitlich zusammenfällt.
Wenn das Aufsitzen des Trägers 5 auf die Lage rung 6 zuerst erfolgen würde, so müsste für das Einschieben des Schiebekeils in sein Pass- loch eine sehr grosse Kraft aufgewendet wer den, da sich der Träger 5 auf der Lagerung 6 kaum mehr verschieben lässt. Andernfalls müsste dem Schiebekeil 25 zuviel Spiel ge geben werden. Die Voreinstellung des Trä gers 5 durch die in die Einbuchtungen 27 einfallende Rolle 30 ist zweckmässig, weil dadurch die Passlöcher am Träger 5 bereits auf ihn ausgerichtet werden und also keine Gefahr besteht, dass die Kanten des Schiebe keils durch Anstossen an den Rändern dieser Passlöcher beschädigt werden.
Der Führung 34, auf welche der Tisch 31 festgeklemmt wird, könnte auch eine Neigung nach vorn vom Supportweg gegeben werden, derart, dass der Tisch 31 bei Lösen der Klemmvorrich tung, welche ihn festhält, durch Niedertreten des Fusshebels 20 unter der Wirkung seines Eigengewichtes selbsttätig auf der Führung <B>a</B> 34 nach vorn, das heisst vom Support und von der Schleifscheibe weg, gleitet. .