Motortreibstoff. Vorliegende Erfindung bezieht sieh auf einen Motortreibstoff mit verbesserten Eigen schaften und betrifft insbesondere die Ver hinderung der Bildung von Eiskristallen in einem Gasolin enthaltenden Motortreibstoff, der eine wesentliche Menge eines Zusatzes von Stoffen mit hoher Octanzahl, die in Gasoliv lölich sind, enthält, die jedoch die 'Tendenz haben, die Wasseraufnahmefähig keit des Gasolins zu erhöhen.
Ein vorzugs weiser Typ von Stoffen mit hoher Octanzahl, die als Zusätze au Gasoliv geeignet sind, sind Äther, welche bei gewöhnlicher Temperatur flüssig sind und sich im Gasoliv lösen und die ferner innerhalb der Siedegrenze des Gasolivs sieden und die allgemein chemische Formel ROR' besitzen, in welcher minde stens ein R oder R' eine verzweigte ali phatische Kohlenwasserstoffkette und beide R und R' Kohlenwasserstoffreste darstellen. Die Erfindung stellt eine Verbesserung der im ameirik. Patent 2046043 von Hyym E. Buc, veröffentlicht am 30. Juni 19i36, beschriebenen Erfindung dar.
Durch dieses Patent wird bekannt, dass Äther von dem oben angegebenen allgemeinen Typus eine hohe Octanzahl, sowie eine hohe Bleiverträg lichkeit besitzen (d. h. ihre Octanzahl kann durch Zusatz von Tetraäthylblei noch weiter verbessert werden) und sind im allgemeinen als Beimischung mit hoher Octanzahl zu Motortreibstoffen sehr geeignet. Diese Tat sache ist darum sehen bemerkenswert, weil der gewöhnliche Äthyläther das Klopfender Treibstoffe begünstigt, d. h. er erniedrigt die Octanzahl eines Treibstoffes, dem er zuge setzt wird.
Trotz der Tatsache, dass gemischte Motor treibstoffe, welche diese verzweigten Äther, z. B. den Isopropyläther enthalten, sich ins besondere dann, als äusserst verwendungsfähig erwiesen haben, wenn Motortreibstoffe mit einer Octanzahl oberhalb 80 oder sogar ober halb 100 gewünscht werden, zeigt sich, dass bei ihrer Verwendung bei extrem niedrigen Temperaturen, denen zum Beispiel die Flug motoren in grossen Höhen unterworfen sind, das im Brennstoff befindliche Wasser, das auch bei Anwendung der grössten Sorgfalt stets in geringen Mengen zugegen ist, die Tendenz hat, auszugefrieren,
was zu Be triebsstörungen Anlass geben kaann, indem entweder der Vergaser oder die Gasolinzu- leitung durch die Eiskristalle verstopft wer den. Diese Störung kann natürlich in mehr- motorigen Flugzeugen dadurch behoben wer den, dass man einen Motor zeitweilig abstellt. so dass er sich wieder erwärmen kann, wo durch die Eiskristalle schmelzen, wobei man unterdessen die übrigen Motoren des Flug zeuges verwendet. Dies ist ,jedoch nicht im mer durchführbar und ist in allen Fällen mit einem gewissen Risiko verbunden, da die laufenden Motoren unnötig überlastet wer den.
Dieses Vorgehen ist auch unerwünscht aus dem Grunde, weil dadurch die normale Navigation des Flugzeuges unterbrochen wird.
Durch beträchtliche Forschungsarbeiten und Versuche wurde nun festgestellt, dass diese Schwierigkeiten dadurch behoben wer den können, dass man dem Treibstoff eine äusserst geringe Menge eines vorzugsweise wasserlöslichen Alkohols oder eines andern, das Gefrieren verhindernden Mittels zusetzt.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, in ein Luft-Brennstoffgemisch in der Ausgangs leitung von Verbrennungskraftmaschinen 2 bis 15 % einer wasserlöslichen Substanz, welche das Gefrieren verhindert (berechnet auf das Volumen des flüssigen Brennstoffes), zuzufügen, um die Eisbildung, welche auf dem Ausfrieren der in der Ansaugluft ent haltenen Feuchtigkeit beruht, zu verhindern. Dieses Ausfrieren ist mindestens zum Teil auf den Wärmeentzug bei der Verdampfung des Brennstoffes zurückzuführen.
Derart grosse Mengen wasserlöslicher Zusatzmittel, wie sie oben genannt sind, wären jedoch als Zusätze zum flüssigen Brennstoff sehr unge eignet und auch nicht erwünscht, da sie eine grosse Tendenz haben, die Ausscheidung der Oxyverbindung aus dem Gasolin zu begün stigen, und zwar erfolgt die Ausscheidung in derart grossen Mengen, dass Motorstörun gen auftreten können.
Gemäss einer Ausführungsform der vor liegenden Erfindung beträgt die Menge des zugesetzten, das Gefrieren verhindernden Mittels etwa 0,001-2%. Im allgemeinen lie gen die Grenzen zwischen 0,01-1%, doch ist es von Vorteil, mit Mengen von 0,1-0,5 zu arbeiten.
Das Hauptproblem der vorliegenden Er findung, d. h. die Verhinderung der Eisbil dung in Gasolin-Motortreibstoffen, die we sentliche Mengen verzweigter Äther, z. B. Isopropyläther enthalten, bei niedrigen Temperaturen, ist durchaus verschieden von der Verhinderung der Eisbildung in der Ansaugluft und beruht insbesondere auf dem ausgeprägten Effekt der verzweigten Äther auf die Wasseraufnahmefähigkeit des Gaso- lins, wie dies nachstehend noch eingehender beschrieben werden soll.
Das Wasser, mit dem sich die vorliegende Erfindung befasst, befindet sich .im Brennstoff in Lösung und wird nicht in Form von Feuchtigkeit mit der Ansaugluft zugeführt.
Bei Betrachtung der physikalischen Eigen schaften von Fliegergasolinen spielt die Was- seraufnahmefähigkeit des Brennstoffes eine sehr grosse Rolle. Die bestehenden Normen für die Wasseraufnahmefähigkeit von Brenn stoffen für den Flugbetrieb verlangen bloss,
dass wenn 80 Raumteile des Brennstoffes mit 211 Raumteilen Wasser bei Zimmertemperatur geschüttelt werden, die Waseerschicht nicht mehr als 2 Raumteile zunehmen soll.
Diese Vorschrift richtet sich gegen die Verwen dung von alkoholhaltigen Gemischen, aus denen der Alkohol in der Regel durch Was serzusatz leicht wieder entfernt werden kann. Is@opropyläther ist in Wasser nur we nig löslich und die oben erwähnte Wasser- a.ufnahmefähigkeibsprüfung zeigt fürgewöhn- lieh keine merkliche Zunahme der Wasser schicht, selbst wenn das Gasolin bis 40% des Äthers enthält.
Die geringe Wasserlöslichkeit des Iso- propyläthers wurde durch noch genauere Versuche als das oben genannte grobe Prüf verfahren belegt. 503 Raumteile eines 40% igen Gemisches von Isopropyläther mit Fliegergasolin wurden mit 497 Raumteilen Wasser so lange geschüttelt, bis das Gleich gewicht sich einstellte. Die schliessliche Ver minderung der Gasolinschicht betrug 2,63 Raumteile oder 0,52%. Hierauf wurde der Wassergehalt der Gasolinschicht nach der unten beschriebenen Methode zu 0,09% be stimmt.
Da im Totalvolumen von Gasolin und Wasser (1000 Raumteile) keine Ver- änderung eingetreten war, so konnte der Ver lust an Isopropyläther durch Lösung in Wasser zu 0,61%, berechnet auf das Aus gangsgemisch, oder zu 1,5%, berechnet auf den Isopropyläther selbst, festgestellt Wer den.
Die oben gegebenen Zahlen zeigen die Grösse des Brennstoffverlustes, welcher ge gebenenfalle eintreten könnte, wenn ein iso- propylätherhaltiges Gemisch während länge rer Zeit über Wasser aufbewahrt wird. Diese Möglichkeit hat eine praktische Bedeutung im Hinblick darauf, dass zum Beispiel bei der amerik. Luftwaffe gelegentlich Lage- rungssysteme Verwendung finden, die auf dem Prinzip der Wasserverrdrängung be ruhen.
Eine andere Seite des Problems der Was seraufnahmefähigkeit von Brennstoffen, die in vielen Fällen von besonderer Wichtigkeit ist, ist die Eigenschaft der Fliegergasoline, Wasser zu lösen, das dann später bei Ge- friertemperaturen im Brennstoffzuleitungs system von im Fluge befindlichen Aero planen als Eis ausgeschieden wird.
In diesem Zusammenhang ist nicht die Menge des im Gasfolin gelösten Wassers bei irgend einer gegebenen Temperatur wichtig, sondern eher die Menge des Wassers, das sich aus der Lösung bei irgend einer Tempe ratur unterhalb des Gefrierpunktes des Was sers ausscheidet. Demgemäss wenden zum Vergleich der Wasseraufnahmefähigkeit von Isopropyläther mit dershelben von andern Brenustoffarten zwei verschiedene Bestim mungsmethoden verwendet. Bei diesen Me thoden wird der totale Wassergehalt cles Brennstoffes, wenn dieser mit Wasser ein mal bei 25 e C und dann bei 0 C gesättigt ist, bestimmt.
Die Bestimmungen werden so durchgeführt, dass man zum wassergesättig ten Brennstoff Calciumhydrid zufügt und den durch die Reaktion mit dem Wasser ent wickelten Wasserstoff in einer Gasburette genau misst und hierauf den Wassergehalt in cm3 pro 100 cm3 Brennstoff berechnet. Der Wassergehalt von zwei Brennstoffen ergab sich in dieser Weise wie folgt:
EMI0003.0014
cm3 <SEP> Wasser <SEP> in <SEP> 100 <SEP> cm3 <SEP> cm3 <SEP> Wasser <SEP> in <SEP> 100 <SEP> cm <SEP> 3
<tb> Brenustoff <SEP> gesättigt <SEP> bei <SEP> 25 <SEP> <SEP> C <SEP> gesättigt <SEP> bei <SEP> 0 <SEP> C
<tb> A <SEP> 1,00% <SEP> gewöhnliches <SEP> Fliegergasolin <SEP> 0,007 <SEP> 0,006
<tb> B <SEP> Fliegergasolin <SEP> mit <SEP> 40 <SEP> % <SEP> Isopropylätber <SEP> 0,018.5 <SEP> 0,062 Prüfung dieser beiden Brennstoffe:
EMI0004.0001
A <SEP> B
<tb> A <SEP> B
<tb> Typisches <SEP> Neuer <SEP> Brennstoff <SEP> mit <SEP> Oct Fliegergasolin <SEP> anzahl <SEP> 100 <SEP> (40% <SEP> Isopropyl äther <SEP> in <SEP> Fliegergasolin)
<tb> Octanzaäl, <SEP> bestimmt <SEP> nach <SEP> der <SEP> Armeemethode <SEP> 14 <SEP> (A,STM) <SEP> 10O
<tb> cm' <SEP> Tetraäthy <SEP> lblei <SEP> pro <SEP> 3,8 <SEP> Liter <SEP> 0 <SEP> 8
<tb> Korrosionsprüfung <SEP> im <SEP> Kupfertiegel <SEP> genügend <SEP> genügend
<tb> 13arzgeha_lt <SEP> nach <SEP> beschleunigter <SEP> Alterungs prüfung <SEP> in <SEP> mg/100 <SEP> cm' <SEP> 2,0 <SEP> 9,8
<tb> .Schwefelgehalt <SEP> in <SEP> % <SEP> 0,026 <SEP> 0,02
<tb> <I>Destillierprobe</I>
<tb> Kondensat <SEP> in <SEP> % <SEP> bei <SEP> 65,5 <SEP> <SEP> 9,0 <SEP> 8,5
<tb> Kondensat <SEP> in <SEP> % <SEP> bei <SEP> <B>700</B> <SEP> 19;
0 <SEP> 22,0
<tb> Verdampfte <SEP> Menge <SEP> bei <SEP> 75 <SEP> 0 <SEP> in <SEP> % <SEP> 32,0 <SEP> 47,5
<tb> Kondensat <SEP> in <SEP> % <SEP> bei <SEP> 7 <SEP> 5 <SEP> 0 <SEP> - <SEP> Verdampfte <SEP> Menge <SEP> bei <SEP> <B>1.00'</B> <SEP> in <SEP> % <SEP> 83,5 <SEP> 90,0
<tb> Kondensat <SEP> in <SEP> % <SEP> bei <SEP> 100 <SEP> 0 <SEP> 82,5 <SEP> Verdampfte <SEP> Menge <SEP> hei <SEP> <B>135</B> <SEP> 0 <SEP> in <SEP> % <SEP> - <SEP> 99,0
<tb> Kondensat <SEP> in <SEP> % <SEP> bei <SEP> 135 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> Verdampfte <SEP> Menge <SEP> bei <SEP> 150 <SEP> 0 <SEP> in <SEP> % <SEP> - <SEP> Summe <SEP> der <SEP> Temperaturen <SEP> bei <SEP> denen <SEP> 10 <SEP> und
<tb> <B>50/Ö</B> <SEP> verdampft <SEP> sind:
<tb> in <SEP> <SEP> C <SEP> 167 <SEP> <B>159</B>
<tb> Rückstand <SEP> in <SEP> % <SEP> 1,0 <SEP> 1,0
<tb> Dampfdruck <SEP> bestimmt <SEP> nach <SEP> Meid <SEP> hg/cm@ <SEP> 0,4:64 <SEP> 0,422
<tb> Gefrierpunkt <SEP> 0 <SEP> C <SEP> unterhalb <SEP> <B>-60</B> <SEP> unterhalb <SEP> -1<B>(</B>i)
<tb> <I>11'asserauf <SEP> nahirre <SEP> f <SEP> ähigke-it:
</I>
<tb> (Volumveränderung <SEP> in <SEP> emd <SEP> einer <SEP> wässerigen
<tb> Schicht <SEP> von <SEP> 20 <SEP> em@ <SEP> nach <SEP> dem <SEP> Schütteln
<tb> mit <SEP> <B>8</B>0 <SEP> cm' <SEP> Gasolin <SEP> bei <SEP> 2.10 <SEP> C) <SEP> 0 <SEP> 0
<tb> Produkt <SEP> der <SEP> obern <SEP> Verbrennungswärme
<tb> (BTU/Ib) <SEP> mit <SEP> dem <SEP> spezifischen <SEP> Gewicht <SEP> 14,4011 <SEP> 14,310
<tb> Gewicht <SEP> 0 <SEP> A. <SEP> P. <SEP> I. <SEP> 70,0 <SEP> 64
<tb> Obere <SEP> Verbrennungswärme <SEP> BT <SEP> U/lb <SEP> 21,000 <SEP> 19,360
<tb> Untere <SEP> Verbrennungswärme <SEP> BTU/l:
b <SEP> 19,58f1 <SEP> 17,990
<tb> Latente <SEP> Verdampfungswärme <SEP> BTU/lb <SEP> 19,720 <SEP> 18,120
<tb> Latente <SEP> Verd@a-mpfungswärme <SEP> BTU/gallon <SEP> <B>115,100</B> <SEP> 109,40-0
<tb> Verlust <SEP> an <SEP> calorischem <SEP> Wert <SEP> in <SEP> % <SEP> verglichen
<tb> mit <SEP> typischem <SEP> Fliegergasolin
<tb> Auf <SEP> lb-Basis <SEP> 0 <SEP> 8,1
<tb> Auf <SEP> gallon-Basis <SEP> 0 <SEP> 5,0 In der zweiten Versuchsreihe, in welcher die richtige Wasserausscheidung gemessen wurde, wurde gezeigt, dass, obschon die Iso- propyläthergemische bei 2,5 C mehr Wasser lösen, diese auch bei Temperaturen unterhalb etwa - 29 mehr Wasser in Lösung halten.
Daraus ergibt sich, dass die Tendenz zur Ausscheidung von Wasser nicht so gross ist, als der Wassergehalt bei 25' C scheinen lässt.
In der zweiten Versuchsreihe wurde die Eisausscheidung bei - 29 auf direktem Wege bestimmt. Die Fliegerbrennstoffe wur- den bei 21 C mit Wasser gesättigt und dann zuerst durch einen Vorkühler mit 0 C gepumpt, worauf sie in eine Eisfalle gelang ten, die eine Temperatur von etwa - 29 C aufwies. Am Schlussee jedes Versuches wurde jeweilen die Eisfalle abgeschaltet und ihr Wassergehalt mit Luft durch ein gewogenes Wasserabsorptionsrohr destilliert. Das Ge wicht des Wassers wunde dann auf direktem Wege ermittelt.
Die Ergebnisse bei Verwen dung der gleichen Brennstoffe wie in den vorangehenden Versuchen waren wie folgt:
EMI0005.0005
bei <SEP> -29 <SEP> C <SEP> ausgeschiedenes
<tb> Wasser <SEP> in <SEP> cm3 <SEP> pro <SEP> 100 <SEP> cm3
<tb> des <SEP> bei <SEP> 25 <SEP> gesättigten
<tb> Brennstoffes
<tb> 100% <SEP> gewöhnliches <SEP> Fliegergasolin <SEP> 0,0005
<tb> Fliegergasolin <SEP> mit <SEP> 40% <SEP> Isopropyläther
<tb> (zwei <SEP> Versuche) <SEP> 0,0050 <SEP> und <SEP> 0,0060 Die oben angegebenen Resultate zeigen, dass das Gemisch von Isopropyläther unge fähr die zehnfache Essmenge ausschied als das gewöhnliche Fliegergasolin.
Die prak- tische Bedeutung dieser Tatsache liegt darin, dass, obschon die Eismenge sehr gering ist, diese doch genügt, die feinen Öffnungen im Vergaser von Verbrennungskraftmaschinen zu verstopfen, wodurch der Gang derselben unregelmässig wird oder sie sogar ganz abge stellt werden können.
Wenn nun gemäss, der vorliegenden Er findung eine geringe Menge Methanol dem Motortreibstoff zugesetzt wind, so verhindert dieser Zusatz das Ausfrieren der geringen Wassermenge, die sich bei niedriger Tempe ratur ausscheidet. So zeigten zum Beispiel bei -23' C durchgeführte Versuche mit einem Gemisch von Gasoliv, das 40% Iso- propyläther enthielt, dem in einem Fall 5 Methanol zugesetzt war, d ass in beiden Fäl len die .gleiche Wassermenge ausgeschieden wunde (0,005%), jedoch wurde im Gemisch, das kein Methanol enthielt, das Wasser in Form von Eis ausgeschieden, während im Gemisch, welches einen Methanolzusatz auf wies, das Wasser flüssig ausgeschieden wurde. Die wässrige Schicht, welche sich aus dem Gasoliv in Form von Eiskristallen aus schied, verfestigte sich bei - 4 .
Die Er niedrigung des Gefrierpunktes des Wassers war in diesem Falle der Anwesenheit von Spuren von Gasoliv und Isopropyläther zu zuschreiben. Die Methanol enthaltende Probe ergab, dass die geringe Flüssigkeitsmenge, welche sich bei - 28' ausschied und die etwa 40% Methanol enthielt, erst bei etwa - 82' erstarrte. Ähnliche Ergebnisse wur den erhalten, wenn die Alkoholkonzentration auf 0,5 % erniedrigt wurde.
Es scheint daher, obschon die Tendenz des 1sopropyläthens, unter gewissen Bedin gungen Wasser aufzunehmen, nicht vernaeh- lässigt werden darf, dass die Verwendung ,desselben gemäss der vorliegenden Erfindung keine Störungen in Flugzeugtreibstoffen be wirkt, da,
die geringe Wassermenge oder -die ausgeschiedene wässrige Flüssigkeit prak- tisch keine Störungen im Motor verursachen kann, vorausgesetzt, dass sie in flüssigem Zustand bleibt und nicht zu festen Kristallen gefriert.
Die genaue Menge des Methanols oder eines andern das Gefrieren verhindernden Stoffes hängt von einer Reihe Faktoren ab. So sind zum Beispiel zu berücksichtigen die Art und die Menge des im Brennstoff an wesenden Äthers, sowie des Methanols im Äther-Gasolingemisch, sowie die geringe Wassermenge, welche sich ausscheidet, die stets eine geringe Menge gelösten Äthers enthält, was durch den Schmelzpunkt des Eises von - 4 im vorher erwähnten Ver such belegt wird. Weiterhin muss auch die Temperatur, vor welcher der Brennstoff ge schützt werden muss, in Berücksichtigung gezogen werden.
Im oben beschriebenen Beispiel wurde als Zusatzmittel Methanol erwähnt, jedoch kann man auch irgendwelche andere niedrig molekulare, wasserlösliche Gefrierschutz mittel verwenden, z. B. Äthanol, Propanol, Isopropanol oder in gewissen Fällen sogar tertiäres Butanol; auch Ketone, z. B. Aceton oder Methyläthylketon oder Polyoxyverbin- dungen, wie Äthylenglykol können Verwen dung finden. Von einigen Gefrierschutz mitteln, die nicht so empfehlenswert sind, seien genannt Dimethyläther, Äthyläther und Dialdehyde, z. B. Formaldehyde oder Acetaldehyd. Letztere Flüssigkeiten werden als nicht empfehlenswert bezeichnet, da sie, wie z. B. Dimethyläther oder Formaldehyd, zu flüchtig sind oder aber das Klopfen be günstigen, was insbesondere für Diäthyläther und Formaldehyd zutrifft.
An Stelle von, oder zusätzlich zum Iso- propyläther können andere verzweigte Äther verwendet werden, um die hohe Oetanzahl des Gasolins zu bewirken. Als Beispiele für solche Äther seien genannt: Tertiär-Butyl- äther, Methyltertiär-Butyläther, Methyl- tertiär-Amyläther, Äthyltertiär-Butyläther, Isopropyltertiär-Butyläther, Ditertiär-Butyl- äther und Phenylmethyläther.
Man kann auch andere über 100 C siedende Äther der allgemeinen chemischen Formel ROR', in welcher eines oder beide R gleiche oder verschiedene verzweigte Kohlen- wasserstoffradikale bedeuten, verwenden. Als Beispiele für solche seien genannt: Tertiär- Amyläther, Amyläthyläther, Tertiärbutyl- Secundärbutyläther, Tertiäramylisobutyl- äther, Tertiärbutylisobutyläther und Disecun- där-Butyläther.
Eine andere Gruppe von Äthern, die ebenfalls für vorlieenden Zweck Verwen dung finden kann, besitzt die allgemeine Formel ROR', in welcher R eine tertiäre Alkylgruppe, vorzugsweise die Tertiärbutyl- gruppe, und R' eine Isopropylgruppe dar stellen. Beispiele für Äther aus dieser Gruppe sind Tertiärbutyl-Isopropyläther und der Tertiäramyl-Isopropyläther.
Eine andere Ätherklasse, die Verwendung finden kann, besitzt die allgemeine Formel ROR', wobei R eine verzweigte aliphatisehe Kohlenwasserstoffgruppe und R' eine Äthyl- gruppe darstellt. Die Beispiele für diese Körperklasse sind der Tertiärbutyl-Äthyl- äther, und der Tertiäramyl-Äthyläther.
Obschon die Erfindung insbesondere für die Verwendung bei Motortreibstoffen, die im wesentlichen aus einem Gemisch von grösseren Mengen verzweigter Äther, wie Isopropyläther, in Gasolin bestehen, geeignet ist, kann sie ganz allgemein auch bei Motor treibstoffen Anwendung finden, die Gasolin enthalten, das mit wesentlichen Mengen von normalerweise in Gasolin genügend löslichen und in Wasser ungenügend löslichen, die Octanzahl erhöhenden Stoffen vermischt ist.
Die -Wasserunlö.slichkeit und Gasolinlöslich- keit der die Ostanzahl erhöhenden Flüssig keiten muss dabei derart sein, dass die 111i- schungen den Forderungen der Wasserauf- nalimefä.higkeitsprüfung für Flugmotoren brennstoffe entsprechen.
Auch müssen die Zusatzstoffe eine .genügende Wasserverträg lichkeit aufweisen, damit das Brennstoff gemisch etwa die fünffache Menge oder mehr Wasser aufnehmen kann als das gewöhn liche unvermischte Gasolin. Beispiele solcher, die Octanzahl erhöhender Agenzien sind höhermolekulare Alkohole, Ketone, Amine usw., z. B. Tertiäramylalkohol, Methylpro- pylketone, Di-Isopropylketone, Anilin, Tolui din ete.
Motortreibstoffe, die gemäss der obigen Beschreibung hergestellt sind, können auch metallorganische Antiklopfmittel vom Typus des Tetraäthylbleies, Mittel welche die Ver- harzung verhindern, wie Trikresol, a-Naph- thol, Benzyl-p-aminophenol, Stabilisatoren zur Verhinderung der Verfärbung, Farb stoffe oder andere bekannte Zusätze enthal ten, vorausgesetzt, dass dieselben keinen schädlichen Einfluss auf die Wirkung der vorliegenden Erfindung ausüben.
Die Erfindung ist nicht auf die gegebe nen Beispiele beschränkt und soll auch nicht von irgendwelchen Theorien abhängig sein.