Einrichtung zum Auf- und Abwickeln von Leitungsdrähten, Wäscheleinen und dergl. Die Einrichtung zum Auf- und Ab wickeln von Leitungsdrähten, Wäscheleinen und dergl. gemäss der Erfindung besitzt einen, zwecks Ausführung der Wickelarbeit durch die Benutzungsperson unmittelbar be- dienbaren Wickelreifen mit Umfangsrinne zur Aufnahme des Wickelgutes.
Es gestattet dies, im Vergleich zu einer mittels Handkurbel zu drehenden Trommel bezw. einem andern drehbar auf einem Ge stell oder dergl. gelagerten Auf- und Ab wickelelement, in einfacher Weise ein rasches Auf- und Abwickeln des Wickelgutes bei ermöglichter bequemer Handhabung des zweckmässig in geeigneter Durchmessergrösse gewählten Wickelreifens, welcher zum Bei spiel von der Benutzungsperson auf einer Schulter oder auf einem Arm getragen und dabei gedreht werden kann.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungs beispiele des Erfindungsgegenstandes darge stellt.
Fig. 1 zeigt den Wickelreifen nach dem ersten Beispiel in Ansicht, Fig. 2 denselben im Querschnitt, Fig. 3 den Wickelreifen nach dem zwei ten Beispiel in Ansicht, Fig. 4 einen Querschnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3, und Fig. 5 in zwei rechtwinklig zueinander versetzten Darstellungen (Ansicht und Quer schnitt)
ein zur Abstützung des Wickelrei- fens auf einer Schulter oder einem Arm der Benutzungsperson bestimmtes Lager.
Der Wickelreifen 1 nach dem ersten Bei spiel besteht zum Beispiel aus Aluminium blech und besitzt einen Innendurchmesser von beispielsweise etwa 300 mm und ist insbeson dere zur Aufnahme einer Wäscheleine oder dergl. bestimmt. Wie aus Fig. 2 ersichtlich, besitzt der Wickelreifen U-förmigen Quer schnitt, wobei die beiden Schenkel 2 nach dem freien Ende hin sich einander etwas nähern, so dass die so gebildete Umfangs rinne 3 an der Peripherie des Reifens 1 schmäler ist als am Grunde.
Demzufolge wird einer in die Rinne 3 des Reifens 1 ein gelegten bezw. auf diesen aufgewickelten Wäscheleine guter Halt in der Rinne 3 gegen unbeabsichtigtes Herausschleudern gegeben. In der Rinne 3 mit verengtem Zugang ist die aufgewickelte Wäscheleine zugleich in hohem Masse gegen mechanische Beeinflussung von aussen geschützt. Die Rille 3 ist gemäss Fig. 2 am Grunde kreisbogenförmig gestaltet, was das Erfassen des Reifens bezw. das Hand haben desselben begünstigt.
Zwecks Aufwickelns einer Wäscheleine kann diese mittels eines am betreffenden Ende der Leine vorgesehenen Knotens in einem Bajonettschlitz 4 am einen Schenkel der Rinne 3 in der Weise festgelegt werden, dass der Knoten auf die Aussenseite der Rinne 3 zu liegen kommt und die. Leine in den verengten Teil des Bajonettschlitzes 4 geschoben wird; die Leine kommt in der Folge beim Aufwickeln auf den Grund der Rinne 3 zu liegen, wie ohne weiteres klar ist. Auf den Umfang der Rinne 3 verteilt sind in deren Schenkeln eine Anzahl viereckiger Löcher 5 vorgesehen.
Dadurch kann an den betreffenden Stellen zum Beispiel durch Ein stecken einer Wäscheklammer 6 < euer durch die Rinne 3 gemäss Fig. 1 in der Weise ein Anschlag für die strichpunktiert angedeutete Wäscheleine geschaffen werden, dass ein Auf hängen des Wickelringes an der über eine höher liegende, feste Anhängestelle (Befesti gungsstelle) gehenden Leine möglich ist. Auf diese Weise kann die Wäscheleine von der letzten Befestigungsstelle weg mit dem Rei fen gekoppelt werden; der Reifen kann auch ohne Gefahr des Beschmutzens der noch auf ihm aufgewickelten Wäscheleine auf den Boden gelegt oder gestellt werden, oder der Reifen kann über eine Wäschestütze oder dergl. gehängt werden.
Der Reifen kann auch auf den Boden gestellt und an einen Pfosten oder dergl. angelehnt und dabei in der Weise gegen Drehen gesichert werden, dass der au- ssenseitig am Reifen im Bajonettschlitz 4 lie gende Knoten der Leine und ein aus dem einen benachbarten Loch 5 des Reifens in Schleifenform aus diesem herausgedrückten Teil der Leine seitliche Anschläge bilden; der Reifen kann alsdann als Unterlage zum Daraufstehen zwecks Verbindens der Leine mit oder Lösen derselben von Befestigungs stellen benutzt werden.
Die einander genäherten Enden der Schen kel der Rinne 3 bilden Leitränder für leichtes Ein- und Auslaufen des Wickelgutes bezw. der Wäscheleine auch bei Dunkelheit. Zwecks A.brollens der Leine kann die Benutzungsper son den entsprechend aufgestülpten Wickel reifen auf einer Schulter oder auf einem Arm unter Fortschreiten sich drehen lassen, wo bei infolge von selbst sich ergebender Brems wirkung am Reifen ein gewisser Zug an der Leine bezw. entsprechendes Spannen dersel ben entsteht. Die Benutzungsperson hat hier bei zum Beispiel behufs Befestigung der Wäscheleine an einem Pfosten oder einer sonstigen festen Anhängestelle beide Hände für diese Arbeit frei.
Das Aufwickeln der Leine auf den Reifen geschieht ebenfalls durch Drehen des Reifens auf einer Schulter oder einem Arm der Benutzungsperson, oder mittels deren Händen, oder auch durch Fest halten des Reifens mit der einen Hand, wäh rend mit der andern Hand in kreisender Be wegung die Leine auf den Reifen aufgewun den wird; beim Lösen der Leine an festen Aufhängestellen kann der Reifen von der Benutzungsperson wieder bequem auf den einen Arm oder auf die eine Schulter ge stülpt werden. Der Wickelreifen lässt sich bei Nichtgebrauch infolge seiner flachen Form leicht versorgen. Das Abwickeln der Wäsche leine kann auch in der Weise erfolgen, dass der Wickelreifen zum Beispiel auf den Bo den gelegt und die Leine nach oben abge zogen wird, wobei sie dem Reifenumfang ent lang abrollt.
In den Schenkeln der Reifenrinne 3 sind über den ganzen Umfang des Reifens viele runde Löcher 8 vorgesehen, um eine gewisse Durchlüftung der Wäscheleine zwecks Trock- nens derselben zu erreichen, wenn sie in feuchtem Zustand auf den Reifen 1 aufge wickelt wird.
Infolge des verhältnismässig grossen Durchmessers der vom Reifen dar gebotenen Bewicklungsfläehe bleibt die schlanke Form der Wäscheleine erhalten, auch neigt die Leine beim Auf- und Ab wickeln weniger zur Bildung von Schlingen, wodurch die Gebrauchsdauer der Leine er höht und das Auf- und Abwickeln derselben gegenüber dem kleineren Durchmesser der Bewicklungsfläche üblicher Wickelgeräte be günstigt wird.
Der Wickelreifen kann im Gewicht leicht gehalten werden und zum Beispiel aus rost freiem Blech bestehen oder aus Kunstharz stoff, wie Bakelit, oder aus einem Draht fachwerk oder Korbgeflecht, oder aus Papier mache oder anderem Pressmaterial, oder auch aus Guss. Da die bauliche Ausführung des Reifens sehr einfach ist, sind auch die Her stellungskosten entsprechend gering. Der Wickelreifen bedarf keinerlei Wartung, im Gegensatz zu Vorrichtungen mit drehbar ge lagertem Auf- und Abwickelelement.
Der Wickelreifen 1 nach dem zweiten Beispiel ist insbesondere zur Aufnahme von Leitungsdraht geeignet und ist speziell so ausgebildet, um mit Hilfe desselben, sowie mit vom Reifen abzuwickelndem Leitungs draht, z. B. für militärische Zwecke, eine Telephonanlage erstellen zu können. Dieser Wickelreifen besitzt eine Umfangsrinne 3, die gemäss Fig. 4 gleiche Querschnittsform wie beim ersten Beispiel hat, so dass insoweit durch den Reifen 1 auch entsprechende Vor teile gegeben sind.
Am einen Schenkel 2 der Rinne 3 ist aussenseitig ein über einen Teil des Reifenumfanges sich erstreckender, im Querschnitt ringumschlossener Führungs kanal 9 vorgesehen. Der gleiche Binnen schenkel hat drei Löcher 10 und mehrere gleichmässig auf den Umfang verteilte radiale Schlitze 11.
Wenn Leitungsdraht von dem beispiels weise etwa 500 mm Innendurchmesser be sitzenden Reifen 1 aus zum Beispiel zum Er stellen einer Feldtelephonanlage verwendet werden soll, so wird der Draht 12 zunächst beim Aufwickeln auf den Reifen mit seinem in bezug auf den Wicklungslauf innern Ende gemäss Fig. 3 durch das eine Loch 10 des betreffenden Binnenschenkels hindurch nach aussen gezogen, dann von der Aussenseite des Reifens 1 durch das nächstfolgende Loch 10 hindurch wieder in die Rinne 3 geführt und nachher durch das dritte Loch so wieder auf die Aussenseite des Reifens 1 gezogen.
Als dann wird der Draht, nachdem dessen betref fendes kurzes, blankes Endstück 13 sehlei- fenartig umgebogen worden ist, in den Füh rungskanal 9 eingeschoben, so dass der im übrigen in einer Isolation liegende Draht 12 stromleitende Verbindung mit dem Reifen 1 erhält. Die Löcher 10 können mit nicht leitenden Ösen aus Bakelit oder dergl. aus gestattet sein.
Das zweite Ende des Leitungsdrahtes 12 wird an eine schon bestehende Telephonlei- tung bezw. an eine Telephonstation (Aus gangsstation) angeschlossen.
In der Folge wird der auf den Reifen 1 aufgewickelte Lei tungsdraht zweckmässig in. der Weise zum Abwickeln gebracht, dass der den Telephon- apparat tragende Telephonist den Reifen 1 auf eine Schulter nimmt, so dass durch Fort schreiten des Telephonisten der Leitungs draht 12 unter Drehen des Reifens 1 sich von diesem abrollt; der Telephonapparat ist in bekannter Art leitend mit dem vom Telepho nisten am einen Fusse getragenen sogenann ten Erdschuh verbunden.
Zur Herstellung der leitenden Verbindung zwischen dem Tele- phonapparat und dem Leitungsdraht 12 bezw. dem Reifen 1 dient das in Fig. 5 dar gestellte Lager 14, welches zur Abstützung des Reifens 1 bestimmt ist und an einer Grundplatte einander gegenüberstehende Lap pen 15 aufweist, und deren Grundplatte, von der Seite gesehen, bogenförmig gestaltet ist.
Das Lager 15 wird vom Telephonisten in der erforderlichen Weise auf die Schulter genom men zwecks nachherigen Einlegens des Wickelreifens 1, so dass er mit seinem innern Umfang zwischen den Lappen 15 des Lagers 14 auf dessen Grundplatte zu liegen kommt; die Lappen. 15 dienen als Anschläge, welche in der Folge die seitliche Verschiebung (Querverschiebung) des Reifens 1 auf dem Lager 14 begrenzen.
Auf der Unterseite der Grundplatte des Lagers 14 ist mit Hilfe von zwei auseinander stehenden, einander gegen- überliegenden Winkelplatten 16 eine Füh rung gebildet, welche es ermöglicht, das La ger 14 auf einen über die betreffende Schul ter gelegten Tragriemen des Telephonappa- rates aufzusetzen und dadurch an Ort und Stelle, d. h. auf der Schulter des Telephoni sten festzulegen. Das Lager 14 besitzt einen Leitungsdraht 17 zur Herstellung der Ver bindung zwischen dem Wickelreifen 1 bezw. dem Leitungsdraht 12 und dem Telephon- apparat.
Das Lager 14 stellt einen Reibungsschutz dar und ermöglicht rasches Drehen des Wickelreifens 1 und damit entsprechend schnelles Abwickeln des Leitungsdrahtes. Bei Hindernissen in bezug auf die Verlegung des Leitungsdrahtes kann der Wickelreifen ohne weiteres vorübergehend von der Schulter ab genommen werden; gegebenenfalls kann der Reifen zwecks Abwickelns des Leitungsdrah tes auch auf dem Boden gerollt werden, wo bei das erforderliche Anstrecken des Lei tungsdrahtes sich von selbst infolge ständi ger Abnahme des Durchmessers der auf dem Reifen vorhandenen Drahtwicklung ergibt.
Der Reifen kann für die Abwickelarbeit vom Telephonisten auch im Ellbogen des einen Armes getragen werden, wobei das Reifen abstützlager dementsprechend am Arm zu befestigen ist. 'Wenn der Reifen auf einer Schulter oder einem Arm getragen wird, so hat der Telephonist die nicht zum Drehen des Reifens benutzte Hand, oder wenn der Reifen sich infolge des Zuges des Leitungs drahtes von selbst dreht, beide Hände zur Führung bezw. zur Verlegung des Leitungs drahtes frei.
Es kann somit unter Umständen ein einziger Mann (Telephonist) eine Tele- phonanlage mit hochgelegter Leitung in der erforderlichen Weise erstellen, während sonst hierzu drei Mann benötigt werden, nämlich ein Führer, ein Telephonist und ein Leitungs verleger, wobei zwecks ständiger Kontrolle, ob die Leitung intakt ist, das mit dem Lei tungsdraht stromleitend verbundene Trag gestell bezw. die Drahtspule stromleitend durch einen Hilfsdraht mit einer Leitungs klemme des Telephonapparates Verbindung hat, was eine Beschränkung der Bewegungs möglichkeit genannten Gestelles bei Hinder nissen, an Verankerungsstellen usw.
bedeutet. Das Umschlingen des Leitungsdrahtes um Verankerungsstellen kann vom Reifen aus mühelos geschehen, und es kann der Reifen verhältnismässig gut durch Dickichte und ähnliche Hindernisse hindurch geschoben werden. Nachdem der Leitungsdraht im er forderlichen Masse verlegt worden ist bezw. die Endstation erreicht worden ist, zieht man das Endstück 13 des Leitungsdrahtes 12 aus dem Führungskanal 9 heraus, worauf es ohne weiteres an den Telephonapparat angeschlos sen werden kann.
Gegebenenfalls kann der Leitungsdraht 12 in einen der radialen Schlitze 11 des Reifens 1 eingelegt werden, um ein Lockern der noch auf dem Reifen vorhandenen Drahtwicklung zu verhindern. Für die Endstation kann der eine verhältnis mässig grosse Seiten- bezw. Auflagefläche darbietende Reifen als Erdschuh benutzt wer den, wozu in dessen Führungskanal 9 die Erdleitung eingeschoben werden kann.
Das Abrollen des Leitungsdrahtes vom Reifen kann unter Umständen von dem für Leitungsbau gebräuchlichen Telephonwagen aus erfolgen, oder durch Radfahrer, auch durch Motorradfahrer und Reiter. Radfahrer und Motorradfahrer können zum Beispiel drei Reifen mitnehmen, auf der Lenkstange zwei, schräg um die Brust über eine Schulter hängend ein und einem Pferd können zwei Reifen - ähnlich wie ein Kummet - über den Hals gestülpt werden, und ein Reifen kann der Reiter sich schräg um die Brust über eine Schulter hängen.
Die Versorgung des Reifens ist sehr leicht; im Parkierungs- und Zeughausdienst kann der einzelne Rei fen mittels Klemmvorrichtungen an ein Wa genrad angeklemmt werden, das sich infolge entsprechend einseitigen Anhebens des Wa gens drehen lässt, um demgemäss den Reifen in der einen oder andern Richtung drehen zu können.
Auch das Aufrollen des Leitungsdrahtes auf den Reifen ist wesentlich leichter und schneller durchführbar als mit Hilfe der be- kannten Wickelvorrichtungen. Hierzu kann man den Reifen unter Drehung auf beiden Händen gleiten lassen; der Draht selbst wird durch die freien Ränder der Rinne 3 geführt. Wo der Boden es erlaubt, kann man den Reifen auf demselben vor sich her schieben; mit der einen Hand kann man den Reifen und mit der andern Hand den Draht führen, reinigen und spannen. Das äussere Drahtende kann mittels eines quer um den Reifen her umzulegenden Bindeorganes am Reifen fest gelegt oder in einen Schlitz desselben ein geklemmt werden.
Wenn der Leitungsdraht ausser einem Kupferdraht einen als Seele dienenden Stahl draht aufweist, so lässt er sich von dem im Durchmesser verhältnismässig grossen Reifen aus viel leichter als von einer nur kleinen Durchmesser besitzenden Trommel aus aus legen; der Leitungsdraht wirft sich beim Auf- und Abwickeln vom grossen Reifen bezw. beim Auslegen oder Verlegen viel weniger, was entsprechend weniger Anlass zu Leitungsstörungen gibt, während sonst in folge von entstehenden Verschlingungen leicht Zerstörung der Leitungsisolation und Drahtbruch herbeigeführt wird.
Die am Lager vorgesehenen Winkelplat ten können geschlitzt sein, um das Lager, statt an einem Riemen, mittels eines durch die Schlitze der Winkelplatten hindurchzu- führenden Hilfsorganes an der Bekleidung der den Reifen benutzenden Person lösbar befestigen zu können.
Statt für Telephonleitungsdraht, sei es für bewegliche oder feste Stationen, kann der Reifen zum Beispiel auch zum Auf- und Ab wickeln von Leitungsdraht für Telegraphier-; Spreng- oder andere Zwecke verwendet wer den. Ferner kann der Reifen gemäss der Er findung in entsprechend grösseren oder klei neren Abmessungen zum Beispiel auch zum Auf- und Abwickeln von dünneren Kabeln, von Bindfaden, Gartenschläuchen usw. be nutzt werden.