Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Beschriftungen. Es sind Vorrichtungen bekannt, um Schriftzeichen und dergleichen aus ausge schnittenem Papier von einer klebrigen Schicht, auf die sie aufgelegt werden, auf Glasscheiben oder Wände zu übertragen. Werden die' Schriftzeichen in leserlicher Form auf - die klebrige Schicht angereiht, dann ergibt die Übertragung eine Anord nung in Spiegelschrift, die nur verwendbar ist, wenn die Anbringung auf der Rückseite von durchsichtigen Flächen erfolgt.
Soll die Beschriftung jedoch auf der Vorderseite einer Fläche erfolgen, dann ist es erforderlich, dass die Anreihung der Schriftzeichen auf der klebrigen Schicht in Spiegelschrift vorgenom men wird, so dass nach der Übertragung ein leserechtes Schriftbild entsteht. Nun bietet das Ansetzen in Spiegelschriftform dem Laien meist Schwierigkeiten, ist zeitraubend und verursacht häufig Fehler. Im nach stehenden soll nun ein Verfahren und die hierzu erforderlichen Mittel beschrieben wer den, welche es ermöglichen, die Schrift in leserechter Form anzusetzen und auch in lese rechter Form auf die Beschriftungsfläche zu übertragen.
In der beigeschlossenen Zeichnung, die eine beispielsweise Ausführungsform einer Vorrichtung zur Durchführung des erfin dungsgemässen Verfahrens darstellt, ist: Fig. 1 eine hygroskopische Unterlage mit Schriftsatz, Fig. 2 die Übertragungshaftfläche mit aufgepresster Unterlage im Längsschnitt; Fig. 3 die Übertragungshaftfläche mit aufgetragener Spiegelschrift in Draufsicht, Fig. 4 ein Detail der Flandhabe und Be festigung der Haftfläche an ihr.
Auf eine durchscheinende, biegsame, hy groskopische Fläche 1 werden die aus Papier oder aus einem andern, geeigneten Material angefertigten Schriftelementzeichen und der gleichen in leserechter Art aufgelegt. Da die Schriftzeichen auf ihrer Unterseite gummiert sind, erfolgt gleichzeitig eine entsprechende Befeuchtung der gummierten Stellen durch die genügende Eigenfeuchtigkeit der Unter lage 1. Bei dieser hygroskopischen Schicht ist die Auftragung einer eigenen klebrigen Schicht vollkommen vermeidbar und die glei- che-Fläche dauernd gebrauchsfähig.
Soll ein Schriftsatz längs einer bestimmten Kurve oder dergleichen gesetzt werden, so wird ein aus Pressspan oder sonst geeignetem -Material ausgeschnittener Streifen 4 der gewünschten Form aufgelegt, deren Enden 5 zum Zwecke der leichteren Ablösung etwas aufgebogen sind. Zweckmässig ist es auch, unter die durchscheinende Unterlage 1 ein Linienblatt 9 oder die vorgezeichnete Schriftvorlage in gewünschte Lage zu bringen. Ist der Schrift satz in der benötigten Form auf die vorbe- schriebene Unterlage 1 aufgesetzt, so wird er zur Gänze auf die Haftfläche 6 übertragen.
Zu diesem Behufe wird diese mit ihren bei den Handhaben 7 und 7' auf einer Tisch fläche ausgebreitet und zwischen die Hand haben etwa ein Brett 8 eingeschoben, um einen Höhenausgleich gegenüber den Hand haben zu erzielen. Auf die freiliegende Flä che 6 wird nun ,die mit Sühriftzeichen ete. versehene Unterlage 1 aufgelegt und durch kräftiges Überstreichen oder Überrollen ange- presst. Wird nun, von einer Seitenkante be ginnend, gemäss Fig. 9 die Unterlage 1 um fast 180 zurückgebogen und abgelöst, so verbleibt die Beschriftung in Spiegelschrift übertragen auf der Haftfläche 6 zurück.
Wird nach dieser Zwischenübertragung die Haftfläche, wie bekannt, auf die Reklame fläche aufgepresst, so erfolgt in einem Zuge die fixierte Übertragung in leserechter Art, nachdem die Haftfläche 6 wieder abgelöst wurde. Da die gummierten Stellen der Schriftzeichen durch das Aufliegen auf der hygroskopischen Unterlage 1 genügend an gefeuchtet wurden, erübrigt sich das Vor befeuchten der Reklamefläche.
Dies bedeutet nicht nur die Ersparnis einer Mehrarbeit, son dern schaltet auch einen Unsicherheitsfaktor aus, der durch Zuwenig- oder Zuvielbefeuch- tung von Hand sich ergeben hat. Überdies ist die selbsttätige Befeuchtung dort von aus schlaggebender Bedeutung, wo durch geson- dertes Anfeuchten der ganzen Fläche ein Verziehen oder Werfen derselben eintreten könnte.
Als Haftflächen wurden bisher Papier unterlagen mit einer aufgetragenen Klebe schicht verwendet. C m eine zu feste Haf tung zu vermeiden, wurde die Papierunter lage nicht. glatt, sondern genarbt ausgeführt. Solche Flächen haben den Nachteil, dass sie staubempfindlich sind, dadurch in kurzer Zeit ihre Klebrigkeit verlieren. Häufig wer den auch Teilchen des Klebestoffes mit Über tragen, was unerwünscht ist und auch die Haftfähigkeit der Fläche immer mehr ver rnindert. Sehr geeignet hat sich ein Auftrag erwiesen, der aus reiner Gelatine, der hygro skopische Stoffe in ausreichendem Masse, z. B. Glyzerin, zugesetzt wurden, besteht. Die so erzielte Haftfläche ist durchscheinend.
hat eine glatte, nicht staubempfindliche Ober fläche, die jederzeit mit Wasser gereinigt werden kann, ihre dauernde Haftfähigkeit aus der Luft. regeneriert und dadurch auch die erforderliche Feuchtigkeit für die gum mierten Schriftzeichen abgibt. .
Um zu ermöglichen, dass die mit Hand haben versehene Haftfläche 6 an der Re klamefläche selbständig haften bleibt, wo durch die Hände für anderweitige Beschäf tigung freigegeben werden, ist eine besondere Ausbildung der Handhaben und der an ihnen vorgenommenen Befestigung der Haftfläche vorgesehen. Wie aus Fig. 4 hervorgeht, ragt die obere Fläche 8' nicht über die Haftschicht 6 hinaus, sondern liegt zumindest in der glei chen Ebene. Hierdurch wird erreicht, dass die Haftfläche 6 zur Gänze an der Reklame fläche anhaftet, und dass diese Anhaftung auch durch das Gewicht der Handhaben nicht abgelöst wird. Die Befestigung der Hand haben an der Haftfläche 6 erfolgt vermittels seitlicher Leisten 9 durch Schrauben oder Stifte.
Die Einbuchtungen 10 genügen zur bequemen und sicheren Handhabung.