CH193982A - Verfahren und Einrichtung zum Absperren und Furnieren, insbesondere von gewölbten Formstücken. - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zum Absperren und Furnieren, insbesondere von gewölbten Formstücken.Info
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Description
Verfahren und Einrichtung zum Absperren und Furnieren, insbesondere von gewölbten Formstücken. In der Holzbearbeitungsindustrie sind in neuester Zeit Leime bekannt geworden, wel che in heissem Zustande abbinden. Sie bieten gegenüber den kaltbindenden Leimen für manche Arbeiten, wie Absperren und Fur nieren, ganz bedeutende Vorteile. Diese sind zur Hauptsache vielfach geringere Binde zeit, kein nachträgliches Schwinden des Lei- mes zufolge der erst später erfolgenden voll ständigen Verflüchtigung der Leimfeuchtig keit; daher kein Nachziehen von Furnieren und damit Beseitigung der Ursache von Haarrissen. Da die neuen Leimarten nur bei einer bestimmten Temperatur rasch und einwand frei abbinden, ist bei der Pressung die Warmhaltung des zu furnierenden Gegen standes notwendig. Die bis heute gebräuch lichen Pressen ermöglichen Absperrarbeiten mit dem neuen Leim nur auf geraden und ebenen Stücken. Für gebogene Stücke sind entsprechende Gegenformen erforderlich;. deren Herstellung jedoch sehr zeitraubend und kostspielig ist und deren Heizung wäh rend der Pressung beträchtliche Schwierig keiten bereitet und oft überhaupt nicht durchgeführt werden kann. Diese Nachteile machen sich besonders bemerkbar, wenn. viele kleinere Stücke in geringer Anzahl abge sperrt oder furniert werden sollen. Gegenstand vorliegender Erfindung ist nun ein Verfahren, bei welchem die heissbin denden Leime auch bei gewölbten Stücken unter Vermeidung der genannten Mängel ver wendet werden können. Darnach wird das Werkstück pressfertig zugerichtet, unter eine schmiegsame und elastische Decke gebracht und auf diese unter Druck stehendes, geheiz tes Gas wirken gelassen. Die Erfindung betrifft auch eine Einrich tung zur Ausführung des erfindungsgemässen Verfahrens. Die Einrichtung besitzt eine heizbare Auflageplatte für das Werkstück, eine auf diese aufsetzbare, mit einer elasti schen, schmiegsamen Decke bespannte Haube, eine in letztere mündende Druckgasleitung, sowie Mittel zur Heizung des in die Haube eingeführten Gases. Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbei spiel dieser Einrichtung. Anhand derselben wird im folgenden auch das Verfahren gemäss der Erfindung beispielsweise erläu tert. Fig. 1 ist ein Querschnitt und Fig. 2 ein Längsschnitt der Einrichtung; Fig. 3 ist ein Schema der Druckgaslei tungen; Fig. 4 zeigt eine Einzelheit. Die Einrichtung weist auf einem tisch ähnlichen Ständer 1 eine Platte 2 auf, wel che auf der Unterseite in regelmässigen Ab ständen mit in der Querrichtung laufenden Rippen 2' versehen ist. Die von diesen Rip pen gebildeten Zellen sind unten durch einen mit einem wärmeisolierenden Belag 5 ver- sehenen Boden 4 des Ständers abgeschlossen. In den Zellen sind elektrische, an ein Stark- stromnetz anschliessbare Heizkörper 3 einge baut, vermittelst welchen die Platte 2 geheizt werden kann. Mit der Platte 2 ist eine am Rande ringsum laufende Leiste 6 fest ver bunden. Eine unten offene Haube 7 von der Form eines halben Kreiszylinders ist mit Leisten 19 an den beiden Stirnflächen in ver tikalen Schienen 18 geführt und kann mit tels nicht gezeichneten Spannvorrichtungen mit ihrem wulstförmigen Rand 7' in eine Rille 6' der Leiste 6 gedrückt werden. Die Haube 7 ist mit einer schmiegsamen Decke 8, vorzugsweise einem Gummiteppich, be spannt. Diese Decke ist vermittelst Schrau benfedern 9 aussen an der Haube befestigt. Unter der Platte 2 ist auf einem Quer träger des Ständers 1 ein von einem Elektro motor 7.0 angetriebener Kompressor 11 an geordnet, der ein Gas, z. B. Luft, in einen Windkessel 12 mit einem nicht gezeichneten Sicherheitsventil hineinkomprimieren kann. Der Windkessel steht über eine Heizvorrich tung 13 und eine Druckleitung 14 mit einem Hahn 14' mit der Haube 7 in Verbindung. Die Druckgasleitung 14, welche die Haube 7 mit dem Windkessel 12 verbindet, ist gemäss Fig. 4 am Ständer befestigt und ungefähr auf Tischhöhe unterbrochen. Das freie Ende weist eine konisch nach aussen er weiterte Öffnung auf, in. welche ein in die Haubenwandung eingeschraubter Rohrstut zen 30 mit einem entsprechend verjüngten Ende eingreifen kann. Liegt die Haube auf der Leiste 6 auf, so ragt der Stutzen 30 in das Rohrende hinein, und die satt aufeinan- derliegenden Konen der beiden Teile bilden eine luftdichte Verbindung. Auf diese Weise wird eine biegsame Rohrleitung zwischen dem Windkessel und der beweglichen Haube vermieden und ein ungehindertes Arbeiten ringsum die Platte ermöglicht. Zur Verhütung unzulässig hoher Drücke in der Haube 7 ist an dieser ein Sicherheits ventil 28 vorgesehen. Ein in der Leitung 14 angeordnetes, auf den gewünschten Druck in der Haube einstellbares Druckreduzierventil 31 sperrt die Verbindung zwischen letzterer und dem Windkessel selbsttätig ab, sobald der eingestellte Gasdruck in der Haube er reicht wird. Das vom Windkessel in die Haube über geführte Druckgas kann von der Heizvor richtung 13 auf die für das Abbinden- des Leimes erforderliche Temperatur gebracht werden. Die Temperatur in der Haube wird von einem Thermometer 26 angezeigt und der Gasdruck kann an einem Manometer 27 abgelesen werden. Zur Entleerung der Haube dient ein Abblashahn 25. Der Ständer 1 besitzt auf den beiden Stirnseiten je einen Zylinder 15 mit einem Kolben 16, der mittels einer Zahnstange 17 unter eine der beiden Leisten 19 der Haube 7 greift. In die Zahnstangen greift je ein Rit- zel 20 auf einer unten am Boden 4 gelager ten Welle 21 ein. Die Zylinder 15 sind über eine mit einem Dreiweghahn 22' versehene Leitung 22 an den Windkessel 12 angeschlos- sen. Werden die Zylinder 15 mittels des Hahnes 22' mit dem Windkessel verbunden, so treibt das Druckgas die Kolben 16 nach oben und die Haube 7 wird von der Platte 2 abgehoben. Dank der Kupplung der beiden Zahnstangen 17 durch die Welle 21 ist eine sichere, klemmungsfreie Bewegung der Haube 7 in den Führungen 18 gewährleistet. Durch Umstellen des Dreiweghahnes 32' können die Zylinder 15 mit dem Freien verbunden wer den, worauf die Haube 7 sich auf die Leiste 6 niederlässt. Damit der unter der hochgehobenen Haube hantierende Arbeiter nicht durch die etwa zufolge eines Druckschwundes in den Zylindern 15 herabfallende Haube verletzt werden kann, stösst kurz bevor die Haube 7 beim Abheben ihre obere Endlage erreicht, ein Zapfen 23 an der Leiste 19 einen an den Führungsschienen 18 schwenkbar angeordne ten Haken 24 zurück. Sobald die Haube ihre Endstellung erreicht, fällt dieser in seine ur sprüngliche Lage zurück und greift unter den Bolzen 23, so dass die Haube nun am Haken 24 aufgehängt ist: Vor dem Senken der Haube werden die Haken 24 von Hand zurückgezogen. Beim Gebrauch wird im Windkessel mit tels des Kompressors der erforderliche Druck erzeugt, welcher an einem nicht dargestellten Manometer abgelesen werden kann. Die Haube wird auf die Leiste 6 niedergelassen und der Gummiteppich mittels der Heizkör per 3 angeheizt. Ein mit der Platte 2 in Verbindung stehendes, nicht dargestelltes Thermometer zeigt die Temperatur an. Wenn der Gummiteppich die für das Abbinden des verwendeten Leimes erforderliche Tempera tur erreicht hat, wird die Haube abgehoben, das Werkstück mit Leim versehen und press- fertig zugerichtet auf die Platte gebracht, die Haube gesenkt und mittels der Spannvor- richtnngen auf die Leiste 6 niedergedrückt. Darauf wird das Einlassventil 14' geöffnet, so dass durch die Heizvorrichtung 13 erwärm tes Druckgas in die Haube 7 gelangt und auf den Gummiteppich einwirken kann. Un ter dem Drucke des Gases schmiegt sich letz terer allseitig den Konturen des Werkstückes an und übt auf dieses eine gleichförmige Pressung aus. Die durch die Erwärmung frei werdende Feuchtigkeit des Leimes so wie die zwischen der Decke 8 und der Platte 2 vorhandene Luft können durch in der Lei ste 6 vorgesehene Kanäle 29 nach aussen ent- weichen. Nach dem Abbinden wird die Haube durch Öffnen des Hahnes 25 entlastet und durch Umstellen des Hahnes 22' von der Platte abgehoben. Dann kann das Werk stück herausgenommen und können neue pressfertig zugerichtete Werkstücke auf die Platte gebracht werden, worauf durch Um stellung des Dreiweghahnes 22' die Zylinder 15 entlastet und die Haube 7 wieder gesenkt wird. Natürlich könnte die Heizung des Druck gases statt in der Heizvorrichtung 13 in der Haube selbst durch dort eingebaute Heizkör per erfolgen. Dies würde gestatten, den Gummiteppich bezw. den schmiegsamen, ela stischen Stoff beim Vorwärmen auf beiden Seiten zu heizen und dadurch die Vorwärme zeit beträchtlich abzukürzen. Die Heizvor- richtung 13 könnte auch neben einer Heiz- einrichtung in der Haube vorhanden sein. Bei Verwendung mehrerer Einrichtungen oder anderer Druckgas benötigender Maschi nen kann eine gemeinschaftliche Druck erzeugungsanlage sämtliche Maschinen und Einrichtungen speisen. Dann könnte an jeder Einrichtung eine Heizvorrichtung zur Er wärmung des Gases vorgesehen sein oder für alle Einrichtungen könnte eine gemeinschaft liche Heizvorrichtung angeordnet sein. Fer ner könnten sowohl für die Plattenheizung als für die Gasheizung Regelwiderstände vorgesehen sein, so dass die erreichbare Tem peratur eingestellt werden könnte. Die Platte 2 könnte statt elektrisch auch mit Heiss dampf geheizt werden. Weiter könnte der Gummiteppich statt aussen an der Haube an gehängt zu sein, auf deren Innenseite fest geklemmt sein und diese hermetisch ab schliessen. Die Leiste 6 mit halbkreisförmi gem Querschnitt könnte auch fehlen. Die Haube 7 könnte endlich mittels eines ein zigen Kolbens, der in einem über ihn fest angeordneten Zylinder arbeitet, gehoben und gesenkt werden.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE I. Verfahren zum Absperren und<B>Furnie-</B> ren, insbesondere von gewölbten Form- stücken, bei welchem das Werkstück mit einem in heissem Zustande abbindenden Leim versehen und pressfertig zugerich tet wird, dadurch gekennzeichnet, dass man das Werkstück pressfertig zugerich tet unter eine schmiegsame und elasti sche Decke bringt und auf diese unter Druck stehendes, geheiztes Gas wirken lässt.II. Einrichtung zur Ausführung des Ver fahrens nach Patentanspruch I, gekenn zeichnet durch eine heizbare Auflage platte für das Werkstück, eine auf diese aufsetzbare, mit einer schmiegsamen, ela stischen Decke bespannte Haube, eine in letztere mündende Druckgasleitung, so wie Mittel zur Heizung des in die Haube eingeführten Gases.UNTERANSPRÜCHE: 1. Einrichtung nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass die in die Haube einmündende Druckgasleitung eine zum Erwärmen des Druckgases vor gesehene Heizvorrichtung aufweist. 2. Einrichtung nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass in der Haube Heizkörper zum Heizen der Decke und des aus der Druckgasleitung einströmen den Gases vorgesehen sind.3. Einrichtung nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass sowohl in der Zuführungsleitung, als auch in der Haube eine Heizvorrichtung vorhanden ist, und dass die Heizvorrichtung in der Haube auch zur Heizung der Decke ver wendet werden kann. 4. Einrichtung nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass die Decke über dem Rand der Haube vorsteht und vermittelst Federn aussen an derselben befestigt ist.Einrichtung nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass die Decke innen an der Haube festgeklemmt ist und mit der Klemmvorrichtung die Haube hermetisch abschliesst. Einrichtung nach Unteranspruch 4, da durch gekennzeichnet, dass die Druckgas leitung kurz vor der Haube unterbrochen ist und eine konisch erweiterte Öffnung aufweist, in welche ein in der Hauben wandung eingelassener Rohrstutzen mit einem entsprechend konisch verjüngten Ende luftdicht schliessend eingreift, wenn die Haube auf der Platte aufsitzt.Einrichtung nach Unteranspruch 6, da durch gekennzeichnet, dass die Haube von mindestens einem mit Druckgas be schickten Kolben von der Platte abgeho ben werden kann. Einrichtung nach Unteranspruch 7, da durch gekennzeichnet, dass an zwei ein ander gegenüberliegenden Seiten der Haube je ein mit Druckgas betriebener Kolben angreift, und dass die Kolben derart mechanisch verbunden sind, da.ss ein Vorlaufen des einen Kolbens gegen über dem andern verhindert ist. 9. Einrichtung nach Unteranspruch 8, ge kennzeichnet durch eine Sicherungsvor richtung, welche selbsttätig die abgeho bene Haube fasst und am Herunterfallen hindert, wenn der auf den Kolben wir kende Gasdruck nachlässt.
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