CH191503A - Verfahren und Vorrichtung zum Härten von Glas. - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Härten von Glas.Info
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Description
Verfahren und Vorrichtung zum Härten von Glas. Die Erfindung bezieht sich auf ein Ver fahren zum Härten von Glas, bei dem die Glasgegenstände nach vorheriger Erwärmung bis nahe dem Erweichungspunkt durch Be- spülen mit einem Fluidum, wie Gas, abge kühlt werden. Der Grad der Härtung ist unter anderem von der Abschreckwirkung des Kühlmittels abhängig. Tun steigt bekanntlich der Wärme übergang von einem erhitzten Gegenstand an ein Kühlmittel mit der Geschwindigkeit der Kühlmittelströme, zum Beispiel Luftströme, in dem Augenblick ihres Auftreffens auf den Gegenstand. Diese Geschwindigkeit ist am grössten an der Stelle, wo der Strahl den Zuführungskörper verlässt. Man hat bereits vorgeschlagen, die Blasdüsen möglichst nahe an die Oberfläche des zu härtenden Glas gegenstandes heranzubringen. Bei den be kannten Vorrichtungen hat man die Abstände zwischen den Blasorganen und dem Glas gegenstand so gewählt, dass eine Verletzung des Glasgegenstandes beim Einführen in den Raum zwischen den Organen und beim Aus bringen aus diesem Raum nicht eintreten kann, und dass zwischen den Blasorganen ge nügend Raum vorhanden ist, um zu ermög lichen, dass die Trag- oder Aufhängevorrich tungen für die zu kühlenden Gläser frei zwi schen den Blasorganen hindurchgefübrt wer den können. Dieser feste Abstand ergibt aber meistens nicht die günstigsten Wirkungen, da er je nach Dicke, Form und Abmessungen ,des jeweils zu behandelnden Glases meistens zu gross oder zu klein ist. Das Verfahren gemäss der Erfindung be steht nun darin, dass die Geschwindigkeit des Wärmeüberganges von dem Glasgegen stand an das Kühlmittel durch Verändern des Abstandes zwischen dem Glasgegenstand und den Blasarganen geregelt wird. Die Kühlvorrichtung gemäss der Erfin dung zur Durchführung des Verfahrens weist zwei parallele Blasrahmen auf, die unter Bei- behaltung ihrer parallelen Lage senkrecht zur Ebene des Rahmens verstellbar und in jedem Abstand voneinander feststellbar sind. In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der Kühlvorrichtung ge mäss der Erfindung dargestellt. Anhand der selben wird im folgenden auch das Verfah ren beispielsweise erläutert. Fig. 1 und 2 sind Ansichten der Vorrichtung, wobei die Blasorgane in verschieden grossen Abständen gezeigt sind. Die Vorrichtung besitzt zwei parallel zu einander angeordnete Blasrahmen 1 und 2, die von Rohren gebildet sind, welchen durch die Leitungen 3 und 4 das Kühlmittel, zum Beispiel Druckluft, zugeführt wird. Das Druckmittel entströmt den Rohren durch Düsen 5 und wird von diesen gegen den zu härtenden Glasgegenstand 6 gerichtet. Letz terer ist als Glasscheibe gezeigt, die mittels Zangen 7 an dem Deckel 8 eines Ofens auf gehängt ist. Der zum Erhitzen der Glas scheibe dienende Ofen (nicht gezeigt) ist zweckmässig in bekannter Weise unterhalb der Kühlvorrichtung angeordnet. Nach dem Erhitzen bis nahe dem Erweichungspunkt wird die Scheibe an dem Ofendeckel 8 hängend in üblicher Weise hochgezogen und in die in der Zeichnung veranschaulichte Lage zwischen den beiden Blasrahmen 1 und 2 gebracht. Die Blasrahmen 1 und 2 sind auf waage rechten Schienen 9 und 10 senkrecht zu ihrer Ebene verstellbar. Zur Verstellung der Blas- rahmen können irgendwelche geeignete Mit tel dienen. Gemäss der Zeichnung sind die Blasrahmen 1 und 2 durch Schubstangen 11 und 12 an eine Scheibe angelenkt, die durch einen Handhebel 13 gedreht werden kann. Durch Betätigung dieses Hebels können die beiden Blasrahmen aus dem in Fig. 1 gezeig ten. weiten Abstand dem Glasgegenstand be liebig bis auf den in Fig. 2 gezeigten engen Abstand genähert oder in irgendeine Zwi schenstellung gebracht werden, je nachdem welche Stellung für die Härtung am günstig sten ist. Sie können auch in jedem Abstand voneinander festgestellt werden. Es ist er- sichtlich, dass bei dem weiten Abstand nach Fig. 1 die Glasplatte mit ihrer Aufhängevor richtung bequem zwischen die Blasrahmen eingebracht werden kann, ohne an ihnen an zustossen. Nach dem Einbringen genügt ein Handgriff am Hebel 13, um die Blasrahmen auf den gewünschten Abstand von der Glas platte einzustellen, bezw. um sie während des Blasvorganges dem Glasgegenstand zu nähern oder von diesem zu entfernen. Während des Blasens kann man eine Änderung des Druckes, der Temperatur, der Art des Kühlmittels usw. vornehmen, oder man kann auch den Rahmen eine Bewegung in einer in ihrer Ebene liegenden Richtung erteilen. Bei .der Ausübung des Verfahrens kann man die Blasrahmen zunächst in einem ver hältnismässig weiten Abstand voneinander halten, so dass der Glasgegenstand nach der Erwärmung unbehindert in Stellung zwi schen den Rahmen gebracht werden kann. Dann werden die letzteren einander rasch ge nähert und auf denjenigen Abstand gebracht, der je nach der Dicke, der Form und den Abmessungen des Glasgegenstandes für die sen die günstigste Kühlwirkung ergibt. Ist diese Einstellung beendet, dann wird das Kühlmittel auf den Glasgegenstand aufge blasen. Auf diese Weise üben die Blasströme die stark möglichste Kühlwirkung aus und man erhält dadurch den besten Härte grad, weil das Glas auf diese Weise ohne jeden Übergang einer maximalen Ab schreckung ausgesetzt wird. Man kann aber auch mit dem Blasen be reits beginnen, so bald der Gegenstand seine Stellung zwischen den Blasrahmen einge nommen hat und bevor diese einander voll ständig genähert worden sind. Wenn man mit dem Blasen beginnt, während die Rah men sich noch in einem grösseren Abstand von dem Glasgegenstand befinden oder auch während man die Rahmen dem Gegenstand allmählich nähert, werden Irisationsflecken vermieden. Die endgültige Härtung, die man durch diese Kühlung erreicht, ist nicht ge ringer wie diejenige, welche erzielt wird, wenn das Blasen ausschliesslich bei dem kleinsten Abstand durchgeführt wird. Der erste Teil der Kühlung braucht nämlich nur so lange zu dauern, dass nachher keine Irisa- tionsf lecken entstehen. Hierzu genügt eine sehr kurze Zeit, während welcher sich .das Glas in folge des verhältnismässig grossen Abstandes von den Blasöffnungen leicht aber gleich mässig abkühlt. Dieser leichten Abkühlung lä.sst man sofort das heftige Blasen bei klei nem Abstand folgen. Dieses letztere Blasen bewirkt die eigentliche Abschreckung wie in dem ersten Fall, wo ausschliesslich in dem kleinsten Abstand geblasen wird. Das vor gängige schwache Blasen genügt, um zu ver hüten, dass die Blasströme <B> </B>in dem zweiten Teil Irisationsflecken hervorrufen. In beiden beschriebenen Fällen kann das Blasen bei kleinem Abstand, also die inten sive Abschreckung, bis zur vollendeten Ab kühlung des Gegenstandes fortgesetzt wer den: sie kann aber auch abgebrochen werden, sobald der Gegenstand auf eine genügend tiefe Temperatur, zum Beispiel auf die Tem peratur gebracht worden ist, unterhalb wel cher ein Nachlassen der Spannungen nicht mehr möglich ist. Es ist jedoch festgestellt worden, dass, -en ri die Kühlung in dieser Weise zu Ende geführt wird, in bestimmten Fällen eine Ge fahr für ein Zerspringen der Gläser besteht. Dieser Übelstand kann dadurch vermieden werden, dass die Glasrahmen nach Erreichung der Abschreckung von dem Glasgegenstand entfernt werden. Diese Entfernung kann durch allmähliche Vergrösserung des Abstan des der Glasrahmen vom Glasgegenstand bis zur Erreichung der vollständigen Abkühlung durchgeführt werden oder man kann die Fort- l,ewegungder B lasrahmenvom Glasgegenstand bei Erreichung einer genügenden Entfernung unterbrechen und von dieser Entfernung aus durch Fortsetzung des Blasens die Kühlung beenden. Auf diese Weise werden die Gegen stände. die einer intensiven Abschreckung durch Geblasen bei kleinem Abstand ausge setzt worden sind, ohne Bruchgefahr auf die normale Aussentemperatur gebracht.
Claims (1)
- Für das Bespülen der Glasgegenstände können an Stelle von gasförmigen Mitteln auch andere Fluida, wie Mischungen aus Gasen und Flüssigkeiten oder Flüssigkeiten allein, zur Anwendung gelangen. , PATENTANSPRUCH I: Verfahren zum Härten von Glas, bei dem die Glasgegenstände nach vorheriger Erwär mung bis nahe dem Erweichungspunkt durch Bespülen mit einem Fluidum abgekühlt -,ver- den, dadurch gekennzeichnet, dass die Ge schwindigkeit des Wärmeüberganges von dem Glasgegenstand an das Kühlmittel durch Verändern des Abstandes zwischen dem Glas gegenstand und den Blasrahmen geregelt wird.PATENTANSPRUCH II: Vorrichtung zum Durchführen des Ver fahrens gemäss Patentanspruch I, gekenn zeichnet durch zwei parallele Blasrahmen, die unter Beibehaltung ihrer parallelen Lage senkrecht zur Ebene des Rahmens verstellbar und in jedem Abstand voneinander feststell bar sind. UNTERANSPRÜCHE: 1. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass die Glasrah men zunächst in einem grösseren Abstand von der von dem Glasgegenstand einzuneh menden Stelle gehalten werden, bis der Gegenstand an diese Stelle gebracht wor den ist, worauf die Glasrahmen den Ober flächen des Gegenstandes bis auf den für die Kühlwirkung günstigsten Abstand ge nähert werden und dass dann mit dem Aufblasen des Kühlmittels begonnen wird.Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass mit dem Auf blasen des Kühlmittels begonnen wird, so bald der Gegenstand zwischen die Blas- rahmen eingeführt ist, und dass dann die Blasrahmen dem Gegenstand genähert werden und dabei das Blasen fortgesetzt wird. 3. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass nach dem An blasen des Glasgegenstandes bei gerin- gerem Abstand die Blasrahmen unter Fortsetzung des Blasens vom Glasgegen stand entfernt werden. 4.Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass den Blasorga- nen während des Blasens eine Bewegung in einer in ihrer Ebene liegenden Richtung erteilt wird. -
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