DE1471880A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von gebogenen,getemperten Glasscheiben - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von gebogenen,getemperten GlasscheibenInfo
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Description
DIPLOM-INGENIEURE 14/1 ÖOU Oldenburgallee 1O
PATBNTAN W ALTB Telefon: 04 öö 21 /22
__ , ... , ■. Teleoremm-Adreeee: Seilwehrpatent
Pf/MO (HOU.) JLA^i-. ·:.:■- -£ - -. —».„.*...■, \
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LIBBEY-OWENS-FOKD GLASS COPANY,- 811
Toledo, Ohio (USA)
"Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von gebogenen, getemperten Glasscheiben"
Die Erfindung betrifft ganz allgemein das Biegen von Glasscheiben
oder -tafeln und insbesondere ein verbessertes Verfaiiren sowie eine Vorrichtung zur Herstellung von gebogenen,
getemperten Glasscheiben.
Beim Biegen von Glasscheiben oder -tafeln nach einem bekannten Verfahren wird eine ebene Glasscheibe auf einer sog.
Umfangs- oder Ringbiegeform gehalten, die eine in ihrem Umriss und Aufriss entsprechend der der Glasscheibe zu
gebenden Krümmung gekrümmte, im wesentlichen durchgehende formgebende Fläche hat. Die Form und die auf ihr ruhende
Glasscheibe werden dann durch einen Biegeofen hinduichgeführt,
in dem die Glasscheiben bis auf den Erweichungspunkt des Glases erwärmt wird, ao dass sie infolge der Schwerkraft
bis u ihrer Berührung mit der formgebenden Flache der Form durchsackt und ihre Krümmung annimmt. Die Glasscheibe
kann dann geglüht oder getempert werden, indem man die einander gegenüberliegenden Seiten der erwärmten Glasscheibe
Strahlen oder Strömen eines Kühlmittels, wie beispielsweise Luft, aussetzt. 909812/0269
Ein bedeutendes Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines verbesserten Verfahrens sowie einer verbesserten Vorrichtung
zum Biegen und Tempern von Glasscheiben oder -tafeln ohne Verwendung der üblichen Biegeformen.
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens sowie einer Vorrichtung der vorerwähnten Art, bei
denen eine ebene Glasscheibe zunächst bis auf Biegetemperatur erwärmt und sie dann, indem man ihre einander gegenüberliegenden
Seiten einer unterschiedlichen Kühlung aussetzt, bis in die gewünschte Krümmung biegt.
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist ein Verfahren sowie eine Vorrichtung der vorerwähnten Art, bei denen die zu biegende
ebene Glasscheibe zunächst bis auf Biegetemperatur so erwärmt wird, daß eine ihrer Seiten relativ wärmer als die
gegenüberliegende Seite ist, worauf man die wärmere Seite der Scheibe schneller abkühlt als die kältere Seite, um das
Krümmen und Biegen der Scheibe bis in die gewünschte Krümmung zu bewirken.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten,
beispielsweise jedoch nicht beschränkend eine Ausführungsforir
der Erfindung darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen senkrechten Längsschnitt durch eine Aufheiz- und Kühlvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach der Erfindung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf einen Abschnitt der Vorrichtung
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nach Fig. 1,
Fig. 3 einen senkrechten Querschnitt nach der Linie 3-3
in Fig. 1 und -
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäß gebogenen Glasscheibe.
Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Herstellung von gebogenen, getemperten Glasscheiben in Vorschlag gebracht,
bei dem man eine Glasscheibe bis auf eine im wesentlichen , dem Erweichungspunkt von Glas entsprechende Temperatur
erwärmt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man während des Erwärmungevorgangs auf einander gegenüberliegenden
Seiten der Glasscheibe unterschiedliche, vorgewählte Temperaturen herstellt, worauf man die Scheibe rasch abkühlt,
so daß ihr Krümmen oder Biegen bis in eine vorbestimmte Krümmung sowie das Tempern des Glases bewirkt
Erfindungsgemäss wird ausserdcm eine Vorrichtung zur Durch- ι i
führung des vorstehend beschriebenen Verfahrens, d*h. zur Herstellung von gebogenen, getemperten Glasscheiben, in
Vorschlag gebracht, bestehend aus einem Aufheizofen und einem in Verlängerung von ihm angeordneten Kühlabschnitt,
Mitteln zum Halten einer zu biegenden und zu tempernden Scheibe in einer im wesentlichen horizontalen Ebene zu ihrem
Vorbewegen entlang einer durch den Ofen unc: den Kühlabschnitt verlaufenden abgegrenzten Ba η und aus Mitteln zum
Erwärmer, ν or Scheibe bei ihreui Hindurchwandei η durch den
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Ofen bis auf eine im wesentlichen dem Erweichungspunkt des Glases entsprechende Temperatur, die dadurch gekennzeichnet
ist, dass an den einander gegenüberliegenden Seiten der Bahn hinter dem Ofen Vorkühlmittel zum Kühlen begrenzter
Bereiche einer Seite der sich vorbewegenden Scheibe und hinter den Vorkühlmitteln oberhalb und unterhalb der Bahn
Nachkühlmittel vorgesehen sind zum Kühlen der gesamten Ober- und Unterseite der Scheibe bei ihrem Vorbewegen
entlang der Bahn.
In der Zeichnung, insbesondere in Fig. 1, ist eine Vorrichtung
zum Biegen einer Glasscheibe oder aufeinanderfolgender Glasscheiben gemäß der Erfindung dargestellt, die allgemein
aus einem Aufheizofen 10, einem zur Aufnahme der aus dem Ofen kommenden erwärmten Glasscheiben in unmittelbarer Nähe
seines Ausgangs angeordneten Vorkühlabschnitt 11 und einem Nachkühlabschnitt 12 besteht.
Der Ofen 10 besteht aus einer im wesentlichen geschlossenen Aufheizkammer 13, die durch eine Vorderhand 14, Seitenwände
15, eine Rückwand 16, eine Deckenwand 17 und eine Bodenwand 18 abgegrenzt ist. Zu biegende ebene Glasscheiben 19 werden
mit Hilfe einer sich aus einer Reihe von Rollen 21 oder sonstigen geeigneten Fördermitteln zusammensetzenden
Rollenfordervorriclitung 20 in einer im wesentlichen horizontalen
Bahn durch den Ofen hindurchbefördert.
Die Aufheizkaiuiier 13 kann mit Hilfe von in ihren Seitenwänden
15 unterhalb der Rollenfordervorriclitung 20 ungeordneten Brennern 22 und von entsprechenden Brennern 23 in der Decken-
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— O —
wand 17 auf geregelten Temperaturen gehalten werden. Die Brenner 22 und 23 sind vorzugsweise so angeordnet, daß sie
Wärmemuster oder -zonen mit von der Einfahrt zur Ausfahrt des Ofens allmählich ansteigenden Temperaturen bilden,
wobei die Gaszufuhr zu den Brennern so geregelt wird, daß unterhalb der Fördervorrichtung 20 niedrigere Temperaturen
unterhalten werden als oberhalb der Fördervorrichtung. Ein Grund zum Unterhalten einer niedrigeren Temperatur unterhalt
der Fördervorrichtung besteht darin, die Unterseiten der Glasscheiben zur Verminderung der Neigung zu einem Verwerfen
oder einem Beschädigen dieser Glasscheiben-Unterseiten durch ihre Berührung mit den Rollen der Fördervorrichtung au!
einer niedrigeren Temperatur zu halten als ihre Oberseiten. Diese Maßnahme verringert ausserdem die Möglichkeit, dass
die Scheiben an den Rollen der Fördervorrichtung kleben sowie auch die Wahrscheinlichkeit, dar auf der Oberfläche
der Rollen vorhandene Unvollkoniiiienheiten auf is.le Glasscheiber
flächen übertragen werden oder, daß die Scheiben zwischen den Rollen durchhängen.
Die Glasscheiben werden, während sie durch den Ofen 10 hindurchgetragen
werden, allmählich von im wesentlichen Raumtemperatur bis auf im wesentlichen den Erweichungspunkt des
Glases erwärmt, bei dem jegliche Spannung in dem Glas
geseiti^t ist. Erfindungsgem<ß ist beabsichtigt, die Oberseite
der Ginsscheibe bis auf einv Temperatur von etwa 652 bis 6500C (Vorzugsweise etwa 635°C) und die Unterseiten
auf eine riedrigere Temperatur von etwa 605 bis 630 C
(vorzugsweise etwa 6200C) zu erwärmen.
Die er iir^ten Glasscheiben werden bei Erreichen des Ausgangs
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des Ofens durch eine in der Rückwand 16 vorgesehene Schlitzöffnung
24 hindurchgeführt und in dem Vorkühlabschnitt 12 auf eine Reihe von Förderrollen aufgenommen, von wo sie zu
dem und durch den Nachkuhlabschnitt 12 geführt werden. Zwischen dem Ausgang des Ofens 10 und dem Eingang des Nachkühlmittels
12 sind oberhalb der Bewegungsbahn der Glasscheiben aus länglichen Düsenpaaren 26 und 27 (Fig. 2)
bestehende Luftquellen angeordnet, die so angebracht sind, daß sie zu der mit Hilfe des Pfeiles a angedeuteten Bewegungsbahn
der Glasscheiben 19 im wesentlichen parallele, fe örtliche, voneinander getrennte Luftmuster vorbestimmter
Breite erzeugen. Wie gezeigt sind die Düsen jedes Düsenpaares 26 und 27 als Beispiel zueinander parallel und in
einem Winkel zu der Bewegungsbaiin der Glasscheibe so angeordnet,
daP über die Endflächen d: r Scheibe ein Blasmuster von gewünschter Breite entsteht, wobei die Düsen einstellbar
gehalten werden, damit sich die effektive Breite dieses Blasmusters zur Anpassung an die Kantenlinie der darunter
hindurchwandernden Glasscheibe verändern lässt. Zu diesem Zweck ist jede Luft- oder Blasdüse mit mit Gewinde versehenen
Stäben 28 versehen, mit deren Hilfe sie durch Muttern 29 von einem Stab 30 getragen wird ui d sie sich in
Bezug auf die gegenüberliegenden Düsen des betreffenden Paares regelbar einstellen lässt. Auf diese Weise stellen
die Düsenpaare 26 und 27, während die Endberei he der Glasscheite unter ihnen hindurchwandern, ein örtliches Blas-Tiuster
her zum Erzielen der gewünschten Kühlwirkung. Der auf die Endbereiche der Glasscheiben gerichtete Luftblasdruck
ist verhältnismässig hoch und kann im Bereich von etwa 375 bis 750 mm (vorzugsweise etwa 30 mm) Wasser-
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*■/■■■ BAD ORIGiNAL"
ι *t ι ι σου
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druck liegen. ;
Die Glasscheiben werden bei ihrem Eintritt in den Nachkühlabschnitt 12 auf eine Gruppe von Förderrollen 31 aufgenommen und zwischen einem oder mehreren, je aus einem oberen
und einem unteren Blaskopf 32 bzw. 33 bestehenden Blaskopfpaaren hindurchgetragen, die bei ihrem Betrieb in
bekannter Weise gegen die einander gegenüberliegenden Seiten '
der Glasscheibenkühlluftströme richten können zum Zwecke ihres Temperns (Härtens). Die Förderrollen 31 bestehen
zwecks Vermehrung des effektiven Bereichs der Kühlwirkung aus
einer Vielzahl von voneinander getrennten Ringen 31 zum i
Stützen der Glasscheiben. Die Blasköpfe können entweder mit einer Reihe voneinander unabhängiger Düsen, durch die die
Luft auf die Glasscheiben gerichtet wird, oder, wie in der Zeichnung dargestellt, mit voreinander getrennt angeordneten
Flossen 35 und 36 versehen sein, die sich quer zur Bewegungsbahn der Scheiben erstrecken und Schlitze 37 aufweisen, um
lange schmale Luftströme auf die Scheiben zu richten. Der
Kühlungsgrad der Glasflächen wird mit Hilfe des Drucks der Kühlluft gesteuert, wobei, wie nachstehend noch näher zu
beschreiben, auf die Ober- und Untersie te der Scheiben unterschiedliche Luftdrücke ausgeübt werden.
( Die Förderrollen 21 in dem Abschnitt b angrenzend an die
Einfahit des Ofens 10, auf die die Glasscheiben anfängliche
aufgenommen werden, werden mit einer horizontalen Streckengeschuindi^keit von etwa 375 cm (15OH) pro Minute angetrieben,
während die Körderrollen in dem Abschnitt c angrenzend an
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die Ausfahrt des Ofens IO sowie die Rollen 25 in dem
Vorkiihlabschnitt 11 mit einer höheren horizontalen Streekenoeschwindigkeit
von etwa 26 m (1040*) pro Minute angetrieben werden. Wie in Fig. 1 gezeigt wird die Anfangsgruppe e
der Förderrollen 31 zwischen dem ersten Blaskopfpaar 32, über einen Kettenantrieb 40 mit Hilfe eines Untersetzungsgetriebes
38 mit Motor 39 angetrieben. Die Förderrollengrußpe e lässt sich also abwechselnd mit einer der Drehzahl
der Förderrollen 25 in dem Vorkiihlabschnitt 11 vergleichbaren Drehzahl und mit einer verringerten Drehzahl antreiben,
die gleich der Drehzahl oder horizontalen Streckengeschwindigkeit
der Förderrollen 31 des anschließenden, sich durch den
\ übrigen Kühlabschnitt 12 erstreckenden Abschnitts f ist.
ί Zu diesem Zweck wird der Drehzahlunterschied der Förder-
rollen in dem Abschnitt e mit Hilfe einer Signalvorrichtung 41, beispielsweise einer Photozelle und einer Empfängereinheit,
automatisch gesteuert. Wenn die Glasscheiben von den Rollen 25 in dem Kühlabschnitt 11 auf die Rollen 31 in
den Abschnitt e übergehen, werden beide Rollensätze mit der gleichen Drehzahl, d.h. mit einer horizontalen Streckengeschwindigkeit
von etwa 26 m pro Minute angetrieben. Wenn jedoch die Vorderkante einer Glasscheibe 19 den Signalstrahl
g aus der Photozelle 41 unterbricht, wir die horizontale Streckengeschwindigkeit der Rollen des Abschnitts e bis
auf etwa 375 cm pro Minute verringert, wobei die Drehzahl
der Rollen beim Vorbeigang der Hinterkante der Scheibe an der Linie des Signalstrahls automatisch wieder auf ihre
höhere horizontale Streckengeschwindigkeit von 2
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- 9 -BAD ORIGINAL
Dei der Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung
werden die zu biegenden und zu tempernden (härtenden) ebenen Glasscheiben in die Einfahrt des Ofens IO auf den Förderrollen 21 eingebracht und während ihres Durchlaufe durch
den Ofen allmählich im wesentlichen bis auf den Erweichungspunkt dee Glaaes erwärmt. Deim Verlassen des Ofens werden
die Glasscheiben auf den Förderrollen 25 durch den Vorkühlabschnitt hindurch und von dort auf den Förderrollen 31
durch den Nachkühlabschnitt 12 hindurchgetragen. Beim Hindurchwandern der Glasscheiben unter den an den Selten des
Vorkühlabschnitts 11 angeordneten Düsenpaaren 26 und 27 werden ihre Endbereiche einer Kühlwirkung ausgesetzt« Man
hat festgestellt, daß die Anwendung dieser Anfangs- oder Vorkühlung ein vorübergehendes Hochkrümmen der Endbereiche
der Scheibe erzeugt. Beim Weiterwandern der Scheibe über die Düsen 26 und 27 hinaus in eine Lage zwischen dem ersten
Blaskopfpaar 32 und 33 in dem Nachkühlabschnitt 12 wirkt der gegen die Ober- und Untersäte der Scheibe gerichtete Luftblasdruck der Hochkrümmung der Endbereiche der Scheibe
jedoch entgegen und bewirkt somit das Zurückkehren der Scheibe in einen ebenen Zustand.
Beim weiteren Vorwandern der Glasscheibe zwischen den Diasköpfen des Blaskopfpaares 32 und 33 werden die Ober - und Ünterstyete der Glasscheibe unterschiedlichen Lufthlasdrüel"-: ausgesetzt zum Bewirken des gewünschten Krümraens
und Biegens der Scheibe, wobei zu diesem Zeitpunkt die
- 10 -
gesamte Scheibe einen wie in Fig. 3 gezeigten gekrümmten
oder gebogenen Zustand einnimmt. Mit anderen Worten bestreiche» die aus den Flossen 35 kommenden Luftströrae die Scheibe
kreuzweise von ihrer Vorderkante bis zu ihrer Hinterkante, indem sie so das Krümmen oder Biegen der Scheibe nach oben bis
fin die gewünschte Krümmung bewirken, infolge der anfänglichen örtlichen Abkühlung der Oberseite der Endbereiche der Scheibe
wird das entsprechende Biegen dieser Bereiche bewirkt, die βomit also der Krümmung oder dem gebogenen Zustand in dem
Mittelbereich der Scheibe folgen. Man hat nämlich festgestellt, f) daß das Ausmaß der Kühlung der Endbereiche auf den Krürainungsgrad der Endbereiche der fertig gebogenen Scheibe einen
bestimmten Einfluss hat.
Die Blasdrück' lassen sich entsprechend der Dicko und Grosse
der Glasscheibe sowie der gewünschten Krümmung verändern. Jedoch liegt als Beispiel der auf die Oberseite der Scheibe
wirkende Blasdruck zwischen 350 bis 550 mm (Vorzugsweise etwa 425 mm) Wasserdruck, während der auf die Unterseite der
Scheibe wirkende Luftblasdruck zwischen etwa 100 bis 200 mm (vorzugsweise 150 mm) Wasserdruck liegen kann. Diese Drücke
werden mit einer genormten Strömungemitteldruck-Messvorrichtung, beispielsweise einem Manometer, gemessen. Während des
Kühlvorgangs sind die Flossen 35 und 36 angeordnet, daß sich ihre Schlitze oder öffnungen 37 von den Flächen der zwischen
ihnen hindurchwandernden Glasscheiben ungefähr in einem Abjstand von etwa 5 mm befinden.
Man hat festgestellt, daß sich die ergebende in den Schichten
der Ober* und Unterseite der Glasscheibe erzeugte unter-
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schiedliche Abschreck- oder Abkühlwirkung anfänglich einen Unterschie in der Kontraktionsgeschwindigkeit dieser
Schichten bewirkt. Anscheinend bewirkt der stärker erwärmte Zustand der Oberseite der Scheibe, wenn sie der Kühlluft
ausgesetzt wird, im Gegensatz zu der niedrigeren Temperatur der erwärmten Unterseite der Scheibe eine Verzögerung der
Konstruktion. Folglich bewirken der Wärme- sowie auch der Luftblasdruckunterschied, wenn der Glasscheibenkörper einer
im wesentlichen plötzlichen Kühlwirkung ausgesetzt wird, das langsamere Abkühlender Unterseitenschicht als der in dem
Lfen einer höheren Temperatur ausgesetzten Oberseitenschicht. Jj
Dies bewirkt das Krümmen oder Biegen der Glasscheibe über ihre
Längenabmessung oder um ihre Querachse, wobei der Grad des Biegens oder Krümme ns durch den Qad des unterschiedlichen
Erwärmens und Kühlens bestimmt wird, denen die Ilauptflachen
der Scheibe unterworfen werden. Wie vorstehend erwähnt äusserte sich die auf die Oberseite der Endbereiche der |
Scheibe ausgeübte Anfängliche Kühlwirkung in einem vorübergehenden
Hochkrümmen dieser. Endbereiche, das nach den gemachten Feststellungen verschwindet, wenn die Scheibe in ,
ihrer Gesamtheit der Kühlwirkung der einander gegenüber- ™ liegend angeordneten Blaskopfe unterworfen wird.
Gewöhnlich tritt das Krümmen od- r Biegen der Glasscheibe bei
ihrem Befördern zwischen den Flossen 35 und 36 des ersten Blaskopfpaares 32 und ö3 hindurch auf, so daß die gebogene
Scheibe 42 bei ihrem !line «mvandern zwischen die Blasköpfe
des zweiten Claskopfpaares 43 . nd 44 rlie in Fig. 3 gezeigte
gewünschte- Krümmung aufweist. Jedoch wird ausserdem durch
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ORIGINAL INSPECTED
das zweite Blaskopfpaar 43 und 44, das das "Festlegen"
der Krümmung in der Scheibe bei ihrem Vorwandern durch die Endphase ihrer Abkühlung bewirkt, auf die Ober- und Unterseite
der Glasscheibe ein unterschiedlicher Luftblasdruck ausgeübt. Im einzelnen kann der auf die Oberseite der
Scheibe einwirkende Luftdruck zwischen 250 bis 625 mm (vorzugsweise
etwa 500 mm) Wasserdruck liegen, während der auf die Unterseite der Scheibe einwirkende Luftblasdruck
zwischen etwa 50 bis 150 mm (vorzugsweise etwa 100 mm) Wasserdruck liegen kann.
In Fig. 4 ist eine erfindungsgemäß gebogene und getemperte
Glasscheibe veranschaulicht. Obwohl sich mit Hilfe der Erfindung hergestelJte gebogene, getemperte Glasscheiben für
verschiedene Zwecke verwenden lassen, ist die Erfindung bei der Herstellung von gebogenen getemperten Rückfenstern
für Kraftfahrzeuge von besonderem Nutzen, für die die Blasscheibe nach Fig· 4 ein Beispiel darstellt. Solche Rückoder
Heckfenster werden üblicherweise aus 6 mm (1/4") dickem
Tafel- oder Scheibei glas hergestellt.
Bei der Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung hat sich ausserdem herausgestellt, daß sich durch Regelung des
Luftblasdrucks in dein Vorkuhlabsclinitt Il der Krümmungsgrad der Scheibe ebenfalls verändern lässt. Somit lässt sich
also der Blasdruck an den Düsenpaaren 26 und 27 regeln um zu bewirken, daß sich ausgewählte Bereiche der Glasscheibe,
insbesondere an ihren Enden, in unterschiedliche Krümmungen biegen, beispielsweise ist es möglich, indem man
die Oberseite der Endbereiche der Scheiben anfänglich
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einem höheren Druck aussetzt, gebogene Glasscheiben mit \
einem zentral gelegenen Hauptbereich mit flacher Krümmung und einander gegenüberliegenden Endbereichen mit mehr ausgeprägter Krümmung herzustellen*
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Claims (1)
- Oi. Expl,". j-.ΊPatent'an* p'rTifi —— «J1.) Verfahren zur Herstellung von gebogenen getemperten ! Glasscheiben, bei dem man eine Glasscheibe bis auf eine in wesentlichen dem Erweichungspunkt von Glas entsprechende Temperatur erwärmt) dadurch gekennzeichnet, daß man nährend des Erwärmungsvorgangs auf einander gegenüberliegenden Seiten der Glasscheibe (19) unterschiedliche vorgewählte Temperaturen herstellt, worauf man die Scheibe rasch abkühlt, so daß ihr Krümmen oder Biegen bis in eine vorbestimmte Krümmung sowie P das Tempern des Glases bewirkt wird.2.) Verfahren nach Anspruch 1, daduch gekennzeichnet, daß die einander gegenüberliegenden Seiten der Scheibe (19) mit unterschiedlichen vorgewählten Geschwindigkeiten abgekühlt werden.3.) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei den die Scheibe während des Erwärmung»- und nachfolgenden Kühlvorgangs zu kt ihrem Vorbewegen entlang einer vorbestimmten Bahn in einerim wesentlichen horizontalen Ebene gehalten wird, dadurch , gekennzeichnet, daß die Oberseite der Scheibe (19) auf eine höhere Temperatur erwärmt wird als ihre Unterseite*4.) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite der Scheibe (l9) rascher j ,abgekühlt wird als ihre Unterseite.S.) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch \ 909812/0269 \ - 15 -ORIGINAL INSPECTEDgekennzeichnet ι daß man begrenzte Bereiche einer Seite einer erwärmten Scheibe (19) anfänglich so abkühlt, daß eich die Scheibe in diesen begrenzten Bereichen biegt, und man darauf die einander gegenüberliegenden vollständigen Seiten der Scheibe abkühlt.6.) Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die begrenzten Bereiche der Scheibe an ihren einander entgegengesetzten Enden liegen.7.) Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 6 bestehend aus einem Aufheizofen und einem in Verlängerung von ihm angeordneten Kühlabschnitt, Mitteln zum Halten einer zu biegenden und zu tempernden Scheibe in einer im wesentlichen horizontalen Ebene zur ihrem Vorbewegen entlang einer durch den Ofen und den Kühlabschnitt verlaufenden abgegrenzten Bahn und aus Mitteln zum Erwärmen der Scheibe bei ihrem Hindurchwandern durch den Ofen bis auf eine im wesentlichen dem Erweichungspunkt des Glases entsprechende Temperatur, dadurch gekennzeichnet, f daß an den einander gegenüberliegenden Seiten der Bahn (a) hinter den Ofen (10) Vorkühlmittel (ll) zum Kühlen begrenzter JBereiche einer Seite der sich vorbewegenden Scheibe (19) und hinter den Vorkühlmitteln (11) ober- und unterhalb der Bahn Nachkühlmittel (12) vorgesehen sind zum Kühlen der gesamten Ober- und Unterseite der Scheibe bei ihren Vorbewegen·entlang der Bahn (a).8.) Vorrichtung nach Anspruch 7, dadrch gekennzeichnet, dai909812/0269 -16-die Vorkühlmittel (ll) so angeordnet sind, daß nur die Endbereiche der Oberseite der Scheibe (19) gekühlt werden.9.) Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet , dap die Verkühlmittel (ll) Einrichtungen (26,27) enthalten, die in Richtung der Bahn längliche Kühlluftströme gegen die begrenzten Bereiche richten, wobei die Nachkühlmittel (12) Einrichtungen (32, 33, 43, 44) entahlten, die Kühlluftströme gegen die gesamte Ober- und Unterseite der sich vorbewegenden Scheibe (19) richten.PafcnianiuälteSeiler u. Pjenning909812/0269
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