Plattenfestspannvorrichtung an Rotationsdruckmaschinen. Es sind Plattenfestspannvorrichtungen an Rotationsdruckmaschinen bekannt geworden, bei denen die Platten durch Federkraft fest gespannt werden. Es ist aber eine mühselige und zeitraubende Arbeit, eine grosse Anzahl von Platten, wie sie bei einer Rotationsdruck maschine zur Anwendung gelangen, von Hand aus wieder zu lösen. Anderseits sind auch Einrichtungen dieser Art bekannt ge worden, bei denen die Druckplatten durch Druckluft festgespannt und ebenso durch Druckluft wieder gelöst werden können; aber diese bekannten Einrichtungen zeigen den Nachteil, dass die Druckluft ausbleiben kann.
Es ist daher die Gefahr des Lösens der Plat ten sehr gross und sie macht den Einbau einer besonderen Sicherheitsvorrichtung notwen dig, die wiederum von Hand aus bedient wer den muss; ausserdem sind bei dieser Anord nung die Druckluftzylinder in den Druck zylinder eingebaut; hierdurch wird der Druekluftzylinder geschwächt. Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zu schaffen, bei der die Platten durch Federkraft "festgespannt und durch Druckluft wieder gelöst werden.
Erfindungs gemäss ist ausserhalb des Lagerschildes ein einen Pressluftkolben enthaltender feststehen der Pressluftzylinder angeordnet und es kann der Pressluftkolben dieses Zylinders auf zum Lösen der Spannbacken dienende Druckstan gen einwirken, die durch einen Lagerzapfen des Druckzylinders hindurchgeführt sind und gegen Hebel zum Lösen der Spannbacken anliegen.
Hierdurch wird einerseits der die Maschine bedienende Arbeiter von der müh seligen Arbeit des Zurückziehens der vielen unter Federkraft stehenden Halteklammern enthalten; anderseits wird erreicht, dass der Druckzylinder nicht zur Aufnahme des Druekluftzylinders ausgebohrt zu werden braucht, so dass er seine Stabilität behält. Auch bietet diese Bauart den Vorteil, dass die Druckluftlösevorrichtung für die Halte- klammern zugänglicher und übersichtlicher wird, so dass also die Betriebssicherheit ge steigert wird.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbei spiel des Gegenstandes der Erfindung; der mit der Festspannvorrichtung versehene Plat tenzylinder ist in Fig. 1 im Längsschnitt dargestellt, und zwar zeigt der obere Teil dieser Figur .die Lage der Teile nach dem Lösen, der untere Teil nach dem Festspannen der Platte. Im obern Teil der Fig. 2 ist ein Querschnitt durch den Zy linder nach I-I der Fig. 1, im untern Teil nach II-II .der Fig. 1 dargestellt.
Der Plattenzylinder 1 ist mit den Lager zapfen 2 und 3 -in den Lagerschilden 4 und 5 gelagert, die ihrerseits in den Bohrungen 6 und 7 der Gestellwand gelagert sind. Die Stereotypplatten 8 werden durch die Spann backen 9, 10 an den Facetten 11 gehalten. Zum Festhalten der Platten dienen zylin drische Druckfedern 12,,die in Bohrungen 13 des Druckzylinders eingesetzt sind und sich auf der einen Saite gegen die mit dem Druckzylinder fest verbundene Scheibe 14 abstützen, während ihr anderes Ende gegen die im Bohrloch bewegliche Mutter 7.5 drückt.
In die beweglichen Muttern 15 :sind Zugstangen 16 eingeschraubt,,die durch Boh rungen der Spannbacken 9 hindurchgehen und deren mit einem Schlitz versehener Kopf in einer Vertiefung dieser Spannbacken liegt. Solange die zum Lösen der Platten dienende Pressluft nicht auf die Spannbacken 9 wirkt, werden diese durch die Federn 12, deren Druck ,gegen die Muttern 15 wirkt und von diesen .durch die Zugstangen 16 auf die Spannbacken 9 übertragen wird,
gegen die Facetten 11 der Platten 8 gepresst Zum Lösen der Platten 8 dient nun ein Pressluft- kolben 17, der in einem Zylinder 18 läuft, der auf der Aussenseite des Lagerschildes 4 angeordnet ist. Die Achse des Pressluft- zylinders und des Presskolbens liegt ausser halb der Achse des Druckzylinders.
Die Pressluft wird in den Raum 19 zwischen Zy linder 18 und Kolben 17 durch eine Leitung 20 eingeführt, die durch einen Dreiwegehahn 21 mit einem Druekluftbehälter oder der Aussenluft verbunden werden kann. Zur Übertragung des Druckes vom Presskolben 17 auf die beiden Hebel 22, 23, die ihrer seits wieder die Spannbacken 9 beeinflussen, dienen die beiden Steuerstangen 24, 25, die halbkreisförmigen Querschnitt besitzen und durch :den Lagerzapfen 2 hindurchgeführt sind.
Zur Übertragung des Kolbendruckes auf die beiden Steuerstangen 24 und 2.5 dient ein Stössel 26, der in einer Bohrung 27 des Kolbens 17 liegt und in einen Teller 39 mit gewölbter Auflagefläche endet, der durch eine Feder 28 gegen die Innenwand des Press- kolbens 17 gedrückt wird.- Die beiden er wähnten Hebel 22 und 23, die in dem Schlitz 29 des Druckzylinders l eingebettet sind, stützen sich einerseits mit den abge rundeten Rücken 30 und 31 gegen die Wand des Schlitzes 29 und greifen mit ihrem Ende in .die Aussparungen 32 und 33 der Spann backen 9 ein.
Soll nun,die Platte 8 durüh Zurückziehen der Spannbacken 9 aus diesen gelöst werden, so wird der Druckzylinder in die im obern Teil der Fig. 1 dargestellte Lage gedreht und es wird hierauf durch Umlegen des Hebels 34 und Drehen des Dreiwegehahnes 21 Pressluft in den Raum 19 zwischen Press- kolben 17 und Zylinder 18 eingelassen.
Der Pressdruck wird durch den Stössel 26 auf die Steuerstange 24 übertragen, die am untern Ende des Hebels 22 angreift;,das obere Ende dieses Hebels verschiebt infolgedessen die Spannbacke 9'; nach links in die am obern Teil der Figur gezeichnete Stellung. Hierdurch wird die Platte 8 freigegeben und sie kann vom Druckzylinder abgenommen werden.
Will man nun die andere Platte auch noch lösen, so dreht man zunächst den Drei wegehahn 21 derart, .dass die Pressluft durch das Loch 21a .entweicht.
Hierauf dreht man den Plattenzylinder soweit, dass die zweite Platte in die im obern Teil der Fig. 1 dargestellte Lage kommt, worauf diese Platte in der gleichen Weise gelöst wird. Sollte vor dem Weiterdrehen des Plattenzylinders das Ablassen der Press luft unterblieben sein, so wird der Dreiwege hahn 21 trotzdem umgestellt, und zwar durch einen auf dem Plattenzylinder sitzenden An schlag 38, der auf den Doppelhebel 34 ein wirkt.
Damit beim Drehen des Zylinders,der Bolzen 26 nicht abbricht, ist: es in der oben beschriebenen Weise gelagert, so dass der Stössel 26 auch nach der Seite hin etwas nachgeben kann. Durch die Feder 28, die auf den Teller 39 einwirkt, wird der Stössel 26 wieder gerade gerichtet. Wenn die Press luft einmal ausbleibt, lassen sich die Platten lösen, in dem man .die Schraube 35 vor dreht, die dann auf den Pressluftkolben 1 7 einwirkt.
Die beschriebene Einrichtung bietet wei ter den Vorteil gegenüber den bekannten Konstruktionen, dass man das zum Antrieb des Farbwerkes dienende Zahnrad 36 mit geringerem Durchmesser ausführen kann als die Lagerbohrung 7, weil bei der beschrie benen Einrichtung nicht, wie bei der be kannten. die Spannschrauben durch den Zahnradkörper hindurchgeführt werden müssen. Man kann daher bei der Montage der Maschine das Zahnrad 36 durch die Boh rung 7 einführen; die Entfernung zwischen den Seitengestellen 41 und 42 wird infolge- dessen kleiner. Trotzdem lässt sich der Plat tenzylinder leicht einbauen.