Schaltungsanördnung für Mehrleiterkabel mit Vierdrahtstromkreisen. Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Schaltungsanordnung für Mehrleiter kabel mit Vierdrahtstromkreisen, in welcher Abteile für die Absonderung von Teilen der Vierdrahtstromkreise vorgesehen sind, und in welcher an einer Stelle einige der Vier drahtstromkreise mit Verstärkern versehen sind, während andere Stromkreise an jener Stelle nicht mit Verstärkern versehen sind, und die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Stromkreise zwischen den Abteilen so ange ordnet sind,
dass auf beiden Seiten der ge nannten Stelle einige der nicht mit Verstär kern versehenen Stromkreise in einem glei chen Abteil liegen wie ein an den Ausgang eines Verstärkers angeschlossener Stromkreis, während andere in einem gleichen Abteil lie gen wie, ein an den Eingang eines Verstär kers angeschlossener Stromkreis.
Die Erfindung wird nachstehend anhand zweier beispielsweiser Ausführungsformen, welche in der Zeichnung dargestellt sind, ein gehend beschrieben. In der Zeichnung zeigt die Fig. 1 in schematischer Darstellung eine beispielsweise Ausführungsform' der Erfindung in ihrer Anwendung auf Zwillingskabel; die Fig. 2 dient zur Erläuterung der Anordnung der Fig. 1, und die Fig. 3 zeigt schematisch die Anwendung der Erfindung auf ein im Innern mit einer innern Schirmung versehe- nes Einzelkabel.
In Fig. 1 sind zwei Kabel I und II dar gestellt, welche zwischen zwei Stationen C und A bezw. Osten und Westen verlaufen. Jede der dargestellten Leitungen umfasst ein Leiterpaar. Die Paare a und c sind zu einem Vierdrahtsystem mit dem links dargestellten Abschluss a' und ähnlich sind die Paare b und d zu einem Vierdrahtsystem mit dem ebenfalls links dargestellten Abschluss b' zu sammengefasst. In Fig. 1 stellen die Drei ecke Verstärker dar, wobei die Spitzen nach .der abgehenden Seite gerichtet sind.
Aus der Figur ist ferner ersichtlich, dass alle Paare in der links dargestellten Station _ Verstärker besitzen, und dass die Verstärker jener Paare, welche _an dieser Stelle in das Kabel Z ein treten, mit der Austrittsseite gegen das Kabel hin gerichtet sind, während die Ver stärker der Paare des Kabels II mit der Aus trittsseite vom Kabel weggerichtet sind. Ferner ist ersichtlich, dass am andern Ende, bei der Station C, ähnlich gerichtete Ver stärker vorhanden sind. An den zwischen den Stationen A und C liegenden Stellen sind gewisse Leiterpaare gekreuzt.
Die soeben besprochenen Leiterpaare a, c und<I>b, d,</I> welche wie erwähnt einem Vier drahtsystem angehören, werden mit, Sprech- frequenzströmen betrieben. Ausserdem enthält das gleiche Kabel weitere Leiterpaare, wie e und f, welche mit höheren Frequenzen be trieben werden, das heisst bei Trägerstrom frequenzen.
Solche Paare benötigen ausser den an den Endstationen A und C vorhandenen Verstärkern noch Zwischenverstärker, welche an der Stelle B angeordnet sein mögen, wäh rend die Sprechfrequenzpaare keine solchen Zwischenverstärker benötigen.
Wenn die Hochfreqüenzpaare, wie e und die Niederfrequenzpaare, wie a und b, in der Station B, wie in Fig. 2 dargestellt, ange ordnet wären, würde auf der Ausgangsseite des Verstärkers die Energie auf einem hohen Pegel sein, welche in einem benachbarten Leiter oder Leitern eines Paares, zum Bei spiel a, Übersprechen am fernen Ende bewir ken würde. Dieses Übersprechen am fernen Ende im Leiter oder in den Leitern des Paares a würde über eine weitere Stufe des Übersprechens am, nahen Ende nach der Ein trittsseite des Verstärkers des Paares e ge langen,
und demgemäss würde ein Energie kreislauf stattfinden, der bei jedem Umlauf verstärkt würde. Um dies zu verhüten, wer den die andern Paare, wie zum Beispiel a, von einem Kabel nach dem andern transpo niert.
Die zweite Stufe des Übersprechens kann daher infolge einer derartigen Kreuzung nicht auftreten, obschon die im Zusammen hang mit der Fig. 2 erwähnte erste Stufe des Übersprechens in der Fig. 1 auftreten kann. Nachdem alle Sprechfrequenzpaare, wie zum Beispiel a an der Stelle B gekreuzt wor den sind, wird jedes . dieser Paare an einer Zwischenstelle, an der keine Verstärker vor handen sind, zum Beispiel A' und<B>C</B> durch Kreuzen wieder zurückgeführt.
Somit wer den an den Enden A und C der Strecke die Leitungen als ausgeprägte doppeladrige Kabel erscheinen, bei denen alle an einem Ende in das Kabel eintretenden Leiterpaare am andern Ende des gleichen Kabels aus treten und umgekehrt.
In einer gewöhnlichen nach dem Vier drahtsystem betriebenen Anlage mit doppel adrigen Kabeln wird, wenn ein Kabel durch irgendwelche Ursache unterbrochen wird, das andere Kabel für die Sprechübertragung in entgegengesetzten Richtungen völlig un brauchbar.
Nach dem anhand der Fig. 1 be- s 'hriebenen Kreuzungssystem wird jedoch, e e sollte an irgend einem Punkt zwischen A' tind <B>C</B> eine Unterbrechung des einen Kabels stattfinden, die Hälfte der Sprechfrequenz- Vierdrahtstromkreise nicht unterbrochen.
Wenn zum Beispiel das untere Kabel in Fig. 1 zwischen den Punkten A' und T5 unterbrochen wird, so wird das Vierdraht system mit dem links gezeigten Abschluss a' intakt bleiben. In ähnlicher Weise wird, wenn ein Teil eines der Kabel m irgend einem Abschnitt A' bis B oder B bis C" unterbrochen wird, nur eines der beiden Vierdrahtsysteme mit den links gezeigten Abschlüssen a' und<I>b'</I> ausser Dienst gesetzt.
Um Störungen möglichst auszuschliessen, sollten die Vierdraht-Sprechfrequenzstrom- kreise gemäss Fig. 1 gruppiert werden und gleichzeitig sollten die Punkte A' und<B>C</B> auf der Gesamtstrecke A bis C soweit als mög lich auseinander liegen.
Der minimale, zwi schen den Punkten A und A' und ähnlicher weise zwischen C und<B>C</B> zulässige Abstand wird durch das Übersprechen am nahen Ende und andere Störungen am nahen Ende von den Sprechfrequenzstromkreisen auf die Trägerstromkreise und umgekehrt bestimmt., insbesondere durch das Übersprechen am nahen Ende, wobei für die Leistungspegel die in der Praxis üblichen Werte angenommeu sind.
Fig. 8 zeigt ein Einzelkabel mit einer im Innern angeordneten Abschirmung, und es bezeichnen<I>a, b,</I> c und<I>d</I> wiederum die Sprechfrequenzleitungen und e und f die Trägerstromleitungen, wobei alle Leitungen Vierdrahtstromkreisen angehören. Aus der Zeichnung ist ersichtlich, dass die Verstärker an den Enden A und C so gerichtet sind, dass alle Austrittsseiten der Verstärker in den äussern Kabelabteil führen, und so dass jeder Verstärker seine Eintrittsleistung aus einem innern Abteil erhält.
Somit wird, mit den ge zeigten Kreuzungen der innere Abteil ge wöhnlich ein niedrigeres Leistungspegel auf weisen, als der äussere Abteil. Die Nieder frequenz- oder Sprechfrequenzleitungen be sitzen nur bei A und C Verstärker, die Trägerstromleitungen jedoch zusätzliche Ver stärker an der Zwischenstelle B und sind dort auch so angeordnet, dass die Teile der Lei tung mit hohem Leistungspegel in der Nähe der Verstärkeraustrittsseite im äussern Abteil liegen.
Somit wird eine auf das Kabel wir kende induktive Spannung hauptsächlich jene Teile der Leitung beeinflussen, welche einen hohen Leistungspegel aufweisen, und demge mäss ziemlich unbedeutend sein, während anderseits die einen niedrigen Leistungspegel aufweisenden"Leitungen sich gewöhnlich im innern Abteil befinden und daher besonders gut gegen äussere Einwirkungen abgeschirmt sind.
Diese Pegel wird durchgehend befolgt, so dass dort, wo ein. einseitig gerichteter Ver stärker vorgesehen ist, der auf der Ein trittsseite dieses Verstärkers angeschlossene Stromkreis sich im Abteil der niedrigen Pegel befindet, das heisst im Innern, und der an die Austrittsseite dieses Verstärkers angeschlossene Stromkreis mit hohem Pegel im Abschnitt für hohe Pegel, das heisst im äussern. Dies verlangt eine ungerade Anzahl Kreuzungen zwi schen den Hauptverstärkerstellen, wie zum Beispiel A und C. Diese Stellen liegen etwa 80 km auseinander.
Die Trägerstromleitungen besitzen zusätzliche Verstärker bei B, welche etwa 40 km von den Hauptverstärkern ent fernt sind und daher müssen zusätzliche Kreuzungspunkte bei A' und G"' vorgesehen sein, so dass also die Kreuzungen in Abstän den von zirka 20 km vorgenommen werden können. Die Verstärker an der Stelle B sind aus praktischen Gründen ausserhalb des Ka bels angeordnet.
Im Falle von Zweidrahtstromkreisen neben den Vierdrahtstromkreisen ist natür lich kein besonderer Punkt vorhanden, wel cher im Gegensatz zu einem Punkte mit nie drigem Pegel als Punkt mit hohem Pegel be zeichnet werden könnte, und folglich bietet ein Kreuzen dieser Stromkreise vom innern nach dem äussern Abteil keine besonderen Vorteile.
Würden die Stromkreise nach der Art der Vierdrahtstromkreise gekreuzt, so würde dies keine nachteilige Wirkung zur Folge haben, ausgenommen dann, wenn die Kreuzung an einem Punkt vorgenommen würde, wo nur Trägerstromverstärker vor handen sind.
Solche Zweidrahtstromkreise können in einfacher Weise, wie in Fig. 8 ge strichelt dargestellt, verbunden werden. Ein besonderer Grund, einen bestimmten Strom kreis für eine beträchtliche .Strecke im glei chen Abteil zu belassen, liegt dann vor, wenn dieser Stromkreis an eine Freileitung ange schlossen ist, welche ziemlich viel Interferen zen einführt. Wenn ein derartiger Strom kreis von der Eintrittsstelle in das Kabel bis zum ersten Verstärkeramt im Abschnitt für hohe Pegel belassen wird, so kann dies nur zu ganz geringen Störungen führen.