Gas-Heizpatrone. Die Erfindung betrifft eine doppelwan dige Ga.sheizpatrone mit einer Füllung aus flüssigkeitsaufsaugendem Material, deren oberes Ende durch Bildung von Brennlöchern zu einem Kronenbrenner gemacht werden kann. Die Heizpatrone ist explosionssicher, sehr leistungsfähig, handlich, gut zu trans portieren und kann billig hergestellt werden.
Die Heizpatrone eignet sich vorzüglich für alle Gelegenheiten, wo es erwünscht ist, einen Heizapparat zum Kochen, Heizen, Aus führ ,2=i von Lötungen und dergleichen zur Hand zu haben, oder für Kraftfahrer, Rad fahrer, Militär, Ausflügler, Wochenendler und Sportleute aller Art.
1-i der Zeichnung sind mehrere Ausfüh rungsbeispiele der Gasheizpatrone gemäss der Erfindung dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine Gasheizpatrone in An sicht, teilweise im Schnitt; Fig. ? zeigt im senkrechten Schnitt das obere Ende der Gasheizpatrone mit den durch Durchstechen der äussern Metallhülse gebil deten Brennlöchern; Fig. 3 zeigt in Ansicht teilweise im Schnitt eine Gasheizpatrone in anderer Aus führung; Fig. 4 ist ein Querschnitt nach Linie IV-IV der Fig. 3; Fig. 5 zeigt in Ansicht, links im Schnitt, eine zum Verschliessen der Brennlöcher be stimmte Kapsel;
Fig. 6 zeigt in Ansicht, auf der linken Seite im Schnitt, eine Gasheizpatrone nach einer dritten Ausführungsform; Fig. 7 ist ein Querschnitt nach der Linie VII-VII der Fig. 6.
Die Gasheizpatrone in allen gezeigten Ausführungen besteht aus einer äussern Hülse 1 aus Metall, zum Beispiel Blech, die am untern Ende durch eine Bodenplatte dicht verschlossen ist. In dieser Hülse 1 sitzt eine Innenhülse 3 aus Wärmeisoliermaterial, ausgenommen Glas. Das obere Ende der äu ssern Hülse 1 ist nach den Fig. 1 und 2 durch eine Kopfplatte 4 dicht geschlossen. Etwas unter dem obern Rand ist in der innern Hülse 3 ein Kranz von Löchern 5 vorgesehen.
In die äussere Hülse 1 sind mit den Löchern 5 übereinstimmende Vertiefungen 6 einge- presst, derart, dass das nach innen gedrückte Material der äussern Hülse in die Löcher 5 der innern Hülse eindringt. Die innere Hülse 3 enthält eine Füllung 7 aus dochtartigem, flüssigkeitaufsaugendem Material. Auf der Unterseite der Kopfplatte 4 ist eine gewölbte Platte 8 aus Isoliermaterial befestigt, welche dazu dient, die Füllung 7 zusammenzu drücken und oberhalb derselben eine Gas kammer 9 zu bilden.
Die Füllung 7 ist mit Spiritus getränkt. Um die Crasheizpatrone zu benutzen, wer den die Vertiefungen 6 der äussern Hülse 1. durchstochen (Fig. 2), so dass rings um die Patrone Brennerlöcher gebildet werden. Durch Anheizen des obern Teils der Patrone wird in dieser Spiritusgas entwickelt, das sich in der Gaskammer 9 ansammelt und beim Austritt durch die Löcher der innern und äussern Hülse entzündet. Die Füllung 7 wird durch die erhitzte äussere und innere Hülse 1, 3 ebenfalls stark erhitzt, so dass fortwährend Gas entwickelt wird.
Die durch Einrollen -hergestellten Ver tiefungen 6 in der äussern Hülse 1 benötigen eine geringere Wandstärke als die übrige Hülse 1, so dass sie später leicht durchstochen werden können.
Solange der Apparat nicht in Gebrauch genommen ist, schliesst die äussere Hülse das Innere der Patrone luftdicht ab, so dass der Apparat zum Beispiel beliebig lange Zeit ge lagert werden kann.
Die Gasheizpatrone nach den Fig. 1 und 2 arbeitet nicht sehr wirtschaftlich, weil sie eine zu kurze Brenndauer und eine verhält nismässig geringe Heizkraft hat.
Eine Spiritus-Gas-Heizpatrone ist aber nur dann wirtschaftlich, wenn sie alle Vor züge eines elektrischen transportablen Ko chers besitzt, also handlich, explosionssicher, jederzeit gebrauchsfertig, zeitweise .benutz bar und während der Gebrauchspausen ver schliessbar ist. Sie muss von unbegrenzter Haltbarkeit sein und gestatten, den Spiritus bis zum letzten Tropfen zu verbrauchen. Die Gasheizpatrone in der Ausführung nach den Fig. 3 bis 5 besitzt alle diese Eigenschaften.
Das obere Ende der äussern Hülse 1 hat Schraubengewinde 10. Über die äussere Hülse 1 ist von unten her eine Schutz hülse 1.1 geschoben, die nur bis zum Schrau bengewinde 10 reicht, unten aber über der Bodenplatte 2 vorsteht und einen Fuss bil det, um eine Beschädigung der Unterlage durch die beim Gebrauch der Heizpatrone erhitzte Bodenplatte nach Möglichkeit zu verhindern. Auf das obere Ende der äussern Hülse 1 ist ein Deckel 12 geschraubt, der gegenüber einem Kranz von Vertiefungen 6 im obern Ende der Hülse 1 Löcher 13 be sitzt. Die Vertiefungen 6 und die Löcher<B>13</B> sind auf je einem Gewindegang angeordnet. Die Füllung 7 der innern Hülse 3 besteht aus einer spiralig gewickelten Bahn aus flüssigkeitaufsaugendeni Material.
Die Fül lung ist um eine Spule 15 gewickelt, welche auf der Bodenplatte 2 der äussern Hülse 1 aufsitzt. Das obere Ende der innern Hülse 3 hat einen nach einwärts gerichteten Flansch 16, der die Füllung 7 unterhalb der Vertie fungen 6 übergreift. Auf der Unterseite des Deckels 12 ist ein mit einem Randflansch 17' versehener Metallkörper 17 befestigt. Dieser Körper 17 ist von der Gaskammer 9 um geben. Ein Dorn 18 des Metallkörpers 17 ragt in die Hohlspindel 15. Die Füllung 7 wird in Spiritus getränkt. Der Deckel 12 bildet den Brennerkopf.
Durch Durchstechen der Vertiefungen 6 im obern Ende der äussern Hülse durch die Löcher 13 im Deckel 12 hindurch werden Brennlöcher gebildet, so dass die Gasheiz- patrone zwecks Gasentwicklung angeheizt werden kann und sich das durch die Löcher ausströmende Gas entzündet. Die Flammen bestreichen nach Art eines Kronenbrenners den Kopf der Patrone. Beim Erhitzen des obern Endes der Patrone wird die im Hohl raum 19 unter dem -Flansch 14 der Hohlspin del 15 befindliche Luft durch Löcher 20 im untern Ende der Hohlspindel nach oben ge saugt und durch den Dorn 18 erwärmt, so dass die Füllung 7 durch die Hohlspindel 15 auch von der Mitte her erhitzt wird.
Durch diese allseitige Erwärmung wird eine gleich mässige und restlose Vergasung des in der Füllung 7 aufgespeicherten Brennstoffes ge währleistet. Soll die Gasentwicklung auf hören, so werden die Brennerlöcher durch eine mit Innengewinde versehene Kapsel 21 (Fix. 5), die auf das obere Ende der Pa trone aufgeschraubt wird, verdeckt. Die Gasheizpatrone in der in den Fig. 6 und 7 dargestellten Ausführung zeichnet sich durch niedrigen Herstellungspreis vorteilhaft aus. Sie vermeidet den Übelstand, welcher der Gasheizpatrone nach der zweiten Aus führungsform anhaftet, dass die Spiritusgase das Metall der mit Gewinde versehenen Teile der äussern Hülse und des Deckels 12 angrei fen können.
Die Heizpatrone besteht aus der äussern Hülse 1 mit fester Bodenplatte 2 und der innern Hülse 3 mit Füllung 7. Auf dem obern Ende der Füllung 7 liegt ein Draht sieb 22 und auf diesem ein Metallkreuz 23. Das Drahtsieb 22 verhindert das Eindringen von Fasern der Füllung 7 in die Gaskammer 9. Das Metallkreuz 23 dient zur Übertragung der Hitze auf die Füllung 7 und dazu, ein Ankohlen der Füllung zu verhindern. Das obere Ende der äussern Hülse 1 aus Blech hat einen nach aussen gebördelten Rand 24. Unterhalb dieses Bördelrandes sind Vertie fungen 6 in die äussere Hülse 1 eingedrückt.
Die Kopfplatte 4 der äussern Hülse 1 greift mit dem nach aussen gebördelten Rand 25 über den Bördelrand 24 der Hülse 1 und hat einen zentralen Ausschnitt 26, dessen Rand schräg nach abwärts und einwärts gebogen ist. In diesem Ausschnitt 26 ist ein konischer Deckel 27 eingesetzt, der dicht auf dem ab wärts gebogenen Rand des Ausschnittes sitzt. Im Deckel 27 sitzt ein becherförmiges Blech gefäss 28, bestimmt zum Abmessen des in die Füllung zu giessenden Brennspiritus.
Auf dem untern Ende der äussern Hülse 1 sitzt verschiebbar ein mit Asbest gefütter ter Ring 29, der dazu dient, die Brennlöcher abzusperren, wenn die Benutzung der Reiz patrone unterbrochen werden soll. Zu diesem Zweck wird der Ring nach oben geschoben, so dass er die Brennlöcher verdeckt.
Das Metallkreuz 28 ist grösser als der zentrale Ausschnitt 26 der Kopfplatte: Da es aber aus verhältnismässig weichem Metall (zum Beispiel Messing) hergestellt ist, lassen sich die Arme 30 so verschränken, dass sie hochkant stehen, worauf dieser hochkant ge stellte Teil der Arme im rechten Winkel zur Seite gebogen wird, damit das Metallkreuz durch den zentralen Ausschnitt 26 der Kopf platte eingeführt werden kann, worauf diese abgebogenen Teile der Arme in die Aus gangsstellung zurückgeführt und dann mit- telst einer Zange wieder flachgelegt werden.
Der Gasheizapparat wird geliefert ohne Tränkung der Füllung mit Spiritus. Soll der Heizapparat gebraucht werden, muss der Deckel 27 mit dem Blechgefäss 28 aus dem zentralen Ausschnitt 26 der Kopfplatte ent fernt und das Blechgefäss vom Deckel ge trennt werden. Das Blechgefäss wird mit Brennspiritus gefüllt und dieser Spiritus auf die Füllung 7 gegossen, die ihn aufsaugt. Nach Durchstechen der Vertiefungen 6 wird der Kopf des Apparates angeheizt, so dass sich schnell Gas im Apparat entwickelt, wel ches, durch die Brennlöcher ausströmend, sieh entzündet.
Will man die Benutzung des Reizappa rates unterbrechen, so schiebt man den Ring 29 hoch, so dass er die Brennlöcher verdeckt. Durch Herunterschieben des Ringes 29 kann der Apparat jederzeit wieder gebrauchsfertig gemacht werden.