Verfahren zur Herstellung von gemusterten Gummiplatten für das Belegen von Fussböden, Wänden und Decken. Die Erfindung betrifft ein. Verfahren zur Herstellung farbig gemusterter Gummiplat- ten für das Belegen von. Fussböden, Wänden, Decken und dergleichen. Man hat solche Plat ten bisher im allgemeinen durch Mischen vulkanisierbarer, verschieden gefärbter Mas sen mittelst knetender und die Mischung zu Platten auswalzender Vorrichtungen her gestellt.
Man erhält so, unvermeidlich, eine Narmorierung, das heisst eine Bemusterung der Platten, in welcher .die verschieden ge färbten Massenteile je nach dem Mass und der Häufigkeit des Durchknetens mehr oder weniger längs oder quer oder längs und quer auseinandergezogen und die Grenzen der ver schiedenen Farben mehr .oder weniger ver mischt sind.
Nun wünscht man aber auch Muster, in welchen die Massenteile verschiedener Far ben nicht oder doch nicht merkbar auseinan- dergezogen und die Farbgrenzen scharf ge blieben oder doch nicht verwischt sind.
Es gelang zwar schon,die Herstellung von Plat ten, bei welchen wenigstens teilweise die Farbstücke weniger auseinandergezogen und hinsichtlich ihrer Grenzen weniger verwischt sind, indem man in eine noch vulkanisierbare Masse schon vervulkanisierte, infolgedessen nicht mehr völlig plastisch nachgiebige,
viel mehr schon etwas elastisch nachgiebige Farb- stücke anderer Farben einmischte und das Ganze dann durchknetete und auswalzte. Es bedingt dieses Verfahren aber manche Nach teile.
So zum Beispiel den Nachteil, dass beim Überschreiten einer gewissen, sehr ge ringen Stärke des Knetens die schon vor vulkanisierten Stücke zerreissen, die Erhal tung der Gestalt der vorvulkanisierten Stücke also nur unter Voraussetzungen ge lingt, welche nicht immer einhaltbar sind.
Erwähnt sei auch noch der Nachteil, dass die so hergestellten Platten in sich nicht homo gen sind, indem die vorvulkanisierten Stücke auch noch in der fertigen, vulkanisierten Platte andere Eigenschaften haben, als die erst nach dem Mischen vulkanisierten Be standteile, in welche die Stücke eingebettet sind, und dass sich der Mangel an Homogeni tät in mancher Hinsicht, so zum Beispiel in der Verschiedenheit der Abnutzung nach teilig bemerkbar macht.
Ferner hat man bereits vorgeschlagen, lose Massen noch völlig unvulkanisierter Teilchen verschiedener Farben in Formen unter ruhendem Druck, das heisst ohne Kne ten, Auswalzen usw., zu vulkanisieren. Man hat aber geglaubt, auf diese Weise homogene Platten nur aus einer Masse von Teilchen durchweg gleicher, und zwar geringster Grössenordnung, das heisst mit Teilchen in Körnchengrösse, erzielen zu können. Dem nach hat man auch nur dies vorgeschlagen. Es haben nun aber Versuche ergeben, dass diese Annahme irrig war.
Es lassen sich nämlich aus lose zusammengeworfenen, noch unvulkanisierten Teilen durch Plattenfor mung unter ruhendem Druck völlig homo gene Platten auch dann erzielen, wenn die Teile verschiedener Farben sehr viel grösser und von den verschiedensten Grössen und von beliebiger Gestalt sind, so .dass sich nicht nur Bemusterungen jeweils immer ein und derselben Art; sondern auch die beliebigsten Muster herstellen lassen.
Schliesslich ist ,auch schon vorgeschlagen worden, farbig gefleckte Tafeln. oder .der gleichen unter Benutzung von Metallstaub zur Farbgebung herzustellen.
Demgegenüber besteht das Verfahren nach der Erfindung zur Herstellung von Platten für das Belegen von Böden, Wänden, Decken usw. ganz allgemein. darin, dass ver schiedenfarbige oder aus Stücken verschie dener Farben zusammengesetzte Stücke un- vulkanisierten Gummis in entsprechender Vielheit in eine Form geschüttet werden, so dass sie in ihr lose und regellos,
durcheinan- der und übereinander liegen, und dass sie so dann zu einer zwischenraumlosen, homogenen Masse zusammengepresst und vulkanisiert werden. Man verfährt also so, dass man die ver schiedenfarbigen oder mehrfarbig zusammen gesetzten Stücke, und zwar Stücke, welche beliebig gross und beliebig gestaltet sein können, stofflich aber völlig gleich beschaf fen, insbesondere völlig gleichmässig vul- kanisierbar sind - in den dem jeweils ge wünschten Muster entsprechenden Stück grössen, Gestalten und Teilmengen regellos übereinander geworfen - in einer solchen Form unter hohen, aber ruhenden Druck bringt,
welche der Gesamtmasse die Gestalt einer Platte der gewünschten oder einer grösseren Flächenausdehnung und der ge wünschten oder doppelten oder mehrfachen Dicke gibt, und dass man sodann die Masse vulkanisiert. Platten zweifacher oder mehr facher Dicke mögen nachher in Platten der gewünschten Dicke gespalten werden.
Die so hergestellten Platten sind von der besten Beschaffenheit, und es erscheinen auf ihren Aussenflächen die vorher losen Stücke nur noch als ziemlich scharf begrenzte und entsprechend den ursprünglichen Gestalten gestaltete Farbflecken, im übrigen sind sie aber völlig homogen und lückenlos mitein ander verbunden.
Das Verfahren erlaubt unter anderem auch, mehrere Farben gruppenweise in be- stimmter räumlicher Zuordnung zueinander anzuordnen. Man setze oder klebe hierzu entsprechend gestaltete Stücke der betreffen den Farben vor dem Einwerfen in die Form aneinander, so dass sie beim Einwerfen bei einander bleiben. Beispielsweise setze oder klebe man flache Stücke verschiedener Far ben aufeinander und zerschneide die so er haltenen farbig geschichteten Stücke in kleinere Stücke.
Diese erscheinen dann in der fertigen Platte - je nachdem sie in ihr zu liegen kommen - als in bestimmter Reihenfolge und Gestaltung mehrfarbige Flecken.
Welcher Gestalt die einzelnen Stücke sind, ist an sich .gleichgültig. So kann man auch Stücke verschieden gefärbter Gummi fäden, Gummischnüre, Gummibänder und dergleichen verwenden, sei es lose oder in der einen oder andern räumlichen Zuordnung :rn- einanderhaftend. Es lassen sich auch Stücke verschiedener Gestalt oder Farbzusammen- setzung gleichzeitig verwenden. So lassen sich die verschiedenartigsten Muster er zielen.
Im allgemeinen gestaltet sich das Ver fahren wie folgt: Man misst nach Raum- oder Gewichtsmassen Mengen der dem ge wünschten Muster entsprechenden losen Stücke der verschiedenen Farben oder Far bengruppen und Stückgrössen ab, und zwar Nengen in Verhältnissen zueinander gemäss den Häufigkeiten des Vorkommens der ein zelnen Farben oder Farbengruppen und -gestalten in dem Muster. Sodann schüttet man diese Mengen zusammen und schüttelt das Gemenge, bis die Häufigkeit der Stücke gleicher Art überall dieselbe ist.
Das so er haltene Gemenge von losen Stücken wird in die Form gegeben und in derselben unter hohen, ruhenden Druck .gebracht und vul kanisiert.
Da die Verhältnisse der Häufigkeiten, der verschiedenartigen Stücke überall dieselben sind, so kommen auch in der Fläche der zur Platte gepressten und vulkanisierten Masse die Flecken verschiedener Gestalten und Far ben überall gleich häufig vor. Insoweit ist also das Muster überall auf der einzelnen Platte und auch auf den sämtlichen so her gestellten Platten ein gleiches.
Da aber die Stücke in der Form vor dem Pressen und Vulkanisieren nicht einzeln besonders gerich tet werden, infolgedessen willkürlich, regel los gerichtet sind, so sind auf der Fläche jeder fertigen Platte die von Stücken glei cher Art, gleicher Gestalt und gleicher Farbe oder gleicher Farbenzusammenstellungen her rührenden Farbflecken oder Flecken von Farbgruppen nicht völlig gleich, sondern je nach den Richtungen der Lage der einzel nen Stücke wieder voneinander verschieden, worin zum Teil der Reiz der Muster begrün det liegt.
Nach dem vorliegenden Verfahren lassen sich aber auch Platten mit bestimmten ge zeichneten Mustern herstellen. Zweckmässig verwendet man hierzu Einsätze etwa aus Blech für das lose Einsetzen in den mit den Stücken zu füllenden Formraum, welche die sen entsprechend der Zeichnung des Musters unterteilen. Bringt man in die durch diese Trennwände voneinander, getrennten Teil räume voneinander abweichende Mischungen loser Stücke - sei es, dass diese Mischungen sieh bloss in den Mengenverhältnissen ver schiedenartiger Stücke zueinander oder sei es, dass sie sich in der Gestalt, Farbe oder Far benzusammenstellung oder sei es schliesslich, ,
dass sie sich nach beiden Arten voneinander unterscheiden - zieht man sodann, nach der Füllung, die Trennwände vorsichtig wieder aus der Form heraus und presst man schliess lich hierauf die Füllung als Ganzes, so er hält man offenbar eine Platte mit einem entsprechend gezeichneten Muster.
Statt Einsätze aus Blech oder derglei chen, welche vor dem Pressen herausgenom men werden, kann man auch Einsätze aus unvulkanisiertem Gummi, welche nicht her ausgenommen, sondern als das Muster mit bildende Stücke mitvulkanisiert werden, ver wenden. So gelingt es, die verschieden be musterten Teilflächen der Platten durch ein farbige oder selbst auch wieder bemusterte Grenzstreifen voneinander zu trennen. Die Teilflächen müssen dabei übrigens nicht ver schieden bemustert sein..
Sind sie gleichartig bemustert, so tritt lediglich durch die Grenz streifen eine weitere Bemusterung der ganzen Platte hinzu.
Aus -der Reihe der so möglichen Fälle sei der Sonderfall besonders erwähnt, dass man Grenzstreifen von einer Farbe vorsieht, wel che in den übrigen, bemusterten Teilflächen etwa die Grundfarbe ist. Dann wirken die Flecken der andern Farben als in diese Grundfarbe der Platte flächenweise ge wissermassen eingelegt.
Und bringt man da bei die Grenzstreifen so an, dass sie längs der Aussenkanten der Platten verlaufen, so vermeidet man beim Verlegen der Platten aneinander das Sichtbarbleiben der Über gänge von Platte zu Platte längs der Stoss kanten, welche bei bis zu den Stosskanten regellosen Bemusterungen sonst unvermeid- lich ist.
Auf den Zeichnungen sind zwei Fälle der Herstellung von Platten nach der Erfindung als Beispiele dargestellt.
Die verschiedenen Farben der Stücke oder Stückenteile und der von ihnen herrührenden Flecken in den Flächen der fertigen Platten sind durch verschiedene Tönung in schwarz weiss kenntlich gemacht.
Die Herstellung einer Platte nach Fig. 3 geschieht so: Drei unvulkanisierte Platten einer Farbe <I>a, a', ä '</I> werden unter Zwischenleguug von dünnen, unvulkanisierten Gummibändern oder Gummifäden anderer Farben d und e aufeinander gelegt und, indem cgie Kleb- wirkung des unvulkanisierten Gummis be nutzt wird,
miteinander zu einer Platte a, a/, a" verklebt. In .gleicher Weise wird eine andersfarbige Platte b, b', b" mit zwischen gelegten Bändern oder Fäden<I>f, g</I> und eine wieder andersfarbige Platte c, c', c'" mit zwischengelegten Bändern oder Fäden 1i- her gestellt, wobei die Farben der Bänder oder Fäden f, g, und<I>h</I> zwar von den Farben der betreffenden Platten verschieden sein sollen, aber die gleichen wie die der Bänder oder Fäden d, e sein können.
Dann werden die Platten quer zu den Schichtflächen in Stücke von ein und der selben Gestalt und Stückgrösse oder von ver schiedener Gestalt und Stückgrösse zerschnit ten. In Fig. 2 ist die Gestalt und Stück grösse beispielsweise aller Teile dieselbe. Hierauf mischt man die dem gewünschten Muster entsprechenden, nach Gewichts- oder Raummassen gemessenen Teilmengen von Stückender drei verschiedenen Arten a, b, c.
worauf die Mischung in die Form .gefüllt und in ihr unter hohem Druck zu der Platte gemäss Fig. <B>3</B> geformt und vulkanisiert wird. Die verschieden gefärbten Bestandteile der Stücke a, <I>b,</I> c .gemäss Fig. 2. erscheinen in der Fläche der fertigen Platte gemäss Fig. 3 als entsprechende Farbflecken.
Das Verfahren zur Herstellung von Plat ten nach Fig. 6 unterscheidet sich von dem eben beschriebenen Verfahren im wesent lichen nur darin, dass die in Fig. 5 dar gestellten, zusammenzuvulkanisierenden, lo sen Stücke nicht wie dort Stücke von drei verschiedenen unvulkanisierten Platten, son dern Stücke nur einer einzigen unvulkani- sierten Platte, der Platte<I>i,</I> k,
l in Fig. 4, sind. Diese Platte ist zwar auch aus mehre ren Teilplatten, eben den Teilplatten<I>i, k, l</I> zusammengeklebt, doch haben diese nicht wie dort (innerhalb jeder 'Gesamtplatte) glei che, sondern drei verschiedene Farben. Im Muster der fertigen Platte gemäss Fig. 6 be finden sich daher viele Gruppen von Farb- flecken mit einer regelmässigen Folge der drei Farben, und zwar derselben Folge, wie sie auch die losen Stücke aufweisen.
Im fer tigen Muster befinden sich aber ausserdem noch Farbflecken jeweils einer der Farben der beiden Deckplatten <I>i</I> und<I>l</I> der Fig. 4, welche von Stücken ;gemäss der Fig. 5 her rühren, die mit der Aussenschicht der be treffenden Farbe in Richtung der Platten fläche liegend mit einvulkanisiert worden sind.