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Verfahren zur Herstellung von profilierten oder glatten Gummifabrikaten, insbesondere Fnssboden- belägen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von profilierten Gummifabrikaten, insbesondere Fussbodenbelägen, aber auch Wandverkleidungen, Galoschenreparaturplatten, Gummisohlen, Geschirruntersätzen, Zahltellern, Vorlegern u. dgl. zu schaffen, das technisch hochwertig in der Arbeitsweise ist, bezüglich der zur Durehführung des Verfahrens erforderlichen Einrichtungen und der erforderlichen Arbeitskraft ausserordentlich billig ist und überdies auch die Massenherstellung von derartigen Fabrikaten auf einfache Weise ermöglicht. Nach diesem Verfahren können sowohl nur aus Gummi bestehende rohe Platten als auch Gummiplatten in Verbindung mit Geweben verarbeitet werden.
Es ist bereits ein Verfahren bekannt, nach welchem das Rohprodukt mit einer biegsamen Matrize auf eine Trommel in mehreren Lagen aufgewickelt wird und die Trommel mit den aufgebrachten Wickellagen in einem Vulkanisierkessel ausgeheizt wird. Dieses Verfahren hat den Nachteil, dass hiefür nur solche biegsame Matrizen verwendet werden können, welche zufolge ihrer Beschaffenheit geeignet sind, die beim Aufwickeln erforderlichen grossen Zugspannungen ohne Verzerrungen oder gar Zerreissung aufzunehmen.
Gemäss der Erfindung wird dieser Nachteil dadurch vermieden, dass das Aufwickeln der Matrize unter dem Druck eines mitlaufenden gespannten Wickelstoffes erfolgt. Dadurch wird erreicht, dass die Matrize beim Aufwickeln nur so weit gespannt zu werden braucht, dass sie auf der rohen Gummiplatte flach aufliegt, da der beim nachfolgenden Vulkanisieren erforderliche Druck durch den gespannten Wiekel- stoff erzielt wird.
In den Zeichnungen ist die Erfindung in Ausführungsbeispielen schematisch erläutert.
Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens im Aufriss, Fig. 2 ist ein Grundriss hiezu. Fig. 3 ist ein Schnitt nach Linie III-III in Fig. 2. Fig. 4 zeigt eine Matrize mit Fischgrätenmuster in Draufsicht. Fig. 5 ist ein Schnitt durch eine Matrize anderer Ausführung. Fig. 6 ist ein Grundriss zu Fig. 5. Fig. 7 zeigt schematisch im Aufriss eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit einer Matrize gemäss den Fig. 5 und 6. Fig. 8 zeigt in grösserem Massstab einen teilweisen Schnitt durch die Trommel mit den aufgebrachten Wickellagen. In den Fig. 9 und 10 ist die für die Einbringung in den Vulkanisierkessel fertigbewickelte Trommel in Stirnansieht bzw. in Seitenansicht dargestellt.
Fig. 11 zeigt im Schnitt eine Matrize für die Herstellung von Gummisohlen, Fig. 12 ist ein Grundriss zu Fig. 11, Fig. 13 zeigt im Schnitt eine Matrize für die gleichzeitige Massenherstellung verschiedener Industrieartikel, Fig. 14 ist ein Grundriss zu Fig. 13.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 1 und 2 ist 1 die Trommel, welche auf der Achse 2 angeordnet ist und mittels eines Zahnradgetriebes 3 angetrieben werden kann. In passender Entfernung von der Trommel 1 sind drei Rollen 5,6 und 7 drehbar gelagert, von welchen die Trommel 5 zur Aufnahme der rohen Gummiplatte, die Trommel 6 zur Aufnahme der Matrize und die Trommel 7 zur Aufnahme des Wickelstoffes dient. Die Trommel 7 ist mit einer geeigneten Bremsvorrichtung 8 versehen.
Das Verfahren gemäss der Erfindung soll nun an Hand der Fig. 1 und 2 näher erläutert werden.
Auf die Trommel 1, welche in langsame Umdrehung versetzt wird, werden zunächst einige Lagen des Wiekelstoffes 10, welcher von der Trommel 7 abläuft, aufgebracht. Die erste Lage des Wiekelstoffes wird ohne Spannung auf dem Umfang der Trommel 1 glatt aufgelegt und sodann werden bei Betätigung der Bremsvorrichtung S die weiteren Lagen unter sich steigender Spannung darübergelegt, bis die
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stillgesetzt, wobei die dem Wickelstoff 10 erteilte Spannung erhalten bleibt. Nun wird ein aus einem schmiegsamen Material bestehender Keil.'20 (Fig. 1 und 8) aufgelegt, worauf die Enden des von der Rolle 5 ablaufenden rohen Gummibandes 11 und der von der Rolle 6 ablaufenden Matrize 12, an den Keil angelegt werden.
Sodann werden durch Inbetriebsetzung der Antriebsvorriehtung das rohe Gummiband und die Matrize gemeinsam mit dem Wickelstoff in mehreren Lagen auf die Trommel aufgewickelt, wobei durch die dem Wickelstoff. M erteilte Spannung ein Druck auf die übereinanderliegenden Lagen ausgeübt wird. Ist die ganze Länge des zu verarbeitenden rohen Gummibandes 11 von der Rolle 5 abgerollt, so wird nach Stillsetzen der Maschine an die Endfläche des Gummibandes 11 wieder ein entsprechender Keil 21 (Fig. 8) angelegt und die Maschine in Betrieb gesetzt, bis die zur Verfügung stehende Länge der Matrize 12 von der Rolle 6 abgelaufen ist. An das Ende der Matrize 12 wird wieder ein passender Keil 22 angesetzt, sodann die Trommel 1 wieder in Drehung versetzt und der gesamte zur Verfügung stehende Wiekelstoff 10 auf die Trommel 1 unter Beibehaltung der Spannung aufgewickelt.
Der Spannungszustand der einzelnen Lagen wird sodann beispielsweise durch unter Spannung schraubenförmig um den Umfang der Trommel gewickelte Bänder 23 (Fig. 9 und 10) erhalten, deren Enden in geeigneter Weise befestigt werden.
Nun wird die mit den Wickellagen versehene Trommel 1 aus ihren Lagern gehoben und in einen nicht dargestellten Vulkanisierkessel gebracht. Bei dem nun erfolgenden langsamen Anheizen wird das Gummiband vor Einsetzen der Vulkanisation in einen leicht auspressbaren Zustand übergeführt, in welchem durch den Druck, unter dem die Lagen stehen, sich alle Einzelheiten einerseits der Matrize, anderseits der mit der Gummioberfläche in Berührung stehenden Wickelbandseite genau abprägen.
Durch die nun erfolgende Vulkanisation wird der erteilte Oberflächenzustand bleibend erhalten. Nach Beendigung der Vulkanisation wird die Trommel aus dem Kessel entfernt und kurze Zeit in der Luft der Abkühlung überlassen, worauf durch Abwickeln von der Trommel 1 und Aufwickeln auf die entsprechenden Rollen einerseits die fertige Gummiplatte erhalten wird, anderseits Matrize und Wickelstoff für die Bearbeitung eines weiteren rohen Gummibandes vorbereitet werden.
Während der Heizung einer bewickelten Trommel werden die Wickellagen von der vorher bewickelten und ausgeheizten Trommel in der beschriebenen Weise abgewickelt, worauf die Trommel neu beschickt wird, so dass auf diese Art im kontinuierlichen Verfahren gearbeitet werden kann.
Die zur Verwendung gelangende Matrize kann profiliert oder auch glatt sein. Sie kann beispiels-
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Statt Matrize und Wickelstoff getrennt auszuführen, kann auch eine Matrize verwendet werden, die aus mehreren Schichten besteht, von welchen wenigstens eine Schichte zur Aufnahme der Spannung beim Aufwickeln bestimmt ist. Eine derartige Matrize mit Pyramidenmuster ist in den Fig. 5 und 6 dargestellt. In diesen Figuren ist die Schichte 14 eine Gummisehichte, welche das Negativ des gewünschten Pyramidenmusters eingearbeitet enthält und mit einer aus einem Gewebe 15 hergestellten Schichte, die vorwiegend zur Aufnahme der Spannung dient, zusammenvulkanisiert ist.
Bei einer solchen Matrize werden gleichzeitig beide Oberflächen zur Formgebung beider Flächen der Gummiplatte verwendet, indem sich das Pyramidenmuster auf der einen Oberfläche der Gummiplatte abdrückt, während sich in die andere Oberfläche der Gummiplatte das Gewebe einpresst.
Die Verwendung einer derartigen Matrize bei dem Verfahren gemäss der Erfindung ist in Fig. 7 erläutert. In dieser Figur ist 1 wieder eine angetriebene Trommel ; mit 5 ist eine Rolle, welche die rohe Gummiplatte trägt, bezeichnet und 7 ist eine mit einer Bremsvorrichtung 8 versehene Rolle, welche die in diesem Fall unter Spannung ablaufende Matrize 14, 15 trägt. Der Vorgang bei Benützung der in Fig. 7 dargestellten Einrichtung entspricht im übrigen dem bei Besprechung der Fig. 1 und 2 beschriebenen Vorgang.
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der Erfindung gleichzeitig in Massen herzustellen, wird eine Matrize gemäss den Fig. 13 und 14 ver- wendet. Diese Matrize enthält die nebeneinander angeordneten Negative von Zahltellern 26, Gummi- sohlen 27, Geschirruntersätzen 28, Vorlegern 29 u. dgl.
Die Herstellung von Matrizen, wie sie in den Fig. 11-14 dargestellt sind, kann ebenfalls nach dem Verfahren gemäss der Erfindung bewirkt werden. Zu diesem Zwecke werden beispielsweise auf einem
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Textilstoff durch Pressen sorgfältig hergestellte Gummisohlen, Geschil1'untersätze u. dgl. aufgelegt und befestigt, worauf dieser Textilstoff zusammen mit einem Wickelband und einem rohen Gummiband auf eine Trommel aufgewickelt wird. Bei der darauffolgenden Heizung drücken sieh diese einzelnen Gegenstände so in die rohe Gummiplatte ein, dass diese nach erfolgter Vulkanisation das Negativ der Gegenstände eingearbeitet enthält und als Matrize für die Massenfabrikation verwendet werden kann.
An den Konturen jedes eineinen Negativs bleibt in der Matrize ein erhöhter Rand stehen, der sich in die Gummiplatte, aus welcher das Fertigfabrikat gebildet wird, derart eindrückt, dass die Abtrennung der einzelnen Artikel auf die einfachste Weise, z. B. durch Stanzen oder Ausschneiden, erfolgen kann.
Statt einer Matrize aus Gummi kann auch eine Metallmatrize, z. B. aus einem gepressten oder geprägten dünnen Stahlband verwendet werden.
Soll eine Gummiplatte hergestellt werden, deren zweite Oberfläche unabhängig von der Natur des Wickelstoffes ausgebildet sein soll, so können durch Verwendung zweier Matrizen aus Gummi, die zu beiden Seiten der rohen Gummiplatte angeordnet werden, gleichzeitig beide Oberflächen mit den den Matrizen entsprechenden Profilierungen versehen werden.
Für die Herstellung von Gummiplatten, welche beiderseits eine rauhe Oberfläche aufweisen sollen, kann als Matrize auch ein entsprechender Textilstoff verwendet werden, der mit dem für die Aufnahme der Zugspannungen bestimmten Wickelstoff in geeigneter Weise haftfest verbunden ist.
Das Verfahren gemäss der Erfindung ermöglicht die Erzeugung von Platten grosser Länge und Breite in einem einmaligen Prozesse, wobei die Leistung kostspieliger grosser Pressen bei geringem Arbeitsaufwand erreicht wird.
Ein besonders für Fussbodenbeläge wichtiger Vorteil besteht darin, dass die auf den Boden zu liegen kommenden Fläche zufolge der Vulkanisation auf der Trommel konkav ist, so dass die Kanten nicht hochsteigen, sondern das Bestreben haben, sich der Unterlage anzuschmeigen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von profilierten oder glatten Gummifabrikaten, insbesondere Fussbodenbelägen, bei dem das Rohprodukt (rohe Gummiplatten, gegebenenfalls in Verbindung mit Geweben) mit einer biegsamen Matrize auf eine Trommel in mehreren Lagen aufgewickelt wird und die Trommel mit den aufgebrachten Wickellagen in einem Vulkanisierkessel ausgeheizt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufwickeln der Matrize unter dem Druck eines mitlaufenden gespannten Wickelstoffes erfolgt.