Feuchtvor richtnng für Zwirnmaschinen und dergleichen. Es ist mehrfach vorgeschlagen worden, zum Zwecke des Feuchtzwirnes die senkrecht laufenden Fäden ohne Ablenkung aus ihrer senkrechten Richtung, insbesondere ohne sie mit Hilfe von Leitrollen' oder dergleichen durch einen Wassertrog zu führen, durch strömendes Wasser hindurchzuleiten, wobei natürlich Vorsorge zu treffen ist, dass die unter der Feuchtvorrichtung liegenden Ma schinenteile nicht benässt werden.
Nach den bisher bekannt gewordenen Vorschlägen ge- s e h ieht dieses Hindurchführen entgegen einem senkrecht herabfliessenden Wasser strom, wobei das von den Fäden nicht auf genommene Wasser vermöge der Adhäsion an einer Leitfläche seitlich abgeleitet werden soll.
Diese Ablenkung des Wasserstromes setzt aber eine peinlich genaue Abstimmung aller in Betracht kommenden Faktorenwas sermenge, Strömungsgeschwindigkeit, Ablen- kungswinl.zel usw., voraus, die in der Praxis schwer zu erreichen ist und besonders schwierig dann, wenn der Durchfeuchtungs- grad der Fäden unter Berücksichtigung ihrer Aufnahmefähigkeit und jeweiligen Lauf geschwindigkeit durch grössere oder kleinere Bemessung der in Berührung mit dem Was serstrom zurückgelegten Wegstrecke regelbar sein soll, denn die Veränderung eines der mitspielenden Faktoren wirkt a;uf die üb rigen zurück.
Man kann sich dabei auf die Ablenkung des Wasserstromes durch die Ad häsionswirkung umso weniger verlassen, als das nach Wassermenge und Strömungs geschwindigkeit bald kleinere, bald grössere Beharrungsvermögen des senkrecht strömen den Wassers der Adhäsion entgegenwirkt. Bei der grossen Beweglichkeit der Wasser moleküle kann auch die Adhäsion überhaupt nur die der Leitfläche nächstliegenden Was serteilchen erfassen.
Ein grundsätzlich anderer Weg wird mit der vorliegenden Erfindung eingeschlagen, welche in einer Vorrichtung besteht, bei der das Wasser durch bodenlose Ausläufe aus strömt, von denen jeder gebildet wird von je zwei nach der freien gante hin zweck mässig etwas einander zugeneigten senkrech ten Platten oder Lappen, die sich an die Ränder schmaler ,senkrechter Schlitze in der Seitenwandung des Speiseraumes anschlie ssen und durch die die Fäden hindurchgelei tet werden.
Soweit hierbei die Adhäsion des schmalen, hochkantig stehenden Wasser strahls an den Lappen mitspielt, was für die Erhaltung der (zunächst) annähernd wag rechten Strömungsrichtung des Strahls nütz lich ist, zeichnet sich die Anordnung im Gegensatz zu den vorbekannten Anordnun gen dadurch vorteilhaft aus, dass Behar rungsvermögen des strömenden Wassers und Adhäsion im gleichen Sinne zusammen, nicht gegeneinanderwirken.
Dabei kann die Höhe des Wasserstrahl querschnittes und mit ihr die Grösse der Be- netzungsstrecke innerhalb weiter Grenzen verändert werden, weil eben im Gegensatz zu den vorbekannten Anordnungen die un sichere Ablenkungswirkung der Adhäsion, der noch dazu das Beharrungsvermögen des strömenden Wassers entgegenwirkt, nicht mehr mitspielt. Auch das Einziehen der Fä den macht sich wesentlich einfacher.
Beim Erfindungsgegenstand wird der Faden daher nicht gegenläufig zu einem im Netzungsbereich senkrecht fliessenden Was serstrom geführt, sondern vielmehr quer durch einen Wasserstrahl, der aus seitlichen Austrittsöffnungen eines offenen oder auch den Teil einer geschlossenen Wasserzulei tung bildenden Wasserraumes (Speiseraum) unter Bildung der sich aus Strömungs geschwindigkeit und Schwerewirkung er gebenden Strömungslinie, also zunächst an nähernd wagrecht, austritt.
In Fig. 1 und 2 ist in Aufriss und Grund riss eine Ausführungsform des Erfindungs gegenstandes dargestellt; die Fig. 3 und 4 zeigen eine zweite Ausführungsform.
Beider Ausführungsform nach Fig. 1 ist ein durch einen Zufluss 5 ständig gespeister Wasserraum 1 vorgesehen, der seitliche Schlitze 1' aufweist, an deren Ränder sich je zwei nach aussen hin einander zugeneigte Platten oder Lappen 2 anschliessen. Das aus dem Speiseraum 1 ausströmende Wasser be netzt den zwischen je zwei Platten 2 hin durchgehenden Faden F und wird dann in einem Gefäss 3 aufgefangen und durch einen Ausfluss 4 abgeleitet. Der Faden F wird durch eine Führung 6 im Boden des Auf fanggefässes 3 hindurchgefädelt.
Dem untern Rande der Schlitze 1' sind Zellen 7 vorgebaut, welche nach dem Ab stellen des Wassers und dem Sinken des Wasserspiegels im Speiseraum bis zur Ober kante der Zellen den Rest des Wassers zu rückhalten. Es wird damit vermieden, dass dieser letzte Rest unter allzu geringem hy- ,drostatischen Druck ausfliesst.
Er würde dann keinen zunächst annähernd wagrecht fliessenden Wasserstrahl mehr bilden, sondern zwischen den Platten 2 träge hinabrinnen. Im Beharrungszustand ist die Anordnung der Zellen 7 bedeutungslos; bedeutsam ist sie dagegen für die Inbetriebsetzung bezw. Still setzung der Maschine bei Beginn bezw. Be endigung der Arbeitszeit.
Abtröpfeln des Wassers bei z ist unschäd lich, da die Tropfen von dem Auffang gefäss 3 abgefangen werden. So kann man die Zellen 7 auch durch einen Schieber im Speiseraum 1 ersetzen, um den gleichen Zweck zu erreichen, ohne @dass der Schieber vollkommen dicht zu schliessen braucht.
Bei der Anordnung nach Fig. 3 und 4 ist der Wasserbehälter 1 in seinem Boden derart gestaltet, dass er eine durchlaufende rinnenartige Vertiefung 1" aufweist. Die Schlitze 1' erstrecken sich bis auf den Grund dieser Vertiefung. Statt der durchlaufenden Rinne können auch einzelne zellenartige Ver tiefungen des Bodens vorhanden sein. Der Zweck .dieser Anordnung ist,derselbe wie der der Zellen nach Fig. 1 und 2. Ausserdem ist bei der Ausführungsform nach Fig. 3 und 4 das Auffanggefäss 3 so angeordnet, dass durch dessen Boden der Faden nicht hin durchgefädelt zu werden braucht.
Wie er in die Ausläufe einzulegen ist, ,geht aus der strichpunktierten Stellung hei x-y hervor. Zum Auffangen des Tropfwassers dient die Rinne B.
Durch Einhalten eines bestimmten Was serstandes im Behälter 1 ist man in der Lage, die Höhe des Wasserstrahls und somit Be- netzungsstrecke und Benetzungsgrad des Fa dens F einzuregeln. In Fig. 1 ist der Wasser stand so eingestellt, dass der grösstmögliche Befeuchtungsgrad erreicht wird. Nach Fig. 3 ist der Wasserstand derart eingeregelt, dass bei gleicher Laufgeschwindigkeit des Fadens ein geringerer Befeuchtungsgrad erreicht wird.