Verfahren zur Herstellung von Sperrholzplatten. Man hat bereits mehrfach versucht, Sperr holzplatten durch kreuzweises Verleimen von 5ogenannten Lamellentafeln herzustellen. Wenn die Stäbchen dieser Lamellentafeln aus Schälfurnieren bestehen, weisen die Platten in allen Teilen gleiche physikalische und technologische Eigenschaften auf, .da einer seits die durch die Schälung aufgerollten Jahresringe des- Holzes in allen Teilen der La.mellentafeln senkrecht zur Ebene der Ta fel stehen,
anderseits die im Daturgewach- senen Stamm parallel zur Stammachse ver laufenden Holzfasern gleichgerichtet sind und parallel zur Ebene der Lamellentafel liegen.
Auch Astfasern liegen parallel zu der Tafelebene. Die so hergestellten Platten schwinden am: meisten in der Richtung senk recht zur Platte, wo sich das Sehwinden bei Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen nicht schädlich auswirken kann und am wenigsten in<B>d,</B> er Richtung senkrecht zur Faserrichtung in der Plattenebene, so dass Schwind@spannungen denkbar gering sind. Diese geringen Spannungen werden beim Verbinden von mehreren Lamellentafeln mit jeweils gekreuzter Faserrichtung kompen siert, so dass die Sperrholzplatte abgesperrt ist.
Trotz der vorzüglichen Eigenschaften sol cher Tafeln bezw. der daraus hergestellten Sperrholzplatten konnten diese sich in der Praxis nicht einführen, da auch bei fabri kationsmässiger Erzeugung bisher die Her stellungskosten zu hoch waren. Die durch die wiederholte Materialzerkleinerung und Wie dervereinigung erforderlichen zahlreichen Arbeitsgänge verteuerten das Endprodukt derart, dass es trotz seiner Hochwertigkeit mit den aus den billigen Rohhölzern auf ein fachere Weise gewonnenen Sperrholzplatten auch nicht annähernd konkurrieren konnte.
Die vorliegende Erfindung umfasst die einzelnen Arbeitsgänge von der Bearbeitung des, naturgewachsenen Holzes an und ermög licht eine automatische Durchführung der einzelnen Vorgänge in Fliessarbeit bei grösst- möglicher Auswertung der verschiedenen Rundholzklötze.
Durch weitestgehende Aus- nützung des Ausgangsmaterials und Vermin derung des Abfalls im Verein mit der IYIecha- nisierung und Automatisierung des Erzeu gungsvorganges können die .durch die zahl reichen Arbeitsgänge und den grossen Kleb- stoffverbrauch bedingten Kosten derart kompensiert werden,
dass die Sperrholzplat- teri sich bei höchster Qualität sogar noch billiger stellen als alle bisher bekannten Sperrholzplatten, natürlich bei gleicher Be schaffenheit der Aussenlagen. Nach dem Verfahren der Erfindung können in gleich wirtschaftlicher Weise vollkommen astfreie Tafeln hergestellt werden, die, bei Sperr holzplatten als Aussenlage verwendet, ein Deckfurnier überflüssig machen.
Nach dem Verfahren gemäss vorliegen der Erfindung werden die verschiedenen Rundholzklötze ohne Rücksicht auf die Dimensionen der herzustellenden Sperrholz platten vorzugsweise zwischen je zwei Feh lerstellen ausgelängt und dann geschält, wo bei während des Schälvorganges in der Klotzlänge noch belassene oder im Verlaufe des Schälvorganges auftauchende Fehler stellen durch Ritzmesserpaare quer zur Faserrichtung ausgeschnitten werden können. Nach Erreichung eines bestimmten Durch messers werden die Klötze in der Länge weiter unterteilt und auf kleineren Schäl maschinen weitergeschält.
Die ablaufenden Furnierbänder werden vorzugsweise durch von den Schälmaschinen gesteuerte Schneide maschinen in Tafeln von in der Faserrich tung verschiedener Länge, jedoch gleicher Breite senkrecht zur Faserrichtung zerteilt, getrocknet und eventuell imprägniert und dann zu, in der Faserrichtung kontinuier lichen Furnierbahnen zusammengesetzt.
Diese werden senkrecht zur Faserrichtung in Furniertafeln gleicher Länge zerteilt und diese zu Blöcken von vorbestimmter Höhe derart vereinigt, dass die Stossfugen der Fur- nierbänder in den aufeinanderliegenden Fur- nieTtafeln versetzt zueinander liegen, worauf die Blöcke parallel zur Faserrichtung und senkrecht zu den Tafelebenen in Lamellen tafeln zerteilt, vorzugsweise gemessert, wer den, die schliesslich zu dritt oder mehr mit sich kreuzender Faserrichtung zu Sperrholz platten vereinigt werden.
Nach dem Verfahren gemäss der vorlie genden Erfindung ist jede gewünschte Brett dimension in .den kleinsten Quantitäten, einige wenige Kubikmeter, ohne besondere Vorbereitung erzeugbar. Dass relativ kurze Rundholzklötze verwendet werden können, bietet grosse ökonomische Vorteile.
In der Zeichnung sind die wichtigsten Stufen eines Ausführungspeispieles des Ver fahrens gemäss der Erfindung veranschau licht.
Die Fig. 1 bis 3 zeigen verschiedene Ar ten der Gewinnung für das Verfahren ge eigneter Rundhölzer; Fig. 4 und 5 zeigen schematisch das Schälen; Fig. 6 zeigt das Ausschneiden der Ast stellen durch Ritzmesser; Fig. 7 und 8 veranschaulichen das Anein- anderreihen dieser Tafeln zu Bändern; Fig. 9 und 10 zeigen die Herstellung eines Blockes aus dem Band und Fig. 11 zeigt das Zerschneiden des Blockes.
In Fig. 1 ist die Gewinnung von Rund holzklötzen aus dem Stamm 17 eines Nadel baumes veranschaulicht. Hierbei werden grössere Äste, in der Fig. 1 mit 20 bezeich net, oder sonstige Holzfehler ausgeschaltet, indem das mit Fehlern behaftete Stamm stück, zum Beispiel die Astquirle 20, 20' herausgeschnitten werden. Fig. 2 und 3 zei gen die Gewinnung von Rundholzklötzen aus Laubbäumen.
Die verhältnismässig kur zen Rundholzklötze werden sowohl aus dem Stamm 18, als auch aus den stärkeren Ästen 19 geschnitten. Hierbei können die Teile des Baumes so ausgenützt werden, dass nur ein verhältnismässig geringer Abfall und nur ganz unbrauchbare Teile des Baumes in Wegfall kommen (Fig. 3). Auch der Wur- zelstumpf 23 (Fig. 2) wird als Rundholz klotz in der Schälvorrichtung verarbeitet.
Rundhölzer von verhältnismässig kurzer Länge können in guter Qualität auch aus Holz erlangt werden, das bisher sowohl für das Schälen als auch für die Herstellung von Brettern ungeeignet war und daher von der Bretter erzeugenden Industrie nicht ver wendet wurde.
Um die Rundholzklötze weitgehendst auszunützen, erfolgt die Zerlegung in dünne Schichten stufenweise, indem nach Errei chung eines gewissen Stammdurchmessers der Klotz weiter unterteilt und auf kleineren Schälmaschinen weitergeschält wird.
Nach Fig. .1 und 5 werden die Rund klötze x von verschiedener Länge in der Schälmaschine zwischen die Einspannbacken 1, 2 eingespannt und in dieser in Umdre- hunb versetzt. Das Schälmesser 3 der Schäl maschine zerlegt nun den Rundholzklotz x in dünne Schichten y, die durch eine Schneidevorrichtung (Klipper) 5 in Furnier bandstücke z von gleicher, vorbestimmter Breite quer zur Faserrichtung geschnitten werden. Zweckmässig werden die Schneide vorrichtungen von den Schälmaschinen auto matisch gesteuert.
Die Furnierbandstücke z haben in der Faserrichtung verschiedene Länge.
Um fehler- und astfreie Schälfurniere für Lamellenplatten herzustellen, die bei Sperr- holzplatten als Deckschichten Verwendung finden soll, werden die in der Klotzlänge noch belassenen oder während des Schälvor ganges auftauchenden Fehlerstellen durch verstellbare Ritzmesserpaare G, 7 quer zur Faserrichtung ausgeschnitten (Fig. 6). Das ablaufende Schälfurnier wird dabei in meh rere Bänder (J, J') unterteilt, die ebenfalls in Furnierbandstücke z gleicher Breite zer schnitten werden.
Die verschieden langen, jedoch gleich brei ten Furnierbandstücke z werden nunmehr nach Fig. 7 und 8 mit ihren Stirnseiten zu in der Richtung der Holzfasern kontinuierlichen Furnierbahnen vereinigt, welche senkrecht zur Faserrichtung in Tafeln von gleicher Länge unterteilt werden. Diese Tafeln sind nunmehr gleich lang und gleich breit und werden nun nach Fig. 9 und 10 mit Leim bestrichen und zu Blöcken vorbestimmter Höhe aufeinandergelegt.
Der Zusammenbau der Blöcke kann dabei vollkommen automa tisch ohne das zeitraubende Zusammenpassen von Hand erfolgen, da ja die einzelnen Ele mente schon auf das Mass gebracht und sau ber zusammengefügt sind, so dass sie mir gestapelt werden müssen.
Bei dem Aufbau der Furnierbahnen können die Furnierbandstücke in einer Schicht nebeneinandergelegt und zum Bei spiel durch Verzinkung miteinander verbun den werden. Nach Fig. 8 werden .durch Auf einander- und Aneinanderlegen von Furnier bandstücken zweischichtige Furnierbahnen hergestellt, es könnten auch mehrschichtige sein, die, in Tafeln gleicher Länge l unter teilt, zum Block vereinigt werden.
Da die einzelnen zu dem Furnierband an einandergereihten Furnierbandstücke von ganz ungleicher Länge sind, so ergibt es sieh von selbst, dass im Block die Stossfugen 10 in einer Tafel versetzt zu den Stossfugen 11 in den beiden angrenzenden Tafeln sind, also voll auf Fug liegen, wodurch ein guter Ver bund der Tafeln im Block gewährleistet ist.
Ist ein Stapel von gewünschter Länge, Breite und Höhe in der vorgeschilderten Weise hergestellt, so wird dieser Stapel in einer Presse gepresst und verleimt.
Um aus den verleimten Blöcken 30 Lamel- lentafeln w zu erhalten, werden die Blöcke durch Schnitte 32 in der Richtung der Holz fasern und senkrecht zu den Tafelebenen zerteilt.
Das Schneiden des Blockes in plattenför- mige Holzelemente kann entweder durch Sägen oder durch Messern zum Beispiel auf einer Messermaschine oder einem Slicer er folgen. Das Messern des Blockes gestattet die Zerteilung des Blockes ohne irgend einen Abfall und eignet sich, wie Versuche bestä tigt haben, insbesondere zur Herstellung sehr dünner Lamellentafeln aus astfreien, hoch wertigen Blöcken.
Das vorstehend beschriebene Verfahren zur Herstellung von Blöcken prismatischer Form ist ausserordentlich einfach und auf maschinellem Wege in Fliessarbeit durch führbar. Besonders vorteilhaft ist es hierbei, wenn die Trocknung und eventuelle Vorim- prägnierung, die Behandlung der Tafeln mit Klebstoff, das Aneinanderfügen der Tafeln und die Verpressung zum Block unter Aus- nützung der dem Holzmaterial während der Durchführung der vorerwähnten Verfahrens stufen zugeführten Wärme ohne Zwischen kühlung erfolgt.
Die durch Zerteilen der Blöcke hergestell ten Lamellentafeln werden schliesslich zu dritt oder noch mehr mit sich kreuzender Faserrichtung zu Sperrholzplatten verleimt.