DE2829034C2 - Leiste, insbesondere Sockelleiste - Google Patents
Leiste, insbesondere SockelleisteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Leiste, insbesondere eine Sockelleiste, die einen Kern aus einem Holzwerkstoff
aufweist, welcher mindestens teilweise mit einer Kunststoffschicht bekleidet ist.
Neben Naturholzleisten, für die verhältnismäßig hochwertiges Holz verwendet werden muß, welches
sorgfältig getrocknet, rißfrei verarbeitet und möglichst spannungsfrei verleimt ist, um ein verzugsarmes
Produkt zu schaffen, werden häufig Leisten der eingangs erwähnten Art verwendet, die einen Hartfaser-
oder Spanplattenkern besitzen, der entweder im Extrusionsverfahren mit Kunststoff ummantelt oder mit
einer Kunststoffolie beschichtet ist. Diese relativ billigen Leisten mit Hartfaser- od?r Spanplattenkern haben
aber die unangenehme Eigenschaft, nach Verlassen der Fertigung durch Feuchtigkeitsaufnahme bis zum Erreichen
der sogenannten Ausgleichsfeuchte in allen Richtungen zu quellen und ihre Dimensionsstabilität zu
verlieren. Diese Nachteile wirken sich besonders bei solchen bekannten Leisten der erwähnten Art aus,
welche auf baufeuchtes Mauerwerk verlegt und mit diesem verbunden werden, wie dies insbesondere für
Sockelleisten gilt. Hier führt das Quellen in Leisten-
längsrichtung unmittelbar zu Spannungen zwischen den
Befestigungsstellen und damit zu Ausbeulungen, zur Wellenbildung und u. U. zur Ablösung der Leisten von
der Gebäudewand. Dennoch werden solche Leisten mit Kunststoffmantel und Hartfaser- oder Spanplattenkern
in großem Umfang verwendet, weil sie verhältnismäßigbillig sind und sich mit der auf den Kern aufgebrachten
Kunststoffschicht einfach die verschiedensten Dekors und Holzmaserungen imitieren lassen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Leiste der eingangs erwähnten Art zu schaffen, cie auch bei
einer Feuchtigkeitsaufnahme des Kerns nach der Fertigung eine höhere Formstabilität aufweist als die
bekannten Leisten dieser Art.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Kern aus in Längsrichtung der Leiste
verlaufenden und miteinander verleimten Naturholz-Stäbchen zusammengesetzt ist, die so geschnitten und
angeordnet sind, daß die Faserrichtung der Naturholz-Stäbchen zumindest ungefähr in Stäbchenlängsrichtung
und, bezogen auf die Richtung der kleinsten Abmessung des Kernquerschnitts, in der Mitte der Naturholz-Stäbchen
die an die Jahresringe gelegten Tangenten ungefähr in Richtung der kleinsten Abmessung des
Kernquerschnitts verläuft.
Würde man bei den Leisten, bei denen die Faserrichtung des Naturholzes zumindest ungefähr in
Leistenlängsrichtung verläuft, und deren Kernquerschnitt nicht quadratisch (oder auch kreisrund), sondern
rechteckig ist, die Orientierung der Jahresringe des Naturholzes nicht beachten und die Naturholz-Släbchen
so zuschneiden, daß die Richtung der Tangenten an die Jahresringe der Nalurholz-Stübchen in Richtung der
größten Abmessung des Kernquerschnitts verläuft, so hätte dies im Regelfall zur Folge, daß die Leiste bei
heuchtigkeitsaufnahme in Längsrichtung zwar zumindest
nahezu dimensionsstabil bleibt, jedoch nicht mehr querslabil ist, sondern sich verwindet, denn wegen der
Inhomogenität des NaUirholzcs treten dann bei Wasseraufrahme in Kernlängsrichtung unterschiedliche
Torsionsspannungen auf, welche zu einer spiralförmigen Verformung des Leistenkerns um seine Längsachse
führen würden. Die Erfindung macht somit von dem Umstand Gebrauch, daß Naturhölzer bei Feuchtigkeilsaufnahme
üblicherweise in Richtung der angegebenen Tangenten an die Jahresringe am stärksten quellen,
weshalb die Naturholz-Stäbchen so zugeschnitten und angeordnet werden, daß die Richtung kleinster Quellung
des Naturholzes in Richtung der größten Leistenabmessung (Leistenlängsrichtung) verläuft und
die Richtung größler Quellung mit der Richtung der kleinsten Abmessung des Kernquerschnitts zusammenfällt.
Durch die Erfindung werden daher Leisten von großer Formstabilität geschaffen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Leiste ist die Abmessung der .Stäbchen
in Richtung dieser Tangenten an die Jahresringe zumindest ungefähr gleich der kleinsten Abmessung des
Kernquerschnitts, d. h. die Stäbchen werden nur in bezüglich der |ahresringe radialer Richtung zur Bildung
des Kerns aufeinander geschichtet, da eine Unterteilung des Leistenkerns in Richtung der angegebenen Tangenten
an die Jahresringe keinen Vorteil mit sich brächte.
Der erfindungsgemäße Aufbau des Kernquerschnitts eröffnet auch die Möglichkeit, dadurch endlose Leisten herzustellen und auf diese Weise kontinuierlich zu produzieren, daß die Naturholz-Stäbchen einander in Längsrichtung überlappen, so daß sich ein endloser
Der erfindungsgemäße Aufbau des Kernquerschnitts eröffnet auch die Möglichkeit, dadurch endlose Leisten herzustellen und auf diese Weise kontinuierlich zu produzieren, daß die Naturholz-Stäbchen einander in Längsrichtung überlappen, so daß sich ein endloser
Verbund ergibt
Besonders geeignet sind Naturholz-Stäbchen aus Buchenholz, da die Rohdichte von, Buchenholz günstige
Voraussetzungen für eine Ummantelung der Kerns mit Kunststoff im Extrusionsverfahren schafft. Auch läßt
sich Buchenholz vorteilhaft schälen, ergibt hierbei eine relativ glatte Furnieroberfläche und ist bei kleineren
Stammdurchmessern auch preisgünstig.
Die erfindungsgemäßen Leisten lassen sich natürlich um so wirtschaftlicher herstellen, je geringer die
Schnittverluste beim Zuschneiden der Naturholz-Stäbchen sind, d. h. je schmäler die Schnittfugen gehalten
werden können. Nun wäre es unwirtschaftlich, die beim Schälen der Stämme sich ergebenden Furnierlagen
einzeln zu Stäbchen zuzuschneiden, weshalb man so vorgehen kann, daß die Naturholz-Furnierlagen aufeinandergeschichtet
und dann durch möglichst dünne Sägen (wegen der sonst entstehenden Schnittverluste)
in die gewünschten Stäbchen zugeschnitten werden. Dabei sind aber der Verminderung der Stärke der
>o Sägeblätter Grenzen gesetzt, da diese sonst zu stark erhitzt werden und eine zu kurze Standzeit aufweisen
würden.
Erfindungsgemäß werden deshalb Furnierlagen aus Naturholz zumindest von einer ihrer Flächen her mit
parallel zueinander und ungefähr in Faserrichtung verlaufenden schmalen, nutenförmigen Einschnitten
versehen und so zu einem Furnier-Laminatblock aufeinandergeschichtet, daß ihre Einschnitte miteinander
fluchten, und anschließend die zwischen den jo
Einschnitten verbliebenen Stege durchgetrennt. Hierbei
kann das Durchlrennen der Stege mit relativ hohen Vorschubgeschwindigkeiten erfolgen, ohne daß die
Gefahr besteht, daß dünne Sägen zu heiß werden und aus der gewünschten Schnittrichtung verlaufen. 3ί
Anhand der beigefügten Zeichnung soll nun eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Leiste sowie das Verfahren zu ihrer Herstellung näher erläutert werden. Es zeigt
F i g. 1 einen Schnitt durch eine im Extrusionsverfahren kunststoffummantelte Sockelleiste,
Fig 2 eine schaubildliche Darstellung des Kerns dieser Leiste und
Fig.3 einen Querschnitt durch einen Furnier-Laminatblock,
aus dem die Naturholz-Stäbchen für den Aufbau der Leistenkerne gewonnen werden.
Der in Fig. 1 gezeigte Querschnitt läßt einen aus
parallel zueinander verlaufenden Naturholz-Stäbchen 10 zusammengesetzten Kern 12 erkennen, der mit
einem aufextrudierten Kunststoffmantel 14 versehen ist.
Aus Fig.2 ergibt sich, daß die Stäbchen einander
überlappend miteinander verleimt sind. Sie sollen aus Buchen-Schalhölzern bestehen und sind so geschnitten
worden, daß die durch den Doppelpfeil »a« angedeutete Längsrichtung der Holzfaser in Längsrichtung der
Stäbchen 10 verläuft, während die durch den Pfeil »b« angedeutete radiale Richtung (bezüglich der Jahresringe)
sich in Richtung der größten Abmessung des Kernquerschnitts erstreckt. Schließlich verläuft die
durch den Doppelpfeil »c« angedeutete Tangentialrichtung der Holzfaserlage in Richtung der kleinsten
Abmessung des Kernquerschnitts.
Zur Herstellung der Naturholz-Stäbchen 10 wird erfindungsgemäß so vorgegangen, daß aus einem
Stamm im Schälverfahren Furnierlagen 20 gewonnen werden, die mit außerordentlich dünnen Sägeblättern
mit Einschnitten 22 versehen werden können, welche parallel zueinander und in Faserrichtung des Holzes
verlaufen. Dann werden die Furnierlagen so zu einem Furnier-Laminatblock 24 aufeinandergeschichtet, daß
die Einschnitte 22 übereinanderliegen, worauf der Furnier-Laminatblock längs der Einschnitte 22 mit
dünnen Sägeblättern und hohen Vorschubgeschwindigkeiten in Stäbchen aufgetrennt werden kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Leiste, insbesondere Sockelleiste, mit einem Kern aus einem Holzwerkstoff, welcher mindestens
teilweise mit einer Kunststoffschicht bekleidet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern
(12) aus in Längsrichtung der Leiste verlaufenden und miteinander verleimten Naturholz-Stäbchen
(10) zusammengesetzt ist, die so geschnitten und angeordnet sind, daß die Faserrichtung (a) der
Naturholz-Stäbchen zumindest ungefähr in Stäbchenlängsrichtung und, bezogen auf die Richtung
der kleinsten Abmessung des Kernquerschnitts, in der Mitte der Naturholz-Stäbchen (10) die an die
Jahresringe gelegten Tangenten (c) ungefähr in Richtung der kleinsten Abmessung des Kemquerschnitts
verlaufen.
2. Leiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abmessung der Naturholz-Stäbchen (10)
in Richtung dieser Tangenten (c) an die Jahresringe gleich der kleinsten Abmessung des Kernquerschnitts
ist.
3. Leiste nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Naturholz-Stäbchen (10)
einander in Längsrichtung überlappen, so daß sich ein endloser Verbund ergibt.
4. Leiste nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Naturholz-Stäbchen
(10) aus Buchenholz bestehen.
5. Verfahren zur Herstellung von Leisten nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß Furnierlagen (20) aus Naturholz zumindest von einer ihrer Flächen her mit parallel zueinander
und ungefähr in Faserrichtung verlaufenden schmalen,
nutenförmigen Einschnitten (22) versehen und so zu einem Furnier-Laminatblock (24) aufeinandergeschichtet
werden, daß ihre Einschnitte (22) miteinander fluchten und daß anschließend die zwischen den
Einschnitten (22) verbliebenen Stege durchgetrennl werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2829034A DE2829034C2 (de) | 1978-07-01 | 1978-07-01 | Leiste, insbesondere Sockelleiste |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2829034A DE2829034C2 (de) | 1978-07-01 | 1978-07-01 | Leiste, insbesondere Sockelleiste |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2829034B1 DE2829034B1 (de) | 1979-10-11 |
DE2829034C2 true DE2829034C2 (de) | 1980-06-26 |
Family
ID=6043334
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2829034A Expired DE2829034C2 (de) | 1978-07-01 | 1978-07-01 | Leiste, insbesondere Sockelleiste |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2829034C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3937575A1 (de) * | 1989-11-11 | 1991-05-16 | Schock & Co Gmbh | Sockelleiste und verfahren zu ihrer herstellung |
-
1978
- 1978-07-01 DE DE2829034A patent/DE2829034C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2829034B1 (de) | 1979-10-11 |
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