Verfahren zur vorübergehenden Verminderung der Gesamtspannung zweier oder mehrerer in Reihe geschalteter Gleiehrichtergruppen, insbesondere für Rundfunksender. Es ist bekannt, .dass heute die für die Speisung von Rundfunksendern benötigten Gleichspannungen von 10-30 000 V durch Quecksilberdampfgleichrichter erzeugt wer den können.
Zur Erzeugung derartiger Span nungen ist es unter Umständen erwünscht, zwei oder mehrere Gleichrichter mit den zu gehörigen Transformatorwicklungen in Reihe zu schalten, so dass die den Gleichrichter be anspruchende Sperrspannung auf einen Bruchteil der Gesamtspannung reduziert werden kann, was eine entsprechend höhere Betriebssicherheit ergibt. In derartigen Rundfunkanlagen wird normalerweise eine Spannungsregulierung des Gleichrichters im Verhältnis von 1 : 3 bis 1 : 4 verlangt, und zwar zu dem Zweck, bei der Einschaltung der Verstärkerröhren eine geringere Span nung zur Verfügung zu halten, bis die Röhre ihren Normalzustand erreicht hat.
Diese Spannungsverminderung ist nur während sehr kurzer Zeit erforderlich und musste nach den bisher bekannten Methoden für alle in Reihe geschalteten Einheiten vorgenommen werden.
Versuche haben nun gezeigt, dass sich diese Komplikation der Spannungsregulie rung an der. Gleichrichtern vermindern lässt. indem man nicht alle in Reihe geschalteten Gleichrichter, sondern nur einen Teil dersel ben mit Spannungsregulierung ausrüstet. Dies beruht auf der Erkenntnis, dass ge steuerte Gleichrichter auch für Gleichstrom- Wechselstromumformung, das heisst Wech- selrichterbetrieb, verwendet werden können, so dass es zur Erzielung einer Spannungs verminderung möglich ist, zwei in Reihe ge schaltete Gleichrichter gewissermassen vor übergehend in Gegenschaltung zu verwenden, wobei also die .Spannung des einen Gleich richters derjenigen des andern Gleichrichters entgegenwirkt.
Wenn zum Beispiel bei zwei in Reihe geschalteten Gleichrichtern die Spannung des Gesamtaggregates auf 30 reduziert werden muss, so müssten nach der bisherigen Methode beide Gleichrichter auf diese Spannung zurückreguliert werden. Nach der Erfindung wird aber nur einer der beiden Gleichrichter mit Spannungsregulie rung ausgerüstet, während der andere dauernd seine volle Spannung, das heisst 50<I>95</I> der Gesamtspannung, abgibt.
Wird nun der gesteuerte Gleichrichter auf Gleichstrom- Wechselstromformung, das heisst Wechsel richterbetrieb, reguliert und auf 40% seiner Nennspannung eingestellt, so dass seine Span nung derjenigen des nicht regulierten Gleich richters entgegenwirkt, so kann die Span nung des Gesamtaggregates auf 50-0,4 X 50 =30% eingestellt werden. Auf diese Weise kann somit bei unverändertem Regulierbereich des ganzen Aggregates die Steuerapparatur an einem der Gleichrichter eingespart werden, was einen wesentlichen Vorteil in den An schaffungskosten ergibt.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur vorübergehenden Verminde rung der Gesamtspannung zweier oder meh rerer in Reihe geschalteter Gleiehrichter- gruppen, insbesondere für Rundfunksender, dadurch gekennzeichnet, dass einzelne dieser Gleichrichtergruppen mit Spannungsregulie rung durch Gittersteuerung ausgerüstet und vorübergehend auf Wechselrichterbetrieb ein gestellt werden, zum Zwecke, die Anfangs spannung für die Speisung der Verstärker- röhren auf den gewünschten Bruchteil der Nennspannung zu reduzieren.
In der Zeichnung ist ein Ausführungs beispiel der Erfindung schematisch darge stellt.
In der Abbildung bedeuten Gi und CT- zwei in Reihe geschaltete Gleichrichtergrup- pen, deren eine, Gi, mit Spannungsregulie rung durch Steuergitter g versehen ist. W ist das Wechselstromnetz und G das Gleich stromnetz, T sind die Speisetransformatoren. Die Aufnahme des.
Betriebes auf die Sende- röhren erfolgt derart, da.ss der ungesteuerte Gleichrichter G2 die volle Gleichspannung abgibt, während die Gruppe Gl so gesteuert wird, dass der Gleichrichter Gi als Wechsel richter arbeitet und somit der Spannung des Gleichrichters Gi entgegenwirkt.
Nachher kann durch Verstellen der Steuerung die Cregenspannung der Gruppe Gl stetig auf Null und von hier ebenso stetig auf den po sitiven Nennwert gebracht werden, wonach die Gleichrichtergruppe ihre Nennspannung gleich der doppelten Spannung jedes Gleich richters abgibt.
Die Steuerung der Gitter ,g geschieht in bekannter Weise mit Hilfe der Hilfsgleich stromquelle H über den Spannungsteiler S. ferner die Widerstände Wl, W2 und den synchron mit dem Drehstromnetz W rotieren den Verteiler V. Mit A ist der Antriebs motor des Verteilers bezeichnet, und zwar ist dies ein Synchronmotor, dessen Polrad an eine Gleichstromquelle, beispielsweise an die Stromquelle 11, angeschlossen ist, während der Stator über den Induktionsregler I vom Netz W gespeist wird.
Durch Drehung des Rotors des Induktionsreglers lässt sich das Polrad des Synchronmotors A und der Ver teiler V relativ zu dem vom Netz gespeisten Motordrehfeld verdrehen. Auf diese Weise lässt sich der Zündpunkt der Anoden beliebig verschieben.
Zur Einleitung des Betriebes werden beide Gleichrichter Gl und G2 ein geschaltet. G2 gibt als ungesteuerter Gleich richter die volle Spannung ab, das heisst 50 der gesamten Gleichspannung, während Gl durch entsprechende Wahl der Zündpunkt- lage auf Wechselrichterbetrieb eingestellt wird und eine gewisse Gegenspannung er zeugt. Dem Gleichstromnetz G wird nur die Differenz dieser beiden Spannungen auf gedrückt.
Das Hinaufregulieren der Gleich spannung geschieht in der Weise, dass durch sukzessives Früherverlegen des Zündpunktes die Spannung von Gi verkleinert wird. Ist dieselbe Null, so arbeitet G2 mit voller Span nung auf das Netz G, die Gleichspannung ist somit auf ihren halben Normalwert an gestiegen. Wird der Zündpunkt noch früher verlegt, so arbeitet Gi als Gleichrichter mit einer Spannung im gleichen Sinne wie G2 auf das Netz, so dass die gesamte Gleichspan nung aus den Spannungen beider sich ad diert.
Durch entsprechende Wahl des Zünd- punktes kann die Gleichspannung auf den gewünschten Wert eingestellt werden.