CH170585A - Schaltungsanordnung mit Elektronenröhren. - Google Patents

Schaltungsanordnung mit Elektronenröhren.

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CH170585A
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Gesellschaft Fuer D Telefunken
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Description


  Schaltungsanordnung mit     Elektronenröliren.       Die Erfindung betrifft eine Schaltungs  anordnung, welche Elektronenröhren mit  zwei oder mehr     Gittern    enthält.  



  Es sind Schaltungsanordnungen bekannt,  in denen Elektronenröhren mit zwei oder  mehr Gittern derart verwendet werden, dass  ein zwischen der Glühkathode und der  Steuerelektrode befindliches Gitter auf einem  konstanten positiven Potential gehalten wird.  Dieses Gitter führt die Bezeichnung     "Raum-          ladegitter"    und dient zur Beseitigung der  durch die in der Umgebung der Glühkathode  angesammelte Raumladung erzeugten Ent  ladungshemmung. Aus normalen     Glühkatho-          den    treten die Elektronen praktisch geschwin  digkeitslos aus und können infolgedessen nur  Elektroden mit einem gegen die Kathode po  sitiven Potential erreichen.

   Der Entladungs  vorgang bei     Raumladegitterröhren        lässt    sich  so auffassen,     da.ss    das     Raumladegitter    die  Austrittsfläche einer Elektronenquelle, das  heisst einer Kathode, bildet, welche die Elek-         tronen    mit einer bestimmten, dem Potential  des     Raumladegitters    entsprechenden Ge  schwindigkeit verlassen.

   Die Elektronen  dichte wird ausser von der Temperatur der  Glühkathode auch durch die Spannung des       Raumladegitters    beeinflusst, so dass Elektro  nenzahl und Elektronengeschwindigkeit in  einem durch die geometrische Anordnung des       Raumladegitters    und die gewählte Raum  ladegitterspannung bedingten     Verhältnis     festgelegt sind.  



  Erfindungsgemäss werden in Elektronen  röhrenschaltungen Röhren mit zwei oder  mehr     zwischen    einer Glühkathode und einer  Anode angeordneten     Gittern    derart verwen  det, dass die beiden der Kathode zunächst  liegenden     Gitter    auf konstantem, z. B. vor  zugsweise positivem Potential gehalten sind.

    Dadurch wird die Möglichkeit gewonnen, die  Regelung von Zahl und Geschwindigkeit der  dem gesteuerten Entladungsvorgang zur Ver  fügung     gestellten    Elektronen unabhängig           voneinander        vornehmen    zu können, was durch  die Änderung des     Raumladegitterpotentials     bei der vorhin erwähnten     Raumladegitter-          röhre    nicht möglich ist. Es ist beispielsweise  die     Spannung    des ersten     Gitters    massgebend  für die Zahl und das     Potential    des zweiten  Gitters für die;     Geschwindigkeit    der austreten  den Elektronen.

   Für das aus der     Glühkathode     und den     zur    Regelung der     Elektronendichte     und Elektronengeschwindigkeit dienenden  Elektroden bestehende     Elektrodensystem     wird die Bezeichnung "Regelkathode" vor  geschlagen.  



  Die Spannungen der beiden auf konstan  tem     Potential    gehaltenen     Gitter        können    so  gewählt sein, dass im Entladungsraum eine       Äquipotentialfläche    mit dem Potential Null  entsteht. Diese kann als Ort einer     virtuellen     Kathode betrachtet werden, die sich gegen  über dem Steuerorgan genau     eo    verhält wie  eine reelle Kathode. Dadurch, dass man diese  virtuelle Kathode in die     unmittelbare    Nähe  eines Steuergitters oder eines steuernden  Magnetfeldes verlegt, lässt sich die Steuer  fähigkeit der Röhre erheblich vergrössern.  



  Welche Vorteile :die getrennte Regelung  von Zahl und     Geschwindigkeit    der Elektro  ren hat, sei im folgenden Beispiel näher aus  geführt:       Fig.    1.: In einem Vakuumgefäss stehen  einer aus der Glühkathode K und :den beiden       Raumladungsgittern        R,        und        R=    gebildeten  Regelkathode ein     Gitter    G und dahinter eine  Anode A gegenüber,

   beide zum Beispiel auf       positiven    Spannungen gegenüber     R2.    Kon  stant gehalten werden die     Anodenspannun-          EA    und die     Gitterspannung    EG gegenüber       R.2,    ferner durch entsprechende Einstellung  der     Spannungen    der die Regelkathode bil  denden Elektroden der zu den Elektroden G  und A fliessende Gesamtstrom JA     -i-    JG, in  dem die     zwischen    dem Gitter     R2    und dem  Gitter R, gegenüber :

  der Glühkathode     K    herr  schenden     Spannungen        EZ        bezw.    E, einander  passend zugeordnet werden. Der dem Wert  nach stets gleiche Gesamtstrom JA     +    JG lässt  sich dann in bezug auf Elektronengeschwin  digkeit und Stromdichte verändern. Bei kon-         stant    gehaltenem Gesamtstrom ist die Ver  teilung .der Teilströme JG und JA, und zwar  ihr Verhältnis
EMI0002.0044  
   in     Fig.    2a und 2b dar  gestellt.

   Während bei kleinen     Stromdichten          (vergl.    2b, kleine El) und entsprechend gro  ssen Geschwindigkeiten     (vergl.    2a, grosse     E,)     
EMI0002.0050  
   fast unabhängig von Veränderungen von       E=    und     El    ist, steigt bei einem     kritischen     Wert der Stromdichte (E, = zirka 3 Volt)  
EMI0002.0054  
   ganz plötzlich.

   Dies ist darauf zurück  zuführen, dass, wenn JA     +    JG konstant sein  soll, mit     zunehmender    Stromdichte die Ge  schwindigkeit     zwangläufig    abfällt und sich  dabei Raumladungen zwischen Anode und  Gitter ausbilden, die von den langsamen  Elektronen nicht mehr überwunden werden  können und :daher den     Strom    auf das Gitter  lenken.  



  In     Fig.        2c    ist für den Fall des konstant  gehaltenen Gesamtstromes der Zusammen  hang zwischen der die Elektronengeschwin  digkeit     bestimmenden        Spannung        E2    und der       Stromdichte    O, die ihrerseits eine     Funktion     der Spannung E, ist, dargestellt.  



  Gerade diese Umstände können für die  Steuerung von Elektronenröhren ausgenützt  werden, denn die sich     ansammelnde    Raum  ladung ist bei grosser Dichte ausserordentlich  leicht zu     beeinflussen,    und     zwar    wächst die  Steuerempfindlichkeit, wenn die Elektronen  dichte in einem     bestimmten    Verhältnis zu der       Elektronengeschwindigkeit    gesteigert wird.  



  Regelt man die Spannungsverhältnisse  beispielsweise so, dass bei konstanter Durch  trittsgeschwindigkeit der Elektronen durch  das Gitter     R2    der Strom zur Anode     zunimmt,     wobei ein vor der Anode A liegendes Gitter  G so negativ vorgespannt wird, dass es keinen  Strom aufnimmt     (vergl.        Fig.    3), dann ergibt  sich für den Strom JA als Funktion der Span  nung     E,_    zwischen Glühdraht     K    und Gitter  R, der Zusammenhang gemäss     Fig.    4, wobei  die Spannungen EG -des     Gitters    G als Para  meter eingezeichnet sind.

   Für je eine dieser  Kurven ist die     Durchtrittsgeschwindigkeit         der Elektronen durch     D2,    .sowie Gitter- und       Anodenspannung    konstant; von Kurve zu  Kurve ist die negative     Vorspannung    des Git  ters EG variiert. Man sieht aus den Kurven,  dass der Einfluss der Variation von EG an  den Stellen des steilsten Abfalles der Kur  ven JA bei weitem am grössten ist.  



  Es ist also
EMI0003.0004  
   , was gleichbedeutend  mit der Steuerfähigkeit des     Anodenstromes     ist, eine Funktion von     El    (der Stromdichte O)  und ist auf dem abfallenden Teil der Kurve  .TA am grössten.  



  Weiter aber kann man sagen, dass der  Abfall der     JA-Kurven    und damit die Steuer  fähigkeit weiter anwächst, wenn man     EZ    ver  grössert und     El    entsprechend so einstellt, dass  JA auf dem steilsten Teil der abfallenden  Kurve liegt     (vergl.        Fig.    5). In     Fig.    5 ist für  die beiden Äste der Kurve nicht EG verän  dert: es unterscheiden sich .die Kurven nur  durch die verschiedenen     Durchtrittsgeschwin-          digkeiten    durch das Gitter     R2,    wobei es je  weils einen kritischen Wert für Ei zur Ein  stellung auf höchste     Steuerempfindlichkeit     gibt.

    



  Es     besteht    also die Möglichkeit, bei einer       Elektronenröhrenschaltung,    welche die Ver  wendung von     Regelkathodenröhren    vorsieht,  zu jeder Stromdichte die zur Erreichung  maximaler     Steuerempfindlichkeit    erforder  liche Geschwindigkeit einzustellen.  



  Vorzugsweise finden in der     erfindungs.     gemässen Schaltungsanordnung Röhren mit  mehr als zwei     Gittern    in der Weise Anwen  dung,     da.ss    die beiden der Kathode zunächst  liegenden Gitter auf konstantem, vorzugs  weise gegen die Kathode positivem Potential  gehalten werden, während ein weiteres dar  auffolgendes Gitter als Steuergitter dient.  Vorzugsweise sind die den beiden konstanten  Gittern erteilten positiven Spannungen regel  bar. Dabei ist     zweckmässigerweise    das posi  tive Potential des zweiten     Gitters    grösser als  das des ersten Gitters.

   Vorteilhaft wird das  Steuergitter gegenüber dem ihm     kathoden-          seitig    benachbarten Gitter negativ vorge  spannt, und zwar derart, dass die     negative            Vorspannung    des Steuergitters gegenüber  dem ihm     kathodenseitig    benachbarten Gitter  dem Betrage nach annähernd gleich oder  etwas grösser als die Spannung desselben ist.  Es ist sowohl möglich, das dem Steuergitter  kathodenseitig zunächst liegende Gitter zu  erden, als auch die Glühkathode zu erden.  



       Fig.    6 zeigt beispielsweise die Verteilung  der Potentiale in einer Röhre mit Regel  kathode sowohl bei Bezug der Spannungen  auf die     Elektronenaustrittsstelle    der Regel  kathode als Nullpunkt, als auch     unter        Bezug     auf den Glühfaden als Nullpunkt.  



  Es hat sich gezeigt, dass Röhren mit Re  gelkathode zu Labilitäten     neigen,    insbeson  dere bei einem grossen innern Widerstand der  Regelkathode. Zur Abhilfe wird vorgeschla  gen, zwischen dem Beschleunigungsgitter     .IR,     und der Glühkathode     Mittel    zur     Unterdrük-          kung    von Störschwingungen, z. B. nicht ver  lustfreie Kondensatoren, anzulegen.  



  Die Regelung der Elektronendichte und  der Beschleunigung soll natürlich voneinan  der möglichst unabhängig und frei von Rück  wirkungen erfolgen. Das lässt .sich beispiels  weise durch eine zwischen dem Stromrege  lungsgitter     B,    und dem Geschwindigkeits  gitter     BZ    liegende     Schirmelektrode    erreichen.  Diese wird auf einem festen Potential gehal  ten, welches niedriger als das des     GescUwin-          digkeitsgitters    und vorzugsweise gleich dem  Kathodenpotential ist. Es empfiehlt sich  dazu, das von der Kathode aus gesehen  zweite Gitter auf     Kathodenpötential    zu  halten.  



  Es wurde im oben     beschriebenen    Ausfüh  rungsbeispiel ausgeführt, dass die Steuer  fähigkeit etwa linear mit     EZ        zunimmt.    Die       Steigerung    der Steuerempfindlichkeit durch  Vergrösserung von     EZ    zum Beispiel, hat ledig  lich eine Grenze durch die Belastbarkeit die  ser Hilfselektrode, die bei wachsender Span  nung entsprechend grössere Ströme aufneh  men muss. In gleicher Weise     wie        EZ    die  Steuerempfindlichkeit beeinflusst, beeinflusst  auch     EA    dieselbe.

   Dabei ist die Beeinflus  sung durch     EA    durch geeignete     Dimensionie-          rung    klein zu halten, da im Betriebsfalle     im              Anodenstromkreis    auch der Nutzwiderstand       R",    liegt und aus Verstärkungsgründen eine  Rückwirkung von     EA    nach Möglichkeit ver  mieden werden muss.  



  Um die mit Hilfe des Gitters G - an  Stelle von G kann auch magnetische Beein  flussung durch ein zur Bahn der Elektronen  senkrecht liegendes Feld angewendet werden  - ausgeübte     Steuerwirkung    möglichst inten  siv zu machen,     ,stelle    man die Spannungen  so ein, dass bei vorgegebenen positiven Span  nungen     E,    und     EA    der Anodenstrom JA durch  passende Wahl des Gesamtstromes auf dem  abfallenden Teil der     Anodenstromkurve    liegt.  Dabei steigt die Steuerempfindlichkeit mit  wachsendem     E2,        während    der Einfluss von     E",     nach Möglichkeit durch geeignete Dimensio  nierung der Röhre, z. B.

   Anwendung eines       Schirmgitters,    auszuschalten ist.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Schaltungsanordnung mit Elektronenröh ren, dadurch gekennzeichnet, dass sie Röhren mit mindestens zwei Gitterelektroden auf weist, und die beiden der Kathode zunächst liegenden Gitter auf einem konstanten Poten tial gehalten sind. UNTERANSPRüCHE: 1. Schaltungsanordnung nach Patentan spruch, dadurch gekennzeichnet, dass ein auf die konstant vorgespannten Gitter folgendes Gitter als Steuerelektrode dient.
    2. Schaltungsanordnung nach Patentan spruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Potential der beiden der Kathode zu nächst liegenden Gitter positiv gegen die Glühkathode ist. 3. Schaltungsanordnung nach Patentan spruch, dadurch gekennzeichnet, dass das positive Potential des zweiten Gitters grösser ist als das des ersten Gitters.
    4. Schaltungsanordnung nach Unteran spruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel vorgesehen sind, um die den bei den Gittern erteilten positiven Spannun gen, regeln zu können. 5. Schaltungsanordnung nach Patentan spruch, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten drei der Kathode zunächst liegen den Gitter auf konstantem Potential ge halten sind und das vierte Gitter als Steuergitter dient. 6. Schaltungsanordnung nach Unteran spruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das von der Kathode aus gesehen zweite Gitter auf Kathodenpotential gehalten ist. 7.
    Schaltungsanordnung nach Unteran spruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergitter gegenüber dem ihm ka- thodenseitig benachbarten Gitter negativ vorgespannt ist. B. Schaltungsanordnung nach Unteran spruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die negative Vorspannung des Steuer gitters gegenüber dem ihm kathodensei- tig benachbarten Gitter dem Betrage nach annähernd gleich oder etwas grösser als die Austrittsgeschwindigkeit der Elektronen aus der Fläche dieses Gitters ist. 9.
    Schaltungsanordnung nach Patentan spruch, dadurch gekennzeichnet, dass das dem Steuergitter kathodenseitig zunächst liegende Gitter geerdet ist. <B>10.</B> Schaltungsanordnung nach Patentan spruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Glühkathode geerdet ist. 11. Schaltungsanordnung nach Patentan spruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannungen der beiden ersten, während des Betriebes auf konstantem Potential gehaltenen Gitter und die Anodenspan nung gegeneinander so abgeglichen sind, dass bei Erhöhung,der Spannung des der Kathode zunächst liegenden Gitters der Strom zur Anode ohne Umkehr seiner Richtung abnimmt. 12.
    Schaltungsanordnung nach Patentan spruch, dadurch gekennzeichnet, dass un mittelbar vor der Anode noch ein weite res, auf konstantem Potential befind liches Schirmgitter angeordnet ist. 13. Schaltungsanordnung nach Patentan spruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung des Anodenstromes durch ein Magnetfeld bewirkt wird, dessen Feld linien senkrecht zur Bahn der Elektronen stehen. 1.-1. Schaltungsanordnung nach Unteran spruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Kathode und dem katho- denseitig dem Steuerorgan benachbarten Gitter Mittel zur Unterdrückung von Störschwingungen angeschlossen sind. 15.
    Schaltungsanordnung nach Unteran spruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Kathode und dem katho- denseitig dem Steuerorgan benachbarten Gitter Mittel zur Unterdrückung von Störschwi bgungen angeschlossen sind. 16. Schaltungsanordnung nach Unterän- spruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass als Mittel zur Unterdrückung von Stör schwingungen mindestens ein nicht ver lustfreier Kondensator vorgesehen ist.
    17. Schaltungsanordnung nach Unteran spruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass als Mittel zur Unterdrückung von Stör schwingungen mindestens ein nicht ver lustfreier Kondensator vorgesehen ist.
CH170585D 1932-02-11 1933-02-04 Schaltungsanordnung mit Elektronenröhren. CH170585A (de)

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