Einrichtung zur Entstaubung von Textilwaren, wie Teppichen und dergleiehen. Es sind zahlreiche Einrichtungen zur Entstaubung von Textilwaren, wie Tep pichen und dergleichen, zum Beispiel Vor hängen, Bettdecken, usw. bekannt, bei denen der zu entstaubende Gegenstand, nachfol gend kurz "Teppich" genannt. im Durch gang durch ortsfeste Vorrichtungen ent staubt wird. Die bekannten Einrichtungen arbeiteten teilweise mit mechanischer (Klop fen), teilweise mit pneumatischer (Vakuum oder Druckluft) Entstaubung, manche mit beiden zugleich. Diese Einrichtungen ent sprechen jedoch manchen Anforderungen noch immer nicht, da sie für fabriksmässigen Betrieb (das heisst nicht für den Hausgebrauch) gebaut, teuer, umfangreich und nicht ein fach zu handhaben sind.
Es wird ferner bei diesen Einrichtungen der zu entstaubende Teppich zwangsläufig geführt und während des Arbeitsganges in der Maschine meistens ziemlich unsanft behandelt, so, dass die Ent staubung r lter und wertvoller, jedoch schon schonungskedürftiger, leicht schadhaftwer- dender Teppiche mittelst. solcher Einrich tungen nicht ratsam ist.
Zweck der Erfindung ist, eine Einrich tung zu schaffen, bei der die Entstaubung dadurch erfolgt, dass der Teppich an einem ortsfesten Saugmundstück vorbeigeführt wird, wobei die Aussenluft den Teppich durchströmt und hierbei den Staub in :die Va kuumleitung mitreisst, bei der jedoch die zu entstaubenden Teppiche trotz gründlicher Entsta-iLbung und schneller Arbeit schonend behandelt werden und deren Bedienung ein fach, leicht und vollständig gefahrlos ist, so dass sie auch durch ungelerntes Personal oder von der Hausfrau selbst bedient werden kann.
Die erfindungsgemässe Einrichtung zeich net sich dadurch aus, dass das Saugmund stück mit einem Saugschlitz von stufenlos regelbarer Länge versehen ist, und an beiden Seiten des Saugmundstückes drehbare, zur Auflage und Weiterbewegung des zu ent staubenden Gegenstandes dienende, mit dem Saugmundstück parallele Führungswalzen angeordnet sind, deren Oberflächen zwecks Erleichterung der mit den auf den zu rei nigenden Gegenstand aufgelegten Händen erfolgenden Fortbewegung des. Gegenstandes unglatt ausgebildet sind.
Der Mantel der genannten Führungs walzen besteht zum Beispiel aus in Abstän den angeordneten, mit dem Saugschlitz pa rallel laufenden Latten, so dass die Fort bewegung des auf die Walzen lose aufgeleg ten Teppichs mittelst einfachen Hand anlegens mühelos erfolgt, ohne,dass es: hierzu notwendig wäre, den Teppich an den Be wegungsorganen zu befestigen.
Der zu ent- staubende Teppich wird nämlich während der Entstaubung durch den atmosphärischen Luftdruck fest an das Saugmundstück ange drückt und daher könnte im Falle von Walzen mit glatter Oberfläche der Teppich infolge des am Saugmundstück auftretenden Rei bungswiderstandes nicht einfach mit der Hand fortbewegt werden, wogegen bei Wal zen mit gewellter oder gerippter Oberfläche die Finger der Hand in den Teppich mitsamt demselben zwischen die Latten oder andere Gegenstände der Walzenoberfläche eingrei fen können, an denselben Halt finden und daher bequem grössere Kraftentfaltung er möglichen.
Zu diesem Zwecke können die Rippen, Latten oder Wellenrücken vonein ander vorteilhaft in solchen Abständen an geordnet sein, dass die Finger der Hand un ter Berücksichtigung der Dicke des Teppichs in die Vertiefungen zwischen je zwei be nachbarten Rippen etc. eingreifen. und daher guten Halt finden können. Die Veränderung der Saugschlitzlänge ist notwendig, um Tep piche beliebiger Breite entstauben zu kön nen, und muss daher stufenlos sein, um durch genaueAnpassung der Saugachlitzlänge an die Teppichbreite Luftverluste oder un vollkommene Reinigung zu vermeiden.
Dies erfolgt zum Beispiel mittelst eines am Saug mundstück angeordneten, entlang der Aussen fläche des Saugschlitzes verstellbaren und im Saugschlitz geführten biegsamen Bandes aus luftundurchlässigem oder schwer luft- durchlässigem Material, das durch den äu ssern Luftdruck fest an den Saugschlitz an gedrückt wird. Die Einrichtung wird zweck mässig derart bemessen und angeordnet, dass sich die oberste Erzeugende der Walzen oberfläche in gleicher oder wenig verschie dener Höhe als der Saugschlitz befindet, der vorteilhaft über dem Boden in bequem be- dienbarer Höhe, also zum Beispiel 1 Meter hoch angeordnet ist.
Durch zweckmässige Ausgestaltung des Gestelles kann ferner die Behandlung der Teppiche sehr erleichtert werden. Die Vakuumerzeugungsanlage kann beliebig ausgebildet sein, wird jedoch in den meisten Fällen aus einem Zentrifugaleghaus- tor mit Elektromotorantrieb bestehen, ob zwar die Einrichtung vorteilhaft auch an eine bereits vorhandene Vakuumleitung an geschlossen werden kann.
Eine beispielsweise Ausführungsform der erfindungsgemässen Einrichtung wird untenstehend nebst ihrer Behandlung und Wirkungsweise im Zusammenhang mit der angeschlossenen Zeichnung näher beschrie ben. Fig. 1 veranschaulicht die Einrichtung (ohne Vakuumanlage) in Vorderansicht, Fig. 2 in Draufsicht, Figuren 3 bis 5 zeigen Einzelheiten derselben.
Das Traggerüst .der gezeichneten Ein- richtung besteht vorteilhaft aus einer Eisenkonstruktion, deren Bodenteil 1 eben ausgebildet ist. Die Tragsäulen 2 und 3 tragen sowohl das Saugmundstück 4 wie die Querträger 5 und 6, an denen die Führungs walzen 7 und 8 in entsprechenden Lagern mittelst durchgehender Wellen gelagert sind. Die beiden Endplatten der Walzen bestehen bei dieser Ausführungsform aus Metall- oder Holzscheiben, an deren Mittelpunkt die durchgehenden Wellen befestigt sind.
Selbst verständlich können statt der Wellen auch feststehende Achsen verwendet und die La ger in die als Seitenschilde ausgebildeten Endplatten der Walzen eingebaut werden. Am Umfang der Endplatten sind in ent sprechenden, vorteilhaft gleichen Abständen voneinander die Latten 9 befestigt, die zweckmässig aus Holz bestehen. An Fig. 1 ist ersichtlich, dass sich die obere wagrechte Tangentenebene in gleicher Höhe mit der Saugschlitzöffnung befindet. Die Walzen 7 und 8 können jedoch auch in der Höhenrich tung verstellbar angeordnet sein.
Der Bodenteil 1 der Einrichtung ist zweckmässig mit rostartig nebeneinander an geordneten wagrechten Holzlatten versehen, um eine leicht neinzuhaltende Auflagefläche für die zu behandelnden Teppiche zu ge winnen. An beiden mit den Walzen pa rallelen Seiten des Bodenteils sind die schräg nach aussen heraufragenden Stütz bretter 1 a und 1.b angeordnet, deren Länge mit der Länge der Walzen ungefähr über einstimmt. Diese Stützbretter verhelfen zur bequemen Behandlung und Umwendung selbst grosser und sch-,verer Teppiche durch eine einzige Person.
Wenn nämlich der Tep- pieh A in der Riehtung des Pfeils bewegt wird, wird sein Ende in aus F'ig. 1 ersicht licher Weise um das Stützbrett la gelegt. Wenn nunmehr der ganze Teppich herüber- gezogen worden ist und er mit seiner andern Seite an den Saugschlitz anliegend, in ent gegengesetzter Richtung über den Saug schlitz gezogen werden soll, wird das auf dem Stiit.zbrett la aufliegende Ende ergriffen und bis zur Walze 7 emporgehoben.
Dann kann der Teppich an eine der Latten der Walze angelegt, mit derselben zusammen festgehalten und durch Drehung der Walze bequem weitergehoben werden, bis sein Ende über den Saugschlitz<B>gelegt</B> werden kann. Es muss somit der Teppich nur bis zur Walze 7 gehoben werden, was selbst im Falle schwerer Teppiche -durch eine Person bewerkstelligt werden kann. Das am Saugschlitz auflie gende Teppichende wird nun von der andern Seite der Einrichtung her mit der Hand er fasst und langsam in die Richtung der 'Walze 8 gezogen, bis er auf dieselbe auf .
gelegt werden kann, wonach die Weiterbe wegung durch Drehung der Walze mittelst der auf die Walze aufgelegten und nötigen falls die Latten durch den Teppich hindurch ergreifenden Hand mühelos erfolgt. Um die Bedienung der Einrichtung womög- lieh mühelos zu gestalten, ist es vorteilhaft, den Aussendurchmesser der Walzen 7 und 8 möglichst gross, zum Beispiel auf wenigstens 40 bis 50 cm, zu bemessen. Die Länge der Walzen und des Saugschlitzes. wird je nach dem breitesten, mit einmaligem Durchziehen zu entstaubenden Gegenstand bemessen. Die Saugschlitzlänge ist vorteilhaft der Walzen länge gleich.
Das Saugmundstück 4 wird vorteilhaft aus Metallblech, zum Beispiel Eisenblech verfertigt und mittelst der Rohr leitung 10 mit der Vakuumanlage verbun den. Die Staubabscheidevorrichtung, die in manchen Fällen auch wegbleiben kann, zum Beispiel wenn der Vakuumventilator in einen Schlot oder Kamin drückt, wird vor teilhaft vor der Vakuumanlage in die Rohr leitung 10 eingeschaltet.
Zur stufenlosen Regelung der Saug schlitzlänge wird vorteilhaft ein Band oder eine Schnur 11 aus biegsamem, luftundurch lässigem oder schwer luftdurchlässigem Ma terial, zum Beispiel Leder, Gummi, Geflecht, Filz oder dergleichen verwendet, obwohl auch eine genügend dicke zylindrische Schnur brauchbar ist. Wie aus Fig. 3 bis 5 ersicht lich, ist das Band 11 in einem Bügel 12 ge führt, der am Ende des Saugmundstückes derart befestigt ist, dass die Verlängerung der Mittelebene des Saugschlitzes mit der Mittelebene des Bügels zusammenfällt. Das Band geht lose durch diesen Bügel und ist mit einem Ende an dem Handgriff 13 be festigt, während das andere Ende frei nie derhängt.
Der Handgriff 13 ist derart an geordnet und ausgebildet, dass er in den Saugschlitz hereinragt und darin geführt wird. Der Handgriff ist in bezug zum Band zweckmässig verdrehbar, und da die Dicke ,des linsenförmigen Endes kleiner als die Saugsohlitzbreite ist, kann er nach der Ver drehung um 90 aus der in Fig. 3;
ersicht lichen Lage aus dem Saugschlitz 4b nach oben entfernt werden, wodurch der ganze Saugschlitz freigelegt und das Band leicht ausgewechselt werden kann. Beim Gebrauch der Einrichtung wird; der zu entstaubende Gegenstand, zum Beispiel Teppich, derart auf das Saugmundstück aufgelegt, dass er an der dem Bügel 12 entgegengesetzten Seite den Saugschlitz gerade noch bedeckt und hiernach wird das Band 11 mittelst des Handgriffes 13 so lange gegen den Teppich zu gezogen, bis das Ende :des Bandes: .die Teppichkante be rührt.
Hiermit ist also die Saugsehlitzlänge mit einem einzigen Handgriff auf das rich tige Mass, eingestellt. Diese einfache Einstell vorrichtung hat sich sehr gut bewährt, da der Druck der Aussenluft infolge des im Saugmundstück herrschenden Vakuums das Band fest an das Saugmundstück andrückt, wodurch eine gute Dichtung erreicht wird. Ferner kann da.s Band leicht gereinigt und ausgewechselt werden, die Vorrichtung ist leicht zu bedienen und sehr billig.
Das Saug inundstück wird am Oberteil zweckmässig glatt poliert, die Kanten des Saugschlitzes sind abgerundet und der Querschnitt des Saugmundstückes ist etwa wie in Fig. 3 an gedeutet beschaffen, um ein gutes Anschmie gen des. zu reinigenden Gegenstandes und so mit gute Vakuumsausnützung zu sichern.
Die Länge des Saugschlitzes. und der Walzen wird, wie schon erwähnt, der Breite der zu entstaubenden Gegenstände ent sprechend bemessen. Die erfindungsgemässe Einrichtung kann aber auch zweckmässig derart ausgeführt werden, dass die Walzen mit Ansteckwalzen versehen werden, deren Durchmesser mit dem Durchmesser der Hauptwalzen übereinstimmt. Diese Ansteck walzen können an ein Ende oder an beide Enden der Hauptwalzen gekuppelt wer den, und zwar vorteilhaft mittelst ihrer ebenfalls durchgehenden Wellen.
Das eine Ende .dieser Wellen wird mit dem Wellen ende -der Hauptwalzen mit einer zur Über tragung von Drehmomenten geeigneten be liebigen Kupplung gekuppelt, das andere Ende kann aber entweder frei schweben oder entsprechend gelagert werden.
Wie aus obigen Ausführungen ersicht lich, müssen die zu entstaubenden Gegen stände bei der Behandlung auf der Einrich tung weder an beweglichen Teilen befestigt, noch gespannt werden. Sie werden daher mechanisch sozusagen überhaupt nicht be ansprucht und nur mit der Hand bewegt, also sehr schonend behandelt. Die Einrichtung ist daher trotz gründlicher und schneller Reini gung sehr gut für die Behandlung heikler Gegenstände, zum Beispiel antiker Teppiche, geeignet. Wenn notwendig, kann auch das Vakuum und die Saugsühlitzbreite verändert werden, um die Einrichtung den jeweiligen Arbeitsbedingungen anzupassen.