Verfahren zur Herstellung von Falzen an Blechtafeln und zum Verbinden nebeneinander liegender Blechtafeln mittelst Falzen und Gerät zur Ausübung des Verfahrens. Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Falzen an Blechtafeln und zum Verbinden nebeneinan- derliegender Blechtafeln mittelst Falzen und Gerät zur Ausübung des Verfahrens, wobei das Verfahren sich dadurch kennzeichnet, dass die Falzbildung durch wenigstens ein maliges Umbördeln des Blechtafelnrandes mittelst einer Falzzange in verschiedenen einander folgenden Arbeitsgängen erfolgt.
In der Zeichnung ist ein zur Ausübung des Verfahrens dienendes Gerät in einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigt: Fig. 1 eine Seitenansicht, und Fig. 2 eine Vorderansicht desselben, Fig. 3 zwei nebeneinander angeordnete zur Verbindung mittelst eines Falzes hergerichtete Blech tafeln in schaubildlicher Darstellung, Fig.4 bis 7 die Backenteile der Zangen in ver schiedenen Arbeitslagen auf dem Arbeitsgut aufgesetzt, und Fig. 8 bis 11 das Arbeits gut in verschiedenen Bearbeitungszuständen.
Die beiden einerends mit Griffen 1 ver- sehenen Zangenarme 2 , 2b sind andernends. mit gegeneinandergerichteten Gelenkteilen 2\ versehen und mittelst eines Gelenkbolzens 3 gelenkig miteinander verbunden. Ferner sind ihnen dort die Backenarme 411, 4b in den Gelenken 511, 5b angegliedert.
Der Backen arm 411 ist gegen sein freies Ende hin dem Backenarm 4b mittelst Lappen 6 angelenkt. Er trägt an seinem freien Ende den Zangen backen 711, der sich auch zu beiden Seiten des Backenarmes senkrecht zu diesem nach aussen erstreckt. Der Backenarm 4" trägt den Zangenbacken 7b von gleicher Länge wie der Zangenbacken 711. Der letztere weist zwei in einem spitzen Winkel zueinander stehende Schenkel 8, 9 auf, die miteinander eine gegen die, Zangenbacke 7b gerichtete Rinne bilden, in welche die entsprechend geformte Zangenbacke 7b in der Schliesslage hineinragt.
Beidseitig des Backenarmes 4a ist auf dem Schenkel 9 des Zangenbackens 7a, eine Rippe 10 angebracht, die sich über den Mittelteil des Schenkels 9 erstreckt und den freien Längsrand dieses Schenkels überragt.
Zur Erstellung eines Falzes, zum Beispiel zur Verbindung zweier Blechtafeln (Fig. 3 bis 11) werden erst die mit zur Herstellung des Falzes dienenden aufgebogenen Tafel rändern<I>a', b',</I> versehenen Tafeln<I>a, b,</I> wie in Fig. 3 ersichtlich mit den aufgebogenen Rändern nebeneinandergelegt und wenigstens an ihren Enden mittelst Haften c zusammen geheftet.
Hierzu werden die Haften c mit ihren Schenkeln c' auf ihrer Unterlage, zum Beispiel einer Holzdachverschalung mittelst Nägeln befestigt und der Haftenlappen c" über den Tafelrands' und der Haftenlappen c"' über den Tafelrand b' umgebogen.
Darauf wird, wie in Fig. 4 ersichtlich, die durch Spreizen der Zangenarme 2 , 2b geöffnete Zange derart von oben her auf die Tafel ränder ca', b' aufgesetzt, dass die Backe 711 mit .dem durch die Rippe 10 und das freie Ende des Schenkels 9 gebildeten Anschlag auf der Endkante des Tafelrandes b' aufsitzt, während der Schenkel 8 der Zangenbacke 711 sich seitlich des Tafelrandes b' nach unten erstreckt.
Die Zangenbacke 7b legt sich mit der gegen den Schenkel 8 der Zangenbacke 7a gerichteten Fläche unterhalb des Schen kels 9 der Zangenbacke 711 gegen den obern Teil des Tafelrandes a' an, da beim Öffnen der Zange der Zangenbacken 7b dem Zangen backen 7a gegenüber etwas vorgeschoben worden ist.
Wird nun die Zange durch Ge- geneinanderschwenken der Zangenarme ge schlossen, so legt sich der über die Kante des Tafelrandes a' vorstehende Teil des Ta felrandes b' schräg nach unten gerichtet über den, erstern, wie in Fig. 8 ersichtlich. Durch anschliessendes Schwenken der ge schlossenen Zange werden die nach oben gerichteten Tafelränder oben etwas über die Tafel a gebogen, so dass sie die in Fig. 5 ersichtliche Lage einnehmen. Diese beiden Arbeitsvorgänge werden, wie die nachfolgend erwähnten vorzugsweise je- von einem Ende der Tafelränder aus durchgeführt unter jeweiligem Versetzen der Zange um deren Backenlänge.
Alsdann wird die "Zange umgekehrt auf die Längsränder a' und b1 aufgesetzt, das heisst so, dass die Schenkel 8 und 9 der Zangenbacke 711 auf dem abgebogenen Plat tenrand b' aufliegen und der Backen 7b dem Tafelrand b' von aussen her anzuliegen kommt (Fig. 5). Durch Zusammenpressen der Zan genbacken wird der schräg nach unten ab gebogene Randteil des Tafelrandes b' an dem obern Ende des Tafelrandes a' ange- presst, so dass das Arbeitsgut die in Fig. 9 ersichtliche Form erhält und so ein einfacher Falz gebildet wird.
Nunmehr wird die Zange wiederum um gekehrt und auf den einfachen Falz von oben her so aufgesetzt, dass die Rippe 10 auf ihn von oben her aufzuliegen kommt und der Schenkel 9 gegen die Oberkante des Falzes anstösst (Fig. 6), während der 'Zangenbacken 7a unten an den umgebogenen Teil des Tafelrandes b' angelegt wird.
Beim Schliessen der Zange wird der obere Teil des einfachen Falzes schräg nach unten über die Tafel a gebogen, wie aus der Fig. 10 er sichtlich ist, und darauf die Zange nach Umkehren um<B>180'</B> mit den Schenkeln 8, 9 auf den umgebogenen Randteilen aufgelegt, wie in Fig. 7 ersichtlich ist, wobei die Zan genbacke 7b neben das untere Ende des Tafelrandes b' zu liegen kommt. Durch Zu sammenpressen der Zangenbacken wird der im vorherigen Arbeitsgang schräg nach unten gedrückte Falzteil an den untern Teil des nach oben gerichteten Tafelrandes a' ange- presst, wodurch der Doppelfalz zur Verbin dung der beiden Tafeln fertiggestellt wird.
Das vorbeschriebene Verfahren zur Herstel lung von Falzen hat gegenüber den bisher bekannten Verfahren, bei welchen ein Schall eisen Verwendung findet und die umge bogenen Teile mittelst eines -Hammers gegen einen Anschlag gehämmert werden, den-Vor- teil, dass erstens einmal bedeutend schönere Arbeit geliefert wird, und dass keine Be schädigungen eines allfälligen 'Überzuges der Blechtafeln, zum Beispiel der Verzinkung durch Hammerschläge erfolgen:
Zudem wird mittelst der Zange eine Zeitersparnis von etwa 50% erreicht.