Rundschiffchenanordnung für vielnädlige Stickmaschinen, mit unabhängig von den Rundschiffchen beweglichen Greifern. Zur Erhöhung der Arbeitsgeschwindig- keit - von vielnädligen Stickmaschinen ist es ebenso wie bei Nähmaschinen notwendig, statt der Langschiffchen Rundschiffchen zu verwenden, um Massenwirkungen tunlichst auszuschliessen.
Um nun hierbei den Faden mit möglichst wenig Reibung zwischen :dem Greifer und dem Schiffchen hindurchzu ziehen, ferner -das letztere gefahrlos während des Ganges der Maschine zum Zweck einer Auswechslung der Spule aus dem Bereich des Greifers bringen und @,schliess.lich auch dem Schiffchen für das Fadengeben leicht eine Sonderbewegung erteilen zu können, werden gemäss der Erfindung von Herre Mag Bret- sehneider, Planen i. V.
(Deutschland) die Greifer mit senkrechter Achse über den Schiffchen, ohne diese zu berühren, drehbar gelagert und die :die Schiffchen tragenden Brillen einzeln nach unten abziehbar ange ordnet.
Die Zeichnung veranschaulicht ein Aus- führungsbeispielder Erfindung. Abb. 1 zeigt in Seitenansicht bezw. Schnitt die Führung des Schiffchenwagens, die Lagerung .der Run & chiffehen und .den Antrieb der Greifer; Abb. 2 .ist ,die Ansicht des Sehiffchen- wagens von Üessen Bedienungsseite aus;
Abb. ä ist eine Ansicht von unten auf ,die Kurbeleinrichtung zur Erzielung einer Hilfsdrehung der @Schiffehen für das Faden legen; Abb. 4 zeigt in einer -Seitenansicht des Maschinengestelles die Bewegungsübertra- gung von .der Hauptwelle der ,Stickmaschine auf die Slchiffchenantriebswelle; Abb. 5 ist .die Vorderansicht zu Abb. 4, gesehen in Richtung des Pfeils A von Abb. 4;
die Ahb. 6 bis 8 zeigen in Seitenansicht, Grundriss und Achsenschnitt die Kupplung ,der Greiferantriebswelle mit .dem am Ma schinengestell gelagerten Wellenstumpf, der von der Hauptwelle gedreht wird;
Abb. 9 erläutert in einer Seitenansicht der Stickmaschine die Aufhängung und ge genseitige Gewichtsausgleichung zweier ein ander gegenüberstehender Schiffchenwagen; Abb. 10 ist,die Rückansicht ,der @Sthiff- ohenwagenaufhängung von ,dem Nadelseite aus gemäss .dem Pfeil B in Abb. 9 gesehen;
Abb. 11 erläutert .die Lagerung eines Schiffchens zwischen Greifer und Brille; Abb. 12 ist ein,S,chnitt durch das Schiff chen; Abb. 13 ist dessen Gmundriss; Abb. 14 ist eine Draufsicht auf die Brille; Abb. 15 stellt eine Gedenkwelle dar. Die Rundschiffchen 1 (Fig. 11 bis 13) besitzen im wesentlichen die aus dem Näh maschinenbau übliche Gestalt.
Sie sind aber mit einem Deckel 2 versehen, damit Kreuz- spulen 100 eingelegt und ausser Berührung mit,dem Greifer 1-5 gehalten-werden können.
Die Verwendung von Kreuzspulen ermög licht einen gleichmässigen, leichten, vom Fa denvorrat unabhängigen Abzug des Fadens, wobei letzterer von :den innern Windungen ,der Spule weg durch ein in der Mitte .des Deckels vorhandenes Loch 101 hindurch und in einer auf dessen Aussenseite vorgesehenen putenartigen Vertiefung 104 entlang, fer ner über en Aussenrand des Schiffchens 1 hinweg unter- die Bremsfeder 102 geleitet wird. Mittelst .der in der Seitenwand der Schiffchen vorgesehenen Durchlochungen.103 kann der Fadenvorrat jederzeit leicht nach geprüft werden.
Das Schiffchen ruht auf zwei Nasen 115 und 116,des im übrigen ab- geschrägten Randes der Brille 3. Die Nase 115 befindet sich unmittelbar neben der Aus- sparung 114. Die obere Begrenzungsfläche dieser Nase liegt wagrecht. Die Nase 116 liegt,der Nase 115 genau gegenüber, so dass das ,Schiffchen in der Wage liegt. Die obere Seite der Nase 116 ist nur wenig geneigt.
Zwischen den Nasen 115 und 116 ist die Innenkante des Brillenrandes in einem @sol- ehen Ausmass weggenommen, dass -das Schiff chen an diesen Stellen keine Unterstützung auf dem Brillenrand findet, sondern im Ge genteil zwischen dem. letzteren und dem Schiffchen ein ausreichend breiter Abstand verbleibt, um den Schiffchenfaden frei und unbehindert hindurchtreten zu lassen.
Demge mäss sind die zwischen den Nasen 11.5 und 116 liegenden Teile 119 des Brillenrandes gemäss Abb. 11 sehr stark abgeschrägt und ausser dem an der Innenseite gut abgerundet. Die Randteile 119 haben nur dus Schiffchen beim Einlegen im Bereich der Nasen 115 und 1.16 zu halten und gegen ein ,Herausfallen zu sicheren.
Damit der Sehiffchenfaden an .den Nasen 115 und 116 keinen nachteiligen Widerstand findet, müssen diese sehr schmal gehalten sein und den Faden spätestens indem Augen blick freigeben, wo dieser von -dem Greifer nicht mehr geführt wird. Ausserdem soll die Aussparung 119 des innern Brillenrandes an den .Stellen 117 allmählich in die Nasen 11.5 und 11,6 übergehen.
Die beschriebene Anordnung kann in mannigfachster Weise abgeändert werden. Insbesondere könnten die Nasen 115 und 116 durch Beilagen gebildet werden, die in ent sprechenden Aussparungen des Brillenrandes zu befestigen sind.
Die Brille 3 (Fig. 1) ist mittelst des Bolzens 4- verschiebbar in Buchse 5 des <B> Schiff</B> chenwagens 6 gelagert. Sie wird durch eine Feder 7 aufwärtsgedrückt, wobei sich am untern Ende der Bolzen 4 befestigte Kur bel 8 in die untere Seite des Schiffchen- wagens 6 anlegt und die Aufwärtsbewegung des Bolzens 4 begrenzt.
Die Kurbeln 8 sind mittelst ,des Bolzens 9 an eine gemeinsame Zugstange 10 ange schlossen. Diese ist parallel zu dem Schiff chenwagen 6 angeordnet und wird von ihrem einen Ende aus entgegen einer am andern Ende angreifenden Zugfeder von der An- triebswelll.e 20 in irgendeiner an sich be kannten Weise bei jedem Umlauf der letz teren einmal hin- und herbewegt. Hierdurch werden die Schiffchen 1 zum Zweckdes Fa- dengebens bei der Gatterverstellung ge schwenkt.
Wenn ein Schiffchen herausgenommen werden soll, wird der Bolzen 4 mittelst -des Kopfes 11 abwärtsgezogen. wodurch sich die Brille 3 mit dem lose darin liegenden Schiffchen senkt. Auch wenn aus irgend einen Grund bei einem Schiffchen mehr Fa den: nachgelassen werden soll, senkt man in dieser Weise zunächst den Bolzen 4, um ihn von :der Zugstange 10 loszukoppeln.
Durch die Brillen 3 werden die Schiff chen 1 im Bereich der über ihnen befind lichen Greifer 15 gehalten, ohne aber diese zu berühren. Jeder Greifer 15 wird von einer Welle 16 getragen, die in der Buchse 17 des Greiferwagens 6 um eine senkrechte Achse drehbar gelagert ist. An ihrem obern Ende ist ein SühraubenTad 18 befestigt, das in ein entsprechendes Schraubenrad 19 eingreift. Dieses sitzt auf der Welle 20, auf der dem gemäss ebenso viele Schraubenräder 19 an geordnet sind, als sieh auf einer Maschinen seite Nadeln bezw. Schiffchen befinden.
Beim Umlauf der Welle 20 werden :die Greifer 15 gedreht, wobei sie .den von :den Nadeln zu- geführten und zu einer -Schleife aufgewor fenen Faden fassen und in der aus dem Näh maschinenbau bekannten Weise abbinden. Nach der Nadelseite hin ist der Schiffchen wagen durch die Stichplatte 21 abgedeckt, so 4a3 der Stoff nicht in den Bereich der Greifer gelangen kann.
Die Arbeitsweise der Greifer macht eine ungleichmässige Drehung derselben erfo.rder- lieh. Diese kann in mannigfachster Weise erzielt werden, zum Beispiel dadurch, dass die Antriebswelle 20 mittelst unrunder Zahn räder in der erforderlichen Weise gedreht wird. Erfindungsgemäss wird die Antriebs kraft von der Hauptwelle 22 der Maschine aus gemäss Abb. 4 auf das mit der Greifer antriebswelle 20 lösbar verbundene Wellen stück 200 in folgender Weise übertragen.
Auf der Hauptwelle 22 sitzt ein Exzenter 23. Der Exzenterring 24 trägt einen Arm 25, an :dem eine Kulisse 2.6 vorgesehen ist. In diese greift ein Stein 27 ein, der .dreh- bur auf einem ortsfesten vom Maschinenge- sWl gehaltenen Bolzen 28 sitzt,
so dass die Beeegüng des Armes 25 durch den Bolzen 28 und den Exzenter 28 beim Umlauf -des letzteren eindeutig bestimmt ist. Am freien Ende des Armes 2'5 ist ein Bolzen 29 quer zur Längsrichtung .des ersteren verstellbar in einem,Schlitz 30 befestigt.
An ihm greift der Lenker 31 an; dessen anderes Ende an dem Kurbelzapfen 32 einer auf dem Wellen stück 200 befestigten Kurbel 33 angelenkt ist. Der Bolzen 2,9 durchläuft eine kreis ähnliche Bahn mit ungleichmässiger Ge schwindigkeit und zieht :dabei mittelst des Lenkers 31 :die gurM 32 in entsprechender Weise nach.
Die ungleichmässige Bewegung der Wellensteile 20, 200 wird in :der oben erläuterten Weise mittelst der ,Schrauben- räder 1-8 auf ,den Greifer 15 übertragen.
Um den ;Sebiffchenwagen 6 nach oben verschieben zu können, damit .der auf eine Rolle aufgewickelte Stickereistoff zwischen ihm und der Nadelreihe 35 hindurchgehoben werden kann, ist der Wagen 6 mittelst der Muffen 36 und 37 längs einer am Maschinen gestell 38 befestigten Führungsstange 39 senkrecht verschiebbar. Da es sich zur Erzie lung eines guten Maseenausgleiches für .die wagrecht hin- und hergehenden Nadeln und deren Antriebsteile empfiehlt,,
die Stickwerk- zeuge in zwei einander gegenüber stehenden Reihen anzuordnen und diese stets einander entgegengesetzte Bewegungen ausführen zu lassen, so kann man die beiden Wagen auch leicht gegenseitig im Gleichgewicht halten. Zu diesem Zweck sind sie mittalst der Halte stangen 40 an doppelarmigen Hebeln 41 auf gehängt, die am obern Ende des Maschinen gestelles mittelst der Bolzen 42 .drehbar ge lagert sind.
An allen Muffen 36, die zu dem einen der beiden Schiffchenwagender Stick- maschinen gehören, sind ausserdem Zahnstan gen 50 befestigt.<B>In</B> diese greifen die Ritze] 51 ein, die auf der Welle 52 sitzen. Letztere lässt sich mittelst einem doppelarmigen: Stell hebe] 53 drehen, so :dass immer auf derjenigen Maschinenseite, auf .der der .Stoffwechsel aus geführt werden soll, Jer Sthiffchenwagen 6 hochgefahren werden kann und .dem Ein heben der Stoffwalzen nicht hinderlich ist.
In der Arbeitsstellung ,sind die Schiffchen wagen 6 durch die Riegel 55 abgefangen, die auf der Welle 56 sitzen und sich mittelst ihrer Tragrollen 57 unter die wagrechten Arme 58 der @S,chiffehenwagen 6 einstellen lassen.
Die Gesamtanordnung isst hierbei -der art zu treffen, @dass, die Stützhebel 55 um einen, kleinen Winkel über die Totpunkt stellung zur Abstützung der Schiffchen wagen hinwegbewegt werden; und dabei die letzteren soweit anheben, dass die Haltestan gen 40 entlastet werden und das Gewicht jener Wagen ausschliesslich auf den Hebeln 55 ruht und dadurch jede Schwingungs möglichkeit der Wagen beseitigt ist.
Um bei einer senkrechten Verschiebung des Schiffchenwagens 6 das Getriebe zur Übertragung der Antriebsbewegung von,der Hauptwelpe 22 auf die Antriebswelle 20 nicht trennen zu müssen, wird letztere Welle in der bereits oben angedeuteten Weise gemäss .den Ab-b. 5 bis 8 geteilt. Die Wellenstücke 20 und 200 sind demzufolge mittelst der Kupp- lungsteäe 44, 45 und 46 miteinander verbun den.
Das Zwischenstück 45 ist in an sich be- kannter Weise durch geil und Nut, die senk recht zur Wellenachse liegen, mit den be- nachbarten Teilen 44 und 46 verbunden, wo bei jedoch die zwischen den Teilen 44 und 45 vorgesehene Keilverbindung senkrecht zu der- jengen zwischen den Teilen 45 und 46 steht.
Hiernach wird das Zwischenstück 45 zuver lässig zwischen den beiden andern Teilen in jeder Stellung festgehalten und eine Bewe- gmngsübertragung von dem einen Wellen stück auf das andere auch dann in zuverläs siger Weise möglich, wenn etwa durch eine ungenaue Einstellung des Wagens 6 ,die Achsen der beiden Wellenstücke nicht genau in einer geraden Linie liegen.
Damit .das Zwischenstück 45 nach einer Verstellung .der Schiffchenwagen und einer Trennung der Wellenstücke 20 und 200 voneinander nicht von dem Kupplungsteil 44 abfällt, wird es an diesem durch einen Haltebolzen 47 fest gehalten, der an dem Teil 45 befestigt ist und durch eine Querbohrung der Welle 200 dose h indurchragt. Die Verbindung der Welllen- stticke 20 und 200 kann verschieden ausge führt werden,
Statt letztere bei einer Ver- stellung der Schiffchenwagen voneinander zu trennen, kann man ihren. Wirkungszu sammenhang auch erhalten, indem man zum Beispiel eine sogenannte ausziehbare Gelenk welle idazwischenschaltet. Diese besteht ge mäss Abb. 1,5 aus zwei ineinander schiebbaren Teilen 201.
und 202, die in irgendeiner be kannten Weise, zum Beispiel durch geil und Nut oder Schlitz und Querbolzen, derart mit einander verbunden sind, dass Drehmomente von dem einen Teil auf den andern zuver- läjssig übertragen werden. Mittelst Kardan gelenken oder dergleichen sind jene Teile an die Wollenstücke 20 und 200 angeschlossen, so dass bei einer Aufwärtsbewegung der Welle 20 deren Verbindung mit der Welle 200 nicht unterbrochen wird.
Da im übrigen der Raum unter,den Grei fern durch die Brille 3 und deren Halteteile verbaut ist, müssen die Bohrer zwischen den Schiffchen angeordnet werden.
Dies bietet im übrigen Iden erheblichen Vorteil, dass der Stoff beidseits :der Bohrer durch die Stoff drücker festgehalten wird und infolgedessen der sonst beim Bohren unvermeidliche Lärm in Fartfall kommt, was bei schnellaufenden Maschinen von besonderer Bedeutung ist.
Die beschriebene Einrichtung lässt sich in mannigfacher Weise abändern und den verschiedensten Verhältnissen anpassen.