Gloc'kengasbehä.Iter mit Gleitdichtung und Verfahren zu seiner AufsteRung. Die in der Praxis bekannten trockenen oder wasserlosen Gasbehälter bestehen aus einem senkrecht stehenden, rohrförmigen Mantel von kreisrundem oder vielechigem Querschnitt, in welchem sich eine Abschluss- scheibe bewegt.
Gegenstand der Erfindung <B>C z3</B> ist demgeo-enüber ein Glockengasbehälter, mit GleitdieUtung, der dadurch gekennzeich net ist, dass über einem feststehenden Boden eine am Umfang des Bodens gleitende und rr -en dessen Rand abgedichtete Glocke ge stülpt ist, welche sich entsprechend der Fül lung hebt oder senkt. Die AbdieUtung kann von ganz beliebiger Art sein, entweder ganz trocken oder es können irgendwelche ge eignete Abdichtungsmittel verwendet wer den, wie Flüssigkeiten, Fei+,- von grösserer oder geringerer Konsistenz, Gase oder son stige geeignete Stoffe.
Dieser Gasbehälter besitzt gegenüber den bekannten Scheibengasbehältern, wie auch gegen-über den neuerdings vorgeschlagenen Teleskopo,asbehältern mit Gleitdichtung eine Reihe sehr erheblicher -\Torteile.
Ein empfindlicher Mangel sowohl der Teleskopo,asbehälter mit Gleitdichtung, als auch der Scheibengasbehälter liegt darin, dass die Abdielitungsstelle beweglich ist. Bei den Scheibengasbehältern ist sie ausserdem schwer zugänglich, da man, um sie zu er reichen, erst die ganze Behälterwand auf der Aussenseite ersteigen und dann auf der In nenseite des Behälters wieder auf die Scheibe absteio,en muss. Bei den Behältern vorliegender Erfindung bleibt die Abdich tungsstelle am Bodenrand, also stets am o-lei- eben Ort. Ferner kann die Abdichtuno,#zstelle t3 besser zugänglich gemacht werden.
Zweckmässig sind beim vorliegenden Glockengasbehälter abgeschlossene Räume, in welchen sich bei Undicht'heiten der Blech wand explosible Gemische bilden können. vermieden und die in der Behälterwand auf tretenden Kräfte erheblich vermindert, was ermöglicht, die Wand der Glocke wesentlich leichter zu bauen, als bei bekannten Anord- nungen.
Der Behälter nach der Erfindung kann sowohl mit rundem, als auch mit. vieleckigem Grundriss ausgeführt werden.
In der beigegebenen Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in mehreren Aus führungsformen beispielsweise dargestellt.
Fig. <B>1</B> zeigt ein erstes Beispiel; Fig. <B>21</B> veranschaulicht einen Selteiben--asbehälter von bekannter Art; Fig. <B>3</B> zeigt ein verein fachtes Ausführungsbeispiel, Fig. 4 ein Bei spiel mit einer Berieselungsvorrichtung, Fig. <B>5</B> ein solches mit Gleitbacken, Fig. <B>6</B> ein solches mit Wasserauslass und Dach- schottwänden, und Fig. <B>7</B> ein solches in teleskopischer Ausführung;
Fig. <B>8</B> zeigt eine Ausbildung der Nietnähte im Schnitt, und Fig. <B>9</B> veranschaulicht die Aufstellung des Behälters.
In Fig. <B>1</B> stellt a den Boden dar, welchem durch ein entsprechendes Gerüst<B>b</B> getragen wird und dessen Rand mit einer<B>im</B> Mon- tierungssehema (Fig. <B>9)</B> angedeuteten<B>Ab-</B> dichtungsvorrichtung v versehen ist. Der Boden a kann mit einer verschliessbaren Off- nung versehen sein, um Niederschlagswasser aus dem Innern des Behälters abzulassen.
Diese Öffnung wird zweckmässigerweise an den Bodenrand verlegt und rings um diesen kann eine Heizvorrichtung vorgesehen sein, welche das bei Frost am Mantel sich ab setzende Eis zum Schmelzen brin-t. ITm ein Festhaften des Eises an der Innenseite des Mantels zu verhindern, können Berieselungs vorrichtungen q (Fig. 4) angeordnet sein, durch welche Teeröl am Umfang des Man tels verteilt -wird. Über dem Boden befindet sich die Behälterglocke<B>e,</B> welche au den Stellen<B>d</B> in bekannter Weise gegen den Um fang des Bodens. abgedichtet ist und sich dort an ihm führt.
Der Boden a trägt in seiner A-litte das fest mit ihm.verbundene Führungsrohr<B>f,</B> an welchem mittelst einer zentralen Öffnung die Glocke in ihrem obern Teil nochmals geführt ist. Der Anschluss der Glocke c an das Führungsrohr<B>1</B> wird gleich- falls in bekannter Weise mit einer Abdich tungsvorrichtung versehen.
Wie Fig. <B>1</B> klar erkennen lässt, bleibt die Dichtungsvorrielitung <B>d</B> stets an der glei chen Stelle, was vorteilhaft ist. Sie kann von der Innenseite des Gerüstes her leicht er reicht -,verden, wenn sie in entsprechender Weise ausgebildet ist.
Die Bildung von Räumen, in denen sieh explosible Gemische bilden können, wird dadurch vorteilhaft vermieden, dass das Ge rüst<B>b</B> offen ausgebildet ist, und dass weiter hin das Führungsrohr f oben und unten offen ,gelassen wird, so dass es selbsttätig eine stark <B>D</B> wirkende Ventilation des Raumes unter dem Boden a herbeiführt.
Diese ausgiebige Be lüftung erlaubt es auch, den unter dem Bo den a gelegenen Raum ganz oder teilweise abzuschliessen und zu beliebigen Zwechen auszunützeii. Ess müssen nur in der Um- fassungswand genügend Öffnungen bleiben. dass die Zugwirkung des Rohres<B>f</B> nicht un terbunden wird.
<B>.</B> Beim Scheibengasbehälter von bekannter Art nach Fig, <B>2</B> dienen zur Führung der Ab- schlussscheibe Rollen h. Das Moment, wel ches dem Kippen der Scheibe entgegenwirkt, besitzt also hier nur den verhältnismässi..-,- kleinen Hebelarin i, woraus sich relativ hohe Rollendrücke ergeben. Entsprechend diesen auftretenden Drücken muss sowohl die Kon struktion der Scheibe, als auch die Stärke .des Unifassungssmantels beniessen, sein.
Demgegenüber erfolgt beim Glockengas t' t' 2n behälter nach Fig. <B>1</B> die Führung der Ab- schluss-Iocke einerseits durch Rollen in, wel- ehe am untern Ende der Abschlussgloeke sit zen und auf dem Traggerüst<B>b</B> laufen, an derseits durch Rollen, welche in der Nähe der obern Abdichtung<B>g</B> sich befinden.
Das Moment, welches dem Kippen der Glocke entgegenwirkt, besitzt demnach hier den Alo- mentenarm <B>k,</B> welcher, wie ohne weiteres er sichtlich, ein Vielfaches von demjenigen ist, der bei der Führung der Scheibe nach Fig. zur Verfügung steht. Infolgedessen treten entsprechend geringere Drücke in den Füh- rungen an den Auflagerstellen der Führungs rollen auf.
Die günstigere Kräftewirkung beim Glok- kengasbehälter nach Fig. <B>1</B> beruht weiterhin auf folgendem Umstand. Bei Berechnung des Behältermantels für den Scheibengasbehälter nach Fio-. 2 muss für die Winddruckberech- nang die Annahme zugrunde gelegt werden, dass die Scheibe sich in ihrer tiefsten Lage befindet. weil dann die ungünstigsten Ver hältnisse herrschen.
'\Ä7enn nämlich die Ab- schlussscheibe in ihrer höchsten Lage ist, sieht fast der oesamte Mantel unter der Wir- kuno- des innern Gasdruches und wird da durch in radialer Richtung versteift. Ist hin gegen die Abschlussscheibe in tiefer Lage, so kommt diese Versteifung in Wegfall. Da nun der Behälter dem Winddruck bei allen Lagen der Scheibe standhalten muss, so muss der Berechnung die tiefste Lage der Selieibe zugrunde gelegt werden.
Es kann somit die versteifende Wirkung des innern Gasdruükes in keiner Weise ausgenutzt werden. Beim Behälter nach Fig. <B>1</B> liegen diese Verhält nisse ungleich günstiger. Hier ist nämlich der obere Teil der Glocke, soweit sie sich über dem Boden a befindet, stets unter der Wirkung des innern Gasdruckes. Ausserdem wirken im Sinne einer Versteifung das Ei gengewicht des frei herabhängenden Man tels und eventuelle Belastungsgewichte 1, welche am untern Rande der Glocke ange bracht sein können, um den innern Gasdruck im Behälter beliebio, zu erhöhen. Die ver steifende Wirkung "des innern Gasdruckes kann deshalb bei der Berechnung und Be messung der Glocke voll ausgenützt werden.
Diejenigen Teile des Mantels, welche bei ab- en ,gesunkener Glocke unterhalb des Bodens a. D liegen und infolgedessen nicht mehr durch den innern Gasdruck versteift werden, fin den beim Glockengasbehälter nach Fig. <B>1</B> die notwendige Stütze am Traggerüst<B>b,</B> welches zu diesem Zweck mit eventuell ein stellbaren Gleitbacken x (Fig. <B>5)</B> ausgerüstet sein kann. Infolge dieser Verhältnisse ergibt die Rechnung erheblich geringere Gewichte für die Mantelkonstruktion einschliesslich der Bleche, als bei bekannten Anordnungen älterer Art.
Das Traggerüst<B>b</B> trägt an seinem obern Ende den starren Boden a, welcher alle Windkräfte leichmässi-- auf die einzelnen <B>9 C</B> Stützen und Felder des Traggerüstes<B>b</B> ver teilt, wodurch das Traggerüst den geringst- möglichen Konstruktionsaufwand erhält. Der unter den Boden a hinabgesunkene Teil der Glocke ist an seiner Innenfläche gegen )Kit- terungseinflüsse geschützt.
Ebenso bestehl keinerlei Gefahr, dass sich an dieser naeh un ten vorragenden Innenwand der Glocke Kon denswasser absetzt und bei Frost Eis bildet. da der Raum unterhalb dez Bodens a in stän diger unmittelbarer Verbindung mit der Aii- ssenluft steht.
Eine vereinfachte Form des Glockengas behälters zeigt die Fig. <B>3,</B> bei welcher das Führungsrohr<B>f</B> weggelassen ist. Um trotz dem eine zureichende Sicherung gegen Kip pen der Glocke zu erhalten, ist der Glocken- inantel nael-1 unten verlängert, bezw. mit Führungsansätzen versehen, so dass für die Führungen bei der dargestellten höchsten Lage de# Glocke noch der Momentenarm ki zur Verfügung steht.
Es ist, dabei nicht er forderlich, den Mantelabschnitt ki voll-,van- dio, auszuführen wie es die re-chte Seite der Fig. <B>3</B> zeigt. Man kann vielmehr. wie in der linken Seite dieser Figur angedeutet. diesen untern Hantelteil ersetzen, durch eine Füh rungskonstruktion<B>k2,</B> welche an ihrem untern Ende die untern Führunosrollen ini trägt.
t' Das Führungsrohr<B>f</B> kann. wie Fig. 4 zeigt, bis zum Boden durchoeführt werden und dann als Mittelstütze für den Behälter boden a. dienen. Es muss in diesem Falle. wenn es zugleich als Abzugsrohr dienen soll. an geeigneter Stelle mit Abzugsöffnungen n versehen sein. Fig. <B>5</B> zeigt ein weitere,-s Ausführungsbeispiel, bei welchem das Füh rungsrohr J in seinem unterhalb des Boden-3 liegenden Teil aufgelöst und nicht auf ein eigenes Fundament, sondern auf das Funda ment des äussern Traggerüstes abgestützt ist.
Diese Anordnung hat gegenüber Fig. 4 den Vorteil, dass der Behälter gegenüber Boden senkungen in hohem Grade unempfindlich ist, wobei keinerlei Zerrungen in die gasab- n schliessende Haut des Bodens a kommen kön nen.
Bei den bekannten Anordnungen wirkt der iniier'e Gasdruck unmittelbar auf den Erdboden. Bei den dar--estellten Glocken- gasbehältern wird er durch <B>2</B> die Vermittlung des in sich tragfähigen, -überhöhten Bodens a, in das Traggerüst und von dort in die Funda mente geleitet. Die Windkräfte bewirken, dass auf der Windseite die Fundamente auf Anheben beansprucht werden.
Diese Wir kung wird nun bei den gezeichneten Behä.1- tern durch den Gasdruck zum Teil oder ganz aufgehoben, was bei den bekannten Behältern nicht der Fall ist. Infolgedessen können die Fundamente viel leichter gehalten werden. Bei völlig entleertein Behälter setzt sich bei den dargestellten Beispielen die Glocke c un mittelbar auf den Boden a auf und ersetzt dann die Wirkun-, des Gasdruckes. Dieses Aufsetzen hak ausserdem den Vorteil, dass der Mantel der Glocke frei herabhängt und so mit niclit auf Knickung beansprucht wird.
Bei den dargestellten Beispielen können die Gasanschlüsse an zugängiger Stelle ins Freie gelegt werden und werden besondere Schächte dafür unnötig. Es ist dies eine Forderung, auf deren Erfüllung in der Pra xis bei schweren Gasen, zum Beispiel Hoch- ofengas" grösster Wert gelegt wird.
Der Abschlussboden a kann in geringerer H.ölie oder ganz zu ebener Erde verlegt wer den, und d-as Absenken der Gloel.:#e durch eine ringförmige Grube, in welche der Glocken mantel hineinsinkt, ermöglicht werden. Des weiteren kann der ganze Behälter in bekann ter -Weise drehbar und -e-#vindeartic, lieb- und senkbar sein. Will man dagegen ein Verdrehen der Glocke verhindern, so kann. dies mit bekannten Mitteln bewirkt werden.
Es können zum Beispiel die senkrechten Niet nähte des Mantels gemäss Fig. <B>8</B> ausgebildet sein. r und ri sind in dieser Figur die züi verbindenden Bleche in einem wagrecliten Schnitt. Auf der Innen- und Aussenseite ist <B>je</B> ein Flacheisen<I>s,</I> si aufgelegt. Die Nieten t sind an der Innenseite versenkt, damit diese der Dichtungsvorrichtung zugekehrte Seite glatt ist. Das innere Flacheisen s wirkt als Sicherung gegen das Verdrehen der Glocke. Die wagrecht verlaufenden Blechnähie wer den zweckmässigerweise durch Schweissung hergestellt.
Die Betongewichte<B>1</B> (Fig. <B>1)</B> können ganz oder zum Teil durch Wasserbelastung er setzt werden. Zu diesem Zwecke führt man den obern Abschluss der Gloche eben oder schüsselförmig aus und umgibt ihn mit einem Rand, der die Wasserauflast vor dem<B>Ab-</B> fliessen hindert (Fil-. <B>6).</B> Dabei kann das Dach durch Schottwände, o unterteilt sein, uni ein unbeabsichtigtes Überfliessen der Wasser- auflast nach einer Stelle der Glocke zu ver hindern.
Der in Fig. <B>7</B> dargestellte Behälter ist als Teleskopbehälter gebaut. Man erreicht dabei den Vorteil, dass das Traggerüst nie driger wird, infolgedessen vermindert sich auch die Höhe des Gesamtbauwerhes, und hieraus ergibt sich ein geringerer Momenten- arm der vom Tra-,erüst aufzunehmeliden )Vindkräfte. Dagegen muss man den Nach teil in Kauf nehmen, dass nur noch eine der Dielitungsstellen <B>(d</B> in Fig. <B>7)
</B> ihren Ort bei behält, während alle übrigen Dielitungss-,tel- len (zum Beispiel 1) in Fig. <B>7)</B> ortsveränder- lieh werden.
Um ein unzulässiges Anheben der Glocke zu vermeiden, können an geeigneter Stelle, also entweder am Rohr<B>f</B> oder am Traggerüst b Anschläge vorgesehen sein, die den Hub der Glocke nach oben be-renzen. Diese An schläge können so angeordnet sein, dass sie erst wirken, wenn die Glocke einen geringen Spalt über dem<B>-</B> Boden a oder am Rohr<B>f</B> freigelegt hat, so dass das überschüssige Gas entweichen kann. Wie ersiclitlich, bläst in diesem Falle das Gas in ganz unschädlicher Weise ins Freie ab.
Die Anschläge können jedoch auch so angeordnet sein, dass das Ga, nicht abblasen kann, sondern eine Drucker- höhung im Behälter eintritt. Die dabei auf tretenden Zugkräfte gleichen sich innerhalb der Konstruktion aus. Um ein Überschreiten des zulässigen Höchstdruckes zu vermeiden, können Sicherheitsventile in bekannter Art vorgesehen werden.
Selbstverständlich kann der Behälter auch noch mit einem besonderen äussern Füh rungsgerüst bekannter Art versehen werden.
Das Aufstellen des Behälters erfolgt zweckmässigerweise in der Art, dass zuerst das Traggerüst<B>b</B> mit dem Boden a fertigge stellt wird. Hierauf wird auf dem Boden a die Glockendecke zusammengestellt und an diese die Mantelbleche von oben nach unten angebaut, wobei die Glocke entsprecliend dem Fortschreiten der Arbeiten allmählich geho ben und in der gewünschten Lage in geeig neter Weise, zum Beispiel durch Konsolen<B>w,</B> ivi, festgehalten werden kann.
Das Anheben kann durch Hochblasen oder durch mechani- sehe Mittel bewirkt werden. Zweckmässiger- weise wird dabei die Führungssäule<B>f</B> als Auf7ugsmast verwendet; Fig. <B>9</B> veranschau licht diesen Vorgang. a ist der Boden,<B>b</B> das Traggerüst, v die Dichtungsvorrichtung, ct ist die Glockendecke, an welcher die oberste Mantelbleebreihe <B>C2</B> bereits befestigt ist. Die Figur gibt den Zustand wieder, in welchem das Anfügen der zweiten Mantelblechreihe c,3 erfolgt.
Um diese Arbeit zu ermöglichen, ist eine ringförmige Arbeitsbühne u provi sorisch. am Traggerüst<B>b</B> befestigt. Wenn die Blechreilie <B>e3</B> mit e2 verbunden ist, wird der fertiggestellt-- Teil der Glocke in geeigneter Weise um die Höhe einer Mantelblechreihe gehoben, und es erfolgt dann in gleicher Weise das Anfügen der nächsten Mantel- blechreibe.