Anzeigevorrichtung für eine ans mehreren elektrischen Grössen resultierende elektrische Grösse. Es sind Apparate zum Aufzeichnen .des Phasenwinkels und des Scheinverbrauches bekannt, bei welchen zwei Reibräder auf eine Kugel einwirken, von welchen, das eine von einem Wirkverbrauch-, das andere von einem Blindverbrauchszähler angetrieben wird. Auf der Kugel läuft ein weiteres Reibrad., das an einem Lager befestigt ist, welches um eine senkrecht zur Kugelaber fläche stehende Achse drehbar ist.
Der Durchdri bgungspunkt zwischen dieser Achse und der Kugel liegt derart, dass zwischen den Berührungspunkten der Kugel mit den von .den Zählern angetriebenen Reibrädern und dem Durchdringungspunkt ein recht- winkliges, sphärisches Dreieck eingeschlos sen wird. Das von der Kugel angetriebene Reibrad bezw. das Lager dieses Reibrades nimmt je nach dem herrschenden Phasen winkel eine bestimmte Lage ein. Der von seinem Umfang zurückgelegte Weg ist ein Mass für den Scheinverbrauch.
Bei Einrich tungen der beschriebenen Art kann es vor kommen, da.ss bei verhältnismässig geringen Leistungen, also geringen Umfangsgeschwin digkeiten der Reibräder besonders beim plötz lichen Übergang von einem Phasenwinkel zu einem andern. eine Fehlanzeige auftritt.
Aufgabe der Erfindung ist es, derartige Fehlanzeigen bei Anzeigevorrichtungen für eine aus mehreren elektrischen Grössen resul tierende elektrische Grösse zu vermeiden und die Messgeräte von jeglicher zusätzlicher Ar beitsleistung nach Möglichkeit zu entlasten.
Erfindungsgemäss ist zu diesem Zweck für den Antrieb der Reibräder des Kugel reihungsgetriebes eine besondere Kraftquelle vorgesehen.
Als Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Abbildung schematisch ein Appa rat zum Anzeigen oder Aufzeichnen des Pha senwinkels oder Scheinverbrauches mit Hilfe eines Wirkverbrauchs- und eines Blindver- brauchsmessgerätes, die je auf ein Kugelrei- bungsgetriebe einwirken, dargestellt.
Mit 1 ist die Kugel bezeichnet, die zur geometrischen. Addition der von den Zäh lern angezeigten Werte dient. Die Kugel wird von den Reibrädern 2 und 3 ange trieben. 4 ist ein Reibrad, das um die zur Oberfläche der Kugel 1 senkrecht stehende Achse 5 drehbar ist. Dieses Reibrad wird mit einem Zeiger zum Aufzeichnen oder An zeigen des Phasenwinkels verbunden, der die Lage des Reibrades gegenüber der Kugel anzeigt. Anstatt den Zeiger unmittelbar mit ,dem Halter für das Reibrad zu verbinden, kann man auch einen Schnurtrieb oder der gleichen vorsehen, durch den ein besonderes Zeigerwerk verstellt wird.
Wenn man das Reibrad mit Hilfe eines geeigneten Getrie bes auf ein Zählwerk einwirken lässt, so kann man an diesem Zählwerk auch den Scheinver brauch ablesen. Um die Reibräder 2 und 3 mit einer Geschwindigkeit anzutreiben, die der Blind- und Scheinleistung entspricht, sind die Hilfsreibräder 6 und 7 vorgesehen.
Die Hilfsreibräder 6 und 7 stehen mit den von einer besonderen Kraftquelle mit kon stanter Geschwindigkeit angetriebenen Tel lern 8 und 9 in Berührung und sind derart angeordnet, dass ihr Abstand von der Dreh achse dieser Teller veränderlich ist. Lässt man diesen Abstand von den von zwei Zäh lern angezeigten Werten verändern, so. er hält man an; den Reibrädern 2 und 3 eine von diesen Werten abhängige Umfangsge schwindigkeit. Man kann unmittelbar den Abstand zwischen den Reibrädern 6 und 7 und der Drehachsel der Scheiben 8 und 9 durch die Zähler beeinflussen.
Vorteilhaf ter ist es jedoch, die Reibräder 6 und 7 mit Hilfe von Klinkrädern, die von den Zäh lern gesteuert werden, zu verstellen, denn dann wird die Messgenauigkeit der Zähler nicht wesentlich beeinflusst. Man kann bei spielsweise bei jeder Umdrehung des Zählers das zugehörige Reibrad 6 oder 7 um einen bestimmten Betrag verschieben. Nach Ab- lauf einer gewissen Zeit werden dann die Reibräder durch Federkraft wieder in die Ruhelage zurückgeführt.
Es können aber auch Mittel vorgesehen werden, durch die erst nach Ablauf einer Messperiode, zum Beispiel jeweils nach Ab lauf einer Viertelstunde, die Scheiben 8, 9 in Gang gesetzt und nach .der Ausführung einer bestimmten Anzahl von Umdrehungen wieder stillgesetzt werden. Bei dieser Aus führungsart empfiehlt es sich, die Hilfsreib- räder 6, 7 während jeder Messperiode von den Scheiben. 8, 9 abgehoben zu halten, damit die Axialverschiebung der Hilfsreibräder nicht durch Reibung erschwert wird.
Die Einrichtung wirkt für einen Phasen winkelanzeiger in folgender Weise: Die Reibräder 6 und 7 liegen in der Ruhelage genau über den Achsen der An triebsteller 8 und 9. Innerhalb je einer Mess- periode werden die Reibräder 6 und 7, sowie die damit verbundenen Ritzel entsprechend den herrschenden Belastungsverhältnissen gegenüber den Achsen der Teller 8 und 9 verschoben. Die Antriebsteller können wäh renddieser Verstellung stillstehen. In die sem Falle ist es zweckmässig, zwecks Ver hinderung der Reibung die Ritzel von den Tellern abzuheben.
Am Schluss der 14Zess- periode werden die Leitungen, die von den Kontakten des Zählers zu der Verstellvor- richtung der Reibräder 6 und 7 führen, un terbrochen, so dass eine achsiale Verschie bung der Ritzel nicht mehr stattfindet. Wenn die Teller vorher stillgestanden ,sind, werden sie nunmehr gegen die Reibräder G und 7 gedrückt und durch eine Hilfskraft in Um- ,drehungen versetzt. Die Drehbewegung über trägt sich auf die Reibräder 2 und 3 und .die Kugel 1, die ihrerseits das Reibrad 4 an treibt.
Nach einigen Sekunden werden die Reib räder<B>6</B> und 7 in die Ruhelage zurückgeführt, während dieser Zeit können die Teller 8 und 9 abgehoben oder stillgesetzt werden. Nun wird wieder der Stromkreis zwischen den. an den Zählern befestigten Kontakten geschlos sen und die Ritzel durch das Klinkwerk in aehsialer Richtung verschoben. Das Schreib gerät kann während dieser Zeit :stehen blei ben und einen, zur Vorschubrichtung paral lelen Strich aufzeichnen. In diesem Falle sieht das aufgezeichnete Diagramm für den Phasenwinkel treppenförmig aus.
Es wird zweckmässig sein, innerhalb der Messperiode die Messorgane festzuhalten und nur bei der Neueinstellung freizugeben. Um die Ablese genauigkeit zu erhöhen, kann es vorteilhaft sein, für Energiebezug und -liefereng ge trennte Apparate vorzusehen, weil dann für -f- und - 90 Phasenverschiebung die ganze Papierbreite zur Verfügung steht.
Die beschriebene Einrichtung kann auch zum Aufzeichnen des Scheinverbrauches die nen. Däe Drehzahl der Teller @muss dann einen bestimmtem Wert beibehalten und ge nügend gross sein, damit er Fehler, der durch den Übergang des Reibrades. 4 von der einen in die andere Stellung entsteht, vernachlässigbar klein ist.
Soll der Scheinleistungsverbrauch und der Phasenwinkel aufgeschrieben werden, so kann man zwei Schreibgeräte verwenden. Man kann die Einrichtung aber auch so gestalten, dass das Schreibgerät erst die Scheinleistung bezw. den Verbrauch an Scheinleistung aufschreibt und dann erst,den Phasenwinkel aufzeichnet.
Durch Anbrin- gung geeigneter Umschaltorgane kann man nacheinander auch Wirk-, Blind-, Schein leistung und Phasenwinkel mit Hilfe eines einzigen Schreibgerätes aufzeichnen. Am einfachsten gestaltet sieb. die Aufzeichnung dieser Werte mit Hilfe von Druckzählwer ken. In :diesem Falle .hat man nur dafür zu sargen, dass die Druckräder von der zu messenden Grösse um einen dies-er Grösse entsprechenden Betrag verstellt werden.
An statt die Reibräder 6 und 7 durch elektrische Zähler zu verstellen, kann man auch diese Verstellung durch Messinstrumente vorneh men, die unmittelbar die Schein- und Wirk leistung anzeigen.
Sind die Zähler nicht in unmittelbarer Nähe der in der Zeichnung dargestellten Vorrichtung angebracht, ,so werden die Rit zel 6, 7 zweckmässig durch elektromagne tische Klinkwerke verstellt.
Die Erreger wicklungen dieser Klinkwerke sind unter Zwischenschaltung einer Spannungsduelle mit Kontaktgebern verbunden, die von den Zählern, beispielsweise nach jeweils drei Ankerumdrehungen, geschlossen werden. Bei jedem Stromschluss: wird das Ritzel 6 oder 7 um einen kleinen Schritt. fortgeschaltet. Um den Rücklauf der Zähler zu vermeiden, ver wendet man zur Messung der Wirkleistung zweckmässig je einen besonderen Zähler für Lieferung und Bezug, für die Blindleistung je einen besonderen Zähler für kapazitiven und induktiven Blindstrom.
In diesem Falle kann man jedes der Ritzel 6 und 7 durch den dritten Teil eines Differentialgetriebe verstellen lassen, dessen erster 'teil jeweils von dem einen Zähler, zum Beispiel von dem Wirkleistungszähler für Lieferung, in der einen Richtung, und dessen zweiter Teil v an dem andern Zähler, zum Beispiel vom Wirk- leistungszähler für Bezug, in dem entgegen gesetzten Sinne mittelst Kontaktgeber und elektromagnetischem Klinkwerk fortgeschal- tet wird.
Am Schluss der Registrierperiode ist dann der Abstand der Ritzel 6, 7 von den Mittelpunkten der Reibscheiben 8, 9 je weils der algebraischen Summe der während einer Registrierperiode ausgeführten Schalt schritte proportional.
Die Erfindung ist nicht. auf die Verwen dung von reinen Wirk- oder Blindverbrauchs- zählern beschränkt. Sie kann auch benutzt werden bei Zählern, die das Produkt E. I. cos. (a -f- g?) bezw. E. I. sin. (N -f- rl) anzeigen, wobei a ein konstanter Winkel ist und (p die Phasenverschiebung zwischen E. und I. bedeutet.
In diesem Falle. muss der sphärische Winkel zwischen den Berüh rungspunkten der Reibräder mit der Kugel und dem Durchdringungspunkt der Achse, um die das von der Kugel angetriebene Reib rad beweglich ist, den Winkel angepasst sein.